Junge Leute fragen sich:
Sollte ich jede Mode mitmachen?
ÜBER einen modernen Tanz, den Breakdance, sagten Jugendliche: „Sie tanzen ihn in der Schule — in der Turnhalle und in den Gängen.“ „Ich habe manche in der Schule auf Tischen und Bänken tanzen sehen.“ Kleidung und Frisuren im „New wave Look“, wozu auch die Punkeraufmachung gehört, sind ebenfalls populär. Die Zeit, wo man Turnschuhe zum seriösen Anzug trägt und sich für Telespiele begeistert, ist fast vorbei. Ja, wir leben im Zeitalter der Modeerscheinungen. Aber warum ist das so? Wie kommen neue Moden auf?
Mode wird als „der zeitweilig allg. vorherrschende, jedoch einem schnellen Wechsel unterliegende Geschmack“ definiert (Großes Duden-Lexikon, 1969). Beachte zum Beispiel, wie kurzlebig die Mode mit dem Hula-Hoop-Reifen war. In der Newsweek vom 12. Dezember 1983 hieß es: „Kein anderes Freizeitgerät hat je einen solchen Massenwahn ausgelöst wie der Hula-Hoop-Reifen. Der 2-Dollar-Plastikreifen kam 1958 auf, und 30 Millionen Amerikaner ließen ihn sofort um die Hüften kreisen. Aber ebenso schnell wurden sie des Reifens überdrüssig, und am Ende des Jahres war die Mode vorüber.“
Wie ist es überhaupt möglich, daß Moden aufkommen? Manchmal ist Mundpropaganda die Ursache. Oft werden sie indessen von Musikern, Schauspielern, Sportlern, Industriellen, ethnischen Gruppen oder anderen aufgebracht. Raffinierte Werbung in Zeitschriften oder im Fernsehen zielt besonders darauf ab, die Aufmerksamkeit junger Menschen zu wecken. Warum haben es Werbefachleute oft gerade auf Jugendliche abgesehen?
Warum gehen Jugendliche mit der Mode?
Es ist ganz normal, daß man von anderen akzeptiert werden möchte, und besonders Jugendliche haben dieses Bedürfnis. Einige Werbefachleute sind sich dessen bewußt, und dieses Bedürfnis kommt ihnen zugute, wenn sie eine neue Mode aufbringen wollen. Daher werden in der Werbung junge Leute oft als beliebt, erfolgreich und glücklich dargestellt, nur weil sie dieses oder jenes tragen, benutzen oder sich anhören. Ein Mann sagte in einem Interview gegenüber U.S. News & World Report: „Die Mode vermittelt, ganz gleich, wo sie auftaucht, eine Art Prestige. ... Die Mode appelliert auch an den Wunsch, bei etwas Neuem mitzumachen.“
Der 18jährige Neil stimmte dem zu. „Jeder möchte akzeptiert werden“, sagte er als Erklärung dafür, warum so viele Jugendliche mit der Mode gehen. Gerald, ebenfalls 18 Jahre alt, hat beobachtet, daß Jugendliche Markenkleidung tragen, um sich „die Achtung ihrer Freunde zu erwerben“. Welche Macht der Gruppenzwang ausübt, erklärte die 13jährige Pam: „Weil du siehst, daß deine Freundinnen so etwas tragen, möchtest du es auch haben.“
Sicher kennst du junge Menschen, die eine Mode nicht deshalb mitmachen, weil sie ihnen persönlich zusagt, sondern weil sie als „in“ gilt. Ist es dir auch schon so ergangen? Wie dem auch sei, vielleicht hast du dich schon einmal gefragt, ob Modeerscheinungen generell zu verurteilen sind.
Sind alle Modeerscheinungen schlecht?
Nicht unbedingt. Zum Beispiel ist Jogging in den vergangenen Jahren zunehmend populär geworden. Einige, die diesen Trend in Maßen mitgemacht haben, sagen, daß sich dadurch ihr Gesundheitszustand verbessert habe.
Aber Modeerscheinungen sind nicht immer gesundheitsfördernd. Denke an den Breakdance. Er wird als „energiegeladene Mischung von Akrobatik und roboterhaften Bewegungen“ beschrieben, als „Kombination akzeptabler Elemente wie Akrobatik, Pantomime und Musik“. Natürlich kann das Tanzen ein harmloses und gesundes Vergnügen sein.
Es sollte allerdings erwähnt werden, daß, wie verlautet, einige Formen des Breakdance gefährlich sind. Man sagt, die Folgen seien Kreuzschmerzen und Beschwerden beim Vornüberbeugen, Symptome, die in der Zeitschrift American Family Physician als Breakdance-Rückensyndrom bezeichnet wurden. Besonders riskant ist das Herumwirbeln im Kopfstand, der sogenannte Kopfdreher. Wie in der Asiaweek berichtet wurde, brach sich ein Jugendlicher in Malaysia beim Breakdance das Genick und starb. Kein Wunder, daß die Regierung in Jakarta (Indonesien) den Kopfdreher verboten hat, wohingegen andere, weniger gefährliche Formen des Tanzes erlaubt sind. Ist es ratsam, einer Freizeitbeschäftigung nachzugehen, die die Gesundheit und sogar das Leben gefährdet? (Vergleiche 1. Chronika 11:17-19.)
Soll ich diese Mode mitmachen?
Manch einer läßt andere entscheiden, was für ihn „in“ und was „out“ ist. Derjenige ist letztendlich kaum mehr als ein Sklave. In Römer 6:16 heißt es: „Wißt ihr nicht, daß ihr, wenn ihr euch fortgesetzt jemandem als Sklaven darstellt, um ihm zu gehorchen, dessen Sklaven seid, weil ihr ihm gehorcht ...?“ Interessanterweise schrieb das Magazin McCall’s: „Fast alles ist der Mode unterworfen: Ernährung, Hobbys, Bücher, Jargons, Möbel, Haustiere, Leute, Sehenswürdigkeiten.“ Ist es aber vernünftig, ein „Sklave“ anderer zu werden, andere entscheiden zu lassen, was man essen, lesen, kaufen oder wohin man gehen sollte?
Die Bibel sagt: „Ein Unerfahrener glaubt jedem Wort, aber der Kluge achtet auf seine Schritte“ (Sprüche 14:15). Befolge diesen vernünftigen Rat, und sei vorsichtig, wenn andere dir vorschreiben wollen, was „in“ und was „out“ ist. Laß dir nicht voreilig von anderen diktieren, wie dein Lebensstil, deine Ernährung oder deine Kleidung auszusehen hat.
Auch sollte man, ehe man eine Mode mitmacht, den Lebensstil derer berücksichtigen, die sie fördern und praktizieren. Oft führen sie ein unsittliches Leben, was sich in den Trends widerspiegelt, deren Schrittmacher sie sind. Einige wollen durch die Mode, die sie ins Leben rufen, eine Protesthaltung zum Ausdruck bringen. Ein Christ, der den Wunsch hat, sein Leben nach biblischen Maßstäben auszurichten, möchte sicher darauf achten, ob eine bestimmte Mode den Worten der Bibel aus Philipper 4:8 gerecht wird: „Alles, was wahr, alles, was von ernsthaftem Interesse ist, alles, was gerecht, alles, was keusch, alles, was liebenswert ist, alles, worüber gut gesprochen wird, wenn es irgendeine Tugend und irgend etwas Lobenswertes gibt, diese Dinge erwägt weiterhin.“ Wäre es ratsam, eine Mode mitzumachen, die dieser Aufzählung nicht gerecht wird?
Außerdem wären folgende Punkte zu berücksichtigen: 1. Wie denken deine Eltern darüber? Bevor du deine Eltern als „altmodisch“ oder „rückständig“ bezeichnest, solltest du an den biblischen Rat aus Sprüche 23:22 denken: „Höre auf deinen Vater, der deine Geburt verursacht hat, und verachte nicht deine Mutter, nur weil sie alt geworden ist.“
2. Wie wird davon die Ansicht berührt, die andere über dich und über das, wofür du eintrittst, haben? Ist es wirklich von Belang, was andere denken? Der Apostel Paulus hielt es für nötig, einige Christen des ersten Jahrhunderts darauf aufmerksam zu machen, daß sie verpflichtet seien, den Standpunkt ihrer Mitchristen zu berücksichtigen. Er ging so weit zu sagen: „Wenn daher Speise meinen Bruder zum Straucheln bringt, will ich überhaupt nie wieder Fleisch essen, damit ich meinen Bruder nicht zum Straucheln bringe“ (1. Korinther 8:13).
3. Wie wirkt sie sich physisch und geistig auf dich aus? Ehe du eine bestimmte Mode mitmachst, solltest du dich fragen: Zeugt sie von einem „gesunden Sinn“? (2. Timotheus 1:7). Gefährde ich dadurch meine Gesundheit, vielleicht sogar mein Leben? Wieviel besser ist es doch, wenn du deine Zeit für Aktivitäten einsetzt, die dir physisch nicht schaden und deinem geistigen Fortschritt nicht im Wege stehen.
Viele Jugendliche können die neueste Mode zwar nicht schnell genug mitmachen, aber du kannst anders sein. Du kannst lernen, selbständig zu denken und vernünftige Entscheidungen zu treffen. „Die Szene dieser Welt wechselt“, sagt die Bibel (1. Korinther 7:31). Du mußt dich nicht von den sich ständig wechselnden Trends mitreißen lassen, die viele veranlassen, sich Sorgen darüber zu machen, was sie tun, sagen oder tragen sollten. (Vergleiche Matthäus 6:31, 32.) Konzentriere dich in deinem Leben darauf, Gottes Wohlgefallen zu erlangen. Gottgefällige Eigenschaften zu entwickeln wird dir auch helfen, echte Freunde zu finden — Freunde, die dich als die Person, die du bist, akzeptieren und nicht, weil du mit der Mode gehst.
[Herausgestellter Text auf Seite 14]
In der Werbung werden junge Leute oft als beliebt, erfolgreich und glücklich dargestellt, nur weil sie einen bestimmten Trend mitmachen
[Bilder auf Seite 15]
Erinnerst du dich an den Hula-Hoop?
Wie denkst du über Breakdance?