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  • g92 22. 5. S. 6-7
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  • Man kann davon loskommen
  • Erwachet! 1992
  • Zwischentitel
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  • 1. Den Feind kennen
  • 2. Änderung der Trinkgewohnheiten und des Denkens
  • 3. Ein verständnisvoller Vertrauter
  • 4. Geduld üben
  • 5. Sich guten Umgang suchen
  • 6. Sich vor einer Selbstüberschätzung hüten
  • 7. Sich vor Ersatzabhängigkeiten hüten
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Erwachet! 1992
g92 22. 5. S. 6-7

Man kann davon loskommen

„Wir stehen vor der Wahl: das Trinken aufgeben und geheilt werden oder weitertrinken und sterben“ (ein Alkoholiker im Genesungsprozeß).

MITTEN in der Nacht schrecken wir aus dem Schlaf. Das Haus brennt! Doch schon trifft Hilfe ein, und schließlich kann das Feuer gelöscht werden. Können wir jetzt einfach ins Haus zurückgehen, so als wäre nichts gewesen? Wohl kaum. Das Haus ist verwüstet und muß instand gesetzt werden, bevor erneut der normale Alltag einkehren kann.

Vor der gleichen Situation steht der Alkoholiker am Anfang seines Weges aus der Sucht. Der Alkohol hat in seinem Leben — möglicherweise viele Jahre lang — tiefe Spuren hinterlassen. Jetzt übt der Alkoholiker völlige Abstinenz; er ist, wie man sagt, trocken. Das „Feuer“ ist aus, doch ein umfassender Wiederaufbau seiner Werte und seiner Persönlichkeit, seiner Lebensweise und seines Verhaltens ist unumgänglich, wenn er trocken bleiben will. Die folgenden Empfehlungen können einem Alkoholiker helfen, auf Dauer nüchtern zu bleiben.

1. Den Feind kennen

Die Bibel sagt, daß die fleischlichen Begierden „mit der Seele im Streit liegen“ (1. Petrus 2:11). Der griechische Begriff, der mit „im Streit liegen“ wiedergegeben wird, bedeutet buchstäblich „Kriegsdienste tun“ und vermittelt den Gedanken von zerstörerischem Krieg. (Vergleiche Römer 7:23-25.)

So, wie sich jeder gute Soldat die Zeit nimmt, die Taktik seines Feindes zu studieren, so muß sich der Alkoholiker über die Natur des Alkoholismus informieren und darüber, wie dieser den Alkoholiker und die zerstört, die ihm nahestehen (Hebräer 5:14).a

2. Änderung der Trinkgewohnheiten und des Denkens

„Nüchternheit bedeutet, von der Flasche wegzukommen und von dem Kind“, erklärte ein Arzt. Mit anderen Worten: Man muß viel mehr ändern als nur die Trinkgewohnheiten; das innere Ich muß sich ebenfalls ändern.

In der Bibel finden wir die weisen Ermahnungen: „Werdet durch die Neugestaltung eures Sinnes umgewandelt“ (Römer 12:2). „Streift die alte Persönlichkeit mit ihren Handlungen ab“ (Kolosser 3:9). Wenn die Handlungsweise sich ändert, aber die Persönlichkeit die gleiche bleibt, wird der Alkoholiker einfach in eine andere Abhängigkeit geraten — oder wieder in die alte zurückfallen.

3. Ein verständnisvoller Vertrauter

Ein Bibelspruch lautet: „Wer sich absondert, wird nach seinem eigenen selbstsüchtigen Verlangen trachten; gegen alle praktische Weisheit wird er losbrechen“ (Sprüche 18:1). Selbst trockene Alkoholiker neigen zu Ausflüchten. Daher brauchen sie einen verständnisvollen, aber festen Vertrauten. Es ist von Vorteil, wenn der Vertraute selbst ein trockener Alkoholiker ist. (Vergleiche Sprüche 27:17.) Solch ein Vertrauter sollte die religiöse Überzeugung des Alkoholikers respektieren, aufopferungsvoll sein und in der Lage, ihm über einen längeren Zeitraum beizustehen (Sprüche 17:17).

4. Geduld üben

Der Genesungsprozeß verläuft schrittweise. Um sein Leben neu aufzubauen, benötigt der Alkoholiker Zeit. Da sind möglicherweise finanzielle Belastungen, Spannungen am Arbeitsplatz, Chaos zu Hause. Die Freiheit vom Alkohol bedeutet noch keine Freiheit von Problemen. Den Alkoholiker im Genesungsprozeß überkommen vielleicht anfangs Ängste, wenn er sich dem Leben ohne chemische „Problemlöser“ stellen muß. Wenn solche Ängste unüberwindlich scheinen, wäre es gut, sich an die tröstenden Worte des Psalmisten zu erinnern: „Wirf deine Bürde auf Jehova, und er selbst wird dich stützen. Niemals wird er zulassen, daß der Gerechte wankt“ (Psalm 55:22).

5. Sich guten Umgang suchen

Der Alkoholiker sollte sich ehrlich die Frage stellen: „Unterstützen diejenigen, mit denen ich Umgang habe, meine Abstinenz, oder reden sie immer wieder von der ‚guten alten Zeit‘ und vermitteln mir so das Gefühl, etwas zu versäumen?“ In Sprüche 18:24 können wir lesen: „Es gibt Gefährten, die bereit sind, einander zu zerschlagen, aber da ist ein Freund, der anhänglicher ist als ein Bruder.“ Ein gutes Urteilsvermögen ist notwendig, um zwischen echten Freunden und möglicherweise schädlichem Umgang unterscheiden zu können.

6. Sich vor einer Selbstüberschätzung hüten

„Ich fühl’ mich super! Ich habe nicht einmal mehr den Wunsch zu trinken!“ Der Alkoholiker, der sich so äußert, überschätzt seinen Fortschritt und unterschätzt den Alkoholismus. Die Begeisterung über die ersten Erfolge, sozusagen die rosa Wolke, ist nur vorübergehend. „Bemühen Sie sich um einen ausgeglichenen Gesichtspunkt“, rät das Buch Willpower’s Not Enough. „Ohne diesen stehen Sie vor dem Fall, und von einer Wolke fällt man tief.“ (Vergleiche Sprüche 16:18.)

7. Sich vor Ersatzabhängigkeiten hüten

Viele, die mit dem Trinken aufhören, entwickeln Eßstörungen, oder sie werden Workaholics, zwanghafte Spieler oder ähnliches. „Was ist daran so schlimm? Immerhin habe ich mit dem Trinken aufgehört“, argumentiert der im Genesungsprozeß stehende Alkoholiker. Es stimmt, gewisse physische Ventile können von Nutzen sein. Doch wenn irgendeine Substanz oder Tätigkeit dazu dient, die Gefühle zu betäuben, dann führt das nur zu einem falschen, vorübergehenden Gefühl der Sicherheit.

8. Sich in der Familie auf neue Rollen einstellen

So mancher Alkoholiker sabotiert seine Genesung, sobald sich die Dinge zum Besseren wenden. Warum? Einfach, weil die Abstinenz für ihn Neuland ist. Er fühlt sich möglicherweise zum vertrauten Lebensstil hingezogen. Außerdem bringt ein Alkoholiker, der trocken wird, die Familie aus den eingefahrenen Gleisen. Deshalb muß jedes Familienmitglied seine eigene Rolle verändern. „Das ganze Drehbuch für die Familie muß zu den Akten gelegt und an dessen Stelle ein neues geschaffen werden“, heißt es in der Broschüre Recovery for the Whole Family. Mit gutem Grund ist die Genesung eine Familienangelegenheit genannt worden. (Vergleiche 1. Korinther 12:26.)

9. Sich vor einem Rückfall hüten

Selbstüberschätzung, schlechte Gesellschaft, Ersatzzwänge und eine wachsende Isolation können einen für einen Rückfall anfällig machen. Daher muß man offen mit einem Vertrauten über jegliche Tendenz in diese Richtungen sprechen.

Ein trockener Alkoholiker sagte: „Alle Alkoholiker hören mit dem Trinken auf. Einige von uns haben das Glück aufzuhören, während sie noch am Leben sind.“

[Fußnote]

a Es gibt viele Behandlungszentren, Kliniken und Alkoholiker-Programme, über die solche Informationen erhältlich sind. Erwachet! rät nicht zu einer bestimmten Behandlung. Wer nach biblischen Grundsätzen leben möchte, sollte aufpassen, daß er sich nicht auf etwas einläßt, was biblische Grundsätze verletzt. Zeugen Jehovas können hilfreiche Richtlinien im Wachtturm vom 1. August 1983, Seite 8 bis 11 finden.

[Kasten auf Seite 7]

Wenn eine medikamentöse Behandlung unumgänglich ist

Jede Arznei, die Alkohol enthält, kann das Verlangen wecken und einen Rückfall provozieren.

Dr. James W. Smith schreibt dazu: „Es ist nichts Ungewöhnliches, wenn ein alkoholsüchtiger Patient nach Jahren der Abstinenz infolge einer Selbstmedikation mit alkoholhaltigem Hustensaft rückfällig wird.“ Der Alkoholiker ist anfällig für alle Beruhigungsmittel. Wenn Beruhigungsmittel absolut notwendig sind, sollte der Alkoholiker ...

1. einen Apotheker wegen einer möglichen Gefährdung befragen,

2. einen Vertrauten benachrichtigen und ihn wenn möglich jedesmal anrufen, bevor er das Medikament einnimmt,

3. eine Aufzeichnung über jede Dosis führen,

4. das Medikament so bald wie möglich absetzen,

5. nach Beendigung der notwendigen Medikation die übriggebliebene Arznei beseitigen.

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