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  • Das vielseitig verwendbare Olivenöl
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Erwachet! 1992
g92 8. 10. S. 25-27

Das vielseitig verwendbare Olivenöl

WÜRDE es einen nicht überraschen zu erfahren, daß Olivenöl ein Fruchtsaft ist? Wenn man in einem Mittelmeerland lebt, wahrscheinlich nicht. Immerhin schätzt man, daß von den weltweit 800 Millionen kultivierten Olivenbäumen etwa 98 Prozent im Mittelmeerraum wachsen. Dort spielt das Olivenöl schon seit Jahrtausenden im Leben der Menschen eine wichtige Rolle.

Einfach ausgedrückt, ist die Olive die Frucht eines immergrünen Baumes, und das Olivenöl ist im wesentlichen das, was aus der Olive ausgepreßt wird. Da der Olivenbaum nur langsam wächst, kann es zehn Jahre oder länger dauern, bis er guten Fruchtertrag bringt. Dann aber kann er über Jahrhunderte Frucht tragen. Man nimmt an, daß es in Palästina Olivenbäume gibt, die älter als tausend Jahre sind.

Olivenöl wird gewonnen, indem die Oliven zuallererst mit Hilfe von Mühlsteinen zerquetscht werden. Dadurch entsteht ein Brei, der in eine hydraulische Presse kommt, um den Saft zu extrahieren. Dabei handelt es sich allerdings nicht um normalen Fruchtsaft. Vielmehr ist es ein Wasser-Öl-Gemisch. Nachdem das Wasser entfernt worden ist, wird das Öl in verschiedene Qualitätsstufen unterteilt, gelagert und für den Verbrauch in Flaschen abgefüllt.

Sein Gebrauch in alter Zeit

Die Vielseitigkeit des Olivenöls wurde besonders in alter Zeit deutlich. In Ägypten zum Beispiel wurde Olivenöl als Schmiermittel gebraucht, um schweres Baumaterial zu bewegen. Es war im Nahen Osten nicht nur ein Hauptnahrungsmittel, sondern wurde außerdem als Schönheitsmittel und als Brennstoff verwendet.

Gemäß einigen Bibelberichten diente Olivenöl, das mit etwas Parfüm vermischt war, als Hautlotion. Gewöhnlich benutzte man es auch als Sonnenschutz und nach dem Baden (Ruth 3:3). Das Haupt eines Gastes mit Öl einzureiben galt als Zeichen der Gastfreundschaft (Lukas 7:44-46). Öl wurde auch für medizinische Zwecke eingesetzt, um Quetschungen und Wunden zu versorgen (Jesaja 1:6; Lukas 10:33, 34). Und wahrscheinlich benutzte man Olivenöl, um einen Leichnam für das Begräbnis vorzubereiten (Markus 14:8; Lukas 23:56).

Welches Öl erwähnte Jehova zusammen mit anderen Bestandteilen, als er Moses anwies, das „heilige Salböl“ zu bereiten? Er sprach von reinem Olivenöl. Mit dem Salböl salbte Moses die Stiftshütte, ihre Einrichtungsgegenstände, die heiligen Geräte und sogar die Bundeslade. Aaron und seine Söhne wurden ebenfalls mit diesem Öl gesalbt, um sie als Priester für Jehova zu heiligen (2. Mose 30:22-30; 3. Mose 8:10-12). Auf ähnliche Weise wurden die israelitischen Könige gesalbt — man goß Olivenöl über ihr Haupt aus (1. Samuel 10:1; 1. Könige 1:39).

Was diente normalerweise in alter Zeit als Brennstoff für Lampen? Die Antwort finden wir in 2. Mose 27:20. Auch dafür kam das vielseitig verwendbare Olivenöl zum Einsatz. Im Tempel Jehovas gab es zehn große goldene Leuchter, für die Olivenöl bester Qualität als Brennstoff diente. Außerdem wurde Öl bei Getreideopfern verwendet und für das „beständige Brandopfer“, das Jehova dargebracht wurde (2. Mose 29:40, 42).

