Wir beobachten die Welt
Körperliche Bewegung und Gesundheit
Wissenschaftler gewinnen einer angemessenen körperlichen Bewegung immer mehr ab. Die Zeitschrift American Health berichtete unlängst über eine 30 Jahre dauernde Studie an 17 000 Männern. Wer durch körperliche Betätigung mehr als 1 000 Kalorien in der Woche verbrannte, schien nur halb so anfällig für Dickdarmkrebs zu sein wie diejenigen, bei denen das nicht der Fall war. Bei einer Studie an über einer Million Schweden, die 19 Jahre lang lief, stellte sich heraus, daß diejenigen, die gut die Hälfte ihrer Arbeitszeit saßen, um 30 Prozent mehr dickdarmkrebsgefährdet waren als diejenigen, die weniger als 20 Prozent ihres Arbeitstages sitzend zubrachten. Eine Studie der Harvarduniversität an 5 400 Frauen ließ erkennen, daß die Brustkrebsrate bei den Studentinnen, die während ihrer Zeit im College mäßig Sport trieben, halb so hoch war wie bei ihren weniger aktiven Kameradinnen; außerdem erkrankten die weniger aktiven Studentinnen 2,5mal häufiger an Unterleibskrebs. Es gibt sogar Anzeichen dafür, daß mäßige körperliche Bewegung das Immunsystem aktiviert, so daß es Viren schneller abwehren kann. Übertriebene körperliche Bewegung — wie bei einem Marathonlauf — scheint allerdings den gegenteiligen Effekt zu haben und die Abwehrkräfte zeitweilig zu unterdrücken.
Eine wachsende Plage
Die zunehmende Kinderprostitution ist ein häßliches Nebenprodukt der Aidspandemie. Zu diesem Ergebnis kam man gemäß einer Meldung der Genfer Nachrichtenagentur Associated Press in einem neuen UN-Bericht über Menschenrechte. Vitit Muntarbhorn aus Thailand, Professor für Rechtswissenschaften und Verfasser des Berichts, sagte, daß die Zahl der neun- bis zehnjährigen Kinder, die zur Prostitution gezwungen werden, „täglich zunimmt“. Anscheinend suchen sich immer mehr „Kunden“ Kinder, die der Prostitution nachgehen, vornehmlich Jungfrauen, weil sie meinen, dadurch vor Aids geschützt zu sein. Wie der Professor ausführte, tragen jedoch paradoxerweise viele Kinder in mehreren asiatischen Ländern das Aidsvirus in sich. Eltern zwingen ihre Söhne und vor allem ihre Töchter zu diesem erniedrigenden Gewerbe.
„Pädophile Priester“
„Eine Flut von Kindesmißbrauchskandalen hat die katholische Kirche dazu gebracht, gegen pädophile Priester — ein Phänomen, das, wie Kritiker meinen, von der Hierarchie der Kirche lange verschwiegen wurde — umfassende Ermittlungen einzuleiten“, berichtet die Herald-News von Joliet (Illinois, USA). „In den vergangenen neun Monaten wurden sieben Priester aus der Chicagoer Gegend in eine andere Gemeinde versetzt, und einer wurde aufgrund von Anzeigen bezichtigt, Kinder sexuell mißbraucht zu haben.“ Ein von Kardinal Joseph Bernardin gebildeter dreiköpfiger Ausschuß soll entscheiden, wie das Problem anzugehen ist, das gemäß einem Sprecher der Kirche „viel ernster ist als gedacht“ und schätzungsweise Hunderte von Priestern im ganzen Land betrifft. Statt auf Abwege geratene Priester wie früher in andere Gemeinden zu versetzen, bemüht man sich nun, sie aus dem Amt zu entfernen. Einige Leute haben trotz allem noch Zweifel. „Sie erkennen nicht die volle Tragweite des psychologischen Schadens, den man erleidet, wenn man von einem Vertreter der Kirche verletzt wird, die, wie wir dachten, unsere Wert- bzw. Moralbegriffe und Grundsätze geprägt hat“, sagte die Mutter eines mißbrauchten Kindes.
