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Erwachet! 1994
g94 22. 8. S. 6-9

Der Bildung den richtigen Stellenwert einräumen

EIN begabter Kunstmaler weiß, wie er etwas perspektivisch oder räumlich darstellen kann. Er schenkt den Einzelheiten im Vordergrund mehr Beachtung als denen in der Mitte und im Hintergrund. Ganz ähnlich ist es mit den Prioritäten in unserem Leben. Einiges verdient mehr Beachtung als anderes.

Jesus Christus sagte: „Glücklich sind die, die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt sind, da das Königreich der Himmel ihnen gehört“ (Matthäus 5:3). Geistige Werte sollten deshalb im Vordergrund stehen. Materielle Dinge hingegen sollten einen niedrigeren Stellenwert einnehmen.

Welche Rolle spielt die Bildung dabei? Sicherlich betrachtet ein Christ sie nicht als unwichtig. In der Regel braucht man eine gewisse Bildung, um der biblischen Verpflichtung nachkommen zu können, auf die der Apostel Paulus mit den Worten hinwies: „Jemand, der für die Seinigen und besonders für seine Hausgenossen nicht sorgt, [hat] den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger“ (1. Timotheus 5:8). Außerdem besteht der Auftrag Jesu für seine Nachfolger darin, Jünger zu machen und ‘sie zu lehren, alles zu halten, was er geboten hat’, und dazu muß man „Erkenntnis in sich aufnehmen“ und andere wirkungsvoll belehren können (Matthäus 28:19, 20; Johannes 17:3; Apostelgeschichte 17:11; 1. Timotheus 4:13).

Aber der Bildung muß der richtige Stellenwert eingeräumt werden. Das Ziel sollte nicht darin bestehen, durch schulische Leistungen zu glänzen oder einen imponierenden Titel zu erlangen. Es erweist sich als Bumerang, wenn man das Streben nach Bildung zu sehr in den Vordergrund stellt. Daraus könnten sich zwar vorübergehend einige materielle Vorteile ergeben. Doch der weise König Salomo bemerkte: „Da müht sich einer ab mit Klugheit und Geschick und erreicht etwas; aber dann muß er es einem vererben, der keinen Finger dafür krummgemacht hat“ (Prediger 2:21, Die Gute Nachricht).

Jehovas Zeugen sind an Bildung interessiert, nicht um der Bildung willen, sondern weil sie sich im Dienst Gottes besser einsetzen und ihren Lebensunterhalt verdienen möchten. Da ihr Dienst eine Tätigkeit ohne jede Gewinnabsicht ist, sind viele auf einen Arbeitsplatz angewiesen. Das kann besonders für Vollzeitprediger der Zeugen Jehovas, „Pioniere“ genannt, sehr schwierig sein. Sie haben durch den Predigtdienst einen ausgefüllten Zeitplan und müssen zudem für sich und, falls verheiratet, für ihre Familie sorgen (Sprüche 10:4).a

Einige Zeugen Jehovas haben sich nach einem sorgfältigen Abwägen der verschiedenen Faktoren für eine weitere Schulausbildung entschieden. Natürlich mußten sie darauf achten, daß die Bildung für sie nach wie vor den richtigen Stellenwert behielt. Was hat ihnen dabei geholfen? „Mir hat Verschiedenes geholfen“, sagte John, ein junger Brasilianer. „Auch wenn ich abends lernen mußte, habe ich deswegen nie die christlichen Zusammenkünfte versäumt. Außerdem gab ich mich gegenüber meinen Klassenkameraden von Anfang an als ein Zeuge Jehovas zu erkennen.“

Eric lebt ebenfalls in Brasilien und hat im Lauf seiner weiteren Schulausbildung bei jeder passenden Gelegenheit mit anderen über seinen Glauben gesprochen. „Ich betrachtete die Schule als mein ganz besonderes Predigtdienstgebiet“, erzählt er. „Mit etlichen Lehrern und Schülern konnte ich ein Bibelstudium durchführen; fünf von ihnen sind heute getauft, zwei dienen als Älteste.“

