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Erwachet! 1994
g94 22. 10. S. 16-18

Arbeitsmöglichkeiten in Entwicklungsländern

VON UNSEREM KORRESPONDENTEN IN SENEGAL

SIE war noch ein Kind, als ihr Vater starb und ihre Mutter mit acht Kindern zurückließ. Jetzt, wo ihre Mutter alt wird, muß sie als Jugendliche ihren Teil zum Lebensunterhalt der Familie beitragen und sich eine Arbeit suchen. Vorbei der Traum von einer guten Schulausbildung! Sie muß arbeiten gehen, obwohl sie weder Fertigkeiten noch eine ordentliche Schulbildung aufzuweisen hat.

Solche Situationen sind in Entwicklungsländern gang und gäbe. Selbst für Personen mit einer Universitätsausbildung sind Arbeitsplätze dünn gesät. Doch mit etwas Entschlußkraft und einer ordentlichen Portion Kreativität konnten sich viele trotzdem eine Arbeit beschaffen. Ihre Arbeit ermöglicht ihnen vielleicht nicht gerade ein Leben im Luxus, aber in der Bibel heißt es ja in 1. Timotheus 6:8: „Wenn wir ... Lebensunterhalt und Bedeckung haben, werden wir mit diesen Dingen zufrieden sein.“

Mit diesem ausgeglichenen Rat im Sinn wollen wir einmal einige gute Ideen betrachten, dank deren Christen in Entwicklungsländern Erfolg haben und überleben können.

Das Geschäft mit Lebensmitteln — auf afrikanische Weise

Lebensmittel sind immer gefragt. In Westafrika haben geschäftstüchtige Frauen unglaublich viele verschiedene Wege gefunden, mit Lebensmitteln Geld zu verdienen. Einige bauen beispielsweise neben einer Baustelle einen kleinen Stand auf und kochen dort für die Arbeiter das Mittagessen. Andere versorgen Arbeiter, die morgens auf dem Weg zur Arbeit sind, mit Essen. Sie stellen einen kleinen Tisch und Bänke auf, kochen auf einem Holzkohlenofen Wasser und servieren ein einfaches Frühstück — heißen Kaffee und frisches, mit Butter bestrichenes Brot. Abends machen sie ihren Stand wieder auf und reichen den Arbeitern nach getaner Arbeit einen kleinen Imbiß. Ein solches „Restaurant“ zu führen bedeutet, einen vollgepackten Zeitplan zu haben, doch diejenigen, die hart arbeiten, können auf diese Weise ihre Rechnungen bezahlen.

Außerdem besteht die Möglichkeit, Snacks zu verkaufen. Manche Frauen machen einen belebten Platz in der Nähe des Marktes ausfindig und rösten dort Erdnüsse. Gut verkaufen lassen sich auch fatayas — kleine Fleischpasteten, die in einer scharfen Sauce serviert werden — und Fleischsandwiches mit einer scharfen Fleischsoße. In afrikanischen Ländern wie Gambia und Mali gehen solche Snacks weg wie warme Semmeln.

In Guinea-Bissau und in Senegal verdienen sich eine ganze Reihe junge Zeugen Jehovas, die im Vollzeitdienst stehen, ihren Lebensunterhalt, indem sie eine weitere beliebte Speise backen und verkaufen: kleine Kuchen. Moses, der in Dakar, der Hauptstadt von Senegal, wohnt, erklärt: „Meine Frau und ich waren Sonderpioniere [Vollzeitprediger], als sich Nachwuchs einstellte. Ich mußte nun irgendeinen Weg finden, meine Familie zu ernähren, und da kam ich auf die Idee, kleine Kuchen zu backen und zu verkaufen.

Ich hatte nur sehr wenig Startkapital und mußte immer sorgsam abwägen, wieviel Geld ich als Gewinn verzeichnen konnte und wieviel Geld ich wieder in das Geschäft stecken mußte, um Vorräte aufzufüllen wie Mehl und Eier. Inzwischen verkaufe ich so viele Kuchen, daß ich im großen und ganzen für die Bedürfnisse meiner kleinen Familie sorgen kann.

Meine Frau, Esther, verdient etwas Geld dazu, indem sie in Heimarbeit Kleider näht. So kann sie zu Hause bei unseren beiden kleinen Jungen bleiben. Zusammen können wir beide für unsere Familie recht gut sorgen, obwohl die Zeiten schwierig sind.“

Hier noch eine weitere Anregung für ein kleines Geschäft: Da Berufstätige sehr beschäftigt sind und oft nicht genug Zeit haben, den weiten Weg zum Markt zurückzulegen, kaufen sie häufig bei den kleinen, nahe gelegenen Obst- und Gemüseständen ein. Einige Standbesitzer haben sogar einen Lieferservice und bringen frisches Gemüse direkt zum Kunden nach Hause. Es spricht sich schnell herum, wenn jemand ehrlich ist und hochwertige Ware verkauft. Man muß allerdings darauf achten, daß man nicht zu hohe Preise verlangt, sonst kaufen die Kunden einfach wieder auf dem Markt ein.

Im Dienstleistungsbereich

Wenn einem das Verkaufen nicht so liegt, könnte man statt dessen vielleicht verschiedene Dienste anbieten. Hausarbeiten wie Putzen und Kochen sowie das Waschen und Bügeln von Kleidung sind immer gefragt. Und es gibt noch jede Menge anderer Möglichkeiten.

Wohnt jemand beispielsweise am Meer oder in der Nähe eines Fischmarkts? Dann könnte er doch anbieten, Fische auszunehmen — und zwar schnell und preisgünstig! Dazu braucht man nur ein gutes Holzbrett und ein scharfes Messer. Auch Autowaschen ist ein lukratives Geschäft. Was benötigt man dazu? Einen Eimer, etwas Wasser, ein wenig Seife und einen guten Lappen. In Dakar kann man fast auf jedem Parkplatz und auf vielen schattigen Straßen geschäftstüchtige Jugendliche beim Autowaschen sehen.

Ist in der Gegend, in der wir leben, fließendes Wasser knapp? Manchmal stehen Frauen vor einer Wasserstelle stundenlang an, bis sie ihre Behälter mit Wasser füllen können. Dann müssen sie die schweren Wasserbehälter auf dem Kopf bis nach Hause tragen. Viele sind daher bereit, jemanden für das Wasserholen zu bezahlen. Der Trick dabei ist, morgens schon ganz früh zur Wasserstelle zu gehen, die Behälter zu füllen und sie dann auf einen Handwagen oder einen Eselskarren zu laden. Und schon kann man die Leute zu Hause oder am Arbeitsplatz mit Wasser beliefern.

Verfügt man über etwas Schulbildung? Dann könnte man unter Umständen anbieten, Kindern am Wochenende Privatunterricht zu geben. In Entwicklungsländern sind die Klassenräume oft überfüllt, und so sind Eltern möglicherweise bereit, für die persönliche Betreuung ihres Kindes zu bezahlen.

Die Kunst des Haareflechtens ist eine weitere nützliche Fertigkeit, die sich der eine oder andere vielleicht bereits angeeignet hat. Da Flechtfrisuren bei den Frauen in Afrika recht beliebt sind, sind Personen gefragt, die diese Kunst beherrschen.

Einfallsreichtum

In biblischen Zeiten konnte eine tüchtige und findige Ehefrau Mittel und Wege finden, das Einkommen aufzubessern. So heißt es in Sprüche 31:24: „Sie hat auch Unterkleider gemacht und hat sie dann verkauft, und Gürtel hat sie den Händlern gegeben.“ In ähnlicher Weise haben viele Menschen in den Entwicklungsländern Erfolg damit gehabt, Heimarbeit zu verrichten oder ein eigenes kleines Geschäft aufzubauen. Zum Beispiel könnte sich ein Zimmermann eine kleine Werkstatt einrichten und einfache Hocker, Bänke und Gegenstände für den Haushalt herstellen. Dazu ist nur ganz einfaches Zimmermannswerkzeug erforderlich. Hat man etwas Geschick in der Landwirtschaft, könnte man unter Umständen eine Geflügelzucht betreiben und Eier und Hühner verkaufen.

Einfallsreichtum ist ein wichtiges Erfordernis beim Aufbau eines kleinen Geschäfts. Manche haben ausrangierte Blechkanister in farbenfrohe Koffer oder Truhen umfunktioniert. Andere haben aus Autoreifen Sandalen hergestellt. Wieder andere haben aus alten Schläuchen Eimer gebastelt. Der Phantasie sind in dieser Hinsicht keine Grenzen gesetzt.

In Entwicklungsländern braucht man zum Überleben Geschick und Phantasie, aber auch Geduld und eine positive Einstellung. Man darf nicht schnell aufgeben. Vielmehr sollte man flexibel sein und bereit, nötigenfalls eine andere Arbeit zu verrichten. Wenn man ein Geschäft beginnt oder eine Dienstleistung anbietet, sollte man sich unbedingt mit den örtlichen Gesetzen und Bestimmungen vertraut machen. Von Christen wird verlangt, daß sie die Gesetze des Landes respektieren (Römer 13:1-7).

Bevor man versucht, eine Ware oder eine Dienstleistung anzubieten, wäre es gut, sich zu fragen: Woran besteht in meinem Ort Bedarf, und welche Sitten herrschen in meiner Gegend? Wie ist die Wirtschaftslage? Können sich die Kunden das, was ich ihnen anbiete, leisten? Wie viele bieten ähnliche Waren oder Dienstleistungen an? Habe ich auch wirklich die erforderlichen Fertigkeiten, die nötige Kraft, Initiative und Selbstdisziplin sowie das erforderliche Organisationstalent, um dieses Unternehmen durchzuziehen? Wieviel werde ich investieren müssen? Werde ich Geld leihen müssen? Werde ich das Geld wieder zurückzahlen können?

Jesus stellte gemäß Lukas 14:28 die passende Frage: „Wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuerst nieder und berechnet die Kosten, um zu sehen, ob er genug habe, ihn zu vollenden?“

Sicherlich hat nicht jeder das Zeug dazu, sich selbständig zu machen. Aber Jehova Gott kann jemandes Unternehmungsgeist und ernsthafte Anstrengungen segnen, wenn sie dem richtigen Beweggrund entspringen. (Vergleiche 2. Petrus 1:5.) Man sollte daher sein Bestes tun, um Arbeit zu finden — auch wenn man sich dabei etwas einfallen lassen muß.

[Bilder auf Seite 16, 17]

Kleider nähen, Autos waschen, Wasser ausliefern und Fische ausnehmen sind einige Möglichkeiten, sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen

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