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  • Kommt er auch wirklich zurück?
  • Erwachet! 1987
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  • Was ist ein Bumerang?
  • Sein Einsatz bei der Jagd
  • Ein „Bumerang“, der nicht zurückkehrt
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  • So werfen, daß er gut zurückkehrt
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Erwachet! 1987
g87 22. 1. S. 21-24

Kommt er auch wirklich zurück?

Von unserem Korrespondenten in Australien

MAURICE lebt in Huonville auf Tasmanien, einer Insel südöstlich des australischen Kontinents. Er hat das seltene Talent, einen Bumerang so zu werfen, daß er auch zurückkehrt. Wenn er seine Kunst vorführt, wird in seinem Fachgeschäft so mancher Kauf abgeschlossen. Die meisten Kunden sind Touristen, die Hobart, die Hauptstadt Tasmaniens, besichtigen, und unter ihnen befinden sich viele japanische Matrosen. Sehen sie einen Bumerang, so sind sie zunächst meist skeptisch und fragen: „Kommt er auch wirklich zurück?“

„Ich finde, eine Vorführung ist die beste Möglichkeit, ihre Zweifel zu zerstreuen“, sagt Maurice. „Um die Skeptiker zu befriedigen, werfe ich den Bumerang vom Kai aus um ihr Schiff herum. Der Bumerang gerät außer Sicht, fliegt hinter die Rückseite des Decksaufbaus, taucht wieder auf und landet ganz in der Nähe am Kai.“

Wer immer noch nicht überzeugt ist, kann Maurice zu einem nahe gelegenen Park oder Spielfeld begleiten und das Bumerangwerfen nach einigen wenigen Anweisungen selbst ausprobieren. Kannst du dir vorstellen, was folgt? „In den nächsten Minuten sieht man eine Gruppe sonst unergründlicher Japaner lachen und auf dem Feld herumhüpfen wie kleine Kinder. Kameras klicken, um den Spaß, die Überraschung und die Begeisterung beim ersten Wurf festzuhalten — besonders wenn sie es schaffen, daß der Bumerang irgendwo in ihrer Nähe landet.“

Was ist ein Bumerang?

In Meyers Enzyklopädischem Lexikon (1972) wird ein Bumerang als „gewinkeltes oder leicht gebogenes Wurfholz der Eingeborenen Australiens“ bezeichnet, das „zum Werfer zurückkehrt (jedoch nicht bei allen Arten)“. Im übertragenen Sinne weist das Wort „Bumerang“ auf eine Handlungsweise hin, mit der man sich selbst schadet. Wir wollen uns aber mehr mit dem Wurfholz befassen.

Heute ist das Bumerangwerfen hauptsächlich ein Sport. Einige, die ihn ernstlich betreiben, haben Vereine gegründet. Ein solcher Verein hat seinen Sitz in Queensland (Australien). Aber es war nicht immer ein Sport. Der Bumerang wurde von den australischen Ureinwohnern als Jagd- und Kampfwaffe entwickelt.

Doch man denke nicht, der Bumerang sei einzig und allein eine australische Waffe. Zum Beispiel hat man in alten ägyptischen Gräbern Bumerangs gefunden. Bei einigen waren die Enden mit Gold überzogen, vermutlich um die Reichweite zu vergrößern. Ihr alter Name ist nicht überliefert, aber ihr heutiger Name „Bumerang“ leitet sich von dem Begriff bou-mar-rang aus der Sprache des Turawalstammes ab, der an den Ufern des Georges River bei Sydney lebte.

Wurfhölzer, die dem Bumerang sehr ähneln, hat man in den Niederlanden, in Dänemark, Deutschland, Nordostafrika, Indien (wo sie aus Stahl oder Elfenbein angefertigt wurden) und bei den Hopi — Indianer aus Arizona (USA) — gefunden. Zwar wurde der Bumerang zumeist von Pfeil und Bogen verdrängt, doch unter den Ureinwohnern Australiens ist diese alte Waffe noch heute allgemein im Gebrauch.

Sein Einsatz bei der Jagd

Wir wollen nun beobachten, wie der Bumerang als Jagdwaffe gebraucht wird. Die eingeborenen Jäger haben sorgfältig Netze zwischen geeignete Bäume gespannt. Die Vögel, auf die sie es abgesehen haben, sitzen in der Nähe der Netze. Man will sie dazu bringen, niedrig zu fliegen und sich in den Netzen zu verfangen. Wenn sie über die Bäume aufsteigen, ist alles verloren.

Einige Jäger springen auf. Sorgfältig gezielt, schleudern sie die Bumerangs auf die Beute zu. Die wirbelnden Wurfhölzer schnellen in die Höhe, streichen über die Bäume und kreisen direkt über den Vögeln. Diese schwirrenden „Flügel“ müssen sich wie Falken anhören. Die Vögel bleiben unten. Die Jäger täuschen sie zusätzlich, indem sie den Ruf der Falken nachahmen. Erschreckt stürzen sich die Vögel in die gespannten Netze. Die Jagd ist ein großer Erfolg.

Inzwischen haben alle Bumerangs einen vollen Kreis beschrieben. Wie auf Befehl sind sie alle zurückgekehrt und werden entweder gefangen oder landen bei den Füßen der Jäger.

Damit ein Bumerang jedoch zum Werfer zurückkehrt, muß er relativ klein und leicht sein. So sind die meisten etwa 75 Zentimeter lang. Dadurch sind sie zu leicht, um größere Tiere wie Känguruhs und Wallabys ernstlich zu verletzen. Ein solcher Bumerang kann einen Vogel im Flug zu Boden werfen oder ein kleines Tier verwunden, wenn der Werfer gut zielen kann. Doch abgesehen von der beschriebenen Art der Jagd, wurde der zurückkehrende Bumerang eigentlich nur für Wurfübungen oder zum Spaß gebraucht.

Ein „Bumerang“, der nicht zurückkehrt

Das Gerät, das hauptsächlich als Jagd- und Kampfwaffe gebraucht wurde, war der kylie. Er hat die gleiche Form wie ein Bumerang, ist aber viel größer. Er ist über einen Meter lang und wiegt etwa 700 Gramm. Der kylie kehrt allerdings nicht zurück, wenn er geworfen wird. Er ist eine weitaus gefährlichere Waffe als das kleinere Exemplar und läßt sich viel weiter werfen. Mit dem kylie kann man genauer zielen als mit einem Speer, und durch den Schwung der Drehung und seine Länge hat der kylie ein weit größeres Treffvermögen als ein Speer, der ja nur auf einen Punkt zielt. Man weiß von einigen genauen Treffern, die über eine Entfernung von ca. 200 Metern erzielt wurden, und es wäre ein leichtes gewesen, in dieser Entfernung ein nichtsahnendes Känguruh oder Wallaby zu treffen.

Aerodynamische Gestaltung

Der Bumerang und der kylie werden nach aerodynamischen Prinzipien angefertigt, die bewirken, daß sie länger in der Luft bleiben können als irgendein anderes Wurfgerät. Ihre „Flügel“ sind im Aufbau ähnlich wie die eines Flugzeugs oder eines hoch fliegenden Vogels. Beim Flug „durchschneidet“ die abgerundete Kante des Bumerangs die Luft, so daß sie oberhalb und unterhalb des „Flügels“ vorbeiströmt. Die Luft oberhalb des „Flügels“ schießt schneller vorbei als unterhalb, und so entsteht Auftrieb. Der Werfer kann den Auftrieb beim Loslassen des Bumerangs durch eine ruckartige Bewegung aus dem Handgelenk erhöhen.

Das hervorstechende Merkmal des Bumerangs ist die Asymmetrie — ein Ende ist nach oben, das andere nach unten gedreht. Es ist erstaunlich, daß die Eingeborenen dieses Erfordernis ohne aerodynamische Kenntnisse feststellten. Eine Methode bestand darin, den Bumerang in heißer Asche zu erwärmen, bis er biegsam war; eine andere, ihn so lange in Wasser zu legen, bis das Holz weich genug war, um es in die gewünschte Form zu drehen.

So werfen, daß er gut zurückkehrt

Die Meister im Umgang mit dem Bumerang behaupten, es sei nicht schwer, ihn so zu werfen, daß er wiederkehre; dazu seien nur Geduld und Übung erforderlich. Der „Knick“ des Bumerangs soll vom Werfer abgewandt sein, und man muß ihn vertikal, nicht horizontal halten. (Siehe Abbildung.) In ihrem Buch All About Boomerangs erklären Lorin und Mary Hawes, daß es, wenn der Bumerang richtig geworfen wird, nicht darauf ankommt, welches Ende man in der Hand hält. Der Bumerang wird immer zurückkehren, wenn er so geworfen wird, daß er sich genügend dreht. Sie schreiben:

„Beim Bumerangwerfen kommt es nicht so sehr darauf an, die Hand zu öffnen und den Bumerang loszulassen, als vielmehr darauf, ihm mit der geschlossenen Hand Schwung zu geben, so daß er sich beim Wegfliegen befreien muß und sich um den gekrümmten Zeigefinger dreht, wobei er großen Drall erhält. ... Man führt mit dem Arm eine Wurfbewegung aus, als wollte man mit der Peitsche knallen. Sie beginnt hinter der Schulter und endet mit einer schnellenden Bewegung mit ausgestrecktem Arm. Die Wurfkraft wird hauptsächlich dadurch ausgeübt, daß man den Ellbogen beugt. Man sollte die Hand nicht bewußt zurückziehen, ehe der Wurf zu Ende ist.“

Wenn der Bumerang mit der rechten Hand geworfen wird, bewegt er sich rund 30 Meter scheinbar ganz geradeaus und neigt sich dann zur Linken. Darauf legt er sich in die Horizontale, steigt hoch in die Luft und macht bis zu fünf Drehungen, ehe er zum Werfer zurückkehrt. Nach einem guten Wurf kann ihn der Werfer entweder geschickt fangen, oder er landet zu seinen Füßen.

Einige Gefahren

Das Bumerangwerfen ist wahrscheinlich der einzige Sport, bei dem der Werfende auf sich selbst zielt. Aber es besteht auch Gefahr für Zuschauer und Passanten. Zudem muß die Wirkung des Windes berücksichtigt werden. Tatsächlich raten erfahrene Werfer, überhaupt nicht zu werfen, wenn ein etwas stärkerer Wind weht. Die Windgeschwindigkeit kann man feststellen, indem man leichte Grashalme oder Blätter fallen läßt und darauf achtet, wie sie weggetrieben werden.

Unerfahrene Werfer sollten besonders vorsichtig sein und nur auf weiten, offenen Flächen werfen. Ernstliche Verletzungen oder sogar der Tod kann die Folge eines Unfalls sein. Ein Beispiel: Ein einheimischer Senator von Queensland ist anerkannter Bumerangwerfer. Als er bei der Hundertjahrfeier einer Schule seine Kunst vorführte, brachte ein plötzlicher Windstoß den Bumerang vom Kurs ab, und er traf einen Schuljungen. Die Wunde mußte genäht werden.

Einige hervorragende Leistungen

Ben Ruhe vom Smithsonian-Institut ist Weltarchivar und Koordinator für das Bumerangwerfen. Er hat einige eindrucksvolle Leistungen von Bumerangwerfern aus verschiedenen Teilen der Welt zusammengestellt.

◼ Größte Entfernung: 146,3 Meter.

◼ Größte Genauigkeit: Elfmal hintereinander gefangen, ohne auch nur einen Fuß zu bewegen.

◼ Mutigster Wurf: Ein Werfer aus Parramatta (Australien) warf einen Bumerang und ließ ihn, während er mit verbundenen Augen bewegungslos stehenblieb, einen Apfel auf seinem Kopf treffen.

◼ Bester Doppelwurf: Wie verlautet, hat ein Werfer in Balby (England) einen rechtshändigen und einen linkshändigen Bumerang gleichzeitig geworfen, wobei einer auf dem anderen zwischen seinen Füßen gelandet ist.

Der Bumerang wird bei den Touristen, die nach Australien kommen, allmählich ebenso beliebt wie die Koalas und die Känguruhs. Und wenn du auch kaum die Gelegenheit hast, selbst einen Bumerang zu werfen, sei versichert, daß er wirklich zurückkommt, wenn man ihn richtig wirft.

[Bilder auf Seite 23]

Nicht zurückkehrendes Wurfholz

Nicht zurückkehrender Bumerang

Zurückkehrende Bumerangs

[Bild/Übersichten auf Seite 24]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

DIE TEILE EINES ZURÜCKKEHRENDEN BUMERANGS

Flügel

Knick

Stirnkante

Flügel

Stirnkante

Drehrichtung

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