Richard ging auf eine Teilzeitschule, um einen Abschluß als Zeichner zu machen. „Durch die Ausbildung konnte ich eine Arbeit finden, um mich und meine Frau zu ernähren“, sagte er, „aber dadurch eröffneten sich mir noch ganz andere Möglichkeiten. Als ich bei der Errichtung von Königreichssälen in Schnellbauweiseb mitarbeitete und mich dort mit den Verantwortlichen unterhielt, erfuhr ich, daß Zeichner benötigt wurden. Meine Ausbildung kommt mir nun bei diesen Projekten zugute. Außerdem hoffen meine Frau und ich, einmal in der Weltzentrale oder bei den internationalen Bauprojekten der Zeugen Jehovas mitarbeiten zu können.“

Viele Zeugen Jehovas können allerdings für sich und ihre Familie auch sorgen, ohne eine zusätzliche Schulausbildung erhalten zu haben. „Ich verdiene meinen Lebensunterhalt, indem ich zwei Tage in der Woche im Haushalt arbeite“, erklärt Mary. „Paradoxerweise verdiene ich in der Stunde mehr Geld als einige der Leute, für die ich arbeite. Für mich ist die Arbeit jedoch ein Mittel zum Zweck. Sie ermöglicht mir, im Pionierdienst zu stehen; ich bereue nicht, daß ich mich so entschieden habe.“

Steve geht es ähnlich. „Als ich mit dem Pionierdienst anfing“, erzählt er, „sagten einige zu mir: ‚Was machst du denn, wenn du mal heiratest und eine Familie hast? Wirst du dann mit dem Geld, das du verdienst, zurechtkommen? ‘ Inzwischen habe ich so viele verschiedene Arbeiten gemacht, daß ich fast in allem, was man sich denken kann, etwas Erfahrung gesammelt habe. Jetzt, wo ich eine Frau zu versorgen habe, stelle ich sogar fest, daß ich mehr verdiene als einige Hochschulabgänger, die in der gleichen Geschäftsstelle wie ich arbeiten.“

Väter, die keine Zeugen Jehovas sind, verlangen von ihren minderjährigen Kindern vielleicht, daß sie weiter zur Schule gehen, und vom biblischen Standpunkt aus ist das ihr gutes Recht. In solchen Fällen werden Jugendliche jedoch im Einklang mit Matthäus 6:33 wahrscheinlich eine Berufsrichtung wählen, die ihnen hilft, sich später im Dienst Jehovas besser einsetzen zu können, oder die ihnen sogar während der Schulzeit ermöglicht, den Vollzeitdienst durchzuführen.

Die höchste Bildung

Alle Zeugen Jehovas haben ungeachtet ihres Bildungsstands etwas gemeinsam. Sie wissen, daß die allerwichtigste Bildung, die es heutzutage gibt, in Gottes Wort, der Bibel, zu finden ist. In Johannes 17:3 heißt es: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus.“ Erkenntnis in sich aufzunehmen über Jehova und seinen Sohn, Jesus, muß im Leben eines Christen Priorität haben, ganz gleich, was für eine Ausbildung er genossen hat.

Die Christen im ersten Jahrhundert sind uns in dieser Hinsicht ein Vorbild. Manaen war „mit Herodes, dem Bezirksherrscher, erzogen worden“, dennoch gehörte er zu den aktiven Propheten und Lehrern der Versammlung in Antiochia (Apostelgeschichte 13:1). Auch der Apostel Paulus genoß eine Ausbildung, die sich mit der heutigen Universitätsausbildung vergleichen läßt. Doch nachdem er ein Christ geworden war, wies er seiner Bildung den richtigen Stellenwert zu. Statt andere mit seinem Wissen über Soziologie, Geschichte und das Gesetz zu beeindrucken, setzte er es ein, um Menschen von allen Arten zu predigen (Apostelgeschichte 16:37-40; 22:3; 25:11, 12; 1. Korinther 9:19-23; Philipper 1:7).

Die ersten Christen waren nicht in erster Linie für ihren Bildungsgrad bekannt. Viele waren „ungelehrte und gewöhnliche Menschen“, die nicht an den rabbinischen Schulen unterwiesen worden waren. Aber das heißt nicht, daß sie ungebildet waren. Im Gegenteil, diese Männer und Frauen verfügten über das nötige Rüstzeug, ihren Glauben zu verteidigen — eine Fähigkeit, die eine gründliche Schulung verrät (Apostelgeschichte 4:13).

