Spielen heißt wachsen
FÜR diese Kleine heißt spielen, ihre Umgebung zu erkunden. Von einer lebhaften Neugierde angetrieben, zieht und zerrt sie an allem im Haus. Wenn es nicht kindersicher ist, wird die Mutter „Nein, nein“ rufen und dem Kind auf die Händchen klopfen, wodurch die Neugierde gezügelt wird — dieselbe Neugierde, die ihm in der Schule und im späteren Leben zum Erfolg verhelfen kann. Behüte dein Kind, aber behüte es nicht zu sehr. Draußen im Park ist die Freiheit größer, und ein Rohr wird zu einem Tunnel, der durch einen Berg führt, oder zu einer Höhle für eine Bärenmama und ein Bärenkind.
Später blüht die Phantasie noch mehr. Eine Kiste wird zu einem Spielzeughaus, ein Stuhl zum Fahrersitz eines Autos, ein Besenstiel zu einem feurigen Pferd, mit dem man jemandem zu Hilfe eilen kann. Ein Sandkasten mit Förmchen und einem Eimer Wasser bietet schier unendliche Möglichkeiten. Es ist zwar wichtig, daß die Eltern dabei auf das Kind aufpassen, doch muß das Spiel nicht immer geplant und organisiert sein, sondern kann einer plötzlichen Laune entspringen. Kleine Kinder werden spontan zu Cowboys, gleitenden Flugzeugen, Ärzten, Krankenschwestern, Papas, Mamas, Astronauten und dröhnenden Planierraupen — und all das in einem Zeitraum von einer halben Stunde!
Spielen ist für die kindliche Entwicklung entscheidend. Einem Kind keine angemessene Zeit zum Spielen zu lassen und ihm nicht die nötigen Materialien dafür zur Verfügung zu stellen bedeutet, das Wachstum seines Körpers und die Entwicklung seines Geistes und seiner Emotionen zu hemmen.