Die schöne Bräune kann der Haut schaden
UM SICH in die Sonne zu legen, strömen sie in Scharen an Strände, in Parks und auf Dachterrassen. Ihr Wunsch? Die vielbeneidete, schöne Sonnenbräune. Gehörst du zu ihnen? Dann sei vorsichtig! Die Sonnenbräune kann darauf hindeuten, daß deine Haut geschädigt ist.
Wie die Bräune entsteht
Die Haut ist das größte und ungeschützteste Körperorgan. Wenn du in der Sonne liegst oder längere Zeit im Freien arbeitest oder dich vergnügst, wird die Haut den schädlichen ultravioletten Strahlen der Sonne ausgesetzt. Der Körper reagiert auf diese gefährliche Strahlung, indem er die Produktion eines schützenden Pigments — des Melanins — steigert. Die Haut wird dunkler, und die Folge ist die begehrte Sonnenbräune. Doch die schöne Bräune wird für ein gefährliches Anzeichen gehalten.
Wer von Natur aus eine dunklere oder schwarze Hautfarbe hat, ist zwar besser geschützt, kann aber dennoch Hautschäden davontragen, wenn er sich zu lange der Sonne aussetzt.
Die Gefahren
Die unmittelbaren Auswirkungen kurzer Sonnenbäder sind kaum wahrnehmbar. Aber sie können sich im Laufe vieler Jahre summieren. Das Bindegewebe der Haut, die Blutgefäße und die Zellen werden allmählich geschwächt. Nach etwa 15 Jahren setzt eine vorzeitige Faltenbildung und Erschlaffung der Haut ein.
Die Schädigung kann sogar noch schlimmer sein. Die medizinische Forschung schreibt das häufigere Auftreten von Hautkrebs der Tatsache zu, daß sich die Menschen vermehrt den ultravioletten Strahlen der Sonne aussetzen. Der Zusammenhang ist noch nicht völlig erkannt, aber man ist der Meinung, vermehrte Sonnenbestrahlung trage zu einer Schwächung des Immunsystems bei.
Gemäß der Zeitschrift American Health führt John A. Parrish, Professor für Dermatologie an der medizinischen Fakultät der Harvarduniversität, dies darauf zurück, daß ständig etwa 10 Prozent des Blutes in der Haut sind. Er sagt: „Innerhalb weniger Minuten fließt so viel Blut durch die Haut, wie im gesamten Körper enthalten ist, und in der Haut wird das Blut den UV-Strahlen ausgesetzt.“ Diese Strahlung kann die Produktion der Blutkörperchen hemmen, die die Aufgabe haben, Infektionen zu bekämpfen, so daß sich die Gefahr erhöht, an Hautkrebs zu erkranken oder sich mit dem Herpes-Virus Typ 1 zu infizieren, der Lippen- oder Fieberbläschen hervorruft.
Schütze deine Haut
Bedeutet das, daß du vom Sonnenbaden, vom Strand und sogar von der Arbeit in der Sonne Abschied nehmen mußt? Nein. Du kannst deine Haut schützen. Gefährlich ist es, den Sonnenstrahlen zuviel ungeschützte Haut preiszugeben. Auch Sonnenbräune schützt nicht, sondern die Kleidung hält die Strahlen ab, ebenfalls Kosmetika wie Lippenstift, Puder und anderes Make-up.
Es gibt Sonnenblocker wie Zinkoxyd und Eisenoxyd. Diese oder andere chemische Bestandteile sind in Sonnenschutzmitteln enthalten, die auf die Haut aufgetragen werden. Mit diesem Schutz kann man zwei bis drei Stunden sonnenbaden oder irgendwelchen Tätigkeiten im Freien nachgehen. Ohne Sonnenschutzmittel wäre es nicht ratsam, die bloße Haut täglich über 30 Minuten der Sonne auszusetzen. Das ist genügend, um sich die gesunden Auswirkungen des Sonnenlichts zunutze zu machen.
Vergiß außerdem nicht, daß Wasser und Schnee die ultravioletten Strahlen reflektieren und daß Wolken sie hindurchlassen. Ja, übermäßige Sonnenbestrahlung kann nicht nur in den Tropen Schaden anrichten, sondern auch bei Schnee. Vermeide es daher, unter solchen Umständen zu lange der Sonne ausgesetzt zu sein. Natürlich ist die Gefahr, Hautschäden davonzutragen, im Sommer oder in den Tropen während der Stunden, in denen die Sonne hoch am Himmel steht, am größten.
Ja, die Sonnenbräune ist normalerweise ein Symptom für eine Schädigung der Haut. Wenn du aber Sonnenschutzmittel aufträgst und das Sonnenbaden nicht zu lange ausdehnst, kannst du nachteilige Folgen abwenden oder zumindest sehr in Grenzen halten.
[Herausgestellter Text auf Seite 24]
Innerhalb weniger Minuten kann die UV-Strahlung auf das gesamte Blutvolumen einwirken