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Erwachet! 1987
g87 8. 1. S. 11-14

Terrorismus — Worin besteht die Lösung?

WENN du mit dem Flugzeug reist, siehst du die Folgeerscheinungen des Terrorismus mit eigenen Augen. Sicherheitsüberprüfungen sind auf fast allen internationalen Flughäfen vorgeschrieben. Der Terrorismus kostet Regierungen und Fluggesellschaften ein Vermögen in Form von Sicherheitsmaßnahmen. Bei den Olympischen Spielen in Los Angeles (1984) betrugen die Sicherheitskosten für die US-Regierung etwa 65 Millionen Dollar. Wie wirksam sind solche Maßnahmen?

In mancher Hinsicht zahlen sie sich aus. In den vergangenen 20 Jahren wurden allein in den Vereinigten Staaten rund 35 000 Waffen oder Sprengkörper gefunden und 13 000 Personen verhaftet (Department of State Bulletin). Aufgrund der wohl strengsten Sicherheitsüberprüfungen gingen bei der israelischen Fluggesellschaft El Al die Erfolgschancen für terroristische Aktionen im Luftraum drastisch zurück.

Doch die Regierungen und ihre Organe gehen in Wirklichkeit die Symptome an und nicht die Ursachen. Ihre Behandlung erreicht nicht die Wurzel der Krankheit, die tief in der modernen Gesellschaft sitzt — eine Krankheit, deren Nährboden Haß und Selbstsucht ist. Ungerechtigkeiten und Chancenungleichheit gibt es überall, und sie nehmen überhand — ganz gleich, welche Ideologie maßgebend ist. Wo kann man daher die Lösung finden? Kann die Religion Haß in Liebe verwandeln? Kann die Politik Uneinigkeit in Einheit verwandeln? Können die Vereinten Nationen die Nationen wirklich vereinen? Oder gibt es eine andere Lösung?

Hat die Religion die Lösung?

Die Terrorsituation in Nordirland, die nun schon seit 1969 besteht, hat in dem Land mit rund 1,5 Millionen Einwohnern über 2 000 Menschenleben gefordert, und über 20 000 Menschen wurden verletzt. Die gegnerischen Seiten bekennen sich zu ein und demselben christlichen Erbe, das sich auf die Voraussetzung gründet, daß „Gott Liebe ist“ (1. Johannes 4:8). Doch sowohl auf der katholischen als auch auf der protestantischen Seite geht der Terror weiter. John Hickey schreibt in seinem Buch Religion and the Northern Ireland Problem (Religion und das Nordirland-Problem): „Es ist heute möglich ..., daß man Gefahren oder sogar den Tod hinnehmen muß, nur weil man Katholik oder Protestant ist, ja daß man grausame Vergeltungsmaßnahmen — religiös-fanatische Morde — als Art und Weise akzeptieren muß, wie Nordirland seine spezifische Version vom ‚Gleichgewicht des Schreckens‘ aufrechterhält.“

Derselbe Autor erklärt außerdem: „Bei der Politik in ... [Nordirland] geht es nicht darum, daß die Politik die Religion ausbeutet. ... Es ist eher so, daß die Religion die Politik beeinflußt.“ Und wenn das der Fall ist, handelt es sich um eine Politik der gegenseitigen Vergeltung und des Mordes.

Die meisten Religionen behaupten, als Hauptgrundsatz die Liebe zu lehren. Ein hoher Prozentsatz der Terroristen gehört einer Religion an — viele bekennen sich zum Beispiel zum Christentum, oder sie sind Juden, Moslems, Buddhisten, Hindus oder Sikhs. Aber inwieweit beeinflußt die Religion ihre Handlungen? In seinem Buch The Ultimate Weapon—Terrorists and World Order zitiert Jan Schreiber den IRA-Führer Ruairi O’Bradaigh wie folgt: „Ich war einmal mit einem ziemlich harten Mann zusammen. Wir legten einen Sprengsatz, der unter einem Trupp englischer Soldaten losgehen sollte. ... Tatsächlich, sie waren genau an der richtigen Stelle. Und was tat dieser harte Bursche? Kurz bevor er den Sprengsatz zündete, durch den sie alle in Stücke gerissen werden sollten, schloß er die Augen. Dann bekreuzigte er sich und flüsterte andächtig: ‚Möge sich der Herr ihrer Seelen erbarmen!‘“

Die Religion hat rechtsgerichtete Katholiken in Spanien nicht davon abhalten können, ihre eigene terroristische Vereinigung zu gründen, die Guerrilleros del Cristo Rey (Guerillas Christi, des Königs). Wie die Autoren des Buches The Terrorists schreiben, haben die Guerrilleros „ihr Bestehen sowohl der Religion als auch der Politik zu verdanken“.

Sollte es uns überraschen, daß die Religion darin versagt hat, den Terrorismus einzudämmen? Professor C. E. Zoppo von der Abteilung für Politologie an der Universität von Kalifornien schreibt: „Die organisierten Kirchen im Westen haben, wenn sie mit Gewaltanwendung für politische Zwecke konfrontiert wurden, ihren religiösen Feinden die moralischen Rechte versagt, die sie unter ihren Anhängern förderten, ... und sogar den gegen ‚Ungläubige‘ gerichteten Terrorismus gestattet.“ Im weiteren führt er den Kreuzzug zur Zeit Papst Urbans II. an. Er sagt: „Von dem Kreuzzug erwartete man, daß er den Islam für immer bezwingen würde, und man betrachtete ihn als ‚Krieg, der Kriege beenden sollte‘. Der Islam wurde als Inbegriff aller Kräfte des Bösen angesehen. Ein christlicher Soldat, der einen feindlichen christlichen Soldaten tötete, verdiente sich 40 Tage Ablaß, wohingegen die Tötung eines Moslems ‚vollkommenen Ablaß‘ bedeutete“ (The Rationalization of Terrorism).

Auch andere Religionen betrachten es als Verdienst, einen Ungläubigen zu töten. Sie meinen, dies sei eine Möglichkeit, in ihr himmlisches Paradies Eingang zu finden. Die religiöse Überzeugung kann daher einen Terroristen tatsächlich in seiner Motivation bestärken, zu morden und sogar auf selbstmörderische Weise Sprengsätze zu zünden.

Gibt es eine politische Lösung?

Politische und militärische Experten des Westens haben ihre Methoden im Kampf gegen den Terrorismus, obwohl sie sich in der Anwendung nicht immer einig sind. Die Verfahrensweise der leidtragenden Staaten besteht derzeit darin, Feuer mit Feuer zu bekämpfen. William Casey, Leiter des CIA (US-amerikanischer Geheimdienst), sagt: „Wir können und werden nicht von gewaltsamen Aktionen abstehen, um Terrorakte zu verhindern, ihnen vorzubeugen und darauf zu reagieren, wenn die Umstände Gewaltanwendung erfordern. Viele Länder, einschließlich der Vereinigten Staaten, verfügen über die speziellen Kräfte und Fähigkeiten, die man braucht, um gegen terroristische Vereinigungen einzuschreiten“ (Hydra of Carnage).

Der Angriff der Vereinigten Staaten auf Libyen im April 1986 als Vergeltung für die Bombenexplosion in einer Berliner Diskothek ist ein Beispiel für diese Denkweise. Aber dieser Angriff forderte auch unverzüglich einen Preis — Opfer unter Zivilisten in Libyen, die von den US-Behörden für unvermeidlich gehalten wurden, sowie der Verlust eines US-Flugzeugs mit Besatzung. Terrorismus und Gegenterrorismus fordern außerdem einen versteckten Preis — Ansehen und Glaubwürdigkeit leiden darunter.

Politiker und Militaristen betrachten das als normales Opfer bei dieser Art verdeckter Kriegführung. Benjamin Netanyahu schreibt: „Alle Bürger einer Demokratie, die vom Terrorismus bedroht wird, müssen sich in gewissem Sinne als Soldaten in einer gemeinsamen Schlacht sehen. Sie sollten ihre Regierung nicht unter Druck setzen, vor dem Terrorismus kampflos zu kapitulieren. ... Wenn wir wirklich den Krieg gegen den Terrorismus gewinnen wollen, müssen die Menschen darauf eingestellt sein, Opfer zu bringen und sogar, falls ein Angehöriger das Leben verliert, unermeßliches Leid zu erdulden“ (Terrorism—How the West Can Win).

Kann die Politik folglich die tieferen Ursachen des Terrorismus beseitigen? Kann die Ungerechtigkeit abgeschafft und die Situation entschärft werden? Politische Kommentatoren verneinen dies. Warum? Sie sagen, wie es in dem vorhergehenden Artikel ausgeführt wurde, daß der Terrorismus oft ein Werkzeug ist in dem Konflikt zwischen den beiden großen politischen Systemen. Die Politik erzeugt also Terrorismus.

Der französische Autor und Journalist Jean-François Revel schreibt beispielsweise: „In ihren Manifesten und Büchern bezeichnen die Terroristen ihre Angriffe auf die Demokratien als ‚Strategie der Spannung‘. Dem liegt der Gedanke zugrunde, daß es viel leichter sei, vom Faschismus zum Kommunismus überzugehen als von der Demokratie zum Kommunismus. Die ‚Revolutionären‘ müssen die demokratischen Regierungen also zunächst zu einem faschistischen Verhaltensmuster drängen, damit sie in der zweiten Phase auf den Trümmern des Faschismus den Sozialismus aufbauen können.“ Daher ermorden in einigen Ländern Terroristen bewußt Offiziere, um einen rechten militärischen Coup zu provozieren.

Kann die UNO die Flut eindämmen?

Der Politologe C. E. Zoppo erklärt das Dilemma, in dem sich die UNO befindet, wie folgt: „Es verwundert nicht ..., daß die Vereinten Nationen nicht in der Lage sind, zu irgendeiner Übereinkunft zu kommen, was internationaler Terrorismus eigentlich ist oder worin passende Reaktionen der Mitgliedstaaten bestehen könnten.“ Dies sollte für niemand überraschend sein, wenn man bedenkt, daß die UNO ein internationaler Kampfplatz ist, auf dem sich die Großmächte in Wortgefechten verfangen, ähnlich wie kämpfende Hirsche, die sich mit ihren Geweihen verhaken.

Ein weiterer Faktor ist, daß in der UNO die demokratischen Staaten, die Leidtragenden des Terrorismus, in der Minderheit sind. Professor Zoppo erläutert dies wie folgt: „Eine Resolution der UN-Vollversammlung über den internationalen Terrorismus ... brachte zwar ‚ihre tiefe Besorgnis über die zunehmende Zahl der Akte von internationalem Terrorismus‘ zum Ausdruck, bekräftigte aber ‚das unveräußerliche Recht aller Völker unter kolonialen und rassistischen Regimen sowie anderen Formen der Fremdherrschaft auf Selbstbestimmung und Unabhängigkeit‘.“ Dieselbe Resolution verurteilte „die Fortsetzung repressiver und terroristischer Handlungen, durch die koloniale, rassistische und fremde Regime den Völkern ihr legitimes Recht auf Selbstbestimmung und Unabhängigkeit ... verweigern“.

Nach Ansicht von Professor Zoppo billigt die UNO also in bezug auf den Terrorismus eine Doppelmoral. Er fährt fort: „Der Terrorismus wird stillschweigend geduldet, wenn er ein Mittel zur nationalen Selbstbestimmung ist, aber verurteilt, wenn es sich um Staatsterror handelt, mit dem man die Unabhängigkeit verhindern will. Neugegründete Staaten, die den Terrorismus als Werkzeug zur Befreiung benutzt haben, können ihn schwerlich bei anderen verurteilen“ (The Rationalization of Terrorism). Folglich ist die UNO als wirksames Instrument im Kampf gegen den Terrorismus sozusagen schachmatt gesetzt worden. Moral zählt nicht viel, denn wie Professor Zoppo schlußfolgert, „bestimmt im Grunde die Politik, was Moral ist“. Währenddessen müssen unschuldige Opfer des Terrorismus leiden und sterben.

Eine Bruderschaft ohne Terror

Jan Schreiber erklärt das Dilemma, in dem sich die Staaten befinden, wie folgt: „Beunruhigend ist, daß die Länder, die den Terrorismus aus der Welt schaffen wollen — und sie scheinen nicht in der Mehrheit zu sein —, gezwungen sind, sich mit Halbheiten zu begnügen. Entweder machen die üblichen Strafen keinen Eindruck auf Terroristen, die bereit sind, um einer Ideologie willen Opfer zu bringen, oder sie rufen eine gewalttätige Reaktion von seiten derer hervor, die noch in der Lage sind zu kämpfen“ (The Ultimate Weapon—Terrorists and World Order).

In seiner Analyse des Problems kommt Professor Zoppo zu dem Schluß: „Kaum ein moderner Staat wurde ohne Terror geboren.“ Dies scheint anzudeuten, daß Terror ein unvermeidlicher Bestandteil des politischen Werdeganges ist. Wir können hingegen versichern, daß es ein „Volk“ gibt, das ohne Terror und Gewalt — ohne politische Interventionen — ins Leben gerufen worden ist. Es ist ein Volk, das über drei Millionen Menschen aus aller Welt zählt, die unterschiedlichen Kulturen und Religionen entstammen und die verschiedensten Sprachen sprechen. Von wem sprechen wir? Von denjenigen, die an den Türen diese Zeitschrift anbieten — Jehovas Zeugen.

Sie sind mehr als eine internationale Vereinigung von Menschen. Sie sind eine übernationale Bruderschaft, die einen gemeinsamen Glauben und eine gemeinsame von Gott verliehene Hoffnung hat. Sie machen ihren Einfluß weltweit geltend, und zwar nicht durch Terrorismus, sondern durch ein friedliches biblisches Erziehungswerk. Überall auf der Erde weisen sie auf Gottes messianische Königreichsregierung als einzige Lösung für die Probleme der Menschheit hin (Matthäus 6:9, 10).

Ja, Jehovas Zeugen sind über die entzweiende Politik und den Nationalismus erhaben, die zu Kriegen und Terrorismus führen. Sie bilden heute ein Volk, das in wahrem Frieden lebt und sich auf die Zeit vorbereitet, wo Gottes Königreich bald allein über die Erde regieren wird. Dies wird nicht durch eine Weltbekehrung ermöglicht werden, sondern durch eine Säuberung der Welt in Gottes Krieg von Harmagedon (Matthäus 24:37-39; Offenbarung 16:14, 16).

Dann werden wahrer Frieden und ewiges Leben das Erbteil der Sanftmütigen der Erde sein (Titus 1:2; Offenbarung 21:3, 4). Wer mehr über dieses Königreich wissen möchte, in dem es keinen Terrorismus mehr geben wird, ist eingeladen, sich an Jehovas Zeugen an seinem Wohnort zu wenden oder an die Herausgeber dieser Zeitschrift zu schreiben.

[Herausgestellter Text auf Seite 11]

In den vergangenen 20 Jahren wurden allein in den Vereinigten Staaten rund 35 000 Waffen oder Sprengkörper gefunden und 13 000 Personen verhaftet (Department of State Bulletin)

[Herausgestellter Text auf Seite 12]

„Kurz bevor er den Sprengsatz zündete, durch den sie alle in Stücke gerissen werden sollten, schloß er die Augen. Dann bekreuzigte er sich und flüsterte andächtig: ‚Möge sich der Herr ihrer Seelen erbarmen!‘“

[Kasten auf Seite 14]

Gottes Königreich in den Händen Jesu Christi wird den Terrorismus beseitigen

Man sagt, der Terrorismus sei der Krieg der Verzweifelten, derer, die sich im Nachteil fühlten. Unter dem Königreich Gottes braucht sich niemand benachteiligt zu fühlen, wie dies aus folgender Prophezeiung über die Herrschaft Jesu Christi hervorgeht:

„O Gott, gib deine eigenen richterlichen Entscheidungen dem König und deine Gerechtigkeit dem Sohn des Königs. Möge er die Rechtssache deines Volkes mit Gerechtigkeit führen und deiner Niedergedrückten mit richterlicher Entscheidung. Er richte die Niedergedrückten des Volkes, er rette die Söhne des Armen, und er zermalme den Übervorteiler. Denn er wird den Armen befreien, der um Hilfe ruft, auch den Niedergedrückten und jeden, der keinen Helfer hat. Es wird ihm leid sein um den Geringen und den Armen, und die Seelen der Armen wird er retten. Von Bedrückung und von Gewalttat wird er ihre Seele erlösen, und ihr Blut wird kostbar sein in seinen Augen“ (Psalm 72:1, 2, 4, 12-14).

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