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  • Warum komme ich so schlecht mit meinen Geschwistern aus?
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Erwachet! 1987
g87 22. 7. S. 23-25

Junge Leute fragen sich:

Warum komme ich so schlecht mit meinen Geschwistern aus?

RIVALITÄT unter Geschwistern. Sie geht bis auf Kain und Abel zurück und kommt so häufig vor wie Schnupfen. Nicht, daß du deine Geschwister haßt. Vielleicht mußt du dir sogar heimlich eingestehen, daß du sie magst, wie das auch bei den im folgenden zitierten Jugendlichen der Fall ist:

„Manchmal streiten sich meine Geschwister, und ich sage ihnen, daß ich sie hasse wie die Pest, aber ich meine das nicht so. In Wirklichkeit mögen wir uns sehr.“

„Ich denke, ich mag meinen Bruder, wenn ich es ihm auch nicht so richtig zeige.“

„Ganz tief im Innern, im Unterbewußtsein, glaube ich, daß ich meinen Bruder gern habe. Irgendwie schon.“

Dennoch kommt es unter Geschwistern oft zu Feindseligkeit. Was kann die Folge sein? Ein 15jähriges Mädchen gesteht: „Meine Schwester, mein Bruder und ich stritten uns dauernd — meistens wegen nichts und wieder nichts. Die ganze Familie litt darunter, und wir waren alle unglücklich.“ Einige Geschwister sind ganz offen feindselig zueinander. (Eine Jugendliche malte ein Bild von ihren Geschwistern, wie sie in einem Kübel mit heißem Teer versinken.)

Warum sind sich Geschwister oft uneins?

In einem Artikel des Jugendmagazins Seventeen nannte die Familientherapeutin Claudia Schweitzer einen der Hauptgründe, warum sich Geschwister so häufig streiten. Sie schrieb: „Jede Familie verfügt über eine bestimmte Menge an Ressourcen emotionaler und materieller Art.“ Weiter hieß es: „Wenn sich Geschwister streiten, kämpfen sie oft um diese Ressourcen, sei es um die Liebe der Eltern oder um Geld und Kleidung.“

Ja, Geschwister zu haben bedeutet gewöhnlich, teilen zu müssen. Die 18jährige Camille und ihre fünf Geschwister zum Beispiel haben zusammen drei Zimmer. „Ich möchte manchmal für mich sein“, sagt Camille, „und würde meine Geschwister am liebsten aussperren, aber sie sind immer da.“ Auch Jesus Christus hatte gelegentlich das Bedürfnis, allein zu sein (Markus 6:31). Du ärgerst dich wahrscheinlich, daß deine Geschwister in dein Zimmer hereinplatzen, ohne anzuklopfen, oder daß du kein eigenes Zimmer hast.

In Zweitfamilien ist dies oft ein heikles Problem, weil man dann sozusagen mit fremden Kindern teilen muß. „Niemand hat meinen Bruder oder mich gefragt, ob wir damit einverstanden waren, daß drei Stiefgeschwister bei uns einzogen“, klagt ein Mädchen. „Eines Tages kamen sie einfach zu uns und benahmen sich, als ob ihnen alles gehörte. ... Ich wünschte, sie wären geblieben, wo sie hergekommen sind.“

Weitere Probleme entstehen in Verbindung mit Begünstigungen und mit der Verteilung der Hausarbeit. Die älteren Kinder ärgern sich womöglich darüber, daß man von ihnen erwartet, den Löwenanteil der Hausarbeit zu erledigen. Jüngere Kinder wehren sich dagegen, von älteren Geschwistern herumkommandiert zu werden, oder sind auf deren Begünstigungen eifersüchtig. „Meine Schwester bekommt Fahrstunden und ich nicht“, jammerte eine Jugendliche aus Großbritannien. „Ich nehme ihr das übel und versuche, ihr das Leben schwerzumachen.“

Wie kann man den ständigen Kabbeleien ein Ende machen? Zunächst sollte man versuchen, irgendwelche selbstsüchtigen Neigungen zu überwinden. Das bedeutet, „nicht seinen eigenen Vorteil, sondern den des anderen“ zu suchen (1. Korinther 10:24). Statt hartnäckig auf persönlichen Rechten zu bestehen, sollte man „bereit [sein] zu teilen“ (1. Timotheus 6:18). Das kann recht schwer sein. Doch ein Forscher erklärte: „Die Vorteile, die es mit sich bringt, Geschwister [auch Stiefgeschwister] zu haben, überwiegen die Nachteile. Geschwister geben einem Kind die Möglichkeit, zu lernen, mit anderen Kindern auszukommen. Es lernt, zu geben und zu nehmen, d. h., seine Sachen zu teilen.“

Zu dicht beieinander

Die 17jährige Diane ist mit vier Brüdern und drei Schwestern aufgewachsen. Sie sagt: „Wenn man sich immer, tagaus, tagein, sieht ... und wenn man beobachtet, wie dieselbe Person jeden Tag dieselben Dinge tut, die einen ärgern — das geht einem auf den Wecker.“ Zuweilen gießen wir allerdings durch unsere eigenen Fehler Öl ins Feuer. André gibt zu: „So, wie man sich zu Hause benimmt, ist man wirklich. Bei fremden Leuten verhält man sich manchmal ganz anders. Aber zu Hause in der vertrauten Umgebung zeigt man sein wahres Gesicht.“ Leider bedeutet „sein wahres Gesicht“ zu zeigen häufig, daß man auf Höflichkeit, Freundlichkeit und Takt verzichtet.

In dem Buch The Private Life of the American Teenager heißt es: „Es ist oft schwer, mit Personen auszukommen, die einige charakteristische Eigenschaften mit uns gemeinsam haben und alle unsere Unzulänglichkeiten und empfindlichen Stellen kennen.“ Falls du natürlich eine gute Eigenschaft mit einem Bruder oder einer Schwester gemeinsam hast, wirst du dich zu dem Betreffenden hingezogen fühlen. Aber wie steht es mit den schlechten Eigenschaften? In Sprüche 27:19 wird gesagt: „Wie im Wasser Angesicht mit Angesicht übereinstimmt, so das Herz eines Menschen mit dem eines Menschen.“ Wenn du deine schlechten Eigenschaften bei Geschwistern wiedererkennst, wirst du unwillkürlich an deine eigenen Fehler erinnert und ärgerst dich.

Wie kann man den Frieden bewahren? Indem man den biblischen Rat befolgt, ‘einander in Liebe zu ertragen’ (Epheser 4:2). Statt die Schwächen und Fehler der Geschwister aufzubauschen, sollte man christliche Liebe bekunden, denn sie „deckt eine Menge von Sünden zu“ (1. Petrus 4:8). Nimm deine Angehörigen nicht für selbstverständlich, und sei nicht schroff oder unfreundlich, sondern lege „Zorn, Wut, Schlechtigkeit, Lästerworte“ ab, und ‘laß deine Rede stets gefällig sein’ (Kolosser 3:8; 4:6).

Mamas Liebling

Am meisten streiten sich Geschwister wahrscheinlich um die Zuneigung der Eltern. Lee Salk, Professor für Psychologie, räumt ein: „Es ist Eltern nicht möglich, alle ihre Kinder genau gleich zu lieben, weil sie verschieden sind und die Eltern zwangsläufig zu unterschiedlichen Reaktionen veranlassen.“

Das war schon in biblischen Zeiten so. Der Patriarch Jakob (Israel) „liebte Joseph mehr als alle seine anderen Söhne“. Josephs Brüder wurden darüber besonders ärgerlich, als Jakob „ein langes, gestreiftes hemdartiges Gewand“ für Joseph anfertigen ließ, wie es vermutlich von angesehenen Personen getragen wurde (1. Mose 37:3). Mit der Zeit steigerte sich ihre Eifersucht zu mörderischem Haß. Ähnlich mag es auch dich verletzen, wenn deine Eltern eines deiner Geschwister zu bevorzugen scheinen. Doch einige lassen ihre verletzten Gefühle an ihren Geschwistern aus.

Die Eifersucht überwinden

Eifersucht unter Geschwistern ist oft die Folge davon, daß „die Neigung des Menschenherzens böse ist von seiner Jugend an“ (1. Mose 8:21). Auch „kommen aus dem Herzen böse Überlegungen“ (Matthäus 15:19). Lynn zum Beispiel erinnert sich, daß sie sehr eifersüchtig auf ihre jüngere Schwester war. Als sich die jüngere Schwester den Arm brach, beschuldigte Lynn sie, dies mit Absicht getan zu haben. Der angebliche Grund? Damit sie Lynn nicht mehr helfen müsse, Bettwäsche zusammenzulegen. Offensichtlich waren Lynns feindselige Gefühle nicht begründet, sondern beruhten auf trügerischen Überlegungen ihres Herzens.

Das kann auch zutreffen, wenn ein Kind eifersüchtig ist, weil ein Bruder oder eine Schwester von den Eltern bevorzugt wird. „Eifersucht ... ist Fäulnis für das Gebein“ (Sprüche 14:30). Oft besteht gar kein triftiger Grund, verärgert zu sein. Im Fall Jakobs darf man nicht vergessen, daß Joseph der Sohn seiner geliebten verstorbenen Frau Rahel war. Natürlich fühlte er sich zu diesem Sohn besonders hingezogen. Doch Jakob liebte auch seine anderen Söhne. Er war aufrichtig um ihr Wohlergehen besorgt (1. Mose 37:13, 14). Deine Eltern fühlen sich womöglich ebenfalls zu einem deiner Geschwister hingezogen, vielleicht wegen gemeinsamer Interessen. Das bedeutet jedoch nicht, daß sie dich nicht lieben. Wenn du also verärgert oder eifersüchtig bist, dann sei dir bewußt, daß dein unvollkommenes Herz die Oberhand über dich gewonnen hat. Arbeite daran, solche Gefühle zu überwinden.

Geschwister zu haben muß nicht bedeuten, daß es zu Rivalität kommt — und das um so weniger, wenn man sich alle Mühe gibt, biblische Grundsätze anzuwenden.a Natürlich bringt es Probleme mit sich, wenn man Geschwister hat, aber die Vorteile überwiegen die Nachteile.

[Fußnote]

a Dies wird in einem künftigen Artikel ausführlicher behandelt.

[Bild auf Seite 24]

Das Zimmer mit einem Bruder oder einer Schwester zu teilen kann zu Reibereien führen

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