Eine geeinte Welt — Wie es dazu kommen wird
DIE Bemühungen der Menschen, sich erfolgreich selbst zu regieren, sind ausnahmslos fehlgeschlagen. Ohne Zweifel stimmen wir der von Gott inspirierten Feststellung zu: „Der Mensch [hat] über den Menschen zu seinem Schaden geherrscht“ (Prediger 8:9). Warum haben die Menschen so kläglich darin versagt, sich selbst zu regieren?
Die Bibel gibt den Grund an und erklärt: „Es steht nicht bei dem Mann, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten“ (Jeremia 10:23). Nein, es ist nicht das Privileg oder das Recht des Menschen, sich selbst zu regieren oder seine Mitmenschen zu beherrschen. Es ist das spezielle Recht Jehovas, unseres Schöpfers, über den uns gesagt wird: „Jehova ist unser Richter, Jehova ist unser Satzungsgeber, Jehova ist unser König“ (Jesaja 33:22).
Nur wenn alle Menschen Jehova Gott als Herrscher akzeptieren, wird die Welt geeint sein. Wird das jedoch jemals geschehen? Vor langer Zeit sprach ein Prophet Gottes davon, daß sich im „Schlußteil der Tage“ viele Völker an Jehova wenden würden, um sich von ihm unterweisen zu lassen.
Weltweiter Frieden vorhergesagt
„Es soll geschehen im Schlußteil der Tage“, schrieb der Prophet Jesaja, „daß der Berg des Hauses Jehovas fest gegründet werden wird über dem Gipfel der Berge, ... und zu ihm sollen alle Nationen strömen. Und viele Völker werden bestimmt hingehen und sagen: ‚Kommt, und laßt uns zum Berg Jehovas hinaufziehen, zum Haus des Gottes Jakobs; und er wird uns über seine Wege unterweisen.‘“ Wenn wir weiterlesen, sehen wir, wozu es führt, sich von Jehova unterweisen zu lassen. „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden müssen und ihre Speere zu Winzermessern“, heißt es dann in der Prophezeiung. „Nation wird nicht gegen Nation das Schwert erheben, auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen“ (Jesaja 2:2-4).
Ja, der göttlichen Belehrung zu folgen hätte zum Ergebnis: keine Kämpfe mehr, keine ethnisch motivierte Gewalt mehr, keine Kriege mehr. Menschliche Herrscher haben sich angemaßt, diese biblische Prophezeiung erfüllen zu können, und haben den letzten Teil davon in eine Mauer auf dem Platz der Vereinten Nationen in New York eingemeißelt. Bis zum Ende 1993 haben aber Krieg und Haß unter nationalen und ethnischen Gruppen zugenommen. Könnte man daher sagen, Gottes Prophezeiung sei nicht eingetroffen?
Nein, das ist nicht der Fall, denn Menschen aus allen Nationen strömen gerade jetzt zu Jehovas Haus, um göttliche Belehrung zu erhalten. Welch großartiges Zeugnis für die Erfüllung dieser Prophezeiung waren die Kongresse der Zeugen Jehovas „Göttliche Belehrung“ in diesem Sommer! Die weltweite Bruderschaft der Zeugen Jehovas läßt nicht zu, daß irgend etwas — sei es Rasse, Nationalität oder die ethnische Herkunft — sie veranlassen würde, einander zu hassen oder zu töten. Sie haben, bildlich gesprochen, ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Speere zu Winzermessern geschmiedet.
„Aber“, wenden einige vielleicht ein, „man kann nicht erwarten, daß jeder der Anweisung Gottes, einander zu lieben, nachkommt.“ Das ist zwar wahr, doch Gott hat die Macht, alle Gegner seines göttlichen Willens zu beseitigen.
Was Gott tun wird
Beten wir, wie Jesus es seine Nachfolger lehrte, nämlich: „Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde.“ (Matthäus 6:9, 10, Einheitsübersetzung)? Wenn ja, können wir zuversichtlich sein, daß unser liebevoller himmlischer Vater das Gebet erhören wird. Wie wird er das tun?
Gott hat seinen Sohn, den Fürsten des Friedens, schon als Regenten auserwählt und in seine „Herrschaft“ berufen — als Regenten des Reiches, um das zu beten wir gelehrt wurden (Jesaja 9:6, EÜ). Wir brauchen solch einen übermenschlichen, geistigen Herrscher, denn nur er kann die Menschheit von dem schlechten Einfluß Satans und der Dämonen befreien. Menschliche Herrscher — ganz gleich, wie wohlmeinend — sind dazu nicht fähig (1. Johannes 3:8; Offenbarung 12:7-12).
Was wird jedoch mit den heutigen Regierungen geschehen, die sich der göttlichen Herrschaft nicht unterwerfen? Eine andere biblische Prophezeiung, die das Königreich, um das Jesus uns beten lehrte, beschreibt, lautet: „Der Gott des Himmels [wird] ein Königreich aufrichten, das nie zugrunde gerichtet werden wird. ... [Gottes himmlisches Königreich] wird alle diese Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende bereiten, und selbst wird es für unabsehbare Zeiten bestehen.“ Um das Kommen des Königreiches zu beten bedeutet daher, daß wir um eine weltweite Herrschaft mit dem „Fürsten des Friedens“ an der Spitze beten (Daniel 2:44; Jesaja 9:6).
Dann, wenn die Menschheitsfamilie in Frieden unter Gottes Königreich vereint ist, wird jeder den anderen lieben, ungeachtet der Rasse oder der ethnischen Herkunft. Welch herrliche Zeit das sein wird! (Offenbarung 21:3, 4). Wir laden alle ein, eine Vorschau auf diesen Frieden zu betrachten, einen Frieden, der unter Jehovas Zeugen schon jetzt herrscht, und dann mit ihnen der Zeit entgegenzublicken, in der die ganze Welt in Frieden vereint sein wird.
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Gottes Königreich wird alle Menschen in Frieden vereinen