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g92 8. 7. S. 12-15

Respekt vor Frauen im täglichen Leben

WANN und wo müssen die Veränderungen einsetzen, wenn Frauen in Zukunft mehr Respekt entgegengebracht werden soll? Nun, wann und wo entstehen gewöhnlich Voreingenommenheit und Vorurteile? Zu Hause und in der Schule, während der Entwicklungsjahre. Die Eltern üben einen großen Einfluß darauf aus, welche Ansichten sich ihre Kinder zu eigen machen. Wer kann daher sehr stark beeinflussen, wie ein junger Mann später einmal gegenüber Frauen eingestellt ist? Offensichtlich der Vater und die Mutter. Einer der Schlüssel zur Lösung besteht also darin, das Problem Familien bewußtzumachen und Eltern zum Umdenken zu bewegen.

Wie Frauen betrachtet werden

Jenny, eine verheiratete Sekretärin und älteste von vier Töchtern, erklärt, daß Vorurteile zu Hause entstehen: „Als junge Mädchen waren wir uns stets bewußt, daß es in den Vereinigten Staaten mehr Frauen als Männer gibt. Wenn man heiraten wollte, mußte man also etwas tun.

Frauen wird eingeredet, daß sie wertlosere Geschöpfe sind. Manchmal sind es die eigenen Eltern, die einen dazu bringen, sich weniger wert als ein Junge zu fühlen. Wenn dann ein Mann in unser Leben tritt, zeigt er durch sein Verhalten, daß wir ihm unterlegen sind.

Warum sollte unsere Selbstachtung nur davon abhängen, ob wir gut aussehen oder nicht? Werden Männer etwa danach beurteilt?“

Betty, die seit 32 Jahren verheiratet ist und früher Geschäftsführerin war, macht auf etwas anderes aufmerksam: „Warum werden Frauen nach ihrem Geschlecht und nicht nach ihrer Erfahrung, ihrer Intelligenz und ihren Fähigkeiten beurteilt? Alles, was ich von einem Mann verlange, ist, daß er mich für voll nimmt. Er soll mich nicht diskriminieren, nur weil ich eine Frau bin!

Männer halten Frauen nur allzuoft für dumm und naiv — für zu dumm, um eine richtige Entscheidung zu treffen. Was ich meine, ist, daß sie uns so behandeln sollten, wie sie gern behandelt werden möchten. Dann wird sich ihre Meinung schon bald ändern.“ Sie bittet einfach darum, daß Männer die Goldene Regel befolgen: „Alles daher, was ihr wollt, daß euch die Menschen tun, sollt auch ihr ihnen ebenso tun“ (Matthäus 7:12).

Die zitierten Frauen erwähnen einige treffende Gedanken. Eine Frau sollte nicht nach ihrem Aussehen oder ihren Reizen beurteilt werden und auch nicht aufgrund von Vorurteilen gegen bestimmte Kulturkreise. Ein spanischer Spruch drückt es auf folgende Weise aus: „Eine schöne Frau erfreut das Auge; eine gute Frau erfreut das Herz. Ist erstere ein Schmuckstück, ist letztere ein Schatz.“

Die Bibel gibt einen ähnlichen Gedanken etwas anders wieder: „Putzt euch nicht äußerlich heraus mit aufwendigen Frisuren, kostbarem Schmuck oder prächtigen Kleidern. Eure Schönheit soll von innen kommen: Freundlichkeit und Herzensgüte sind der unvergängliche Schmuck, der in Gottes Augen Wert hat.“ So, wie wir ein Buch nicht nach seinem Einband bewerten, sollten wir Menschen nicht nach ihrem Geschlecht richten (1. Petrus 3:3, 4, Die Gute Nachricht).

Ihnen zu Hause Respekt zollen

Viele Frauen, vor allem berufstätige Frauen und Mütter, beklagen sich berechtigterweise darüber, daß ihr Mann in der Hausarbeit keine zusätzliche Belastung sieht und ihnen dabei gewöhnlich nicht zur Hand geht. Susan Faludi, die bereits zuvor zitiert wurde, schreibt: „Auch in ihrem eigenen Zuhause, wo sie 70 Prozent der Hausarbeiten verrichten, werden Frauen nicht als gleichwertig angesehen.“ Wie ist dieser Ungerechtigkeit abzuhelfen?

Selbst wenn es vielen Ehemännern in manchen Kulturkreisen nicht gerade gefallen wird, sollte die Hausarbeit fair aufgeteilt werden, vor allem wenn die Frau ebenfalls arbeiten gehen muß. Das betrifft natürlich auch Arbeiten, die normalerweise der Mann erledigt: Auto- und Gartenpflege, Klempner- und Elektroarbeiten usw. Diese Arbeiten nehmen allerdings nur selten so viel Zeit in Anspruch, wie eine Frau mit der Hausarbeit zubringt. In einigen Ländern erwarten die Männer sogar von ihrer Frau, das Auto sauberzuhalten, als ob es mit zur Wohnung gehörte!

In gewisser Hinsicht ist die Anregung, die Hausarbeit aufzuteilen, in Übereinstimmung mit dem Rat, den der Apostel Petrus Ehemännern gab, nämlich bei ihrer Frau „gemäß Erkenntnis“ zu wohnen (1. Petrus 3:7). Das bedeutet unter anderem, daß der Mann nicht einfach ein unpersönlicher, kaltherziger Mitbewohner sein sollte. Er sollte die Erfahrung und die Intelligenz seiner Frau schätzen. Und er sollte ihre Bedürfnisse als Frau, Ehefrau und Mutter erkennen. Sie benötigt nicht nur einen Ernährer, der das Geld nach Hause bringt — das tun viele berufstätige Frauen ebenfalls. Ihr Mann muß für ihre körperlichen, emotionellen, psychischen, sexuellen und vor allem für ihre geistigen Bedürfnisse Verständnis haben.

Auf Ehemännern, die behaupten, sich nach christlichen Grundsätzen zu richten, lastet eine noch größere Verantwortung — sie müssen Christus nachahmen. Christus ließ an alle, die ‘sich abmühen und beladen sind’, eine ansprechende Einladung ergehen und sagte: „Ich will euch erquicken. ... ich bin mild gesinnt und von Herzen demütig, und ihr werdet Erquickung finden für eure Seele“ (Matthäus 11:28, 29). Welch eine Herausforderung für christliche Ehemänner und Väter! Jeder einzelne sollte sich fragen: „Erquicke ich meine Frau, oder unterdrücke ich sie? Bin ich freundlich und zugänglich, oder spiele ich gern den Tyrannen, Despoten oder Diktator? Zeige ich in den christlichen Zusammenkünften ‚brüderliche Zuneigung‘ und bin dann zu Hause unerträglich?“ In der Christenversammlung sollte es keine Ehemänner mit einer gespaltenen Persönlichkeit geben (1. Petrus 3:8, 9).

Daher gibt es keine Entschuldigung für Männer, die von einer mißhandelten christlichen Frau wie folgt beschrieben werden: „das herrische Haupt einer christlichen Familie, das im Königreichssaal ausnehmend freundlich ist und anderen Geschenke kauft, die eigene Frau aber wie einen Haufen Dreck behandelt“. Angemessener Respekt vor einer Frau läßt keinen Platz für Unterdrückung und Demütigungen. Natürlich hat die Sache zwei Seiten: Eine Frau sollte ebenfalls angemessenen Respekt vor ihrem Mann haben (Epheser 5:33; 1. Petrus 3:1, 2).

Dr. Susan Forward schreibt in Anerkennung des Obigen: „Eine gute Beziehung basiert auf gegenseitigem Respekt.“ Beide Partner müssen dazu beitragen, diese zu einem Erfolg zu machen. Sie fährt fort: „Sie beinhaltet die Wahrnehmung von und die Sensibilität gegenüber den Gefühlen und Bedürfnissen des anderen, wie auch das Erkennen der Eigenschaften, die den Partner so einzigartig für einen machen. ... Liebevolle Partner finden ... wirksame Methoden, mit ihren Unterschieden fertig zu werden. Sie betrachten nicht jede Auseinandersetzung als eine Schlacht, die gewonnen oder verloren werden kann“ (Liebe als Leid).

Auch in der Bibel finden wir hilfreichen Rat für Ehemänner, und zwar in Epheser 5:28: „Die Männer [sind] verpflichtet, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst.“ Inwiefern trifft diese Aussage zu? Man könnte die Ehe mit einem Konto vergleichen, auf das beide Parteien 50 Prozent eingezahlt haben. Verwendet der Mann etwas von der Summe falsch, schadet dies der finanziellen Lage beider. Schadet ein Mann daher seiner Frau auf irgendeine Weise, schadet er sich über kurz oder lang selbst. Warum? Weil die Ehe eine gemeinsame Investition ist. Wenn man dieser Investition schadet, schadet man beiden Seiten.

Es gibt noch einen wichtigen Gedanken, den man nicht übersehen darf: Respekt sollte nicht gefordert werden. Jeder Ehepartner sollte dem anderen zwar Respekt zollen, aber dieser muß verdient werden. Christus verschaffte sich niemals Respekt, indem er versuchte, seine übernatürliche Kraft oder seine Stellung auszunutzen.a Ehepartner verdienen sich keinen Respekt, indem sie sich gegenseitig Bibeltexte an den Kopf werfen, sondern indem sie rücksichtsvoll miteinander umgehen.

Ihnen am Arbeitsplatz Respekt zollen

Stellen Frauen wirklich eine Bedrohung des männlichen Ego dar? Elizabeth Fox-Genovese schreibt in ihrem Buch Feminism Without Illusions: „In Wirklichkeit wünschen sich viele Frauen das gleiche wie Männer: einen angemessenen Lebensstandard, ein erfülltes Leben und ein problemloses Vorankommen.“ Sollte dieser Wunsch oder dieses Streben als eine Bedrohung für Männer aufgefaßt werden? In dem Buch heißt es weiter: „Warum erkennen wir nicht an — ungeachtet der Veränderungen, die unsere Welt erlebt hat oder noch erleben wird —, daß Unterschiede bestehen und man diesen durchaus eine positive Seite abgewinnen kann?“

Vor allem christliche Männer, die als Vorarbeiter oder als Aufseher arbeiten, müssen die Würde ihrer Kolleginnen respektieren und daran denken, daß verheiratete Frauen im biblischen Sinne nur e i n „Haupt“ haben, und zwar ihren Ehemann. Andere führen vielleicht die Aufsicht und werden aufgrund dessen geachtet; gemäß der Bibel ist jedoch strenggenommen kein anderer als der Ehemann das „Haupt“ einer Frau (Epheser 5:22-24).

Gespräche am Arbeitsplatz sollten stets erbaulich sein. Reden Männer gern zweideutig und machen versteckte Andeutungen, lassen sie keinen Respekt vor Frauen erkennen, und außerdem erwerben sie sich keinen guten Ruf. Paulus schrieb an Christen: „Hurerei und jede Art Unreinheit oder Habgier sollen unter euch nicht einmal erwähnt werden, so wie es sich für Heilige geziemt, auch kein schändliches Benehmen noch törichtes Reden, noch unzüchtige Späße, Dinge, die sich nicht schicken, sondern vielmehr Danksagung“ (Epheser 5:3, 4).

Auch läßt es mangelnden Respekt erkennen, wenn Arbeiten anders aufgeteilt werden, ohne die Empfindungen einer Frau zu berücksichtigen. Die Krankenschwester Jean meint: „Es wäre wirklich nett, wenn wir nach unserer Meinung gefragt würden, bevor die Arbeiten anders aufgeteilt werden. Das wäre sicherlich psychologisch klug. Frauen brauchen Mitgefühl und das Bewußtsein, geschätzt und als wertvoll betrachtet zu werden.“

Im Zusammenhang mit Respekt am Arbeitsplatz kommt eine Schranke ins Spiel, die einige Frauen „Glasdecke“ nennen. Sie steht für „althergebrachte Vorurteile, durch die Frauen daran gehindert werden, gehobene Führungspositionen in der Privatwirtschaft zu bekleiden“ (The New York Times, 3. Januar 1992). Wie eine kürzlich durchgeführte Studie in den Vereinigten Staaten bestätigte, sind nur wenige Positionen auf der Führungsebene mit Frauen besetzt; auf Hawaii zum Beispiel 14 Prozent, in Utah 18 Prozent und in Louisiana 39 Prozent. Erweist man Frauen an ihrem weltlichen Arbeitsplatz wirklich Achtung, dann entscheidet man bei einer Beförderung nicht nach dem Geschlecht, sondern nach Fähigkeit und Erfahrung. Forschungsleiterin Sharon Harlan sagt: „Die Lage hat sich schon verbessert, aber ... es gibt immer noch unzählige strukturell bedingte Schranken für Frauen.“

[Fußnote]

a Siehe Wachtturm vom 15. Mai 1989, Seite 10 bis 20, „Liebe und Respekt bekunden als Ehemann“ und „... als Ehefrau“.

[Kasten auf Seite 14]

RESPEKT Was können Frauen tun?

● Habe und bewahre SELBSTACHTUNG.

● Mache klar, was du von anderen hinsichtlich ihres Redens und Benehmens in deiner Gegenwart erwartest.

● Lege vernünftige Grenzen in bezug auf eine korrekte Verhaltens- und Ausdrucksweise fest.

● Versuche nicht mitzuhalten, wenn Männer obszöne Dinge reden oder zweideutige Witze machen; dadurch wirst du nicht zu einer kultivierteren Frau, und sie werden keine Gentlemen.

● Kleide dich nicht aufreizend, ganz gleich, was gerade Mode ist; deine Kleidung sagt etwas über deine Selbstachtung aus.

● Verdiene dir Respekt durch dein Verhalten; behandle Männer so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest — respektvoll.

● Flirte nicht.

RESPEKT Was können Männer tun?

● Behandle alle Frauen mit Respekt und Würde; fühle dich nicht von einer selbstbewußten Frau bedroht.

● Gehe außer mit deiner Frau nicht übermäßig vertraulich mit anderen um, mache keinen Gebrauch von unangebrachten Liebenswürdigkeiten.

● Vermeide schlüpfrige Witze und anzügliche Blicke.

● Mache nicht zu viele Komplimente, und vermeide unpassende Berührungen.

● Setze weder die Frau noch ihre Arbeit herab.

● Sei vorurteilslos, wenn du dich mit ihr unterhältst, berätst oder ihr zuhörst.

● Sage ihr, daß du ihre Arbeit schätzt.

● Hilf bei der Hausarbeit mit. Wenn du meinst, das sei unter deiner Würde, wie steht es dann um ihre?

● Solltet ihr im Haus deiner Eltern wohnen, gehe feinfühlig auf deine Frau ein, die unter einem gewissen Druck stehen mag. Du bist jetzt in erster Linie für sie verantwortlich, und sie benötigt deine Unterstützung (Matthäus 19:5).

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