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Erwachet! 1990
g90 22. 10. S. 12-13

Bluttransfusionen — Der Schlüssel zum Überleben?

IM Jahr 1941 setzte Dr. John S. Lundy einen Standard für Bluttransfusionen fest. Offensichtlich ohne irgendeinen klinischen Beweis als Stütze erklärte er, ein Patient, bei dem der Hämoglobinwert (Hämoglobin ist der Sauerstoffträger des Blutes) 10 Gramm oder weniger pro Deziliter Blut betrage, brauche eine Bluttransfusion. Danach wurde dieser Wert zu einem Standard für die Ärzte.

Doch dieser Wert wird seit fast 30 Jahren angefochten. 1988 wurde im Journal of the American Medical Association schlicht gesagt, daß die Beweise die Richtlinie nicht unterstützen würden. Dem Anästhesisten Howard L. Zauder zufolge ist der Wert „überdeckt von Tradition, eingehüllt in Dunkel und weder durch klinische noch durch experimentelle Beweise erhärtet“. Für andere ist er einfach ein Mythos.

Trotz dieser gewichtigen Bloßstellung wird der Mythos immer noch als vernünftige Richtlinie akzeptiert. Für viele Anästhesisten und andere Ärzte ist ein Hämoglobinwert unter zehn sozusagen ein Auslöser für eine Bluttransfusion, mit der die Anämie korrigiert werden soll. Es geschieht praktisch automatisch.

Sicherlich trägt dies zu dem heutigen absolut übermäßigen Einsatz von Blutprodukten bei. Dr. Theresa L. Crenshaw, die in der Präsidentenkommission für die HIV-Epidemie mitgearbeitet hat, schätzt, daß allein in den Vereinigten Staaten jedes Jahr zwei Millionen unnötige Bluttransfusionen verabreicht werden und daß etwa die Hälfte aller Transfusionen von gelagertem Blut vermieden werden könnten. Japans Gesundheits- und Wohlfahrtsministerium beklagte den „gedankenlosen Einsatz von Transfusionen“ in Japan und den „blinden Glauben an ihren Nutzen“.

Das Problem bei einer Bluttransfusion zur Korrektur einer Anämie ist, daß die Transfusion unter Umständen eher zum Tod führt als die Anämie. Jehovas Zeugen, die Bluttransfusionen in erster Linie aus religiösen Gründen ablehnen, haben dazu beigetragen, dies zu beweisen.

Möglicherweise haben wir schon Schlagzeilen gesehen, in denen von einem Zeugen Jehovas gesprochen wurde, der gestorben sei, weil er eine Bluttransfusion verweigert habe. Bedauerlicherweise wird bei solchen Meldungen oft nur die halbe Wahrheit gesagt. Häufig ist es die Weigerung der Ärzte, schnell genug oder überhaupt zu operieren, die für den Zeugen den Tod bedeutet hat. Einige Chirurgen lehnen eine Operation ab, sofern sie nicht die Freiheit haben, bei einem Hämoglobinwert unter zehn eine Transfusion zu geben. Doch viele Chirurgen haben Zeugen erfolgreich operiert, deren Hämoglobinwert bei fünf, zwei oder sogar noch niedriger lag. Der Chirurg Richard K. Spence erklärt dazu: „Was ich in Verbindung mit den Zeugen festgestellt habe, ist, daß der niedrige Hämoglobinwert überhaupt nichts mit der Mortalität zu tun hat.“

Eine Fülle von Alternativen

„Blut oder Tod.“ Das ist die Alternative, vor die manche Ärzte Patienten stellen, die Zeugen Jehovas sind. In Wirklichkeit gibt es jedoch viele Alternativen zur Bluttransfusion. Jehovas Zeugen liegt nichts daran zu sterben. Sie sind an alternativen Behandlungen interessiert. Da die Bibel die Aufnahme von Blut verbietet, betrachten sie eine Bluttransfusion einfach nicht als eine Alternative.

In dem Bericht der Präsidentenkommission für die HIV-Epidemie, der im Juni 1988 erschien, wird empfohlen, für alle Patienten das zu tun, was die Zeugen seit Jahren fordern: „Die Einwilligung nach hinreichender Aufklärung vor einer Transfusion von Blut oder seinen Bestandteilen sollte mit einer Erklärung der Risiken verbunden sein ... wie auch mit Informationen über mögliche Alternativen zur Therapie mit homologer Bluttransfusion.“

Mit anderen Worten: Die Patienten sollen eine Wahlmöglichkeit haben. Eine dieser Möglichkeiten ist eine Art autologe Transfusion. Dabei wird das Blut des Patienten während der Operation aufgefangen und wieder in den Blutkreislauf zurückgeleitet. Stellt dieser Prozeß einfach eine Erweiterung des Kreislaufsystems des Patienten dar, so ist er für die meisten Zeugen wohl akzeptabel. Chirurgen heben auch den Wert der Volumenvergrößerung durch unblutige Volumenexpander hervor; dabei ersetzt der Körper die roten Blutkörperchen selbst wieder. Solche Techniken sind anstelle von Bluttransfusionen eingesetzt worden, ohne daß die Sterberate gestiegen wäre. Tatsächlich können sie sogar die Sicherheit erhöhen.

Ein vielversprechendes Mittel ist gentechnisch hergestelltes Erythropoetin, das kürzlich für den begrenzten Einsatz freigegeben wurde. Es beschleunigt die Bildung von roten Blutkörperchen und hilft so dem Patienten, mehr aus seinem eigenen Blut zu machen.

Die Wissenschaftler sind weiterhin auf der Suche nach einem wirksamen Blutersatzstoff, der die bemerkenswerte Fähigkeit des Blutes, Sauerstoff zu transportieren, nachahmen kann. In den Vereinigten Staaten haben die Hersteller solcher Ersatzstoffe Schwierigkeiten, eine Genehmigung dafür zu bekommen. Andererseits ist es so, wie ein Hersteller argumentiert: „Wenn man auf die Idee käme, der FDA [amerikanische Nahrungs- und Arzneimittelbehörde] Blut zur Genehmigung vorzulegen, hätte man nicht die Spur einer Chance, es auch nur getestet zu bekommen, so giftig ist es.“ Dennoch ist man zuversichtlich, eine wirksame Substanz zu finden, die als sauerstofftransportierender Blutersatzstoff genehmigt wird.

Es gibt also Alternativen. Die hier erwähnten sind nur eine kleine Auswahl. Dr. Horace Herbsman, Professor für klinische Chirurgie, schrieb in der Zeitschrift Emergency Medicine: „Es ist völlig klar, daß wir bei Blutverlusten Alternativen zu Blut haben. Ja, vielleicht sind unsere Erfahrungen mit Zeugen Jehovas so zu deuten, daß wir auf Bluttransfusionen mit all ihren potentiellen Komplikationen nicht in dem Maße vertrauen sollten, wie wir bisher glaubten, es tun zu müssen.“ Das alles sind jedoch keineswegs neue Erkenntnisse. In der Zeitschrift The American Surgeon hieß es: „Die Tatsache, daß größere Operationen ohne Bluttransfusionen sicher durchgeführt werden können, ist in den letzten 25 Jahren hinreichend dokumentiert worden.“

Doch wenn Blut so gefährlich ist und es sichere Alternativen gibt, warum wird dann Millionen Menschen unnötigerweise Blut transfundiert — vielen davon ohne ihr Wissen, anderen sogar gegen ihren Willen? Der oben angeführte Bericht der Präsidentenkommission erwähnt unter anderem die mangelnde Aufklärung der Ärzte und Krankenhäuser über Alternativen. In dem Bericht wird auch noch auf eine andere Ursache hingewiesen: „Einige regionale Blutzentren zögern, Maßnahmen zur Verringerung von Transfusionen zu unterstützen, da sie ihre Betriebseinnahmen aus dem Verkauf von Blut und Blutprodukten erzielen.“

Mit anderen Worten: Der Bluthandel ist ein großes Geschäft.

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