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  • Fortschritte in der Behandlung von Schmerzen
  • Erwachet! 1994
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  • Wo Schmerzen behandelt werden
  • Mögliche Schmerzbehandlungsformen
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Erwachet! 1994
g94 22. 6. S. 8-10

Fortschritte in der Behandlung von Schmerzen

BIS vor kurzem waren nur wenige Ärzte mit dem Thema Schmerz wirklich vertraut, und vielen fehlt es immer noch an umfassendem Wissen. Dr. John Liebeskind, früherer Präsident der Internationalen Schmerzstiftung, bemerkte vor wenigen Jahren: „Ich glaube nicht, daß es auch nur eine einzige medizinische Fakultät in der Welt gibt, an der die Studenten innerhalb von vier Jahren mehr als vier Stunden über die Diagnose und die Behandlung von Schmerzen unterrichtet werden.“

Es wurde hingegen nicht nur ein Durchbruch in der Schmerzerforschung erzielt, sondern gleichzeitig hat man auch versucht, die Schmerzbehandlung zu verbessern. Das ist für Schmerzpatienten ein Lichtblick. „Wir können alle dankbar sein“, war in der Zeitschrift American Health zu lesen, „daß chronischer Schmerz in der Medizin jetzt nicht mehr als bloßes Symptom gilt, sondern als eigenständige Krankheit anerkannt wird, die zu behandeln ist.“ Aufgrund dessen ist es zu einer enormen Zunahme an Kliniken gekommen, die sich der Schmerzbehandlung verschrieben haben.

Wo Schmerzen behandelt werden

Dr. John J. Bonica eröffnete die erste interdisziplinäre Schmerzklinik in den Vereinigten Staaten. „Im Jahre 1969 gab es in der ganzen Welt nur 10 solcher Kliniken“, berichtet er. Die Zahl der Kliniken, in der Schmerzen behandelt werden, ist in den letzten 25 Jahren enorm gestiegen. Heute gibt es über tausend Schmerzkliniken, und wie ein Sprecher einer nationalen Vereinigung zur Bekämpfung von chronischem Schmerz sagte, „öffnen fast täglich neue Kliniken ihre Tore“.a

Überlegen wir einmal, was das bedeutet. „Patienten, die früher Hunderte oder Tausende von Kilometern zurücklegen mußten, um wenigstens zum Teil von ihren quälenden Schmerzen befreit zu werden, brauchen jetzt nicht mehr weit zu reisen“, bemerkte Dr. Gary Feldstein, ein Anästhesiologe in New York. Bist du von Schmerzen geplagt, dann ist es ein wirklicher Segen für dich, wenn ein Team von Spezialisten, das in der Behandlung von Schmerzen geschult ist, dir helfen kann.

Linda Parsons, die Frau eines reisenden Aufsehers der Zeugen Jehovas, litt jahrelang an Rückenschmerzen. Sie konsultierte einen Arzt nach dem anderen, doch die Schmerzen blieben unverändert. An einem Tag im Mai letzten Jahres griff ihr Mann, der Verzweiflung nahe, nach dem Telefonbuch und schaute unter „Schmerz“ nach. Er stieß auf die Telefonnummer einer Schmerzklinik, die von dem Tätigkeitsfeld des Ehepaars in Südkalifornien nicht weit entfernt lag. Ein Termin wurde vereinbart, und wenige Tage später traf Linda mit einem Arzt zusammen, der das erste Beratungsgespräch führte und eine Diagnose stellte.

Man arrangierte alles so, daß Linda als ambulante Patientin behandelt werden konnte. Sie fuhr dreimal wöchentlich zur Behandlung in die Klinik und führte zu Hause ein Behandlungsprogramm durch. Schon nach einigen Wochen ging es ihr merklich besser. Ihr Mann sagt: „Ich erinnere mich daran, daß sie eines Abends ganz erstaunt sagte, sie würde fast keine Schmerzen mehr spüren.“ Nach mehreren Monaten konnte sie die regelmäßigen Besuche in der Schmerzklinik einstellen.

Zahlreiche interdisziplinäre Schmerzkliniken bieten ähnliche Hilfe, wie Linda sie erhielt, damit Patienten mit ihren Schmerzen richtig umgehen können. In diesen Schmerzkliniken arbeitet ein Stab fähiger Ärzte, was laut Dr. Bonica „die beste Voraussetzung dafür ist, das Problem chronischer Schmerz anzugehen“. Welche Behandlung erhielt Linda beispielsweise?

