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  • Das ulkige Warzenschwein
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Erwachet! 1993
g93 22. 11. S. 18-19

Das ulkige Warzenschwein

ETWAS vom Amüsantesten, was man im afrikanischen Busch zu sehen bekommt, ist eine Warzenschweinfamilie, die sich auf einem Spaziergang befindet. Man sieht sie nach klassischer Warzenschweinart munter dahintraben, den schlanken, quastengeschmückten Schwanz wie eine Radioantenne senkrecht aufgerichtet. Natürlich geht es dem Warzenschwein nicht darum, seine Beobachter zu amüsieren. In dem Buch Maberly’s Mammals of Southern Africa heißt es: „Wahrscheinlich hilft diese Gewohnheit den Tieren — besonders den sehr schlecht sehenden Frischlingen —, sich bei der Flucht im hohen Gras gegenseitig im Auge zu behalten.“

Noch ulkiger ist es, wie sie ihre „Wohnung“ betreten, besonders wenn sie es sehr eilig haben. Das „Zuhause“ der Warzenschweine kann die erweiterte Erdhöhle eines Erdferkels oder eines Stachelschweins sein, und die Art und Weise, wie sie die Höhle betreten, ist einzigartig. Die Jungtiere, die noch nicht wissen, wie man sich als Warzenschwein zu benehmen hat, stürzen sich kopfüber hinein wie jedes andere Tier, das etwas auf sich hält. Nicht so die Eltern! Mit militärischer Präzision machen sie vor dem Eingang des Baus blitzschnell kehrt und rutschen rückwärts in ihre sichere Behausung hinab. Dieses kleine Manöver soll aber eigentlich nicht die Zuschauer amüsieren: Das Warzenschwein hat dadurch den entscheidenden Vorteil, einen Verfolger im Blickfeld zu behalten und jeden weiteren Angriff mit seinen mächtigen Hauern abzuwehren.

Natürlich kann ein solch schneller Rückzug manchmal zu unerwarteten Komplikationen führen. Warzenschweine sind nicht immer die einzigen Bewohner dieser Erdhöhlen. Auch Hyänen, Honigdachse, Schakale und Stachelschweine suchen Unterschlupf in solchen Erdbauten. „Wenn die Höhlen bereits besetzt sind, erleben Warzenschweine oft unangenehme Überraschungen“, berichtet die Zeitschrift Custos. „Es sind schon Warzenschweine gesehen worden, in deren Hinterteil Stacheln von Stachelschweinen steckten.“ Zugegeben, das dürfte für das bedauernswerte Warzenschwein nicht gerade ein Vergnügen sein.

Mit seinen riesigen Hauern sieht das Warzenschwein wie ein gefährliches, jagdlustiges Raubtier aus. Das ist es aber absolut nicht. Das Warzenschwein wird als ein „im allgemeinen harmloses Tier“ beschrieben. Es ist ein Grasfresser, und zwar ein sehr wählerischer. Es ernährt sich fast ausschließlich von kurzen Gräsern, wobei es nur die zarten Spitzen junger Gräser verspeist; Unkraut, hohes Gras oder andere Pflanzen verschmäht es. Außerdem ist das Warzenschwein bereit, selbst in den unwirtlichsten Gegenden seine Mahlzeiten zu suchen. Und wenn es auf der Suche nach schmackhaften frischen Gräsern dorniges Gestrüpp durchdringt, wird sein Gesicht durch die Hauer geschützt.

Während der heißesten Tagesstunden machen es sich Warzenschweine oft in verlassenen Erdferkelhöhlen bequem, die sie mit ihren Hauern erweitert haben. Wenn sie nicht gerade ausruhen, kann man sie häufig an einer nahe gelegenen Wasserstelle trinken oder sich suhlen sehen. Ist es Zeit zum Essen, sieht man sie über die Steppe trotten. (Sie wechseln nie zum Galopp über, außer wenn sie dazu gezwungen sind.) Sie alle bewegen sich würdevoll — vom ausgewachsenen Tier bis zum Jungtier —, wobei sie ihren peitschenförmigen Schwanz steif emporstrecken.

Warzenschweine sind vielleicht nicht die ansehnlichsten Vertreter der Schweinefamilie, aber sie haben einen sehr passenden Namen, der von den auffallenden „Warzen“ auf ihrem länglichen Gesicht herrührt. Diese „Warzen“ sind in Wirklichkeit keine Warzen, sondern Hautauswüchse, die sehr zweckdienlich sein können. Sie schützen die Augen des Warzenschweins beim Graben und beim Fressen. Nützlich sind sie auch bei den Kämpfen der Keiler, weil sie als Schutzschilde die Stöße der Hauer des Gegners abfangen.

Hinter diesem komischen Gesicht verbirgt sich ein grimmiger Kämpfer. Warzenschweinmütter sind sehr darauf bedacht, ihre Jungen zu schützen. Auch andere erwachsene Herdenmitglieder schützen die Jungen, sogar dann, wenn sie sich dadurch selbst in Gefahr bringen. Sollte zum Beispiel ein Gepard versuchen, sich ein Warzenschweinjunges zu holen, wird ein erwachsenes Tier auf ihn losgehen. Schon allein der Anblick dieses hauerbewehrten wütenden Bündels schlägt den Gepard in die Flucht. Währenddessen suchen die Kleinen aufgeregt nach ihrer Mutter, um unter ihrem Bauch Schutz zu finden. Handelt es sich allerdings um einen ernsteren Angriff, beispielsweise um den eines Löwen oder eines Leoparden, halten es die Warzenschweine für klüger, sich — den Schwanz immer noch emporgestreckt — zurückzuziehen. Die ausgewachsenen Tiere bilden die Nachhut und sorgen dafür, daß die Jungen zuerst außer Gefahr sind.

Dr. Darryl Mason berichtet in der Zeitschrift Custos, daß „ausgewachsene Warzenschweine für Geparde, Leoparden und Hyänen furchterregende Gegner sein können“. Eine Bache wurde beobachtet, wie sie ihre Jungen gegen einen großen Leoparden verteidigte. Sie ging mutig auf ihn los und verfolgte ihn 30 Meter, bis er sich eilends auf einem Baum in Sicherheit brachte. In einem anderen Fall sah man, wie zwei Warzenschweine ein Rudel von 16 Wildhunden abwehrten.

Ja, es macht wirklich Spaß, die Kapriolen dieses furchterregenden und doch ulkigen Bewohners des afrikanischen Buschs zu beobachten.

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