Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g94 8. 6. S. 17-19
  • Wie kann ich meine Zuneigung zu einem Andersgläubigen überwinden?

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Wie kann ich meine Zuneigung zu einem Andersgläubigen überwinden?
  • Erwachet! 1994
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Hilfe erhalten
  • Die Beziehung vollständig abbrechen
  • Über den Schmerz hinwegkommen
  • Was ist, wenn ich mich in einen Andersgläubigen verliebe?
    Erwachet! 1994
  • Wie schaffe ich es, kein Doppelleben mehr zu führen?
    Erwachet! 1994
  • Passen wir zusammen?
    Fragen junger Leute — Praktische Antworten, Band 2
  • Warum verstehen mich meine Eltern nicht?
    Fragen junger Leute — Praktische Antworten
Hier mehr
Erwachet! 1994
g94 8. 6. S. 17-19

Junge Leute fragen sich:

Wie kann ich meine Zuneigung zu einem Andersgläubigen überwinden?

„ICH bin 20 Jahre alt und eine getaufte Zeugin Jehovas. Trotzdem verabredete ich mich mit einem 28jährigen [Andersgläubigen]. Ich liebte ihn und glaubte, er würde meine Gefühle erwidern. Meinen Eltern erzählte ich nichts davon, weil ich wußte, daß sie damit nicht einverstanden wären. Als sie es dann herausfanden, waren sie schockiert und fühlten sich verletzt. Sie konnten nicht verstehen, daß ich für einen Mann, der kein Zeuge Jehovas ist, Gefühle entwickeln konnte.“

Das schrieb eine junge Christin, die wir Monique nennen wollen.a Leider ist eine ganze Anzahl junger Leute in eine ähnlich unerfreuliche Lage geraten; sie schwärmen für einen Menschen — oder haben sich in ihn verliebt —, der weder ihre christlichen Glaubensansichten teilt noch die gleichen sittlichen Maßstäbe anerkennt wie sie. Der letzte Artikel dieser Serie (Erwachet! vom 22. Mai 1994) zeigte, daß eine solche Beziehung nicht nur Gott mißfällt, sondern auch eine ernsthafte Bedrohung des eigenen Glücks und Wohlergehens ist. Ruth, eine Jugendliche, erkannte das. „Ich stand einem Mann, der andersgläubig ist, gefühlsmäßig ziemlich nahe“, erzählt sie. „Mir wurde jedoch bewußt, daß ich dieser Beziehung ein Ende setzen mußte, wenn ich mein Verhältnis zu Jehova nicht aufs Spiel setzen wollte.“

Als Christ kennst du den Bibeltext Jakobus 4:4 wahrscheinlich auswendig: „Wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, stellt sich als ein Feind Gottes dar.“ Diese Worte mögen hingegen nicht so leicht zu befolgen sein, wenn du dich in einen Andersgläubigen verliebt hast. Es ist sogar möglich, daß der Gedanke an eine Auflösung der Verbindung dich völlig durcheinanderbringt. Du fühlst dich innerlich hin- und hergerissen. Vielleicht fragst du dich, wie du deine Zuneigung oder deine Verliebtheit überwinden kannst.

Der Apostel Paulus sagte einmal: „Ich habe wirklich Lust an dem Gesetz Gottes gemäß dem Menschen, der ich innerlich bin, aber ich sehe in meinen Gliedern ein anderes Gesetz, das dem Gesetz meines Sinnes widerstreitet und mich gefangennimmt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist. Ich elender Mensch!“ (Römer 7:22-24). Wie Paulus, so kämpfst du womöglich auch mit deinen Gefühlen. Eine Reihe christlicher Jugendlicher hat diesen Kampf jedoch gewonnen und wurde sozusagen ‘aus dem Feuer gerissen’. (Vergleiche Judas 23.) Wodurch? Indem sie einer verhängnisvollen Verbindung ein Ende machten, bevor dadurch nicht wiedergutzumachender Schaden angerichtet wurde.

Hilfe erhalten

Mark zum Beispiel war schon mit 14 Jahren in eine Andersgläubige „völlig verknallt“, wie er sich ausdrückt. Statt Hilfe zu suchen, wollte er seine Gefühle verheimlichen. Doch seine Zuneigung zu dem Mädchen wurde immer stärker. Bald rief er sie heimlich an. Aber als sie dann anfing, ihn anzurufen, war es nur eine Frage der Zeit, bis seine Eltern herausfanden, was zwischen den beiden lief.

Begehe nicht den gleichen Fehler, indem du versuchst, das Problem allein in den Griff zu bekommen. In Sprüche 28:26 lesen wir: „Wer auf sein eigenes Herz vertraut, ist unvernünftig, wer aber in Weisheit wandelt, der wird entrinnen.“ Überlege einmal: Wärst du überhaupt in diese Lage geraten, wenn dein Urteilsvermögen nicht in gewissem Maße beeinträchtigt gewesen wäre? Manchmal gewinnen die Gefühle Oberhand über den Verstand, und dann sind wir auf die Hilfe von jemandem angewiesen, der die Sache objektiv und mit einem kühlen Kopf beurteilt. Wahrscheinlich sind deine Eltern am ehesten in der Lage, dir zu helfen, besonders wenn sie gottesfürchtig sind. Sie kennen dich besser als sonst irgend jemand. Auch sie waren einmal jung, und du kannst versuchen, ihnen deine Situation zu erklären. Gemäß Sprüche 23:26 fordert Salomo zu folgendem auf: „Mein Sohn, gib mir doch dein Herz, und deine Augen mögen an meinen Wegen Gefallen finden.“ Warum deine Eltern nicht wissen lassen, daß du Hilfe benötigst, und ihnen auf diese Weise dein Herz geben?

Jim, ein Jugendlicher, tat genau das. Er hatte mit seinen Gefühlen zu kämpfen, weil er bis über beide Ohren in ein Mädchen aus seiner Schule verliebt war. Er berichtet: „Schließlich bat ich meine Eltern um Hilfe. Das war ein wichtiger Schritt, um meine Gefühle zu überwinden. Meine Eltern haben mir wirklich sehr geholfen.“ Jim, der von seinen Eltern liebevolle Hilfe erhielt, gibt folgenden Rat: „Ich denke, auch andere junge Christen sollten nicht zögern, mit ihren Eltern zu sprechen. Redet mit ihnen. Sie werden euch verstehen.“

Andrew, ein Jugendlicher, der sich in einer ähnlichen Lage befand, schöpfte eine andere Möglichkeit aus. Er erzählt, was er auf einem Kreiskongreß der Zeugen Jehovas erlebte: „Eine bestimmte Ansprache stimmte mich nachdenklich. Der Kreisaufseher riet ernstlich davon ab, mit jemandem vom anderen Geschlecht, der kein Christ ist, eine Freundschaft einzugehen. Mir wurde klar, daß ich meine Denkweise sofort korrigieren mußte.“ Was unternahm er also? Zuallererst redete er mit seiner Mutter, die ihn allein erzog, und profitierte von ihrem Rat. Dann sprach er einen Ältesten aus der Ortsversammlung der Zeugen Jehovas an, der ihm weitere Hilfestellung leistete. Versammlungsälteste können sich für Niedergedrückte „wie ein Bergungsort vor dem Wind und ein Versteck vor dem Regensturm“ erweisen (Jesaja 32:2). Warum also nicht auf einen von ihnen zugehen und ihm sagen, was dich bedrückt?

Die Beziehung vollständig abbrechen

Nachdem Marks Eltern von seiner heimlichen Freundschaft erfahren hatten, handelten sie unverzüglich. „Sie sagten mir klipp und klar, ich solle die Freundschaft aufgeben“, sagt Mark. „Zuerst reagierte ich ziemlich aufsässig. Es ging recht laut zwischen uns zu, und ich schloß mich in meinem Zimmer ein. Doch es dauerte nicht lange, und ich sah der Realität ins Auge; mir ging auf, daß ich andere Ziele verfolgte als das Mädchen. Die Freundschaft hätte nicht gehalten.“ Ja, eine realistische Betrachtung der Lage kann bewirken, daß sich die Gefühle wieder beruhigen. Frage dich: Verfolgen wir die gleichen Ziele, teilen wir die gleiche Überzeugung, und anerkennen wir die gleichen Sittenmaßstäbe? Wäre er oder sie ein Ehepartner, der mich in meinen Bemühungen, Gott zu dienen, unterstützt? Teilt er oder sie meine Begeisterung für geistige Dinge? Und könnten wir wirklich ein harmonisches Leben führen? (Vergleiche 2. Korinther 6:14-18.)

Die Beziehung vollständig abzubrechen wird allerdings nicht einfach sein. Monique, die zu Beginn erwähnt wurde, gibt zu: „Zweimal habe ich versucht, unsere Verbindung zu lösen, aber es gelang mir nicht. Ich wollte den Kontakt nicht völlig abreißen lassen. Ich versuchte, ihm Zeugnis zu geben, in der Hoffnung, er würde die Wahrheit annehmen. Er kam sogar einmal sonntags mit in die Zusammenkunft. Aber eigentlich war er gar nicht an Jehova interessiert. Mir wurde bewußt, daß das einzig Richtige war, mich ganz von ihm zu trennen.“

Das ruft uns die Worte Jesu aus Matthäus 5:30 in den Sinn. Er sprach über Dinge, die jemand hindern könnten, in das Königreich Gottes zu gelangen — Dinge, die so kostbar sein mögen wie die rechte Hand. Dennoch riet Jesus: „Hau sie ab und wirf sie von dir weg. Denn es ist nützlicher für dich, daß eines deiner Glieder verlorengeht, als daß dein ganzer Leib in die Gehenna [ein Symbol für ewige Vernichtung] kommt.“ Handle in Übereinstimmung damit, und faß dir ein Herz, geh auf ihn oder sie zu, und ‘rede Wahrheit’ (Epheser 4:25). Sage dem anderen ganz deutlich, daß es zwischen euch aus ist, und sage ihm das weder an einem einsamen Ort noch in einer Umgebung, wo die Verliebtheit wieder aufflackern könnte. Sheila erinnert sich: „Was half, war entschlossenes Handeln. Keine gemeinsamen Mittagspausen mehr. Kein Ausschauhalten nach ihm in der Bibliothek. Ich machte ihm meinen Standpunkt klar.“ Pam, eine christliche Jugendliche, war ähnlich offen: „Ich sagte ihm schließlich, er solle mich in Ruhe lassen, und übersah ihn von da an einfach.“

Über den Schmerz hinwegkommen

Nachdem du die Freundschaft beendet hast, empfindest du vielleicht wie der Psalmist, der sagte: „Ich bin aus der Fassung gekommen, ich habe mich bis über die Maßen tief gebeugt; den ganzen Tag bin ich traurig umhergegangen“ (Psalm 38:6). Es ist ganz normal, eine gewisse Zeit lang traurig zu sein. In der Bibel wird bestätigt, daß es „eine Zeit zum Weinen“ gibt (Prediger 3:4). Doch die Trauer muß nicht endlos dauern. Im Laufe der Zeit wird dein Schmerz nachlassen. „Ja, ich habe eine Zeit der Trauer durchlebt. Meine Eltern haben das gespürt und dafür gesorgt, daß ich öfter mit anderen christlichen Jugendlichen Gemeinschaft pflegte. Das hat mir sehr geholfen“, berichtet Mark. Andrew, der nach dem Abbrechen der Verbindung ebenfalls niedergedrückt war, sagt: „In meinem Fall halfen die Ältesten. Außerdem setzte ich mich mehr im Predigtwerk ein und freundete mich mit einigen Brüdern an, mit denen ich mich gut verstand.“ Ja, sei eifrig mit geistigen Werken beschäftigt (1. Korinther 15:58). Auch körperliche Aktivitäten mögen hilfreich sein. Vermeide das Alleinsein (Sprüche 18:1). Denke über etwas Freudiges, Aufmunterndes nach (Philipper 4:8).

Vergiß auch nicht, daß Jehova sich über deine mutige Haltung freuen wird. Fühle dich frei, ihn im Gebet um Hilfe und um Unterstützung zu bitten (Psalm 55:22; 65:2). „Ich habe damals oft gebetet“, erinnert sich Sheila. Eine verhängnisvolle Beziehung zu lösen ist keineswegs einfach. Sheila gesteht: „Obwohl alles längst vorbei ist, denke ich noch manchmal an ihn und frage mich, was er wohl macht. Aber ich halte an meinem Entschluß fest, weil ich weiß, daß ich dadurch Jehova gefalle.“

[Fußnote]

a Die Namen wurden geändert.

[Bild auf Seite 18]

Sage ihm oder ihr ganz deutlich, daß es zwischen euch aus ist

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen