Die schwimmenden Inseln im Titicacasee
VON UNSEREM KORRESPONDENTEN IN PERU
SCHWIMMENDE Inseln? Ja, die Inseln in diesem einzigartigen See in Südamerika schwimmen und sind dazu noch bewohnt.
Der Titicacasee, der im Westen an Peru und im Osten an Bolivien grenzt, ist der höchste schiffbare See der Erde. Er liegt in einer Höhe von 3 810 Metern über dem Meeresspiegel, erstreckt sich von Nordwesten nach Südosten über eine Länge von 190 Kilometern und ist an der breitesten Stelle über 80 Kilometer breit.
Einige der zahlreichen Inseln im Titicacasee sind schwimmende Geflechte aus getrockneten Binsen, einem schilfähnlichen Papyrus, der an manchen seichteren Stellen des Sees wächst. Das Schilf wächst am Boden des Sees, steht viele Meter unter Wasser und ragt mehrere Meter aus dem Wasser empor. Für eine Insel wird das Schilf, dessen Wurzeln noch im Grund sind, geknickt und miteinander verflochten; auf diese Weise entsteht ein strohiger Grund oder Boden, der auf der Wasseroberfläche ruht. Dann wird das Schilf mit Lehm bedeckt und zusätzlich mit Schilfrohr verstärkt. Die Bewohner leben in Schilfhütten, die sie auf die schwimmenden Schilfinseln gebaut haben.
Gemäß der Encyclopædia Britannica leben die Menschen dort schon lange auf solchen Inseln. Außerdem heißt es: „Die Seebewohner bauen die berühmten Balsas — Boote, die aus zusammengebundenen Bündeln getrockneten Schilfrohrs hergestellt werden und den auf alten ägyptischen Monumenten abgebildeten halbmondförmigen Papyrusbooten ähneln.“
Vor kurzem erwarben Jehovas Zeugen ein Boot, um so den Inselbewohnern des Titicacasees predigen zu können. Das Boot wird von einem Außenbordmotor angetrieben und kann 16 Personen befördern. Die Zeugen, die auf den Schilfinseln von Hütte zu Hütte gehen, sagen, daß sich dort der Boden unter den Füßen leicht bewegt. Wie schön, daß die Botschaft von Gottes Königreich nun auch die Menschen auf diesen abgelegenen schwimmenden Inseln erreicht!