Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g88 8. 7. S. 4-7
  • Das Geheimnis wird rätselhafter

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Das Geheimnis wird rätselhafter
  • Erwachet! 1988
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Eine unannehmbare Tatsache
  • Bräuche und Glaubensansichten
  • Fegefeuer und Hölle
  • Himmel und Nirwana
  • Wer kommt in die Hölle?
    Antworten auf Fragen zur Bibel
  • Was ist eigentlich die Hölle?
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 2002
  • Gibt es wirklich eine „Hölle“?
    Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben
  • Ist die Hölle heiss?
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1955
Hier mehr
Erwachet! 1988
g88 8. 7. S. 4-7

Das Geheimnis wird rätselhafter

WENN sich Menschen um ein Sterbebett versammelt haben, wird ihnen die Realität vor Augen geführt. Doch mit anzusehen, wie jemand stirbt, wird immer ein erschreckendes, ja sogar furchtbares Erlebnis sein. Kein Wunder, daß Todesfälle stets von Geheimnis und Mutmaßungen umwoben sind. Das Leben ist kurz. Shakespeare sagte: „Tod will seinen Tag.“

Was ist der physische Tod? Das ist die erste Frage, die geklärt werden muß.

Eine unannehmbare Tatsache

Im Deutschen Universalwörterbuch (Duden) wird Tod einfach als „Aufhören, Ende des Lebens“ definiert. Der Mensch nimmt es zwar als etwas Natürliches hin, daß die Tiere sterben, doch seine Intelligenz sagt ihm, daß der Tod des Menschen ein Feind ist, was auch die Bibel bestätigt.a

Von allen Geschöpfen auf der Erde ist nur der Mensch imstande, über seinen eigenen Tod nachzudenken. Und nur er begräbt seine Toten. Das feierliche Bestatten Verstorbener rührt, wie die Encyclopædia Britannica erklärt, „von der instinktiven Unfähigkeit oder Weigerung des Menschen her, den Tod als das endgültige Ende des menschlichen Lebens zu akzeptieren. Trotz der entsetzlichen sichtbaren Beweise für den körperlichen Zerfall, der beim Tod einsetzt, hat sich der Glaube gehalten, daß ein Teil des Menschen die Todeserfahrung überlebt.“

Daher beruht das Brauchtum in Verbindung mit dem Tod häufig auf uralten Traditionen und geheimnisvollen abergläubischen Vorstellungen.

Bräuche und Glaubensansichten

Viele antike Gräber weisen zum Beispiel nicht nur Totengebeine auf, sondern auch deutliche Spuren von Nahrungsmitteln und Getränken, die in dem Glauben mitgegeben wurden, der Verstorbene brauche sie über den Tod hinaus. Auf ägyptische Holzsärge wurden Landkarten und Augen gemalt, um die Verstorbenen zu leiten. Auch Werkzeuge und persönliche Wertgegenstände wie zum Beispiel Schmuck wurden in der Annahme mitgegeben, die Toten würden sich in einem künftigen Leben darüber freuen.

Man hat Skelette in gekrümmter Haltung gefunden, ähnlich der fetalen Lage eines Kindes im Mutterleib, was von Experten als Hinweis auf den Glauben an eine Wiedergeburt gedeutet wird. Die Griechen und die Römer glaubten, die Toten müßten über den Styx, den Hauptfluß der Unterwelt, gefahren werden. Dieser Dienst wurde von Charon, einem dämonischen Fährmann, ausgeführt. Man bezahlte ihn dafür mit einer Münze, die in den Mund des Verstorbenen gelegt wurde — ein Brauch, der in vielen Teilen der Erde bis heute fortlebt.

„Es ist offenkundig, daß jede große Religion ihre Glaubensansichten über den Vorgang des Sterbens, den Tod selbst und das Leben nach dem Tode hat“, heißt es in dem Werk A Dictionary of Religious Education. Das stimmt, aber warum ist das so? Weil das Ende des Bewußtseins so schwer hinzunehmen ist. Im Grunde glaube niemand an seinen eigenen Tod, behauptete der Psychiater Sigmund Freud. Im Unbewußten sei jeder von uns von seiner Unsterblichkeit überzeugt.

