Kein Geld für die Blinden
Achtzig Prozent aller Blinden leben in Entwicklungsländern, die meisten in Südostasien. Dort ist, wie die WHO (Weltgesundheitsorganisation) berichtet, je eine von 25 Personen blind oder hochgradig sehbehindert. Die Hauptursachen: Unterernährung und Infektionen zufolge mangelnder Hygiene.
Gemäß der niederländischen Zeitschrift Internationale Samenwerking behauptet die WHO, daß sie mit 2 Milliarden Dollar im Jahr eine wirkungsvolle Kampagne gegen die Blindheit in den Entwicklungsländern durchführen könne. Obwohl diese Summe unter dem liegt, was die Regierungen der Welt an einem Tag für militärische Zwecke ausgeben, könne die WHO die nötigen Gelder nicht aufbringen.
Da also ausreichende Mittel fehlen, bleibt zur Verhütung der Blindheit nichts weiter übrig, als Vitamin-A-Kapseln an Kinder zu verteilen. Ungefähr 400 000 Kinder in Indien, Indonesien, Bangladesch und auf den Philippinen leiden an Augenkrankheiten, die durch einen Mangel an Vitamin A verursacht worden sind. Aber die Vorhersagen der WHO sind düster; wenn sich nämlich an den jetzigen Verhältnissen nichts ändert, wird es im Jahr 2000 84 Millionen Blinde und hochgradig Sehbehinderte geben.