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Erwachet! 1985
g85 8. 6. S. 4-5

Wie konnte es dazu kommen?

„WIE konnte ein solch barbarisches Regime wie das Dritte Reich in einem der wirtschaftlich fortschrittlichsten und kulturell hochentwickelten Länder der Welt an die Macht gelangen?“ Diese zum Nachdenken anregende Frage warf der Historiker J. Noakes in der Zeitschrift History Today auf. Lernt man ein wenig die Hintergründe kennen, läßt sie sich vielleicht beantworten.

Die nationalsozialistische Partei wurde nicht von Adolf Hitler ins Leben gerufen. Im Jahre 1919 gründete Anton Drexler, ein Werkzeugschlosser aus München, die Deutsche Arbeiterpartei. Im Jahr darauf wurde sie in Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei umbenannt, und 1921 wurde Hitler ihr Vorsitzender. Aus Opposition zu Hitler zog sich Drexler später von der Partei zurück. Von dem ersten Wort des Namens der Partei leitete man das Wort „Nazi“ ab.

Im Jahre 1923 mißlang Hitler und seiner Partei ein Putschversuch, und Hitler wurde in Festungshaft genommen. In dieser Zeit schrieb er das Buch Mein Kampf. Darin legte er die Parteilinie fest und nannte als oberstes Ziel zunächst die „Nationalisierung der Massen“. Um dieses Ziel zu erreichen, so erklärte er, „ist kein soziales Opfer zu schwer“. Der Staat müsse „als Wahrer einer tausendjährigen Zukunft auftreten“, schrieb er.

Anfangs nahm man Hitler und seine Partei nicht ernst. Seine bombastischen Reden veranlaßten den deutschen Journalisten und Schriftsteller Kurt Tucholsky zu der Äußerung: „Den Mann gibt es gar nicht; er ist nur der Lärm, den er verursacht.“ Tucholsky sprach ohne Zweifel für viele. Dennoch, der „Mann“ existierte. Und er stand im Begriff, weit mehr als Lärm zu verursachen.

Umstände, die zur Machtübernahme der Nationalsozialisten führten

Die Deutschen waren nach ihrer Niederlage im Ersten Weltkrieg aller Illusionen beraubt. Sie empfanden die harten Bedingungen, die ihnen durch den Versailler Vertrag auferlegt worden waren, als eine zu große Last und zudem als ungerechtfertigt. Es mangelte an einer starken politischen Führung. Von Woche zu Woche verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation. Ein weltweiter Konjunkturrückgang führte zu Millionen von Arbeitslosen. Eine bedrückende Atmosphäre der Hoffnungslosigkeit und ein Gefühl der Unsicherheit erstickten jegliche Lebensfreude.

Durch einen geschickten Propagandafeldzug gelang es der nationalsozialistischen Bewegung, die Massen in ein gefügiges Instrument zur Durchsetzung ihrer politischen Ziele umzufunktionieren. Ihre grandiosen Versprechungen wirkten auf das Volk anziehend. Die Furcht des Volkes vor dem Kommunismus nützte sie für ihre Ziele aus. Dem preußischen Militarismus bot sie ein Ventil. Der Jugend lieferte die Partei Anreize, Abenteuer, Kameradschaft und das berauschende Gefühl, persönlich an der Wiedererstehung eines starken Deutschlands beteiligt zu sein.

Am 28. April 1939, also nur sechs Jahre nachdem Hitler an die Macht gelangt war, hielt er eine Rede, in der er über seine Erfolge sprach. Dazu zählten die Wiederherstellung der Ordnung, Produktionssteigerungen, die Beseitigung der Erwerbslosigkeit und die Befreiung von den Einschränkungen des Versailler Vertrages. Unter anderem sagte er: „Ich habe die uns 1919 geraubten Provinzen dem Reich wieder zurückgegeben ..., ich habe die tausendjährige historische Einheit des deutschen Lebensraumes wiederhergestellt, und ich habe ... mich bemüht, dieses alles zu tun, ohne Blut zu vergießen und ohne meinem Volk oder anderen daher das Leid des Krieges zuzufügen.“

In dem Buch Anmerkungen zu Hitler erklärt Sebastian Haffner, welche Wirkung Hitler auf die Deutschen hatte, indem er schreibt: „Hitler war für sie ein Wunder — ein ,Gottesgesandter‘.“ Durch die Erfolge Hitlers und seine geschickte Propaganda konnte die nationalsozialistische Partei das Volk so sehr unter ihre Kontrolle bringen, daß die Bewegung religiöse Züge anzunehmen begann. Die Unterstützung der Parteilinie wurde bald zur „heiligen“ Pflicht.

Das vermittelt uns ein besseres Verständnis all dessen, was William L. Shirer in seinem Buch The Nightmare Years schreibt: „Die Verzückung der Massen zog mich noch mehr in ihren Bann als der erste Anblick des Diktators ... Wenn er für kurze Zeit auf den Balkon trat und winkte, begannen die Massen zu rasen. Einige, Männer und Frauen, wurden niedergetrampelt, als die Menge vorwärtsdrängte, um ihren Messias aus der Nähe sehen zu können. Ein solcher schien er für sie zu sein.“

[Herausgestellter Text auf Seite 5]

Die Nationalsozialisten funktionierten die Massen in ein gefügiges Instrument um

[Bild auf Seite 5]

Für viele war Hitler ein „Gottesgesandter“, sagt ein deutscher Publizist

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