Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g91 8. 12. S. 25-27
  • Blick in die Tiefe des Weltraums

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Blick in die Tiefe des Weltraums
  • Erwachet! 1991
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Hinauf auf den Mauna Kea
  • Warum hier?
  • In den Observatorien
  • Was erzählen uns die Sterne?
  • Warum eigentlich Big Island?
    Erwachet! 2008
  • Sechs Boten aus dem Weltraum
    Erwachet! 1996
  • Juwelen am Südhimmel — von Chile aus betrachtet
    Erwachet! 1973
  • Ein Blick ins All
    Erwachet! 1984
Hier mehr
Erwachet! 1991
g91 8. 12. S. 25-27

Blick in die Tiefe des Weltraums

Von unserem Korrespondenten auf Hawaii

IST es möglich, in die Vergangenheit zu schauen? Die Antwort lautet: „Ja.“

Tatsache ist, daß wir jedesmal, wenn wir den Sternenhimmel betrachten, in die Vergangenheit blicken. Doch wo kann man einen besonders faszinierenden Anblick solch längst vergangener Ereignisse genießen? So, wie die Polynesier den Sternen folgten und Hawaii entdeckten, so kommen heute viele, die die Sterne verfolgen oder beobachten wollen, auf diese Inselgruppe. Allerdings finden sie hier technologische Astronomie in ihrer fortgeschrittensten Form — mit einer Technologie, die es dem Menschen ermöglicht, viel weiter in die Vergangenheit zu blicken.

Reisen wir daher nach Hawaii, der Hauptinsel der Gruppe. Hier werden wir dem Gipfel des erloschenen Vulkans Mauna Kea einen Besuch abstatten. In einer Höhe von 4 205 Metern besuchen wir einige der hervorragendsten Observatorien der Welt, die dazu dienen, in den Weltraum zu spähen.

Hinauf auf den Mauna Kea

Unsere frühmorgens beginnende Fahrt auf den Gipfel des Mauna Kea ist lang und kurvenreich. Wir kommen aus dem tropischen Klima der unteren Regionen, wo im Jahr mehr als 5 000 Millimeter Niederschlag fallen, und klettern zu den kahlen oberen Hängen des erloschenen Vulkans hinauf, auf denen der Schnee mehrere Monate des Jahres liegenbleibt. Nachdem wir die Baumgrenze hinter uns gelassen haben, befinden wir uns auf einer gefährlichen unbefestigten Straße. Jetzt verstehen wir, warum ein Fahrzeug mit Allradantrieb erforderlich ist.

Schließlich erreichen wir den Gipfel und finden ihn mit mehreren Observatorien besetzt. Die Luft ist schneidend kalt und äußerst klar. Wir parken den Wagen und steigen aus. Ein kräftiger, eiskalter Wind läßt uns sofort frösteln. Doch als wir uns umsehen, überkommt uns ein berauschendes Gefühl. Wir stehen auf einem kahlen Vulkan, hoch über der ihn umgebenden Wolkendecke, abgeschnitten von jeglichem Blickkontakt zur übrigen Insel oder zum Meer.

Warum hier?

Anfang der 1960er Jahre begann man mit dem Bau des ersten Observatoriums auf Hawaii, um dort in den Weltraum zu spähen und in die Vergangenheit zu blicken. Warum jedoch gerade hier, auf dem Gipfel eines Vulkans auf einer Insel weit draußen im Pazifischen Ozean?

Es gibt vier Hauptgründe, warum gerade dieser Ort für die Beobachtung des Sternenhimmels so besonders geeignet ist: 1. die hohe Anzahl klarer Nächte im Jahr; 2. die Klarheit und Ruhe der Luft, die eine ungestörtere Beobachtung ermöglichen; 3. das extrem geringe Fremdlicht bei Nacht, wofür unter anderem die Beleuchtungsverordnungen auf Hawaii sorgen; und 4. die sehr geringe Luftfeuchtigkeit. Warum ist der letzte Faktor von Bedeutung? Weil Feuchtigkeit einige Instrumente behindert.

Selbst mit bloßem Auge können wir die außergewöhnlichen Eigenschaften der Luft hier bemerken, die diesen Ort zu einem so hervorragenden Beobachtungspunkt für den Blick in den Weltraum machen. Kein Wunder, daß Mauna Kea als der nahezu vollkommene Ort für die Beobachtung der Sterne angesehen wird!

In den Observatorien

Wir treffen unsere Führerin und gehen mit ihr zum W.-M.-Keck-Observatorium. Darin befindet sich das größte und bei weitem stärkste Teleskop, das je gebaut wurde.

Als wir das Observatorium betreten, fällt uns gleich auf, daß die Astronomen unserer Tage nicht mehr mit bloßem Auge durch das Teleskop spähen. Diese Zeiten sind vorbei. Heutzutage bedienen sich die Wissenschaftler leistungsfähiger Computer und anderer ausgeklügelter Ausrüstung. Die heutigen computerunterstützten Anlagen können milliardenmal mehr sehen als das unbewaffnete Auge.

Es ist wirklich überwältigend! Mit Hilfe dieser Technologie können die Astronomen in wenigen Tagen Informationen sammeln, deren Auswertung sie hinterher Monate beschäftigt.

