Was sagt die Bibel?
Warum ist die Pornographie gefährlich?
DIE Pornographie ist nicht mehr auf Sexläden und Pornoshows beschränkt. Sie wird der Allgemeinheit zugänglich gemacht. In einem Land nach dem anderen wird sie der Bevölkerung in Illustrierten, Zeitungen, Büchern, Fernsehsendungen, Kinofilmen und Videos offeriert. Kann etwas dermaßen Weitverbreitetes wirklich so gefährlich sein?
Was ist überhaupt Pornographie? Pornographie wird definiert als „aufreizende Darstellung sexueller Vorgänge in Wort und Bild“. Diese Definition ist klar. Allerdings kann man sich darüber streiten, was aufreizend ist und was nicht. Bis zu einem gewissen Grad ist es Ansichtssache, was Pornographie ist. Mit anderen Worten: Was den einen erregt, erregt den anderen nicht unbedingt. Eine Untersuchung unter 5 000 Personen in Deutschland ergab jedoch, daß fast jeder durch den einen oder anderen Pornoartikel erregt wird — sowohl Männer als auch Frauen.
Ist das Erregen von Begierden verkehrt?
Eine an sich rechtmäßige Begierde zu wecken — welcher Art auch immer — ist unweise, wenn man keine Möglichkeit hat, sie auf rechte Weise zu befriedigen. Hat man beispielsweise keine Gelegenheit, sein Lieblingsessen zu bekommen, wird man wahrscheinlich nicht damit zufrieden sein, sich ständig Bilder davon in Zeitschriften oder Büchern anzusehen. Falls man es ohnehin nicht essen darf — vielleicht aus gesundheitlichen Gründen —, dann wird das fortwährende Nachdenken darüber höchstwahrscheinlich zu gefährlichen Diätfehlern führen. Auch wer das Rauchen aufgeben will, wird es nicht leichter haben, wenn er anderen sehnsüchtig beim Rauchen zuschaut.
Was sexuelle Begierden betrifft, so trägt es vom biblischen Standpunkt aus zum Glück bei, sie innerhalb der liebevollen Bindung einer Ehe auf rechte Weise zu befriedigen (1. Korinther 7:2-5; Hebräer 13:4). Wie unvernünftig ist es daher, wenn ein Alleinstehender Begierden in sich wachruft, die er nicht befriedigen kann! Das führt nur zu Frustration oder, noch schlimmer, zur Befriedigung durch Masturbation oder Hurerei, wodurch Gottes Gesetze und Grundsätze übertreten werden (1. Thessalonicher 4:3-7).
Soll das heißen, daß Pornographie für Verheiratete nicht gefährlich ist? Nein, diese biblischen Verhaltensregeln gelten auch für Verheiratete. Außerdem spricht die Pornographie selbstsüchtige Leidenschaften an, sie stachelt zur Befriedigung persönlicher Begierden auf, wohingegen Liebe darauf abzielt, die Bedürfnisse des Partners zu befriedigen. Die Pornographie führt zu einem rücksichtslosen und ichbezogenen Geschlechtsleben, das selbst in der Ehe herabwürdigend und lieblos wird (1. Korinther 13:5).
Statt die eheliche Liebe zu stärken, erstickt die Pornographie sie dadurch, daß sie sie entarten läßt. Intimverkehr, wie er durch die Pornographie dargestellt wird, ist Phantasie schlimmster Art, weil sie einen falschen und schädlichen Eindruck von ehelichen Beziehungen vermittelt. Darüber hinaus besteht eine Partnerschaft im wirklichen Leben nicht nur aus Sexualität; sie wird auf Zärtlichkeit, Humor, Gedankenaustausch und Fürsorge aufgebaut. Die Pornographie kann im Gegensatz dazu sogar einen Keil in eine Ehe treiben.
Sie läßt Menschen auf das Niveau von Tieren herabsinken, die sich einzig und allein von ihrem Instinkt leiten lassen. Die Pornographie fördert nicht die Selbstbeherrschung — eine Frucht des Geistes Gottes (Galater 5:22, 23). Sie kann sexuellen Perversionen den Weg ebnen. Das sind nur einige wenige Gründe, warum sich Christen von der Pornographie fernhalten.
Die Bibel gibt deshalb den weisen Rat: „Freue dich mit der Ehefrau deiner Jugend ... Warum ... solltest du, mein Sohn, mit einer Fremden im Taumel sein oder den Busen einer Ausländerin umarmen [buchstäblich oder im übertragenen Sinne durch die Pornographie]?“ (Sprüche 5:15-20).
Wie kann man sich aber von der Pornographie fernhalten oder davon loskommen?
Wie man der Pornographie widerstehen kann
Zum Schutz gegen die Anziehungskraft der Pornographie rät die Bibel: „Ertötet daher die Glieder eures Leibes, die auf der Erde sind, in bezug auf Hurerei, Unreinheit, sexuelle Gelüste“ (Kolosser 3:5). Hier vermittelt das Wort „ertöten“ die lebhafte Vorstellung des Totschlagens irgendeines Körperteils, der für diese Laster gebraucht werden könnte — nicht lediglich die Vorstellung des Unterdrückens.
Das ist jedoch metaphorisch zu verstehen, nicht buchstäblich. Ein Christ soll seinen Körper nicht verstümmeln. Wenn wir unrechte sexuelle Gedanken mit Entschiedenheit „töten“, werden wir dem Reiz der Pornographie nicht nachgeben, indem wir Körperteile, wie zum Beispiel die Augen, auf verkehrte Weise gebrauchen. (Vergleiche Matthäus 5:29, 30.) Darum rät die Bibel, unrechte Begierden durch „alles, was gerecht, alles, was keusch“ ist, zu ersetzen und dann ‘diese Dinge weiterhin zu erwägen’ (Philipper 4:8).
Was kann außerdem eine Hilfe sein? Bibeltexte wie die folgenden im Sinn zu behalten — vielleicht sogar auswendig zu lernen:
„Laß meine Augen an dem vorübergehen, was zu sehen wertlos ist“ (Psalm 119:37).
„Alles in der Welt — die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen ... — stammt nicht vom Vater, sondern stammt von der Welt“ (1. Johannes 2:16).
„Jeder wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. Wenn dann die Begierde befruchtet ist, gebiert sie Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollbracht ist, bringt Tod hervor“ (Jakobus 1:14, 15).
Alles, was eine zum Tode führende Kettenreaktion auslösen kann, wird zu Recht als gefährlich bezeichnet, und auf die Pornographie trifft das zu. Vergessen wir nicht: „Wer im Hinblick auf sein Fleisch sät, wird von seinem Fleisch Verderben ernten, wer aber im Hinblick auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten.“ Lassen wir uns durch die Pornographie nicht unsere Hoffnung auf ewiges Leben rauben! (Galater 6:8).
[Herausgestellter Text auf Seite 19]
Statt die eheliche Liebe zu stärken, erstickt die Pornographie sie dadurch, daß sie sie entarten läßt