Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g89 8. 2. S. 21-24
  • Teil 3: 1942—1513 v.u.Z. — Ägypten — Kampfplatz der Götter

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Teil 3: 1942—1513 v.u.Z. — Ägypten — Kampfplatz der Götter
  • Erwachet! 1989
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Inkonsequent und widersprüchlich
  • Zehn Plagen gehen der Vernichtung voraus
  • Ist es wirklich geschehen?
  • Wer ist Jehova?
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1993
  • Ägypten, Ägypter
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1
  • Das alte Ägypten — Die erste große Weltmacht
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1988
  • Götter, Göttinnen
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1
Hier mehr
Erwachet! 1989
g89 8. 2. S. 21-24

Die Zukunft der Religion im Spiegel ihrer Vergangenheit

Teil 3: 1942—1513 v. u. Z. — Ägypten — Kampfplatz der Götter

„Unter und über allem stand in Ägypten die Religion“ (Will Durant, Historiker und Autor des 20. Jahrhunderts)

DIE ersten Siedler Ägyptens waren Nachkommen von Noahs Sohn Ham, und zwar sehr wahrscheinlich durch Mizrajim, einen Sohn Hams und Onkel Nimrods (1. Mose 10:6-8). Nach der Sprachverwirrung in Babel zerstreuten sich die erfolglosen Turmbauer, um einen neuen Anfang zu machen, wobei sie ihre babylonische Religion mitnahmen. Einige jener enttäuschten Bauleute siedelten sich in dem Gebiet an, das als Ägypten bekannt wurde.

In dem Werk Kulturgeschichte der Menschheit sagt Will Durant: „Gewisse spezifische Elemente der ägyptischen Kultur weisen mit größter Bestimmtheit auf sumerischen und babylonischen Ursprung hin.“ Somit hinterließ die babylonische Religion deutliche Spuren in Ägypten, ja die Religion wurde zu einem entscheidenden Faktor im Leben Ägyptens. Die New Encyclopædia Britannica schreibt: „Das kulturelle und soziale Leben war so sehr von religiösen Vorstellungen durchdrungen, daß es unmöglich ist, die ägyptische Kultur zu verstehen, ohne die ägyptische Religion zu verstehen, und umgekehrt.“

Inkonsequent und widersprüchlich

Ägypten hatte eine polytheistische Religion mit über 500 Göttern oder möglicherweise sogar doppelt so vielen. „In ganz Ägypten bestand die Göttergruppe eines Ortes oder einer Stadt im allgemeinen aus drei Göttern“, sagt der Ägyptologe E. A. Wallis Budge. Mit der Zeit schälte sich eine Göttertriade als führend heraus — eine heilige Familie, die sich aus Osiris, dem Vater, Isis, der Mutter, und Horos, dem Kind, zusammensetzte.

Der Polytheismus führte dazu, daß verschiedene Götter den Anspruch erhoben, der „alleinige Gott“ zu sein. Für Priester und Gottesgelehrte war es offensichtlich kein Problem, an einen einzigen Gott zu glauben und ihn gleichzeitig als in vielen Formen existierend zu betrachten. Der Autor B. Mertz bezeichnet dies als „Beispiel der unbekümmerten Inkonsequenz, die für die ägyptische Religion kennzeichnend ist“.

Oft stellten Tiere Eigenschaften von Göttern oder die Götter selbst dar. Doch der französische Autor Fernand Hazan behauptet, daß diese Tiere mehr als nur Symbole waren; sie wurden der Verehrung für würdig geachtet, „da sie der Sammelpunkt guter oder gefährlicher göttlicher Kräfte waren“. Es überrascht daher nicht, daß ein römischer Bürger, wie man berichtet, gelyncht wurde, weil er eine Katze getötet hatte, und daß in ägyptischen Gräbern mumifizierte Hunde, Katzen, Krokodile, Falken und Stiere gefunden wurden.

Rituale, Geheimkulte und magische Bräuche waren in der ägyptischen Religion tief verwurzelt. Das traf auch auf religiöse Bildnisse und Symbole zu, wie zum Beispiel das Henkelkreuz, das Symbol des Lebens. Diese Dinge standen im Vordergrund, weshalb, so die New Encyclopædia Britannica, der „individuelle Glaube (d. h. persönliche Frömmigkeit) nie erstrangig war“. Unter den Bildnissen, so heißt es weiter, „ist das der Isis mit dem Kind Horos auf dem Schoß — vielleicht der Prototyp der Madonna mit dem Kind — das bemerkenswerteste“.

Die Ägypter glaubten an ein Leben nach dem Tod. Sie mumifizierten die Toten und bewahrten die Leichname von Pharaonen in eindrucksvollen Pyramiden auf. Alte Gräber beherbergten, wie ein Autor es ausdrückte, „so übertriebene, aber bedeutsame Nichtigkeiten wie Schminkpaletten und Perlen sowie Behälter, die einst Nahrung und Getränke enthielten“.

Zehn Plagen gehen der Vernichtung voraus

Im Jahre 1728 v. u. Z. geschah etwas, was schlimme Folgen für Ägypten und seine Religion haben sollte. Etwa zwei Jahrhunderte nachdem ein Mann namens Abraham Ägypten aufgesucht hatte, zogen seine Nachkommen, die Israeliten, dorthin, um einer schweren Hungersnot zu entgehen (1. Mose 12:10; 46:6, 7). Sie blieben 215 Jahre in dem Land. Dies führte zu einem Kampf der Götter, bei dem eine Vielzahl ägyptischer Götter Jehova, dem alleinigen Gott der Israeliten, gegenüberstanden. Als die Israeliten um die Erlaubnis baten, Ägypten zu verlassen, um ihren Gott anzubeten, spitzten sich die Dinge zu.

Der Herrscher Ägyptens, Pharaoa — ein Titel, der sich von dem ägyptischen Wort für „großes Haus“ herleitet —, wies ihre Bitte ab. Darauf erklärte Jehova seinen Vorsatz, zugunsten seines Volkes seine Macht auf eindrucksvolle Weise zu zeigen (2. Mose 7:1-6; 9:13-16). Dadurch, daß er eine Reihe von zehn Plagen über Ägypten brachte, forderte er die Götter Ägyptens zu einer direkten Konfrontation heraus (2. Mose 12:12).

Bei der ersten Plage wurde der Nil, die Lebensader Ägyptens, in Blut verwandelt, worauf die Fische starben und die Ägypter gezwungen waren, nach Trinkwasser zu graben (2. Mose 7:19-24). Welch eine Schande für Hapi, den Nilgott!

Der Frosch war ein Symbol der Fruchtbarkeit, und in dem Buch The Gods of the Egyptians heißt es, daß „man von dem Froschgott und der Froschgöttin glaubte, sie hätten bei der Erschaffung der Welt eine führende Rolle gespielt“. So wurden durch die Froschplage nicht nur Fruchtbarkeitsgötter wie Osiris, Ptah und Sebek, sondern auch die ägyptischen Götter der Schöpfung gedemütigt (2. Mose 8:1-6).

Im Gegensatz zu den ersten beiden Plagen waren die Magie treibenden ägyptischen Priester nicht in der Lage, die dritte Plage nachzuahmen (2. Mose 8:16-18). Thot, der Schutzherr der Zauberer, büßte von seiner magischen Ausstrahlung ein. Und Geb, der Gott der Erde, konnte nicht verhindern, daß der „Staub der Erde“ zu lästigen Stechmücken wurde.

Ab der vierten Plage wurde eine Grenzlinie gezogen zwischen Gosen in Unterägypten, dem Aufenthaltsort der Israeliten, und dem übrigen Land. Während die Plage der Hundsfliegen Gosen nicht berührte, wurden andere Teile Ägyptens ruiniert (2. Mose 8:20-24). Buto, eine Schutzgöttin, und der Gott Horos hatten offensichtlich die Geschehnisse in dem Teil des Landes, für den sie verantwortlich waren — nämlich Unterägypten —, nicht mehr in der Gewalt.

Hathor war eine Göttin mit Kuhkopf. Nut, die Himmelsgöttin, wurde ebenfalls als Kuh dargestellt. Wie demütigend für beide, als bei der fünften Plage „allerart Vieh“ an der Pest starb! (2. Mose 9:6).

Von Thot heißt es, daß er „alle zur Heilung eines Kranken nötigen Zauberformeln“ kannte. Und Amon-Ra, so sagt die 70. Strophe eines Gedichts, das ihm zu Ehren geschrieben wurde, war ein Arzt, „der Leiden verschwinden läßt und Krankheiten vertreibt“. Doch beide Quacksalber konnten nichts gegen die „entzündeten Beulen mit Blasen“ ausrichten, die bei der sechsten Plage „an Mensch und Tier ausbrachen“, sogar „an den Magie treibenden Priestern“ (2. Mose 9:10, 11).

Die Götter Schu, Reschpu und Tefenet halfen, das Wetter zu kontrollieren. Aber sie waren ebensowenig wie moderne Meteorologen imstande, den Donnerschlägen Einhalt zu gebieten sowie dem Hagel, der bei der siebten Plage auf Menschen, Tiere und Pflanzen niederprasselte und der „alle Arten von Bäumen des Feldes“ zerschlug (2. Mose 9:25). Was der Hagel nicht zerstörte, wurde bei der achten Plage von den Heuschrecken aufgefressen (2. Mose 10:12-15). Welch eine Niederlage für Min, den Gott der Ernte, der einen Blitz in der rechten Hand hielt und angeblich Blitz und Donner in seiner Gewalt hatte! Während dieser zwei Plagen glitt ihm beides aus dem Griff.

„Eine tiefe Finsternis setzte im ganzen Land Ägypten für drei Tage ein“ — die neunte Plage (2. Mose 10:21, 22). Ra, dem Sonnengott, Sekhmet, der Göttin, die die Sonnenscheibe trug, und Thot, dem Mondgott, ging buchstäblich das Licht aus.

Und welch ein Geschrei, als die Erstgeborenen der Ägypter plötzlich getötet wurden, „denn da war kein Haus, wo nicht ein Toter war“, auch nicht das „große Haus“ Pharaos (2. Mose 12:29, 30). Da Pharao für einen Nachkommen des Sonnengottes Ra gehalten wurde, war der unerwartete Tod seines Erstgeborenen mit dem Tod eines Gottes gleichzusetzen. Welch überwältigende Niederlage für Bes, den Beschützer des Königshauses, und Buto, die Verteidigerin des Königs!

Entehrt und gedemütigt — nicht nur einmal, sondern zehnmal — jagten der rachsüchtige Pharao und seine Streitkräfte wie wahnsinnig hinter den wegziehenden Israeliten her (2. Mose 12:37, 41, 51; 14:8). In einem alten Gedicht zu Ehren des wenig bekannten Pharaos Ni-maat-Re heißt es prahlerisch: „Kämpft in seinem Namen ... Es gibt kein Grab für einen Rebellen gegen seine Majestät, und sein Leichnam wird ins Wasser geworfen.“ Doch der Pharao, der die zehn Plagen erlebt hatte, landete selbst im Wasser und kam um. „Pharao, die Verkörperung des Gottes Horos hier auf der Erde, Erbe des Königtums von Atum, der Sohn des Sonnengottes Ra“, wie er in einem Nachschlagewerk beschrieben wird, war durch die Hand des israelitischen Gottes, gegen dessen Majestät er sich aufgelehnt hatte, im Roten Meer umgekommen (2. Mose 14:19-28; Psalm 136:15).

Ist es wirklich geschehen?

Obwohl in der New Encyclopædia Britannica behauptet wird, der Exodusbericht enthalte „legendenhafte Elemente“, heißt es bedeutsamerweise darin auch, daß „heutige Gelehrte zu der Auffassung neigen, hinter diesen Legenden stecke ein solider wahrer Kern“. In bezug auf die Schwierigkeit, ägyptische Dynastien anhand von Königslisten zeitlich einzuordnen, sagt die Britannica außerdem: „Der schwache Punkt bei diesen Listen als historischen Aufzeichnungen besteht darin, daß sie nur die Namen der Könige enthalten, die man der Ehre für würdig achtete; viele bescheidene und gewisse unbeliebte Herrscher wurden völlig übersehen — sie wurden aus den Aufzeichnungen gestrichen.“

Überrascht es angesichts dieser geschichtlichen Ungenauigkeit und der Manipulation der Tatsachen, daß die verheerende Niederlage für Ägypten und seine falschen Götter einfach „gestrichen“ wurde? Man darf nicht vergessen, daß die Geschichtsschreiber unter der Anleitung von Priestern tätig waren, deren Hauptinteresse offensichtlich darin bestand, ihre Stellung zu behaupten und das Ansehen ihrer Götter zu wahren.

In Anbetracht dieser Geschehnisse aus alter Zeit kann die Zukunft all denen nichts Gutes bringen, die für neuzeitliche Entsprechungen der Religion Ägyptens eintreten. Nur diejenigen, die damals die wahre Religion ausübten — die Israeliten und eine Reihe Ägypter, die sich ihnen zugesellten —, überlebten den Kampf der Götter unversehrt. Aus ihnen sollte etwas Großes werden: „Eine abgesonderte Nation — anders als alle anderen“. Lies darüber in Teil 4 dieser Serie.

[Fußnote]

a Es ist nicht möglich, mit Sicherheit zu bestimmen, welcher Pharao damals an der Macht war. Nach Ansicht von Ägyptologen kommen dafür unter anderem Thutmosis III., Amenhotep II. oder Ramses II. in Frage.

[Kasten auf Seite 22]

Wie würdest du antworten?

Waren die Israeliten während ihres Aufenthalts in Ägypten die einzigen, die die wahre Religion ausübten?

Nein, denn ein „Mann, untadelig und rechtschaffen, gottesfürchtig und von Schlechtem weichend“, lebte im benachbarten Uz, heute Arabien. Er hieß Hiob. Seine Lauterkeit wurde schwer erprobt, wahrscheinlich irgendwann nach dem Tod Josephs im Jahre 1657 v. u. Z. und bevor Moses, der treue Diener Jehovas, als Prophet aufstand (Hiob 1:8).

[Bild auf Seite 23]

Die Pharaonen wurden als Verkörperung der Götter betrachtet

[Bildnachweis]

Mit freundlicher Genehmigung der Verwaltung des Museo Egizio

[Bild auf Seite 24]

Einige Pyramiden waren verschwenderische Grabstätten für Pharaonen

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen