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Erwachet! 1985
g85 22. 1. S. 25-27

Mit der Teuerung fertig werden

Überall in der Welt sehen Hausfrauen die Preise steigen und nicht selten ihr Einkommen schrumpfen. Wie werden sie damit fertig?

Dieser Artikel, der aus der Dominikanischen Republik stammt, zeigt, wie einige Hausfrauen in der Karibik die Probleme bewältigen

„UNSER Lebensstil hat sich verändert, seitdem du das letzte Mal bei uns warst“, eröffnete mir meine Freundin, die ich längere Zeit nicht gesehen hatte. „Da die Preise immer höher klettern und immer weniger Geld hereinkommt, konnten wir unseren bisherigen Lebensstil einfach nicht beibehalten.“

Natürlich ist es auf der ganzen Erde vielen Familien so ergangen. Das Fernsehen sowie Zeitungen und Zeitschriften machen uns täglich mit Statistiken über die Wirtschaftslage vertraut — Statistiken, die sich zwar stetig verändern, aber selten zum Besseren. Überall berichten die Medien über Inflation und auch über die Schwierigkeiten, die zufolge hoher Arbeitslosenraten und der wirtschaftlichen Rezession auftreten.

Die meisten von uns Hausfrauen und Müttern sind nicht besonders an Statistiken interessiert. Aber unser Interesse gilt unserer Familie und unserem Heim. Wir möchten, daß unsere Kinder gut ernährt werden und eine gute Ausbildung erhalten. Wir möchten in angemessener Weise für ihre Gesundheit sorgen können sowie für ein nettes Heim. Da ich mir dieser Dinge bewußt war, interessierte es mich, zu hören, welche Veränderungen meine Freundin vorgenommen hatte, um mit der Situation fertig zu werden.

Geplant einkaufen — nichts verschwenden

Sie erklärte: „Als erstes wäre zu sagen, daß wir unsere Eßgewohnheiten geändert haben. Eine Zeitlang haben wir uns von allem das Beste geleistet, ohne uns viel Gedanken über die Preise zu machen. Jetzt haben wir uns aber daran gewöhnt, daß es bei uns ein- oder zweimal in der Woche kein Fleisch zu den Mahlzeiten gibt. Unsere Mahlzeiten sind auch nicht mehr so vielseitig und so reichlich wie früher. Sehr schnell habe ich gelernt, nichts zu verschwenden und sparsamer zu wirtschaften. Ich kaufe dort ein, wo die Preise am günstigsten sind.“

„Gleichzeitig“, fuhr sie fort, „haben wir gelernt, mit unserer Kleidung sorgfältiger umzugehen. Bevor wir uns etwas Neues zulegen, fragen wir uns: Ist es wirklich notwendig? Wird es schnell aus der Mode kommen? Haben wir uns etwas gekauft, dann versuchen wir, sorgsam damit umzugehen, damit es uns länger erhalten bleibt. Ich meine, einige unserer finanziellen Probleme haben sogar bewirkt, daß wir die Sachen, die wir besitzen, mehr schätzen.“

„Euer Verhalten ist nicht ungewöhnlich“, erwiderte ich. „Vor nicht langer Zeit erzählte mir eine Studentin, daß ihre Mutter, da ihr Vater vor einigen Jahren gestorben ist, als Köchin arbeiten muß, um den Unterhalt für die Familie zu bestreiten. Sie sagte: ‚Wenn ich sehe, wie hart meine Mutter arbeiten muß, um uns zu versorgen, kann ich es nicht ertragen, daß irgend etwas verschwendet wird. Wir achten darauf, nur so viel zuzubereiten, daß jeder seinen Bedürfnissen entsprechend genug erhält, aber nichts übrigbleibt und weggeworfen werden muß. Wenn Mutter mit ihrem Lohn nach Hause kommt, weiß sie genau, wofür jeder Cent bestimmt ist, und für Sonderausgaben bleibt nichts übrig.‘“

„Ja“, stimmte meine Freundin zu, „es ist wirklich von Bedeutung, die Kontrolle über die Ausgaben zu behalten, will man nicht in Schwierigkeiten geraten. Ich kenne ein jungverheiratetes Ehepaar, dessen Einkommen sehr niedrig ist. Wenn beide ihren Arbeitslohn erhalten, setzen sie sich zusammen und legen zuerst das Geld für die Miete und andere Verpflichtungen beiseite. Als nächstes legen sie einen Anteil für Nahrungsmittel sowie für Wasch- und Putzmittel zurück, die monatlich eingekauft werden können — was übrigbleibt, können sie für Dinge des täglichen Bedarfs ausgeben. Obwohl ihr Einkommen begrenzt ist, legen sie jeden Monat ein oder zwei Pesos für Notfälle zurück oder zweigen etwas für die Förderung des weltweiten biblischen Erziehungswerkes ab, das Jehovas Zeugen durchführen. Es ist erstaunlich, wie gut ihnen das gelingt.“

„Gute Planung und Zusammenarbeit sind wichtig“, fügte ich hinzu. „Stell dir nur einmal vor, wie die ganze Einteilung zunichte würde, wenn sie ihr Geld für Rauchen, Trinken und Glücksspiele ausgäben — Laster, durch die manch eine Familie in Not gerät.“

Laster ablegen

Ich fuhr fort, indem ich schilderte, was ich im Sinn hatte: „So war es auch mit Ana. Vor einigen Jahren wohnten sie, ihr Mann und ihre Kinder in nur einem Raum. Alles, was sie an Möbeln besaßen, war ein Bett. Ihr Mann arbeitete hart als Mechaniker, aber alles, was er Ana überließ und was sie sonst noch auftreiben konnte, verspielte sie oder ließ sie in blauen Dunst aufgehen. Mindestens 14 Pesos die Woche wurden in der Lotterie verspielt. Weiteres Geld verschwand beim Bingo, und sie kann sich nicht einmal mehr erinnern, wieviel sie außerdem für Zigaretten ausgab. Es blieb niemals auch nur ein Centavo übrig, um etwas für die Kinder zu kaufen. Was diese zum Anziehen und zum Essen erhielten, stammte von den Nachbarn. Spannung und Nervosität führten zu bitteren Auseinandersetzungen mit ihren Glücksspielpartnern, und sicherlich war sie nicht freundlich zu ihrem Mann und zu ihren Kindern.

In Anas Leben trat jedoch eine Veränderung ein, als sie begann, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren. Bald wurde ihr klar, daß ihre Aussichten auf ein besseres Leben nicht von einem Lotteriegewinn abhingen, sondern vielmehr davon, ein enges Verhältnis zu ihrem Schöpfer zu entwickeln. Als ihre biblische Erkenntnis nach und nach zunahm, wurde sie ein ganz anderer Mensch. Heute lebt die Familie in einer bescheidenen Mietwohnung, und das Geld, das einst für Glücksspiele und Tabakwaren ausgegeben wurde, steht nun für Nahrung und Kleidung zur Verfügung. Anstatt fortwährend ihren Mann um mehr Geld anzubetteln, verdient Ana jetzt selbst etwas hinzu, indem sie in ihrem Haus einen kleinen Schönheitssalon führt. Sie findet Zeit, mit ihrem Mann und ihren Kindern zusammenzusein, christliche Zusammenkünfte zu besuchen und anderen von der guten Botschaft zu erzählen, die ihr Leben so verändert hat.“

„Ihr Mann muß die Veränderung, die bei ihr eingetreten ist, sehr schätzen“, warf meine Freundin ein, „und die Kinder ebenso. Aber ich frage mich, wie all die Frauen in unserem Land zurechtkommen, die sich allein durchkämpfen müssen. Wie ist es ihnen nur möglich, mit den hohen Preisen von heute fertig zu werden? Es gibt so viele Frauen, die von ihrem Mann verlassen worden sind, die geschieden oder verwitwet sind und immer noch Kinder großzuziehen haben. Was können sie tun?“

„Viele von ihnen werden eigentlich nicht damit fertig“, erwiderte ich. „Sie vegetieren mehr oder weniger dahin und sind auf die Hilfe von Nachbarn und Verwandten angewiesen. Das erinnert mich an die letzte Begegnung mit Dominga. Ich fragte sie, was die Frauen in ihrer Stadt angesichts der hohen Preise unternähmen, und sie antwortete: ‚Sie jammern.‘ Glücklicherweise haben wir dennoch viele Beispiele von Frauen, die die Initiative ergreifen und sich selbst helfen.“

Kenntnisse nicht ungenutzt lassen

„Juana ist ein typisches Beispiel“, fuhr ich fort. „Sie hat zwei Kinder im Teenageralter und wohnt gleich hier in der Nähe. Sie erzählte mir, daß sie, obwohl sie bei ihrer Mutter lebt, immer mehr verzweifelte. Wie war es ihr möglich, die Mittel für die Ausbildung der Kinder, wie zum Beispiel für das Schulgeld, die Bücher sowie für Kleidung und Nahrung, aufzubringen? Sie mußte sich nach einer Arbeit umsehen. Aber wo? Und nach was für einer Arbeit? In Kleinstädten und Dörfern sind Arbeitsstellen sogar noch knapper als in den größeren Städten, und sie hatte keine besondere Ausbildung. Da sie jedoch waschen und bügeln konnte, hielt sie nach jemandem Ausschau, der diese Dienste benötigte, und das Ergebnis war, daß sie sich von ihrer finanziellen Belastung befreien konnte.“

„Daraus kann man folgende Lehre ziehen: Welche Ausbildung oder welche Kenntnisse du auch immer besitzt und zugunsten anderer einsetzen kannst, lasse sie nicht ungenutzt!“ bemerkte meine Freundin.

„Du hast recht“, sagte ich. „Viele Frauen bestreiten ihren Lebensunterhalt, indem sie nähen. Andere häkeln Tischdecken, Untersetzer und Deckchen für Stuhllehnen und erhalten mehr Bestellungen, als sie ausführen können. An manchen Orten hat es sich als sehr einträglich erwiesen, andere diese Fertigkeiten zu lehren. Ein Schaukasten mit Kurzwaren oder Kosmetikartikeln verwandelt einen an der Straßenseite gelegenen Raum in einen Laden, oder ein Tisch mit Gemüse in der Toreinfahrt wird zum örtlichen Marktplatz.

Manche Frauen kaufen für andere ein. Von einer weiß ich zum Beispiel, daß sie einen Kundenkreis unter Büroangestellten hat. Sie kauft Kleidung, Taschen oder Schuhe und liefert die Artikel an die Angestellten aus. Sie handelt bei gewissen Geschäften Sonderpreise aus, und die Mädchen in den Büros sind glücklich, von der ständigen Qual, in ihrer Freizeit einkaufen zu müssen, befreit zu sein. Ihre freundliche Art und ihr Unternehmungsgeist, der sie auf die Bedürfnisse der Leute eingehen läßt, verhilft diesen Bemühungen zum Erfolg.“

Unterhaltung

„Auch der Bereich der Unterhaltung ist von den steigenden Kosten nicht verschont geblieben. Habt ihr als Familie in dieser Hinsicht ebenfalls Änderungen vornehmen müssen?“ fragte ich.

„Gewiß haben wir das“, sagte sie unvermittelt. „Vermutlich wirst du dich erinnern, wie oft wir zu irgendwelchen Aufführungen im Nationaltheater, zu Veranstaltungen im Stadion oder ins Kino gegangen sind. An alldem haben wir wirkliche Abstriche gemacht. Nebenbei bemerkt, wurde es immer schwieriger, Filme auszusuchen, die wir uns gemeinsam als Familie ansehen konnten.“

„Auf welche Weise entspannt ihr euch denn?“ fragte ich.

„Am liebsten machen wir Ausflüge in den Zoo oder in den Botanischen Garten“, erwiderte sie, „doch oft verbringen wir einfach den Abend zusammen, tauschen Erfahrungen aus, machen Spiele usw. Wir leisten uns jetzt gegenseitig Gesellschaft und sind aufgeschlossen für die Interessen der anderen. Unser Leben ist auch dadurch bereichert worden, daß wir andere christliche Familien besuchen.“

Jetzt mußte ich gehen. Anschließend dachte ich aber über die Unterhaltung, die wir gerade geführt hatten, noch lange nach. Was ist wirklich die beste Hilfe, mit der Teuerung von heute fertig zu werden? Ich gelangte zu folgendem Schluß: Als Hausfrau und Mutter muß man eine ganze Reihe von Sparplänen in die Tat umsetzen und Möglichkeiten ergreifen, die zur Erhöhung des Einkommens beitragen. Das Allerwichtigste ist jedoch unsere positive persönliche Einstellung. (Eingesandt.)

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