Jehova im Chor vereint preisen
„DER Gesang war etwas, was einen durch und durch erschauern ließ, so daß einem die Tränen in die Augen traten — so schön war es! Musikinstrumente wurden keine benötigt, und was komplizierter, mehrstimmiger Gesang zu sein schien, wurde mit wunderbarer Leichtigkeit gemeistert. Die Stücke waren vorzüglich gesetzt.“
Diese Äußerung stammt von dem früheren Präsidenten der Watch Tower Society, Nathan H. Knorr. Er hatte kurz zuvor einen Kongreß der Zeugen Jehovas in Sambia besucht. Seine Worte beschreiben treffend den zu Herzen gehenden Wohlklang von Hunderten afrikanischen Stimmen, die sich im Gesang vereinen.
Singen gehört zur afrikanischen Kultur. In einem typisch afrikanischen Dorf ist es keine Seltenheit, wenn Frauen nach dem Rhythmus traditioneller Lieder den Boden behacken, Jugendliche beim Melken der Kühe ihre Lieblingsmelodien summen und Männer bestimmte Weisen ständig wiederholen, als ob sie mit ihrem Gesang die Rinder dazu antreiben wollten, ihre schwere Last zu ziehen. Es gibt Lieder für so ziemlich jede Tätigkeit im Dorf.
In vielen afrikanischen Schulen wird Kindern das Singen mit Hilfe des Tonic-Solfa-Systems beigebracht. Was ist Tonic-Solfa? Im wesentlichen dasselbe wie die „Do-re-mi“-Methode, die vor Jahren durch ein berühmtes Filmmusical sehr bekannt wurde. Do, re, mi, fa, sol, la, ti, do entspricht den acht Tönen der Tonleiter auf den Musikinstrumenten der westlichen Welt. In diesem Buchstaben-Notationssystem wird die Anzahl der Schläge innerhalb eines Taktes und die Länge der Töne durch Doppelpunkte, Gedankenstriche, Kommas und andere Striche angegeben. Die vier Stimmen (Sopran, Alt, Tenor und Baß) werden senkrecht untereinander gesetzt, und gerade das sich daraus ergebende Verschmelzen der Stimmen macht die Musik so ergreifend. Nicht wenige sind der Ansicht, daß sich diese Methode wesentlich leichter erfassen läßt als die sonst übliche Liniennotation und daß es bedeutend einfacher ist, danach zu singen.
Die Noten des Liederbuchs Singt Jehova Loblieder, das Jehovas Zeugen verwenden, wurden daher für alle afrikanischen Ausgaben ins Tonic-Solfa-System übertragen. Zunächst wurden viele Stunden damit zugebracht, die Lieder am Klavier in herkömmliche vierstimmige Sätze umzuarbeiten. Dann wurde jede Stimme für sich nach Tonic-Solfa in Buchstaben umgewandelt. Hierauf war es die Aufgabe eines Kenners des Solfa-Systems, bei jedem Lied alle Stimmen durchzusingen und sie Ton für Ton zu überprüfen. Mit Hilfe von Computern wurden die Tonic-Solfa-Bezeichnungen dem Text der Lieder zugeordnet. Endlich war es möglich, die gut lesbare Musiknotation, wie sie auf dieser Seite abgebildet ist, für den Druck vorzubereiten.
Was war das Ergebnis? Jehovas Zeugen in Afrika können nun ihre Stimmen zum freudigen Lobpreis für Jehova vereinen. Was sie empfinden, kommt gut in einem der Liedtexte zum Ausdruck: „Klatscht in die Hände, triumphiert; Gutes tat Gott uns allen. Im Chor vereint wir preisen ihn, Jubel soll laut erschallen.“
[Diagramm von einem Königreichslied im Tonic-Solfa-System auf Seite 27]
(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)