Die Führerin lenkt unsere Aufmerksamkeit jetzt auf das, was das W.-M.-Keck-Observatorium zu einer der führenden Anlagen in der Astronomie macht, nämlich die einzigartige Konstruktion des Teleskops. Wir sehen die 36 hexagonalen Spiegelsegmente, von denen jedes diagonal etwa 1,8 Meter mißt. Insgesamt entspricht die Anordnung einem Spiegel von 10 Meter Durchmesser.

In einer Pressefreigabe der Kalifornischen Vereinigung für Astronomische Forschungen wird die Funktionsweise des Teleskops beschrieben und erklärt, daß die Position der Segmente elektronisch auf den Bruchteil eines Zehntausendstelmillimeters (ein Tausendstel des Durchmessers eines menschlichen Haars) genau justiert werde. Obwohl erst ein Viertel der Spiegel an ihrem Platz seien, entspräche es schon jetzt in seiner Stärke dem Hale-Teleskop im Palomar-Observatorium in Kalifornien, das einen Durchmesser von 5 Metern hat.

Aber das ist noch nicht alles. Wie unsere Führerin berichtet, sind gerade die Geldmittel für ein zweites Teleskop zur Verfügung gestellt worden. Er soll neben dem ersten errichtet werden, das selbst noch im Bau ist. Die beiden Teleskope sollen zusammen wie ein riesiges Fernglas funktionieren, mit dem man weiter in das Weltall blicken kann, als man es je für möglich gehalten hat. Es ist wirklich begeisternd.

Doch in dieser Höhe sollten wir lieber die Ruhe bewahren, wir könnten sonst leicht die Höhenkrankheit — einen Sauerstoffmangel des Körpergewebes — bekommen. Wir spüren schon, daß unsere Denkfähigkeit nicht mehr so ist wie sonst, denn wir müssen uns anstrengen, um uns zu konzentrieren und Sätze zu formulieren. Ja, bei zu schnellen Bewegungen oder zu großen Anstrengungen kann es in dieser Höhe zu Kopfschmerzen, Brechreiz und Bewußtlosigkeit kommen. Es ist sicherlich kein Ort für jemand mit einer angegriffenen Gesundheit.

Daher ist es nach fünf Stunden auf dem Gipfel Zeit für den Abstieg auf 2 800 Meter. Es war ein sehr ereignisreicher Vormittag.

Was erzählen uns die Sterne?

Auf der Höhe von 2 800 Metern sind Unterkünfte und andere Einrichtungen für etwa 50 Astronomen und Helfer geschaffen worden. Hier befindet sich auch ein Besucherzentrum, in dem man Vorträge über die Mauna-Kea-Observatorien hören kann.

Als Leckerbissen für diejenigen, die noch bleiben wollen, findet nachts eine Sternenbeobachtung mit einem 28-Zentimeter-Teleskop unter der Leitung eines Spezialisten der Universität von Hawaii statt. Wer wie wir noch länger bleibt, wird sicherlich nicht enttäuscht. Es ist bestimmt eine ausgezeichnete Möglichkeit, zu erfahren, welches Zeugnis die Sterne uns geben, und einen außergewöhnlichen Tag abzurunden.

Doch warum haben wir vorhin gesagt, man könne in die Vergangenheit blicken? Ein Beispiel mag das veranschaulichen. Nehmen wir den Andromedanebel. In einer klaren Nacht kann man ihn vielleicht mit bloßem Auge sehen. Wenn man nun weiß, wie weit entfernt von der Erde diese Welteninsel ist und daß sich das Licht mit einer Geschwindigkeit von 299 792 Kilometern in der Sekunde ausbreitet, dann kann man berechnen, daß das Licht, das wir vom Andromedanebel sehen, 1,5 Millionen Jahre alt ist. Es ist wirklich so: Wenn man sich die Sterne betrachtet, blickt man eigentlich in die Vergangenheit.

Mit den neuen, fortschrittlichen Teleskopen auf dem Mauna Kea kann man nun noch weiter in die Vergangenheit und in den Weltraum blicken, da die modernen Teleskope so viel stärker sind als das unbewaffnete Auge. Die Astronomen sehen mit Hilfe der heutigen Technologie Sternenlicht, das schätzungsweise acht Milliarden Jahre alt ist, und sie hoffen, durch das Sammeln solcher Informationen besser zu verstehen, wie ein Sternenleben beginnt und wie das Universum entstanden ist.

Für uns Besucher war dieser Tag sicherlich ein Tag ohnegleichen, und die Eindrücke werden uns noch lange im Gedächtnis haftenbleiben. Was die Astronomen sehen und noch sehen werden, läßt uns über die Wunder der Schöpfung nur staunen. Wenn wir künftig den Sternenhimmel betrachten, werden wir uns nicht einfach nach einem kurzen Blick abwenden. Wir werden uns an dieses Erlebnis erinnern und an die Schönheit des hoch auf dem Berg gelegenen Observationspostens.

Bestimmt sollten uns solche Erlebnisse dazu veranlassen, dem Einen zu danken, der das Universum geschaffen hat, das so viel Erstaunliches für uns bereithält (Jesaja 40:26; 42:5).

[Bildnachweis auf Seite 25]

California Association for Research in Astronomy

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen