„Sexuelle Krise“ unter der Geistlichkeit
„EINE sexuelle Krise zerrt am Zentralnervensystem der katholischen Kirche“, erklärte Jason Berry, ein Autor aus Louisiana (USA), der für seinen Artikel über Pädophilie im National Catholic Reporter mit einem Preis des katholischen Presseverbandes ausgezeichnet wurde. Berry sagte in der Washington Post über perverse sexuelle Handlungen von Geistlichen an Kindern:
„Seit 1985 werden aus ganz Amerika und Kanada zahllose Fälle von Pädophilie berichtet, in die Geistliche oder Laienbrüder verwickelt sind. Aufgrund dessen haben Diözesen in den Vereinigten Staaten hohe Einbußen durch Prozesse, und die Versicherungen decken die Schäden solcher Handlungen nicht mehr ab. Diese Änderungen erfolgten in Verbindung mit zahlreichen Berichten, aus denen hervorgeht, daß möglicherweise 10 bis 20 Prozent der US-amerikanischen Geistlichen praktizierende Homosexuelle sind.“
In der Zeitung The Providence Sunday Journal (Rhode Island) hieß es: „Bischöfe in 29 Bundesstaaten ... haben von sexuell mißbrauchten Opfern katholischer Geistlicher Schadensersatzforderungen erhalten, und die Kirche kosteten Gerichtsentscheide und Vergleiche bereits mindestens 60 Millionen Dollar.“ In Louisiana gestand ein Geistlicher, 35 Jungen unsittlich belästigt zu haben. Er wurde zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt, doch gemäß der Zeitung stand eigentlich fest, daß „er über 10 Jahre hinweg wenigstens an 75 Kindern unzüchtige Handlungen verübt hatte“. Und ein Geistlicher aus Rhode Island erklärte sich in 26 Fällen für schuldig, Jungen sexuell mißbraucht zu haben.
Bei einer Untersuchung im Covenant House, einem Asyl für Ausreißer in der Stadt New York, stellte es sich heraus, daß sich der verantwortliche Geistliche sexuellen Fehlverhaltens gegenüber einer Anzahl junger Männer und Jungen schuldig gemacht hatte. Und der katholische Erzbischof von Atlanta trat von seinem Amt zurück, nachdem bekannt geworden war, daß er zwei Jahre lang sexuelle Beziehungen mit einer unverheirateten Mutter gehabt hatte.
Einer Konferenz der US-amerikanischen Bischöfe wurde ein Bericht über die „Katastrophe“ der Prozesse gegen pädophile Geistliche übergeben. Der 100seitige Bericht „beschrieb im einzelnen eine Strategie, wie die Haftung der Kirche für Rechtsfälle auf 1 Milliarde Dollar begrenzt werden kann, gestützt auf die 30 gegenwärtig anhängigen Verfahren“. Die Prozesse sind von den katholischen Eltern der betroffenen Kinder angestrengt worden. Und Psychiater, die die jungen Opfer dieser Verbrechen behandeln, haben lang anhaltende, oft dauernde Schäden festgestellt.
Gottes Wort spricht von „schändlichen sexuellen Gelüsten“ als Ursache dafür, daß männliche Personen ‘in ihrer Wollust zueinander entbrennen, Männliche mit Männlichen, indem sie unzüchtige Dinge treiben’, und fügt hinzu, daß es die „gerechte Verordnung Gottes“ ist, „daß die, die solche Dinge treiben, den Tod verdienen“ (Römer 1:26, 27, 32; siehe auch 1. Korinther 6:9, 10).
An dem Problem ist zweifellos nicht unwesentlich die unbiblische Vorschrift des Zölibats schuld, die den Geistlichen verbietet zu heiraten. Doch die Bibel, Gottes Wort, erklärt eindeutig, daß jeder, der im christlichen Dienst steht, heiraten darf. In der katholischen Allioli-Bibel heißt es beispielsweise: „Es muß aber der Bischof ... e i n e s Weibes Mann [sein]“ (1. Timotheus 3:2). Und sie sagt außerdem, daß das ‘Verbot zu heiraten’ ein Beweis dafür ist, daß „einige vom Glauben abfallen ... und irreführenden Geistern und Teufelslehren Gehör geben“ (1. Timotheus 4:1-3).