Diese Denkweise hat natürlich zur Entstehung vieler weitverbreiteter Ansichten geführt. Betrachten wir einige der hauptsächlichen Vorstellungen.

Fegefeuer und Hölle

Wenn die Toten am Leben sind, müssen sie irgendwo sein — aber wo? Hier ergibt sich eine Schwierigkeit, da die Verstorbenen weder ganz und gar schlecht noch ganz und gar gut waren. Zufolge eines grundlegenden Gerechtigkeitsempfindens ist es üblich, die Verstorbenen zu unterteilen — in Gute und Schlechte.

Die rabbinische Ansicht wird in der Jewish Encyclopedia wie folgt dargelegt: „Am Jüngsten Tag wird es drei Arten von Seelen geben: Die Gerechten werden sogleich für das ewige Leben eingeschrieben, die Bösen für die Gehenna, doch diejenigen, bei denen sich Tugenden und Sünden die Waage gehalten haben, werden in die Gehenna hinabgehen und auf und ab treiben, bis sie geläutert emporsteigen.“ Viele werden in der letzten Aussage eine Beschreibung des Fegefeuers wiedererkennen.

Interessanterweise erklärt die New Catholic Encyclopedia in einer offiziellen Beurteilung der Lehre vom Fegefeuer einfach: „Die katholische Lehre vom Fegefeuer beruht auf Tradition und nicht auf der Heiligen Schrift.“ Das überrascht nicht, da das Wort in der Bibel nicht vorkommt und eine solche Vorstellung nicht von der Bibel vermittelt wird. Aber wie steht es mit der Gehenna, die gemäß der Jewish Encyclopedia der Bestimmungsort für die Bösen ist?

Gehenna ist die griechische Form des hebräischen Begriffs gē hinnóm, mit dem das Tal Hinnom bezeichnet wird, das südwestlich von Jerusalem gelegen ist. Es war ein Ort, wo in vergangenen Zeiten Kinder dem Gott Molech geopfert wurden. Die Jewish Encyclopedia schreibt darüber: „Aus diesem Grund hielt man das Tal für verflucht, und ‚Gehenna‘ wurde bald eine sinnbildliche Entsprechung der ‚Hölle‘.“

„Viele Religionen lehren“, so die World Book Encyclopedia, „die Hölle sei ein Ort oder Reich, das von Dämonen bevölkert sei und wo böse Menschen nach dem Tod bestraft würden.“ Das ist eine Lehre, die von einigen Kirchen der Christenheit und von anderen Religionen immer noch eifrig gepredigt wird. Aufgrund dessen sind viele mit einer echten Angst davor aufgewachsen, in die Hölle zu kommen.

„Als ich ein Junge war“, schrieb der englische Schriftsteller Jerome K. Jerome im Jahre 1926, „nahmen die meisten frommen Leute noch eine buchstäbliche Hölle als Tatsache hin. Die Ängste, die dadurch bei einem phantasiereichen Kind hervorgerufen wurden, können kaum übertrieben werden. Ich wurde dadurch veranlaßt, Gott zu hassen und später, als ich aufgrund meiner wachsenden Intelligenz diese Vorstellung als absurd verwarf, die Religion zu verachten, die sie gelehrt hatte.“

Wie du auch immer über die Hölle denkst (siehe den Beitrag „Hölle und Gehenna — der Unterschied“), viele halten den Himmel oder das Nirwana für den besseren Bestimmungsort.

Himmel und Nirwana

„Der Himmel ist der Ort und der gesegnete Zustand unendlicher Seligkeit in der Gegenwart Gottes, seiner heiligen Engel und der Heiligen“, heißt es in dem Buch The Catholic Religion—A Manual of Instruction for Members of the Anglican Church. „Im Himmel zu sein bedeutet außerdem eine ewige Vereinigung mit allen, die wir unten geliebt haben und die in Gnade gestorben sind, sowie für immer vollkommen gut und heilig zu sein.“

Das Nirwana hingegen spiegelt den buddhistischen Glauben wider, daß ein Zustand „vollkommenen Friedens und Glücks“ nur dann erlangt werden kann, wenn der „schmerzliche, ständige Kreislauf von Tod und Wiedergeburt“ schließlich endet. Ob Himmel oder Nirwana, die Religion bietet uns die Aussicht auf das Ende der Leiden des derzeitigen Lebens, worauf ein Leben in einer idyllischen Welt folgen soll.

Helfen uns diese widersprüchlichen Lehren, die Frage zu beantworten, was nach dem Tod geschieht? Oder wird das Geheimnis noch rätselhafter? Wie können wir sicher sein, daß unsere Ansicht die richtige ist? Lehrt uns die Religion Tatsachen oder etwas Erdachtes?

Was nach dem Tod mit uns geschieht, wird in ein Geheimnis gehüllt bleiben, es sei denn, wir können die fundamentale Frage beantworten, die der Schlüssel zum Verständnis ist: Was ist die Seele? Damit wollen wir uns als nächstes befassen.

[Fußnote]

a Siehe den ersten Brief des Paulus an die Korinther, Kapitel 15, Vers 26.

[Kasten auf Seite 6]

Kryonik und Unsterblichkeit?

Kryonik ist ein Verfahren, bei dem Verstorbene bei sehr tiefer Temperatur eingefroren werden. Der Körper wird in einen Behälter gelegt, der mit flüssigem Stickstoff gefüllt ist, und auf −232 °C abgekühlt. Es besteht auch die Möglichkeit, „Neuropatient“ zu werden, d. h., nur der Kopf wird aufbewahrt. „Ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod in religiösem Sinne“, sagt der Direktor einer britischen Firma, die dieses Verfahren durchführt, „aber ich liebe das Leben und halte das Aufhören des Bewußtseins für nachteilig.“ Diesem Geschäft liegt der Gedanke zugrunde, die Wissenschaft werde eines Tages imstande sein, die Körper wiederzubeleben und sogar neue Körper für die abgetrennten Köpfe zu klonen. Dies ist ein Versuch, so die Londoner „Sunday Times“, „Unsterblichkeit zu erlangen“.

[Kasten auf Seite 7]

Hölle und Gehenna — der Unterschied

Der Begriff „Höllenfeuer“ ist eine entstellende Wiedergabe des Wortes „Gehenna“, mit dem der frühere Müllabladeplatz außerhalb der Stadt Jerusalem bezeichnet wurde. Diesen Begriff gebrauchte Jesus als Symbol für ewige Vernichtung (Matthäus 10:28). Wie steht es mit der Hölle selbst (eine Wiedergabe des hebräischen Wortes „scheʼṓl“ und des griechischen Wortes „háidēs“)? Würde irgend jemand dorthin gehen wollen, wenn es ein Ort der Qual wäre? Wohl kaum, und doch bat der Patriarch Hiob, daß Gott ihn dort verbergen möge (Hiob 14:13). Jona war gewissermaßen in der biblischen Hölle, als er sich im Bauch des großen Fisches befand, und von dort betete er zu Gott um Befreiung (Jona 2:1, 2). Die biblische Hölle ist das allgemeine Grab der Menschheit, wo die Verstorbenen, die sich in Gottes Gedächtnis befinden, ruhen und von wo sie auferweckt werden können (Johannes 5:28, 29).

[Bild auf Seite 5]

Auf einen alten ägyptischen Sarg wurden Augen gemalt in dem Glauben, die Seele des Verstorbenen könne so hinausschauen

[Bildnachweis]

Mit freundlicher Genehmigung des Britischen Museums (London)

[Bild auf Seite 7]

Das heutige Tal Hinnom (südwestlich von Jerusalem)

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen