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  • Braucht die Welt eine „Neuevangelisierung“?
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Erwachet! 1992
g92 8. 7. S. 26-27

Was sagt die Bibel?

Braucht die Welt eine „Neuevangelisierung“?

Von unserem Korrespondenten in Italien

DIE Winde der politischen Veränderung, die durch Osteuropa gefegt sind, haben in ihrem Schlepptau eine religiöse Wiedererweckung mit sich gebracht. Um diesen religiösen Aufwind zu nutzen, wurde im Vatikan vom 28. November bis zum 14. Dezember 1991 eine Sonderversammlung der Bischofssynode für Europa abgehalten. Die 137 „Synodenväter“, alles führende Vertreter der katholischen Hierarchie Europas, trafen sich, um über eine „Neuevangelisierung“ zu diskutieren.

Von dem Zeitpunkt an, als die Synode am 22. April 1990 in Velehrad (Tschechoslowakei) angekündigt wurde, proklamierte man sie als ein historisches Ereignis. Doch es ist schwer, die Synode als überwältigenden Erfolg zu betrachten, wenn RAI, das staatliche Fernsehen Italiens, am 14. Dezember 1991 meldete: „Die Synode der Enttäuschungen ist zu Ende gegangen.“

Warum war die Synode eine Enttäuschung? Und benötigt Europa oder vielmehr die ganze Welt eine „Neuevangelisierung“?

In welchem Sinne „neu“?

Die katholische Hierarchie ist der Ansicht, eine Neuevangelisierung sei notwendig, weil das religiöse Umfeld ein anderes sei. Zur Eröffnung der Versammlung faßte Kardinal Camillo Ruini seine Beurteilung des europäischen Schauplatzes zusammen. Er führte aus, daß im Osten „viele Millionen noch nicht einmal getauft wurden und die elementarsten Wahrheiten des christlichen Glaubens ignorieren“. Daher habe sich „durch den Zusammenbruch der kommunistischen Regime für die Kirche eine große Gelegenheit der Evangelisierung eröffnet“. Andererseits wird die Szene in Westeuropa von einem, wie er es nannte, „praktischen Atheismus“ geprägt. Das Wort der katholischen Kirche wird nicht mehr als göttliche Wahrheit angenommen.

Die religiöse Wiedererweckung an sich stellt die Bischöfe vor eine Herausforderung. Inwiefern? Sowohl die europäischen wie auch die lateinamerikanischen Bischöfe sind über die Ausbreitung anderer religiöser Bewegungen besorgt. Warum? Offensichtlich deshalb, weil die Kirche viele Sonderstellungen, die sie einst genoß, verloren hat und sich nun selbst „von gefährlichen Rivalen bedroht“ sieht. Die Jesuitenzeitschrift La Civiltà Cattolica verwies auf Jehovas Zeugen als einen solchen Konkurrenten, und zwar wegen „der beachtlichen Zahl der Katholiken und Protestanten, die sie gewinnen konnten“.

In der abschließenden „Erklärung“ der Synode hieß es, die Neuevangelisierung sei ein Ansporn, „die eigenen christlichen Wurzeln wiederzuentdecken“. Warum ist es für die Europäer notwendig, ihre „christlichen Wurzeln“ wiederzuentdecken? Die Bischöfe erklärten, daß christliche Werte nicht mehr als gültig angesehen werden. „Für viele getaufte Europäer“, schrieb La Civiltà Cattolica, sei Religion „kindisch, ein schönes Märchen für die Kinder, das aber Erwachsene sicherlich nicht ernst nehmen könnten als etwas, was einen Einfluß auf ihr Leben auszuüben vermag. ... Andere Europäer sehen die christliche Religion nur als Brauchtum, das mit fortschreitender Zivilisation zum Untergang bestimmt ist ... Wieder andere Europäer betrachten die christliche Religion als schädlich.“

Aus diesen Gründen besteht in den Augen der Bischöfe Bedarf an einer „Neuevangelisierung“.

Warum eine Enttäuschung

Für eine erfolgreiche „Neuevangelisation“ in der Alten Welt würde eine gewaltige Menge von Mitarbeitern benötigt werden. Doch eines der größten Probleme der Kirche in Europa ist der Priestermangel. Wie einer der Bischöfe ausführte, hat nach den jüngsten Schätzungen für Europa der Klerus in den letzten 13 Jahren um 9 Prozent abgenommen.

Viele betrachteten die Synode als enttäuschend, weil nur wenig praktische Hinweise gegeben wurden, wie die „Rechristianisierung“ Europas in die Praxis umzusetzen sei. Der französische Bischof Joseph Duval ermahnte die Synodenversammlung: „Wir sollten abstrakte Abhandlungen über die Evangelisierung vermeiden ... Wir reden zuviel wie die Gesetzeslehrer. Möge unsere Botschaft die Einfachheit und den Klang des Evangeliums wiederfinden.“

Nur wenige Bischöfe erwähnten die Evangelisierungsmethoden der Apostel. Beispielsweise sagte Bischof František Tondra von Spiš (Tschechische und Slowakische Föderative Republik): „Für die Neuevangelisierung Europas müssen wir zu der ursprünglichen Form der Evangelisierung zurückkehren. ... Die ersten Christen betrachteten es, sobald sie getauft waren, als ihre Pflicht, das Evangelium zu verbreiten.“

Evangelisation — gemäß der Bibel

Waren alle Christen des ersten Jahrhunderts Evangeliumsverkündiger? Ja! In dem Buch Evangelisation zur Zeit der ersten Christen schreibt Michael Green (Oxford, England): „Am meisten fiel bei der Evangelisation der Frühzeit auf, von welchen Leuten sie getragen wurde. ... Evangelisation war das Vorrecht und die Pflicht jedes Gemeindeglieds. ... Das Christentum war vor allem eine Laienbewegung, es breitete sich durch nicht-hauptamtliche Missionare aus.“

Der Begriff „Evangeliumsverkündiger“ bedeutet „Verkündiger einer guten Botschaft“. Was Jesus Christus über das Evangelisieren sagte, sollte für alle seine Nachfolger gelten: „Dieses Evangelium vom Reich wird auf der ganzen Welt verkündet werden, damit alle Völker es hören; dann erst kommt das Ende“ (Matthäus 24:14, Neue Jerusalemer Bibel). Daher muß das größte Evangelisierungswerk aller Zeiten in der „Zeit des Endes“ durchgeführt werden (Daniel 12:4).

Im vergangenen Jahr verwendeten mehr als vier Millionen Zeugen Jehovas fast eine Milliarde Stunden für das Evangelisierungswerk in 211 Ländern, Osteuropa eingeschlossen. Welche gute Botschaft haben sie verkündigt? Die gute Botschaft von Gottes Königreich und von der Rettung durch Glauben an Jesus Christus (2. Timotheus 1:9, 10). Diese Botschaft ist es, die die Welt jetzt benötigt — bevor das Ende kommt (Matthäus 24:3, 14).

[Bildnachweis auf Seite 26]

Jesus predigt am Galiläischen Meer (von Gustave Doré)

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