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Erwachet! 1987
g87 22. 7. S. 15-17

Familienleben im Serengeti-Nationalpark

DER afrikanische Löwe wird oft als der König der Tiere bezeichnet. Dies ist verständlich. Schon die große Mähne macht Eindruck. Der Blick seiner bernsteinfarbenen Augen zeigt, daß er über den Dingen steht. Ihn umgibt etwas Majestätisches. Und wenn er sich plötzlich erhebt und sein ohrenbetäubendes Gebrüll ertönen läßt, schlottern einem noch in einer Entfernung von acht Kilometern die Knie. Er ist eben der König der Tiere.

Doch im häuslichen Bereich verliert seine königliche Aura ein wenig an Glanz. Er schläft viel. Er sitzt viel herum. Von Zeit zu Zeit streckt er sich auf dem Hauptast eines Baumes aus, außer Reichweite der Jungen, die mit Vorliebe über die erwachsenen Tiere klettern. Er liegt liebend gern auf dem Rücken und läßt sich den Bauch von der Sonne bescheinen. All das nimmt in seinem Tagesablauf etwa 20 Stunden in Anspruch.

Und die restlichen vier Stunden? Wenn die Löwinnen — die das Jagen besorgen — Fleisch herbeigeschafft haben, ist er als erster an der Reihe. Immerhin ist er ja der König. Daneben zeugt er die Jungen und kämpft gegen andere Löwen, die sein Revier betreten. Er ist also ein Vater, ein Kämpfer, ein Faulenzer und eine Schlafmütze. Und ein König — eine Zeitlang.

Seine Pflichten erfüllt er nicht allein. Löwen sind die einzigen Katzen, die gesellig leben. Ein Rudel besteht gewöhnlich aus zwei oder drei erwachsenen Männchen, fünf bis zehn fortpflanzungsfähigen Weibchen sowie zahlreichen Junglöwen und Kleinen. Es gibt jedoch auch wesentlich größere Rudel — sie können aus 40 oder mehr Tieren bestehen. Jedes Rudel hat sein Revier, das im Durchmesser mehrere Kilometer mißt. Die erwachsenen Männchen vertreiben Eindringlinge.

Zumeist jagen die Löwinnen — in der Regel nachts. Sie sind mit 2 bis 3 Zentnern leichter und somit schneller als die Männchen, die ungefähr 4 Zentner wiegen. Dennoch ist das Wild, das die Löwinnen verfolgen, oft schneller als sie. Daher ist es für sie von Vorteil, gemeinsam zu jagen. Einige verstecken sich, während andere das Beutetier umkreisen und es den auf der Lauer liegenden Löwinnen zujagen.

Löwinnen sind im allgemeinen gute Mütter. Die Jungen ernähren sich in den ersten zwei bis drei Lebensmonaten von Milch. Dann führt die Mutter sie zu einem erbeuteten Tier und läßt sie Fleisch fressen. Doch die Jungen werden gesäugt, bis sie etwa acht Monate alt sind und die Mutter keine Milch mehr hat. Sie jagt mindestens zwei Jahre mit ihnen, und die Jungen lernen durch Beobachtung.

Die Familienatmosphäre ist meist friedlich. Die Löwinnen tun sich zusammen und kümmern sich gemeinsam um die Jungen. Hungrige Junge saugen bei irgendeiner Löwin, die Milch hat. Die Kleinen verbringen viel Zeit damit, sich gegenseitig zu jagen und miteinander zu kämpfen. Zuweilen beteiligt sich eine Löwin an dem Spiel; sie zuckt mit ihrem Schwanz, während die Jungen danach knappen. Selbst die erwachsenen Männchen dulden es bis zu einem gewissen Grad, daß die Kleinen an ihnen hochklettern und an ihrer Mähne zerren. Das Rudel bleibt in seinem Revier, ist aber nicht immer beisammen. Doch wenn die Löwen zusammenkommen, begrüßen sie sich, indem sie die Köpfe aneinanderreiben.

Das Rudel ist ein Verband auf Dauer. Die meisten Weibchen sind in dem Rudel aufgewachsen und sind miteinander verwandt. Nach einigen Jahrzehnten gibt es darin Schwestern, Mütter, Großmütter, Halbschwestern, Cousinen und so weiter. Die Junglöwen hingegen werden im Alter von drei Jahren von den erwachsenen Löwen vertrieben.

Doch sie bleiben als Gruppe zusammen. Es mögen nur zwei, drei oder aber fünf, sechs zusammenbleiben. Nach einigen Jahren, wenn sie ausgewachsen und stark sind, stoßen sie irgendwann auf ein Rudel, vertreiben die Männchen und übernehmen die Löwinnen. Wenn das geschieht, töten die neuen Männchen die Jungen. Die Löwinnen sind bald darauf paarungsbereit, und so wird die spätere Nachkommenschaft von den neuen Männchen abstammen. Je größer die Gruppe der Männchen in einem Rudel, um so unwahrscheinlicher ist es, daß es anderen Löwen gelingen wird, sie zu vertreiben und das Rudel zu übernehmen.

Es ist für einen Löwen somit von Vorteil, andere Männchen mit sich im Rudel zu haben. Während die Löwinnen gewöhnlich ihr Leben lang — etwa 18 Jahre — im Rudel bleiben, werden die Männchen meistens nach zwei bis drei Jahren durch eine jüngere und stärkere Gruppe ersetzt. Die vertriebenen Löwen fristen ein mühsames Dasein. Da sie nicht mehr in ihren besten Jahren sind, ist es für sie schwer, sich genügend Nahrung zu beschaffen. Deshalb hieß es am Ende des dritten Absatzes, daß der Löwe „eine Zeitlang“ König ist.

Es kommt nur selten vor, daß verwandte Männchen innerhalb eines Rudels um Weibchen kämpfen. Die Weibchen innerhalb des Rudels sind oft gleichzeitig paarungsbereit. Der erste Löwe, der sich mit einer bestimmten Löwin paart, ist deren Besitzer. Die anderen Löwen halten sich fern. Aber da die Löwinnen alle etwa um dieselbe Zeit paarungswillig sind, finden gewöhnlich alle Löwen ein Weibchen zur Paarung.

Bald kommen Junge zur Welt, was natürlich auch mehr Kabbeleien mit sich bringt. Diese wiederum können sehr anstrengend sein, wie jede Mutter und jeder Vater weiß. So verabschieden wir uns nun von der Löwenfamilie im Serengeti-Nationalpark und gönnen den Löweneltern ihre Ruhe, nachdem sie die Kleinen mit Mühe dazu gebracht haben, ein Schläfchen zu halten. Wie immer ist natürlich eines dabei, das nicht schlafen kann und gefüttert werden will.

Damit verlassen wir den Serengeti-Nationalpark.

Daß Tiere wie der Löwe andere Tiere zu Nahrungszwecken jagen, war offensichtlich nicht von Anfang an der Fall (1. Mose 1:30). Der Prophet Jesaja sagt von der kommenden neuen Welt: „Wolf und Lamm werden einträchtig weiden, und der Löwe wird Stroh fressen wie der Stier.“ Ja, sogar „ein noch kleiner Knabe wird sie führen“ (Jesaja 11:6-9; 65:25).

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