China geht gegen Drogenhandel vor
Wie die Zeitschrift China Today berichtet, ist die chinesische Regierung in den letzten Jahren massiv gegen den Drogenhandel vorgegangen. In den 50er Jahren hatte das Land das Opiumproblem praktisch gelöst, doch da es in der Nähe von einigen der größten drogenproduzierenden Gegenden der Welt liegt, lebte der Drogenhandel wieder auf. In den vergangenen drei Jahren gab es in China über eine halbe Million Verhaftungen wegen Drogendelikten. Allein 1990 ließ die chinesische Polizei etwa 40 größere Fälle illegalen Drogenhandels auffliegen, bei denen es jedesmal um mehr als 9 kg Heroin ging. Das waren doppelt so viele Fälle wie im Jahr zuvor. Am 26. Oktober 1991 wurden 35 Drogenhändler vor zahlreichen Zuschauern zum Tode verurteilt, und 5 000 kg des beschlagnahmten Rauschgifts wurden verbrannt.
Reise zu einem anderen Planeten
Kein Mensch hat bisher eine Reise zu einem anderen Planeten gemacht; aber Sergej Krikalew muß sich so gefühlt haben. Als er in den Weltraum startete, war er ein sowjetischer Kosmonaut aus Leningrad. Als er wieder zurückkam, gab es keine Sowjetunion mehr, und Leningrad hieß St. Petersburg. Krikalew sollte nur 6 Monate in der Raumstation Mir bleiben, blieb aber wegen finanzieller und politischer Schwierigkeiten, die sich aus all den Umwälzungen in seinem Heimatland ergaben, letztendlich 313 Tage oben.
Verbrecherkarten
Seit langem ist es das Hobby von Kindern in den Vereinigten Staaten, Karten über Baseball mit Bildern und Daten von ihren Lieblingsspielern zu sammeln. Vor kurzem ist allerdings eine neue Art Karten in Erscheinung getreten. Auf diesen Karten sieht man nicht Sportler, sondern berüchtigte Verbrecher — Psychopathen, Triebtäter, Serienmörder, Kannibalen und Leichenschänder. Auf der Rückseite der Verbrecherkarte werden die grausigen Einzelheiten der Verbrechen beschrieben. In einem Leitartikel der New Yorker Daily News hieß es, die Verbrecherkarten seien in Süßwaren- und Comicheftläden sehr gefragt. Offensichtlich sind die Kunden hauptsächlich Kinder.
Fauler Zauber
Zwanzig Jahre lang nahm ein Arzt in England die dort von Charismatikern gewirkten angeblichen Wunder unter die Lupe. Er kam gemäß dem Londoner Daily Telegraph zu folgendem Ergebnis: „Die Berichte der Charismatiker über Wunderheilungen sind nicht im geringsten medizinisch nachweisbar.“ Vor einer Synode der anglikanischen Kirche berichtete Dr. Peter May von seinen wiederholten Versuchen, in all den Jahren von den „Heilern“ einen echten Beweis für ihre vielen angeblichen Wunder zu erhalten. „In der Regel haben sie überhaupt nichts anzubieten, und vorgebrachte Fälle sehen auf den zweiten Blick schon ganz anders aus“, erklärte er. Er verurteilte Zeitschriften und Videos, die von solchen Wundern, die offensichtlich nie stattfanden, profitieren. Wie der Telegraph schrieb, verglich Dr. May seine Ergebnisse mit denen seiner Kollegen. „Keiner von ihnen“, sagte er, „konnte einen einzigen Fall, der mit den Wundern Christi vergleichbar gewesen wäre, belegen.“
Hunger in Afrika
Hunger und Bürgerkrieg zwingen Zehntausende von Somaliern und Äthiopiern, aus ihrem Heimatland zu fliehen und in den Flüchtlingslagern Kenias Obdach und Nahrung zu suchen. In der südafrikanischen Zeitung The Star wurde ein UN-Vertreter mit den Worten zitiert: „Nach einem Fußmarsch von ca. 600 km mit wenig Wasser und Nahrung brechen die meisten bei der Ankunft zusammen. Ihr Zustand ist erschreckend, die meisten sind nur noch Haut und Knochen, und viele weisen Schußwunden auf.“ In einem überfüllten Lager sterben täglich durchschnittlich 15 Menschen, meistens Frauen und Kinder. Mittlerweile habe weiter im Süden, in Simbabwe, die Dürre zu vermehrten Lebensmitteldiebstählen geführt, hieß es in der Sunday Times von Harare (Simbabwe). Einige Diebe sind so verzweifelt, daß sie lebenden Rindern ganze Fleischstücke heraushacken und sie dann ihren Qualen überlassen, bis sich der Besitzer ihrer erbarmt und sie tötet.
Gestreßte Verbrecher
Dreißig Jahre lang hat Professor Francesco Aragona vom Institut für Rechtsmedizin an der Universität Messina auf Sizilien Autopsien an Mafiosi vorgenommen. „Wie der Professor ausführte, verbergen sich hinter dem arroganten und selbstsicheren Auftreten des Mafiosos ernste Gesundheitsprobleme: Sein aufreibender Alltag zieht das Herz, das Gehirn, die Nebennieren und sogar — je nach Geschlecht — die Hoden bzw. die Eierstöcke außerordentlich in Mitleidenschaft“, schrieb die brasilianische Zeitschrift Superinteressante. „Ich entdeckte schwere Herzkrankheiten bei jungen Männern im Alter von 18 bis 20 Jahren, ... als ob sie jahrzehntelang aufgrund von Streß unter zu hohem Blutdruck gelitten hätten“, zitierte die Zeitschrift Dr. Aragona. Er ergänzte: „Wenn sie nicht umgebracht worden wären, wären sie über kurz oder lang an Herzversagen gestorben.“ Und: „Man kann sagen, daß sich Verbrechen allein schon vom Standpunkt der Gesundheit aus nicht lohnen.“
Dämonismus in Rom
Gabriele Amorth behauptet, er habe seit seiner Einsetzung als katholischer Exorzist im Jahre 1986 allein in Rom mit 12 000 Fällen von Dämonenbesessenheit zu tun gehabt. „Warum so viele?“ fragte eine Journalistin der italienischen Zeitung Il Tempo. „Alle traditionellen katholischen Länder“, so der Priester, „werden von dieser Welle überrollt. Den Angriffen der Dämonen kann nicht mehr Einhalt geboten werden.“ Für Rom hatte Amorth nur harte Worte übrig: „Die Papststadt wird von allen Städten der Welt am meisten von Dämonen heimgesucht. Es gibt dort über 100 Formen des Satanskults. ... Jeder sollte wissen, daß in Rom viele Kinder verschwinden und für satanische Riten benutzt werden.“
Kostspielige Hochzeiten gefördert
In den heutigen finanziell schwierigen Zeiten sind die Kosten für eine Hochzeit in den Vereinigten Staaten enorm gestiegen. Gemäß einer Schätzung zahlt man jetzt für eine durchschnittliche konventionelle Hochzeit 16 000 Dollar. Brautkleider kosten im Durchschnitt 800 Dollar, viele über 2 000 Dollar, wie das Wall Street Journal berichtete. Mehrere Zeitschriften im Land, die sich ausschließlich an zukünftige Bräute wenden, sind kürzlich ins Kreuzfeuer geraten. Ihnen wird vorgeworfen, der Brautausstattungsindustrie Vorschub zu leisten und die eskalierenden Preise zu fördern. Zum Beispiel gibt es in den Zeitschriften keinerlei Werbung für den Brautkleiderverleih, weil man befürchtet, den wichtigsten Anzeigenkunden, den Brautkleidereinzelhandel, zu verärgern. Der sieht bei der Vorstellung, daß Bräute Brautkleider leihen statt kaufen, anscheinend rot und nicht weiß.