Mögliche Schmerzbehandlungsformen

In einer Broschüre jener Klinik wird die Verfahrensweise beschrieben: „Jeder Patient wird von einem Arzt beurteilt, um einschätzen zu können, welche Ursache dem Schmerz zugrunde liegt; dann werden realistische Ziele gesteckt und Behandlungsmethoden ausgearbeitet. ... Man bedient sich spezieller Techniken und Vorgehensweisen, um den Körper zur Freisetzung von Endorphinen (körpereigene chemische Substanzen) anzuregen, die den Schmerz und die innere Unruhe hemmen und einer Schmerzmittelabhängigkeit entgegenwirken.“

Bei Linda kam unter anderem die Akupunktur und die TNS (transkutane [durch die Haut hindurch] Nervenstimulation) zur Anwendung. Mit diesem elektrischen Stimulationsverfahren wurde sie in der Klinik behandelt, und man gab ihr ein kleines TNS-Gerät, das sie zu Hause einsetzen konnte. Biofeedback bildete ebenfalls einen Teil der Behandlung — dabei lernt der Patient, die Körperreaktionen zu regulieren und sie in die gewünschte Richtung zu lenken, um die Schmerzstärke zu verringern.

Auch die Physiotherapie, einschließlich Bindegewebsmassage, gehörte zum Heilverfahren. Nach einiger Zeit war Linda soweit, daß sie mit gymnastischen Übungen in der Sporthalle der Klinik beginnen konnte; das wurde ein wichtiger Teil ihrer Behandlung. Wie man festgestellt hat, ist körperliche Aktivität deshalb so entscheidend, weil sich dadurch die Endorphinvorräte des Körpers wieder auffüllen lassen, wenn sie infolge eines chronischen Schmerzzustands erschöpft sind. Die Herausforderung besteht allerdings darin, Schmerzpatienten zu helfen, ein ausgeglichenes Bewegungsprogramm aufzustellen.

Viele Patienten mit chronischen Schmerzen, die in Schmerzkliniken Hilfe suchen, nehmen hohe Dosen an Schmerzmitteln, und in Lindas Fall war es nicht anders. Doch nach kurzer Zeit konnte sie die Schmerzmittel absetzen, was eine wichtige Zielsetzung der Schmerzkliniken ist. Bei Linda traten keine Entzugserscheinungen auf; doch ihr Fall bildet keine Ausnahme. Der Schmerzexperte Dr. Ronald Melzack sagte, daß gemäß einem Bericht über mehr als 10 000 Patienten mit schweren Verbrennungen „kein einziger Fall späteren Drogenmißbrauchs auf die Medikation während des Krankenhausaufenthalts zurückgeführt werden [konnte]“.

Da bei chronischen Schmerzen der psychologische Aspekt eine wichtige Rolle spielt, bemüht man sich in Schmerzkliniken, den Patienten beizubringen, die Schmerzen praktisch zu vergessen. „Worüber man nachdenkt, welche Erwartungen man hegt, wie sehr man sich auf die Schmerzen konzentriert, all das hat einen enormen Einfluß auf den tatsächlich empfundenen Schmerz“, erklärte Dr. Arthur Barsky, Professor an der medizinischen Fakultät der Harvarduniversität. Daher wird Patienten geholfen, sich statt auf ihre Schmerzen auf etwas anderes zu konzentrieren.

Heilungsaussichten

Bieten die neu errichteten Schmerzkliniken die Lösung für die Schmerzproblematik der Menschheit? Die hier beschriebenen Methoden der Schmerzbehandlung mögen zwar eine Besserung herbeiführen, doch sollte man darauf achten, eine Schmerzklinik auszusuchen, in der fachkundige Hilfe geboten wird, beziehungsweise einen kompetenten Schmerzspezialisten konsultieren. Und selbst dann müssen die Erwartungen realistisch bleiben.

Das verdeutlicht ein typischer Fall einer erfolgreichen Behandlung: Stephen Kaufman, ehemaliger Olympiateilnehmer im Gewichtheben, wurde von einem Straßenräuber in den Hals geschossen; die chronischen Schmerzen, die darauf folgten, machten ihn beinahe zum Invaliden. Nachdem er acht Monate lang ein Programm zur Schmerzbehandlung durchgeführt hatte, konnte er wieder ganztags arbeiten und war sogar im Gewichtheben wieder wettbewerbsfähig. Allerdings sagte er: „Ich spüre in den Zehen ziemlich oft einen brennenden Schmerz, so als würde ich in kochendem Wasser stehen.“

Offensichtlich übersteigt es trotz der erstaunlichen Fortschritte das Vermögen des Menschen, die biblische Verheißung zu erfüllen, daß ‘der Schmerz nicht mehr sein wird’ (Offenbarung 21:4). Wie läßt sich dieses Ziel aber dann verwirklichen?

[Fußnote]

a Erwachet! empfiehlt keine bestimmte Schmerzklinik oder Behandlungsform.

[Bilder auf Seite 9]

Methoden der Schmerzbehandlung, darunter die transkutane Nervenstimulation

[Bildnachweis]

Mit frdl. Gen.: Pain Treatment Centers (San Diego)

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