Man betrachtete Olivenöl als solch kostbare Ware, daß sogar Salomo unter anderem damit König Hiram von Tyrus Baumaterial bezahlte, das er für den Tempelbau benötigte (1. Könige 5:10, 11). Olivenöl war ein wichtiger Bestandteil der Nahrung der Israeliten, und heute weiß man, daß es Energie spendet und eines der leichtverdaulichsten Fette ist.

In neuerer Zeit

Heute ist Olivenöl genauso vielseitig verwendbar wie früher. Es ist in Kosmetika, Reinigungsmitteln, Medikamenten und sogar in Textilien zu finden. Doch grundsätzlich dient es immer noch als Nahrungsmittel. Seine Beliebtheit in Europa und im Nahen Osten ist zwar unübertroffen, aber in den letzten Jahren gab es auch in anderen Ländern eine steigende Nachfrage.

Zum Beispiel hat sich gemäß der Zeitschrift Consumer Reports der Verkauf von Olivenöl in den Vereinigten Staaten „zwischen 1985 und 1990 mehr als verdoppelt“. Wieso? Zum einen wird von Olivenöl gesagt, daß es viel Vitamin E enthält. Zum anderen haben eine Anzahl neuerer Untersuchungen ergeben, daß sich der Verzehr von einfach ungesättigten Fettsäuren, wie sie im Olivenöl enthalten sind, wahrscheinlich ohne irgendwelche Nebenwirkungen positiv auf das Herz auswirkt. In einer anderen Untersuchung wird behauptet, Olivenöl könne den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel senken.

Einige Experten empfehlen eine fettreiche Ernährung, die auf einfach ungesättigten Fettsäuren wie denen im Olivenöl aufgebaut ist. Consumer Reports bemerkte, daß diese Empfehlung „eine Art Sensation war, denn die Auffassung, irgendeine fettreiche Nahrung könne dem Herzen guttun, wurde schon beinahe als ernährungswissenschaftliche Ketzerei angesehen. Einfach ungesättigte Fettsäuren erlangten zunehmend die Aufmerksamkeit der Presse, und immer mehr Olivenöl wurde verkauft.“

Werden die obigen Behauptungen im allgemeinen anerkannt? Darüber, daß einfach ungesättigte Fettsäuren, die in Oliven, Avocados und in einigen Nußarten vorkommen, gesünder sind als mehrfach ungesättigte und gesättigte Fettsäuren, scheint man sich einig zu sein. Manche Experten sind jedoch der Ansicht, die anderen Behauptungen seien etwas weit hergeholt. In der Zeitschrift Consumer Reports hieß es: „In mehreren Anzeigen wurde prahlerisch behauptet, daß ‚die medizinische Forschung bestätigt hat, daß Olivenöl sowohl den Blutdruck als auch den Cholesterin- und den Blutzuckerspiegel senken kann‘. Doch um es mit den Worten Dr. Margo Denkes, einer Forscherin, auszudrücken, ... waren die Unterschiede, was den Blutdruck und den Blutzucker anbelangt, äußerst gering — ‚für die Behandlung nebensächlich‘.“

Eine Forschergruppe gab folgendes zu bedenken: „Jedes Olivenöl, ob nun ‚leicht‘ oder nicht, ist 100 Prozent Fett und hat pro Eßlöffel 125 Kalorien. Schon allein aus diesem Grund kann es bei der gesunden Ernährung nur eine begrenzte Rolle spielen. Die möglichen positiven Auswirkungen des Olivenöls auf die Gesundheit stellen sich nur dann ein, wenn es als Ersatz für Butter, Margarine und andere pflanzliche Öle verwendet wird — und selbst diese positiven Auswirkungen werden überbewertet.“ Aus gutem Grund rät daher der International Olive Oil Council: „Bevor Sie sich völlig dafür begeistern und auf Ihren Ernährungsplan etliche Liter Olivenöl setzen, sollten ein paar Worte der Vorsicht bedacht werden. Wenn Sie viel Olivenöl essen, bleiben Sie vielleicht gesund, aber nicht unbedingt schlank.“

Wie in alter Zeit, so heißt der Schlüssel auch heute Mäßigkeit, wenn man an der Nahrung und an anderen Gaben Jehovas Freude finden will. Mit diesem Gedanken im Sinn sollte man die Vorzüge des vielseitig verwendbaren Olivenöls genießen, ob man nun im Mittelmeerraum lebt oder irgendwo anders.

[Kasten/Bild auf Seite 26]

Qualitätsstufen des Olivenöls

○ Natives Olivenöl extra: Die höchste Qualitätsstufe von Olivenöl. Zu seiner Gewinnung werden sehr gute Oliven ohne Zusatz von Lösungsmitteln gepreßt. Häufig wird es auch als „kalt gepreßt“ bezeichnet, weil es bei Zimmertemperatur extrahiert wird. Dieses Olivenöl enthält nur wenig freie Ölsäure. Sie kann den Geschmack von Olivenöl beeinträchtigen. Natives Olivenöl extra hat die meisten Geschmacksrichtungen und die verschiedensten Aromen.

○ Natives Olivenöl: Man erhält es auf die gleiche Weise wie das native Olivenöl extra, es hat jedoch einen höheren Gehalt an freier Ölsäure.

○ Olivenöl: Ein Teil des „kalt gepreßten“ Öls ist wegen seines Säuregehalts, eines unerwünschten Geschmacks oder Geruchs oder einer unerwünschten Färbung nicht für den Verzehr geeignet. Hersteller raffinieren dieses Öl mit Hilfe von Lösungsmitteln. Dann wird es durch Hitze von den Lösungsmitteln befreit. Das Ergebnis ist ein fast farb- und geschmackloses Öl. Dieses wird mit hochwertigem nativen Olivenöl verschnitten. Bisher wurde es als „reines Olivenöl“ verkauft, aber seit 1991 ist diese Bezeichnung nicht mehr üblich. Jetzt sagt man dazu einfach „Olivenöl“.

○ Oliventresteröl: Nachdem im mechanischen Verfahren Öl und Wasser extrahiert worden sind, bleibt ein Preßrückstand übrig. Daraus läßt sich unter Verwendung von Lösungsmitteln zusätzlich Öl gewinnen. Dieses wird dann raffiniert und mit hochwertigerem nativen Olivenöl verschnitten.

○ Leichtes Olivenöl: Damit wird keine Qualitätsstufe bezeichnet. Es ist lediglich raffiniertes Olivenöl, das mit geringen Mengen nativen Olivenöls verschnitten wird. Die Bezeichnung „leicht“ hat nichts mit dem Fettgehalt zu tun, denn jedes Olivenöl besteht aus 100 Prozent Fett. Vielmehr bezieht sie sich auf die geringere Farb-, Aroma- und Geschmacksintensität.

[Kasten auf Seite 27]

Ist uns bekannt, daß ...?

○ Frische Oliven enthalten Oleuropein, einen bitteren Stoff, der sie ungenießbar macht, bis sie auf eine bestimmte Weise behandelt worden sind. Die Zeitschrift Natural History erläuterte, daß Oliven vor dem Verzehr in „Salz gelegt werden können; sie können in Salzwasser eingelegt werden; sie können tagelang im Wasser liegen, das mehrmals gewechselt wird; sie können auch einfach in der Sonne liegenbleiben“. Jedoch ist keine dieser Methoden nötig, wenn aus den Oliven Öl gepreßt wird.

○ Nicht jedes Olivenöl schmeckt gleich. Es gibt ein breites Spektrum der unterschiedlichsten natürlichen Geschmacksrichtungen, Farben und Aromen. Nach Angaben des International Olive Oil Council „unterscheiden Kenner im allgemeinen zwischen den Geschmacksrichtungen mild (fein, leicht oder butterig), halbfruchtig (stärker, mehr Olivengeschmack) und fruchtig (Öl mit ausgeprägtem Olivengeschmack)“.

○ Wenn man Olivenöl im Kühlschrank lagert, wird es trübe und dickflüssig. Das bedeutet nicht, daß es verdorben ist; bei normaler Zimmertemperatur wird es schnell wieder klar. Eigentlich hält sich Olivenöl monatelang ohne Kühlung.

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