Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g85 8. 2. S. 16-18
  • Kann ich mir überhaupt noch etwas im Fernsehen anschauen?

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Kann ich mir überhaupt noch etwas im Fernsehen anschauen?
  • Erwachet! 1985
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Die Anziehungskraft der Gewalt im Fernsehen
  • „Überwältigende“ Beweise
  • „Eine unrealistische, schillernde und rosarote Welt“
  • Kann das Fernsehen zum Trinken verleiten?
  • Was kann ich mir anschauen?
  • Wie wirkt sich das Fernsehen auf Kinder aus?
    Erwachet! 1978
  • Wie kann ich meine Fernsehgewohnheiten unter Kontrolle halten?
    Fragen junger Leute — Praktische Antworten
  • Wann das Fernsehen schaden kann
    Erwachet! 1978
  • Sei wählerisch!
    Erwachet! 1978
Hier mehr
Erwachet! 1985
g85 8. 2. S. 16-18

Junge Leute fragen sich:

Kann ich mir überhaupt noch etwas im Fernsehen anschauen?

Liebe Wachtturm-Gesellschaft,

ich habe eine Frage. Kann ich mir überhaupt noch etwas im Fernsehen anschauen, ohne daß ich negativ beeinflußt werde? — Monika

MONIKA steht mit ihrer Frage nicht allein da. Viele Wissenschaftler, Erzieher und Eltern machen sich darüber ebenfalls Gedanken. Es ist allerdings nicht leicht, darauf eine Antwort zu geben.

Nicht einmal die sogenannten Experten sind sich immer darin einig, ob das Fernsehen nützlich oder schädlich ist. Einige sagen, es sei dem Lesen abträglich. Andere meinen, es rege das Interesse am Lesen an. Einige treten für eine Überwachung der Programmgestaltung ein. Andere behaupten, Fernsehen sei schädlich, ungeachtet, was man sich anschaue. Die Debatten gehen weiter. Doch die Fernsehgegner scheinen die schlüssigeren Beweise zu haben. Wir wollen nur einige der möglichen Gefahren betrachten.

Die Anziehungskraft der Gewalt im Fernsehen

In nur wenigen Jahren ist das Fernsehen ungeheuer populär geworden. Tatsächlich „haben unter den Amerikanern mehr ein Fernsehgerät als einen Kühlschrank oder ein WC“. Das Fernsehen findet allmählich sogar in den ärmeren Ländern Anklang. In Äthiopien zum Beispiel gibt es, wie verlautet, nur 27 000 Geräte bei einer Bevölkerung von 35 Millionen. Doch das hält Äthiopien nicht davon zurück, den Beginn des Farbfernsehens anzukündigen. Worin besteht die geradezu weltweite Anziehungskraft des Fernsehens?

Der wissenschaftliche Beratungsausschuß, eingesetzt vom höchsten beamteten Arzt im US-Gesundheitswesen, bezeichnete das Fernsehen in einem Bericht als „sound-and-light show, die auf die [vorherrschenden] Sinne, den Gesichts- und den Gehörsinn, gerichtet ist“. Demzufolge „ist es so anziehend wie ein Magnet. Schon Babys im Alter von 6 Monaten starren auf den Bildschirm; kleine Kinder sitzen stundenlang davor.“ Bei einer Umfrage unter Jugendlichen gaben 53 Prozent der Befragten zu, sie würden sich Sendungen ansehen, die ihnen nicht einmal gefielen. Aus irgendeinem Grund scheint das Fernsehen auf einige eine fast hypnotische Wirkung zu haben.

Natürlich ist es im Interesse einer jeden Fernsehanstalt, daß man sich ihre Sendungen ansieht. Und man hat herausgefunden, daß es eine zuverlässige Möglichkeit gibt, zu erreichen, daß das Publikum wie angewachsen vor dem Bildschirm sitzt: Gewalt zeigen — und zwar jede Menge. Die Leute können sich anscheinend an Zusammenstößen, Explosionen, Messerstechereien, Schießereien und Karateschlägen nicht satt sehen. Nach einer Schätzung hat ein junger Amerikaner im Alter von 14 Jahren bereits 18 000 Morde im Fernsehen beobachtet, ganz zu schweigen von Schlägereien und Vandalismus. Kann man seinen Sinn aber ständig mit Derartigem nähren, ohne Schaden davonzutragen?

„Überwältigende“ Beweise

Vor nur wenigen Jahren stellten der englische Forscher William Belson und sein Team bei 1 565 englischen Jungen im Teenageralter genaue Beobachtungen an. Wie zu erwarten, fanden sie heraus, daß Jungen, die sich mit Vorliebe brutale Fernsehsendungen ansahen, eher „Gewalt ernster Art anwandten“. Sie kamen ferner zu dem Schluß, Fernsehgewalt könne „zum Fluchen, zu schlechter Sprache, zu Aggressivität bei Sport und Spiel, zu Androhung von Gewalt, zum Bekritzeln von Wänden [und] zum Einwerfen von Fensterscheiben anregen“. Das US-Institut für Psychohygiene kam ebenfalls zu dem Ergebnis, es gebe „überwältigende“ Beweise dafür, daß Fernsehgewalt wiederum Gewalt erzeuge.a

„Aber ich habe schon einige Filme mit Schießereien und Verfolgungsjagden gesehen“, wirst du einwenden. „Das bedeutet noch lange nicht, daß ich es richtig finde, jemand zu verletzen.“ Doch eine der beunruhigendsten Entdeckungen bei Belsons Untersuchung ist, daß Fernsehgewalt nicht „die bewußte Einstellung der Jungen“ zu Gewalt verändert. Es scheint, daß das ständige Anschauen von Gewalttätigkeit die unterbewußten Hemmungen gegenüber der Gewalt untergräbt.

Die Bibel sagt in Psalm 11:5: „Jehova selbst prüft den Gerechten wie auch den Bösen, und jeden, der Gewalttat liebt, haßt Seine Seele gewiß.“ Zeigst du durch deine Vorliebe in bezug auf Fernsehsendungen, daß du ein friedliebender Mensch bist oder jemand, der Gewalt liebt?b (Matthäus 5:9).

„Eine unrealistische, schillernde und rosarote Welt“

„Sicher schadet es nicht, sich Sendungen anzuschauen, in denen keine Gewalt vorkommt“, magst du denken. Vielleicht nicht. Allerdings sagte Dr. George Gerbner: „Vieles (im Fernsehen) ist idealisiert. Es wird eine unrealistische, schillernde und rosarote Welt vorgespiegelt.“ Beachte, wie ein Jugendlicher davon berührt wurde: „Ich habe mir nie viele Gedanken darüber gemacht, wie sich das Fernsehen auf mich auswirkt, bis ich zu Hause Probleme hatte. ... Ich erkannte den Grund dafür, warum mich das Verhältnis zu meinen Eltern unglücklich stimmte. In meinem Unterbewußtsein empfand ich, daß sie irgendwie dem vollkommenen Familienleben, das ich im Fernsehen sah, nicht gerecht werden konnten“ (Magazin Teen).

Das Leben ist ganz und gar nicht vollkommen. Im Gegensatz zu den allwissenden Fernseheltern, die sich wohl nie um die Bezahlung von Miete oder von Arztrechnungen zu sorgen brauchen, haben deine Eltern vielleicht in finanzieller und emotioneller Hinsicht große Probleme. Warum sie unfairerweise mit Charakteren vergleichen, die nichts weiter als Produkte der Phantasie eines Autors sind? Die Bibel rät: „Ehre deinen Vater und deine Mutter“ (Epheser 6:2). Das kannst du am besten tun, indem du mit ihnen sprichst und sie besser kennenlernst, anstatt dich in eine Welt von Scheincharakteren zurückzuziehen.

Kann das Fernsehen zum Trinken verleiten?

Hast du je darauf geachtet, wie oft dein Lieblingsfernsehstar nach einem Drink greift? Doch trotz des erhöhten Konsums wird kaum einer mit den Begleiterscheinungen wie dem Rauschzustand, den Halluzinationen und der Entkräftung dargestellt, die nach der Bibel die Folgen übermäßigen Trinkens sind (Sprüche 23:29-35).

Dr. Thomas Radecki, Psychiater und Vorsitzender der Vereinigung zur Bekämpfung der Fernsehgewalt (USA), sagt: „Fernsehwerbung und das Trinken in anderen Sendungen stehen mit dem zunehmenden Alkoholmißbrauch in Zusammenhang. Ein amerikanisches Kind beobachtet durchschnittlich 75 000mal das Trinken von Alkohol im Fernsehen, bevor es ihm überhaupt gesetzlich erlaubt ist, Alkohol zu trinken.“ Könntest du nicht allein schon dadurch beeinflußt werden, daß du ständig irgend jemand Alkohol trinken siehst? Dr. Radecki gibt zu bedenken, daß „Alkoholmißbrauch und Gewalt in den USA die beiden Todesursachen sind, bei denen die größte Zunahme zu verzeichnen ist“.

Und wie steht es mit den einminütigen knalligen Werbespots? Der Autor Vance Packard schreibt: „Wenn ein amerikanischer Jugendlicher die High-School verläßt, war er im Durchschnitt über 1 500 Stunden lang die Zielscheibe der Fernsehwerbung.“ Das leichtgläubige Publikum wird zu der Ansicht verleitet, man müsse schon beim leisesten Schmerz zu diesem oder jenem Mittel greifen. Ist man nicht attraktiv, so kann man mit dem richtigen Mundwasser, Deodorant oder mit der richtigen Zahnpasta Abhilfe schaffen. Es kann sogar vom richtigen Shampoo abhängen, ob man einen Job erhält oder nicht! „Mich beeinflußt so etwas nicht“, sagst du. Wirklich? Wie viele solcher Produkte hast du aber schon gekauft oder warst du versucht zu kaufen?

Was kann ich mir anschauen?

Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß die Leute ihr Fernsehgerät abschaffen, ziemlich gering. Übrigens ist Vance Packard der Meinung: „Eltern, die das Fernsehgerät auf den Dachboden stellen, reagieren wahrscheinlich übertrieben.“ Warum? Er erläutert: „Vieles im US-Fernsehen ist sehenswert ... Oft gibt es Sendungen am frühen Abend, Meisterwerke der Fotografie, die die Vorgänge in der Natur zeigen — vom Leben der Fledermäuse, Biber, Bisons bis zu dem der Kugelfische. Das öffentliche Fernsehen bringt mitunter großartige Ballette, Opern und Kammermusik. Reportagen berichten anschaulich über wichtige Ereignisse ... Gelegentlich werden lehrreiche Theaterstücke gesendet.“ Wahrscheinlich hast auch du die Möglichkeit, dir solche Sendungen anzuschauen. Wählerisch zu sein ist der Schlüssel zu ungefährlichem Fernsehen. Nützliche Fernsehsendungen können entspannend und wirklich erbauend sein.

Zweifellos interessieren sich deine Eltern dafür, was du dir ansiehst und wieviel Zeit du vor dem Bildschirm verbringst. Vielleicht kannst du dazu anregen, im Familienkreis darüber zu diskutieren, wie man das Fernsehen einschränken kann. Einige Familien haben es sich zur Regel gemacht, das Fernsehgerät nur anzuschalten, wenn es etwas Sehenswertes gibt. Experten empfehlen Eltern außerdem, zusammen mit ihren Kindern fernzusehen. So können sie ihnen helfen, irgendwelche irrigen oder unrealistischen Ansichten, die durch das Fernsehen vermittelt werden, zu erkennen. Fernsehen kann ein Familienerlebnis sein.

Denke daran: Das Fernsehen ist faszinierend, doch die Sendungen können gefährlich sein. Lerne, das Fernsehen einzuschränken, sonst kann es dich beherrschen.

[Fußnoten]

a Weiteren Aufschluß bietet der Artikel „Gewalttätigkeit — Liegt es am Fernsehen?“ (Erwachet! vom 22. Oktober 1982).

b Interessanterweise enthalten, wie Belson feststellte, die schädlichsten Sendungen u. a. realistische Gewalt, Gewalt um ihrer selbst willen und Gewalt, die von sogenannten guten Charakteren verübt wird. Paßt diese Beschreibung auf eine deiner Lieblingssendungen?

[Bilder auf Seite 17]

Einige Experten sind der Ansicht, das Anschauen von Gewalt im Fernsehen könne zu Gewalttätigkeit führen

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen