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  • Angriffe der Nationalsozialisten und Faschisten auf die Zeugen
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Erwachet! 1985
g85 8. 3. S. 12-14

Angriffe der Nationalsozialisten und Faschisten auf die Zeugen

100 JAHRE

DIE Ausschreitungen gegen die Zeugen in den Vereinigten Staaten verliefen in der Tat noch glimpflich, verglichen mit dem, was sich einige Jahre später im nationalsozialistischen Deutschland und in den von Faschisten beherrschten Ländern Spanien und Italien abspielte. Im Jahre 1933 begann die zwölf Jahre dauernde Diktatur Adolf Hitlers in Deutschland. Unmittelbar darauf wurden repressive Maßnahmen gegen Gruppen unternommen, die sich dem Nationalsozialismus nicht unterwarfen.

Im April 1933 besetzte die Gestapo die Fabrik der Wachtturm-Gesellschaft in Magdeburg in der Hoffnung, Beweismaterial zu finden, das die Gesellschaft mit dem Kommunismus in Verbindung bringen würde. Dieser Versuch schlug fehl. Doch im Juni kamen SA-Leute, schlossen die Fabrik und hißten die Hakenkreuzfahne über dem Gebäude. Am 29. Juni wurde diese Maßnahme durch den Rundfunk dem deutschen Volk bekanntgemacht. Die Evangelische Kirche in Deutschland arbeitete mit den Nationalsozialisten zusammen und frohlockte über das Verbot der Ernsten Bibelforscher, wie die Zeugen damals in Deutschland noch häufig genannt wurden.a Der evangelische Pfarrer Otto sagte: „Als ersten Erfolg bei dieser Zusammenarbeit dürfen wir verbuchen, daß am heutigen Tag für das Gebiet Sachsen die Internationale Vereinigung Ernster Bibelforscher und ihre Unterorganisationen verboten worden sind.“ Der Kampf gegen Jehovas Zeugen war im Gange!

In die Konzentrationslager!

Da Jehovas Zeugen im nationalsozialistischen Deutschland am Gebot Jesu, sich von der Welt getrennt zu halten, festhielten, verweigerten sie die Teilnahme an den Wahlen. Die Nationalsozialisten unterwarfen sie öffentlicher Demütigung. Max Schubert aus Oschatz (Sachsen) wurde auf einem Pferdewagen durch die Straßen gefahren, auf dem SA-Männer ein Schild hielten mit der Aufschrift: „Ich bin ein Lump, ein Vaterlandsverräter, weil ich nicht gewählt habe.“ Die Menge rief im Sprechchor hinter ihm her: „Wo gehört er hin?“ Die Antwort des Pöbels? „Ins Konzentrationslager!“ Sehr bald wurden Tausende von Zeugen in die berüchtigten Lager eingeliefert. Wie waren die Zustände dort?

Aus einem veröffentlichten Dokument der britischen Regierung über die Lage in Deutschland geht hervor, daß bereits 1933 „Prügelstrafen und Folterungen an der Tagesordnung waren, und es war in Deutschland allgemein bekannt, daß die nationalsozialistische Bewegung an denen grausame Rache übte, die so kühn waren, sich ihr zu widersetzen“. Ein Exhäftling aus dem Konzentrationslager Buchenwald berichtete: „Die Arbeitszeit betrug 16 Stunden am Tag, sowohl sonntags als auch wochentags. Während dieser Zeit war es selbst bei größter Hitze verboten zu trinken. ... Allerdings bestand die Arbeit aus dem Tragen schwerer Steine, die oftmals sogar für einen normalen, gutgenährten Mann viel zu schwer gewesen wären.“

Gemäß dem britischen Bericht befanden sich zu dieser Zeit etwa 8 000 Männer im Lager, einschließlich „1 500 Juden und 800 Ernste Bibelforscher. ... Jüdische Häftlinge schrieben und erhielten zweimal monatlich einen Brief. Den Bibelforschern war die Verbindung mit der Außenwelt nicht gestattet ... Herr X sprach mit der größten Achtung von diesen Männern. Ihr Mut und ihre religiöse Überzeugung waren bemerkenswert, und sie waren bereit, bis zum äußersten zu leiden. ... Täglich gab es Tote im Lager.“

Ein anderer Exhäftling aus Buchenwald beschrieb den Empfang, den Häftlinge in der „neuen Stadt des Leidens“ erhielten. Sie wurden außerhalb des Lagers vom Lagerkommandanten Rödl mit den Worten begrüßt: „Einige von euch waren bereits im Zuchthaus. Was ihr dort erlebt habt, ist nichts im Vergleich zu dem, was ihr hier erleben werdet. Ihr kommt in ein Konzentrationslager, und das bedeutet, ihr kommt in die Hölle. ... Wir haben nur zwei Strafmethoden hier im Lager, die Prügel- und die Todesstrafe.“

Die Konzentrationslager forderten einen gräßlichen Tribut — Millionen von Menschenleben, Opfer einer pervertierten politischen Philosophie. Diese Menschen wurden systematisch erniedrigt, ihrer Würde beraubt und dann vernichtet. Ist es möglich, sich die seelische Qual und die Leiden eines jeden dieser Millionen von Opfern vorzustellen?

„Diese Brut wird ... ausgerottet werden!“

Einige waren nicht nur Opfer, sondern auch Märtyrer, denn sie hätten ihre Freilassung bewirken können. Das war bei den 10 000 Zeugen der Fall, die Opfer des Sadismus und der Brutalität Hitlers und seiner SS-Schergen wurden. Diesen Zeugen wurde die Gelegenheit gegeben, ein Schriftstück zu unterzeichnen, womit sie sich von ihrer Religion losgesagt hätten und daher freigelassen worden wären. Nur sehr wenige gingen darauf ein. (Siehe The Nazi State and the New Religions: Five Case Studies in Non-Conformity von Dr. Christine E. King.)

Von den 10 000 kamen gemäß der oben angegebenen Quelle etwa 2 500 nie mehr frei — sie starben in Dachau, Belsen, Buchenwald, Sachsenhausen, Ravensbrück, Auschwitz, Mauthausen und in anderen Lagern. Sie blieben ihrem Gott, Jehova, und ihrem Vorbild, Christus, treu. Außer denen, die vergast wurden, starben viele zufolge der Schläge, des Hungers und medizinischer Experimente. Andere, Frauen eingeschlossen, wurden durch Erhängen, Enthaupten oder Erschießen hingerichtet. Weshalb? Weil sie nicht bereit waren in Hitlers Streitkräften zu dienen oder ihm Heil zuzuschreiben, da sie dadurch ihre christliche Neutralität verletzt hätten. Sie hielten sich getrennt von der Welt und waren treu bis zum Ende (Matthäus 24:13).

Im Jahre 1934 sandten Jehovas Zeugen in Deutschland und in anderen Ländern Telegramme an Hitler, um gegen die brutale Behandlung der Zeugen zu protestieren. Ein Augenzeuge berichtet, daß Hitler, als er dies hörte, „aufsprang, seine Hände zusammenballte, sie erhob und hysterisch schrie: ‚Diese Brut wird aus Deutschland ausgerottet werden!‘“ Ist diese „Brut“ bis heute, über 50 Jahre später, ausgerottet worden?

Im Gegenteil, Jehovas Zeugen sind stärker als je zuvor. Doch Hitler und sein Nationalsozialismus wurden schon vor 40 Jahren aus dem Dasein ausgelöscht. Im Gegensatz dazu gibt es heute über 114 000 aktive Zeugen Jehovas in der Bundesrepublik Deutschland und in West-Berlin, und noch Tausende weitere unter Verbot in der Deutschen Demokratischen Republik. Die „Brut“ ist nicht ausgerottet worden. Sie hat sich vervielfacht! Jehovas Zeugen sind stärker, als je zuvor!

Faschismus versucht, Zeugen aufzuhalten

Vergiß nicht, daß Jesus sagte: „Weil ihr nun kein Teil der Welt seid, ... deswegen haßt euch die Welt.“ Dies traf nicht nur im nationalsozialistischen Deutschland auf Jehovas Zeugen zu, sondern in der ganzen Welt, denn sie haben sich an die Grundsätze Christi und an sein Beispiel gehalten.

Vor dem Zweiten Weltkrieg waren sie auch in Italien verboten. Die Unterzeichnung eines Konkordats zwischen der katholischen Kirche und der faschistischen Regierung Mussolinis im Jahre 1929 kennzeichnete den Beginn einer Ära religiöser Unterdrückung. Das hatte zur Folge, daß die Verbindung zwischen der Watch Tower Society in Brooklyn und den Zeugen in Italien zum Erliegen kam. Eine Gruppe von 25 treuen italienischen Zeugen wurde zu Gefängnisstrafen zwischen zwei und elf Jahren verurteilt. Einige brauchten ihre Strafe jedoch nicht bis zum Ende zu verbüßen. Warum nicht? Weil der Faschismus vorher gestürzt wurde und man die Zeugen freiließ.b

Nach dem Krieg, im Jahre 1946, gab es in Italien 120 Zeugen, die mit 35 kleinen Versammlungen verbunden waren. Wie sieht es heute dort aus? Jehovas Zeugen sind heute die zweitgrößte Religionsorganisation in Italien mit über 120 000 aktiven Christen, die mit etwa 1 600 Versammlungen verbunden sind — ja, stärker als je zuvor!

Über viele Länder könnte ähnliches berichtet werden. Zum Beispiel gab das Innenministerium in Spanien im Jahre 1959 dem obersten Sicherheitsbeauftragten folgende Anweisungen bezüglich der Tätigkeit der Zeugen Jehovas: „Um einer weiteren Entwicklung des beschriebenen Übels von Grund auf Einhalt zu gebieten, sollte Eure Exzellenz ein Rundschreiben [an alle Polizeihauptquartiere] senden ..., in dem Sie nicht lediglich die einfache Überwachung dieser Tätigkeiten, sondern die Anwendung von Maßnahmen anordnen sollten, die deren Zerschlagung zur Folge haben werden“ (Kursivschrift von uns).

Jehovas Zeugen in Spanien wurden von einer erneuten Verfolgungswelle heimgesucht, die bis 1970 andauerte. Über Hunderte von Zeugen wurden einfach deshalb Geld- oder Gefängnisstrafen verhängt, weil sie die Bibel studiert, anderen gepredigt oder ihre Neutralität in politischen Streitfragen bewahrt hatten. Wurden die Zeugen und ihre Tätigkeit zerschlagen? Im Gegenteil — widerstrebend verlieh man ihnen im Jahre 1970 die gesetzliche Anerkennung. Während es 1959 nur etwa 1 400 Zeugen gegeben hatte, waren es 1970 bereits 11 000! Heute, nur 15 Jahre später, sind fast 60 000 Zeugen in mehr als 840 Versammlungen organisiert! Die Watch Tower Bible and Tract Society unterhält in der Nähe von Madrid ein schönes Zweigbüro, in dem die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! für die Iberische Halbinsel gedruckt werden. Zerschlug also die Welle nationalsozialistischer und faschistischer Angriffe vor und während des Zweiten Weltkrieges die Zeugen Jehovas? Nein, sie sind stärker als je zuvor!

[Fußnoten]

a Ein ausführlicher Bericht über die nationalsozialistischen Greueltaten ist im Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1974, Seite 110 bis 212 zu finden.

b Der ausführliche Bericht über das Überleben der Zeugen im faschistischen Italien ist im Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1982, Seite 134 bis 179 zu finden.

[Bild auf Seite 13]

Viele Zeugen starben in den berüchtigten Konzentrationslagern

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