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Erwachet! 1992
g92 8. 3. S. 26-27

Was sagt die Bibel?

Ist Gott ein Geheimnis?

„Was ist ein Geheimnis? In der Regel versteht man unter einem Geheimnis eine Wahrheit, die auf natürlichem Weg nicht verstanden oder bewiesen werden kann. ... Was ist ein religiöses Geheimnis? Eine göttliche Wahrheit, die zu glauben wir verpflichtet sind, obwohl wir sie weder verstehen noch beweisen können. Welches sind die wichtigsten religiösen Geheimnisse? Das der allerheiligsten Dreifaltigkeit, das der Inkarnation und das der Erlösung“ (Abrégé de lʼexposition de la doctrine chrétienne, 1901 [Verkürzte Erklärung der christlichen Lehre]).

MIT diesen Worten faßt ein Buch, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts geschrieben wurde, die Anschauung der römisch-katholischen Kirche über Geheimnisse zusammen. Auch aus dem vor kurzem veröffentlichten Werk Guide des difficultés de la foi catholique (Wegweiser durch Schwierigkeiten im katholischen Glauben, 1989) geht hervor, daß solche Lehrpunkte immer noch von Interesse sind. Es heißt darin: „Nicht aufgrund einer persönlichen Vorliebe für das Unbegreifliche anerkennt der Christ die Existenz einer gewissen Anzahl von Geheimnissen in seinem Glaubensbekenntnis. Wenn er daran glaubt, so beruht sein Glaube ausschließlich auf dem Wort Gottes.“ Was sagt aber die Bibel? Ist Gott ein Geheimnis?

Können wir alles über Gott wissen?

Die Bibel enthält viele Einzelheiten über Gott als Person, über seine Eigenschaften und seine Verfahrensweise mit den Menschen. Sie läßt uns aber auch wissen, daß seine Weisheit und seine Gedankengänge für den Menschen unfaßbar sind. Der Prophet Jesaja sagte deshalb, Gottes Wege und Gedanken seien weit höher als die des Menschen (Jesaja 55:8, 9).

Es sollte uns nicht überraschen, daß wir nicht jede Einzelheit über Gott wissen können. Zum Beispiel nehmen unsere Kenntnisse über das Universum ständig zu, dennoch räumen Wissenschaftler ein, daß sie das Geheimnis des unendlich Kleinen oder des unendlich Großen wahrscheinlich nie völlig ergründen werden. Wie könnte also ein Geschöpf jemals die Tiefe der Weisheit Gottes, des Schöpfers, völlig erfassen? Hiob bekannte Jehova gegenüber: „Darum redete ich, doch verstand ich nicht, Dinge, zu wunderbar für mich, die ich nicht kenne“ (Hiob 42:3; vergleiche Römer 11:33). Folglich übersteigt eine umfassende Erkenntnis Gottes in gewisser Hinsicht unseren begrenzten Horizont. Die Lehren mancher Kirchen gehen jedoch über die Grenzen dieser einfachen Feststellungen hinaus.

Geheimnisvoller als notwendig?

In der vor kurzem erschienenen katholischen Enzyklopädie Théo heißt es: „In Kirchenlehren kann der Begriff ‚Geheimnis‘ auch auf das angewandt werden, was Gott über sich offenbar macht, zum Beispiel über seine trinitarische Existenz.“ Wie in vielen anderen theologischen Werken wird auch in diesem stillschweigend die Anschauung entwickelt, daß „die Gotteserkenntnis zwangsläufig etwas Geheimnisvolles ist und es uns deshalb nicht überraschen sollte, daß Gott eine Trinität ist und daß diese Trinität ein Geheimnis ist“. Ist aber eine solche Schlußfolgerung stichhaltig?

In der New Encyclopædia Britannica heißt es zum Beispiel: „Weder das Wort Trinität noch die Lehre als solche erscheint im Neuen Testament.“ Außerdem zeigt die Entwicklung dieser Lehre, daß es sich dabei um eine Kombination vieler Begriffe aus heidnischen Philosophien handelt, die mehrere Jahrzehnte nach dem Tod der Apostel in die Glaubensbekenntnisse der Kirche aufgenommen wurden. Somit gibt es keinen stichhaltigen Beweis dafür, daß das Trinitätsgeheimnis auf der Bibel beruht.a

Man überlege einmal: Wenn man ohnehin nicht alles über Jehova Gott wissen kann, wäre es dann vernünftig, wenn er seine Identität verschleiern würde? Nein, Gott möchte, daß alle Menschen ihn erkennen (Johannes 17:3; vergleiche Hebräer 8:11). Und wäre es vernünftig, wenn diejenigen, die ihm wirklich gefallen möchten, anderen von ihm ein unklares Bild vermitteln würden? Folgendes mag dies veranschaulichen: Angenommen, man könnte eine schöne Landschaft nur durch ein bestimmtes Fenster sehen. Wäre es dann vernünftig, dieses Fenster zu verschmieren mit der Begründung: „Es kann ebensogut verschmiert sein; man sieht die Einzelheiten ja sowieso nicht.“? Natürlich wäre das sinnwidrig. Die Bibel und unsere Vernunft sagen uns, daß unsere Gotteserkenntnis zwangsläufig begrenzt ist, doch dieses begrenzte Wissen berechtigt keineswegs dazu, unsere Gotteserkenntnis in eine mysteriöse Lehre umzuwandeln, wie die von der Trinität, durch die unser Verständnis über Gott verwirrt wird.

Christliche Geheimnisse oder heidnische Mysterien?

Außerdem hat der Begriff „Geheimnis“, wenn er in der Bibel vorkommt, nicht die allgemein angenommene Bedeutung von „verborgene Erkenntnis“. In der Enzyklopädie Théo wird zu Recht gesagt: „Der Begriff ‚Geheimnis‘ hat hier nicht den gleichen Sinn. Für Christen bedeutet er etwas, was normalerweise verborgen oder unzugänglich ist, was Gott ihnen aber sagen ... und sie erfahren lassen möchte.“

Das griechische Wort mystḗrion („Geheimnis“ oder „heiliges Geheimnis“) wurde vom Apostel Paulus 20mal in einem ganz bestimmten Sinn gebraucht. Er bezog sich damit auf ein heiliges Geheimnis, das lange verborgen war, dann aber von Gott geoffenbart wurde, als er Jesus auf die Erde sandte. Jesus Christus, der Retter der Menschheit, war der Hauptteil des verheißenen „Samens“, durch den Gott die Menschheit erlösen wollte, ja der eine, ‘durch den alle Nationen der Erde gesegnet werden sollen’ und der Miterben in den Himmeln haben wird (1. Mose 3:15; 22:18; Römer 8:17). Diese verborgenen oder geheimnisvollen Tatsachen waren den vorchristlichen Dienern Gottes nicht bekannt, wurden aber von Jehova zur gegebenen Zeit offenbar gemacht (Epheser 1:9; Kolosser 1:26). Zum Glück ist diese Erkenntnis nicht nur einigen wenigen Auserwählten vorbehalten — wie das bei den Mysterien gewisser Religionen der Fall ist —, sondern sie soll unterschiedslos möglichst vielen Menschen verkündet werden (Epheser 6:19, 20).

Gott in Wahrheit anbeten

Die Bibel enthält genügend Aufschluß darüber, wie wir Gott auf annehmbare Weise anbeten können. Statt einer Trinität lehrt sie klar und deutlich, daß Jehova gegenüber Jesus eine übergeordnete Stellung einnimmt. Jesus sagte zum Beispiel: „Der Vater ist größer als ich“ (Johannes 14:28; 1. Korinther 15:28). Die Bibel weist des weiteren darauf hin, daß der heilige Geist die wirksame Kraft Gottes ist, die seine treuen Diener leitet (Apostelgeschichte 2:1-4).

Im Gespräch mit einer Samariterin zeigte Jesus, daß man Gott, um ihm zu gefallen, „mit Geist und Wahrheit“ anbeten muß. Dann fügte er noch hinzu: „Der Vater sucht solche als seine Anbeter“ (Johannes 4:21-24). Es liegt an jedem einzelnen von uns, nach der genauen Erkenntnis zu suchen, was uns Segen einbringen wird, sofern wir uns dabei auf Gottes Wort stützen und nicht den von Menschen erdachten mysteriösen Überlieferungen zustimmen, die Gottes Wort widersprechen.

[Fußnote]

a Siehe die Broschüre Sollte man an die Dreieinigkeit glauben?, herausgegeben von der Wachtturm-Gesellschaft, 1989.

[Bildnachweis auf Seite 26]

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