Alle Christen sind daher lebhaft an Bildung interessiert. Gleichzeitig versuchen sie, ‘sich der wichtigeren Dinge zu vergewissern’ und der Bildung — sowie allen anderen Bestrebungen — den richtigen Stellenwert einzuräumen (Philipper 1:9, 10).

[Fußnoten]

a Interessanterweise beschloß der hochgebildete Apostel Paulus, seinen Lebensunterhalt als Zeltmacher zu verdienen, ein Handwerk, das er wahrscheinlich von seinem Vater gelernt hatte. Das Zeltmacherhandwerk war keine leichte Arbeit. Man verarbeitete dabei Ziegenhaartuch, cilicium genannt, das gewöhnlich steif und rauh war und sich nur mit Mühe schneiden und nähen ließ (Apostelgeschichte 18:1-3; 22:3; Philipper 3:7, 8).

b Mit „Schnellbauweise“ ist eine gut durchorganisierte Baumethode gemeint, die von Zeugen Jehovas entwickelt wurde. Die freiwilligen Mitarbeiter werden für die Arbeit auf der Baustelle nicht bezahlt; sie setzen ihre Zeit und Mittel unentgeltlich ein. Jedes Jahr werden in den Vereinigten Staaten ungefähr 200 neue Königreichssäle gebaut, und weitere 200 werden mit Hilfe dieser Methode umgebaut.

[Kasten auf Seite 7]

Ein wohlverdientes Lob

Ein Jahr vor seinem Schulabschluß überlegte sich Matthew ernsthaft, wie er sich seinen Lebensunterhalt verdienen kann, wenn er eine Laufbahn als Vollzeitprediger der Zeugen Jehovas einschlägt. Nachdem er und seine Eltern die Sache gebetsvoll überdacht hatten, kamen sie zu dem Schluß, daß eine weitere Schulausbildung ihm eine Hilfe wäre, dieses Ziel zu erreichen. So bewarb er sich um ein Stipendium. Matthews Schulberater fügte ein Empfehlungsschreiben bei, in dem es hieß:

„In den vergangenen zweieinhalb Jahren war es mir ein Vergnügen, Matts Berater und Freund zu sein. Matt hat Stehvermögen ... Er hat einen starken Glauben und eine feste Überzeugung, die sein Handeln und sein Verhältnis zu anderen prägen.

Matthew hat eine jahrelange Schulung als Prediger hinter sich. Ein Prediger seiner Glaubensgemeinschaft erhält keinerlei finanzielle Entschädigung. Ein solcher Dienst erfordert viel Liebe. Matt ist ein selbstloser junger Mann, umsichtig und rücksichtsvoll. Ein Stipendium würde diesem Mann des Glaubens helfen, während seiner weiteren Schulung und unentgeltlichen Tätigkeit seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Was seine unentgeltliche Tätigkeit und sein soziales Engagement betrifft, kann ich folgendes sagen: Matt hat an Wochenenden, nach der Schule und in den Sommerferien zahllose Stunden im Predigen von Tür zu Tür eingesetzt. Sein Einsatz zum Wohl der Allgemeinheit kommt Menschen aus allen sozialen Schichten zugute. Durch das Leiten von Bibelstudien mit Jung und Alt hat Matt seine Führungseigenschaften und Fähigkeiten bewiesen. ... Er kann Menschen inspirieren und ihnen bewußt machen, was alles in ihnen steckt. Die Lehrer sagen, er übe innerhalb seiner Klasse einen guten Einfluß aus. Er leitet Klassendiskussionen und ist ein starker Diskussionspartner. ...

Matt ist einer der nettesten jungen Männer, die ich bisher beraten durfte. Er ist sehr beliebt und wird von seinen Mitschülern und seinen Lehrern geachtet. Seine Integrität ist unübertrefflich.“

[Bilder auf Seite 9]

Jehovas Zeugen sind an Bildung interessiert, vornehmlich deshalb, weil sie wirkungsvollere Diener Gottes werden möchten

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