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  • In der Neuzeit auf wirklich christliche Weise Jünger machen
  • Erwachet! 1994
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  • Diese Missionare sind anders
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Erwachet! 1994
g94 22. 12. S. 21-24

Missionare — Boten des Lichts oder der Finsternis? Teil 6

In der Neuzeit auf wirklich christliche Weise Jünger machen

JESUS CHRISTUS gebot: „Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie“ (Matthäus 28:19). Gemäß der Everyman’s Encyclopedia wurde dieser Auftrag „von Christen ausgeführt, und zwar zu jeder Zeit“, allerdings „manchmal etwas energielos“. Das Buch The Missionary Myth wirft die Frage auf: „Ist die Missionsära vorbei?“

Im Januar 1994 berichtete die Zeitschrift Newsweek: „Papst Johannes Paul II. läßt die Werbetrommel für den katholischen Glauben rühren.“ Die Zeitschrift meldete: „Der Papst will 350 Laienprediger aussenden, die in Rom Diskos, Supermärkte und U-Bahn-Stationen nach neuen Anhängern durchkämmen sollen. Das Pilotprogramm startet am Aschermittwoch (16. Febr.). Sollte es gut einschlagen, wird der Papst weltweit Laienprediger aussenden — ein Schritt, der dazu führen könnte, daß katholische Missionare von Buenos Aires bis nach Tokio an Haustüren klingeln.“

Jehovas Zeugen hingegen haben schon seit langem die Verpflichtung erkannt, sich am Werk des Evangelisierens zu beteiligen (2. Timotheus 4:5). Natürlich predigt nicht jeder von ihnen als Missionar in einem fremden Land. Doch ganz gleich, wo sie wohnen, sie können überall predigen, und das tun sie auch. So gesehen ist jeder Zeuge Jehovas ein Missionar.

Eine besondere Schule

Anfang der 40er Jahre eröffnete die Watch Tower Society eine Schule, in der erfahrene Diener Gottes ausgebildet werden sollten, um als Missionare in fremden Ländern zu dienen, dort, wo dringend Hilfe benötigt wurde. Im Laufe der Jahre wurde der Lehrplan zwar einige Male abgeändert, aber nie verlor man den Hauptzweck dieser Schule aus den Augen — die Betonung des Studiums der Bibel und die Durchführung des wichtigen Evangelisierungswerkes.

Die neue Schule erhielt den Namen Gilead, was aus dem Hebräischen kommt und „Zeugnishaufen“ bedeutet. Sie hat einen Beitrag zu dem „Zeugnishaufen“ geleistet, der zur Ehre Jehovas dient, und eine zentrale Rolle bei der Durchführung des weltweiten Predigtwerkes gespielt, das Jesus für die heutige Zeit voraussagte (Matthäus 24:14).

In einer Ansprache vor der ersten Klasse der Gileadschule (1943) sagte Nathan H. Knorr, der damalige Präsident der Watch Tower Society: „Ihr werdet ferner für eine Tätigkeit geschult, die der Tätigkeit des Apostels Paulus, des Markus, des Timotheus und anderer gleicht, derjenigen, die überall im Römischen Reich umherreisten, um die Botschaft vom Königreich zu verkündigen. ... Eure Hauptaufgabe besteht darin, das Evangelium vom Königreich von Haus zu Haus zu verkündigen, wie Jesus und die Apostel dies taten.“

Nachdem die Ausbildung der ersten Klasse der Gileadschule beendet war, wurden die Missionare in neun verschiedene Länder Lateinamerikas ausgesandt. Bis heute sind mehr als 6 500 Studenten aus über 110 Ländern geschult und als Missionare in weit über 200 Länder und Inselgebiete gesandt worden.

Diese Missionare sind anders

Frühere Artikel dieser Serie berichteten über das Wirken der Missionare der Christenheit in der Vergangenheit. Viele haben die Bibel oder bestimmte Bibelbücher in einheimische Sprachen übersetzt, zum Beispiel die Missionare, die nach Grönland gesandt worden waren. Doch oft maßen jene ersten Missionare nicht dem Lehren der Bibel, sondern anderen Dingen Wichtigkeit bei.

Die Missionare in Japan beispielsweise engagierten sich für „Bildungseinrichtungen und Schulen“, so die Kodansha Encyclopedia of Japan. Darin heißt es: „Eine Anzahl Missionare zeichnete sich durch ihre Gelehrtheit aus.“ Sie wurden Linguisten und Professoren und lehrten Fächer wie Literatur, Geschichte, Philosophie, Sprachen, japanische Folklore sowie ostasiatische Religionen. „Einrichtungen, die der karitativen und der sozialen Arbeit dienten, waren ebenfalls ein wichtiger Teil des Tätigkeitsfelds der Missionare“ ist außerdem in dem obenerwähnten Werk zu lesen.

Ganz allgemein gesehen, haben die Missionare dem Verkündigen des Evangeliums nicht die oberste Priorität eingeräumt. Allzuoft stand bei ihnen die Befriedigung materieller statt geistiger Bedürfnisse an erster Stelle. Sie verfolgten hauptsächlich persönliche Interessen. Das erklärt, wieso ein Missionar der Kirche von England, der 1889 nach Japan gesandt wurde, heute weit und breit als „Vater des Bergsteigens in Japan“ bekannt ist.

Die Gileadmissionare unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von den Missionaren der Christenheit. In dem Buch Jehovas Zeugen — Verkündiger des Königreiches Gottes (Kapitel 23) heißt es: „Die Missionare, die die Gileadschule absolviert haben, [unterweisen] die Menschen in der Bibel. Statt Kirchen zu bauen und zu erwarten, daß die Leute zu ihnen kommen, gehen sie von Haus zu Haus ..., um zu dienen, und nicht, um bedient zu werden.“

Welche Resultate wurden erzielt?

Die Missionare der Christenheit hatten Hunderte von Jahren Zeit, in Europa christliche Jünger zu machen. Wie erfolgreich sind sie gewesen? In dem Buch A Global View of Christian Missions wird folgende Antwort gegeben: „Schätzungsweise 160 Millionen Europäer fühlen sich zu keiner Religion zugehörig. Und nur wenige von denen, die behaupten, dem Christentum anzugehören, nehmen ihre Religion ernst. ... Zu sagen, Europa sei ein christlicher Kontinent, wäre sehr weit hergeholt.“

Wie sieht die Lage in Asien aus? Die Kodansha Encyclopedia of Japan schreibt: „Nach landläufiger Meinung ist das Christentum nach wie vor eine ‚ausländische‘ Glaubenslehre ..., die nichts für den japanischen Durchschnittsbürger ist. ... Die christliche Bewegung bleibt am Rande der japanischen Gesellschaft.“ Und wirklich sind in Japan nicht einmal 4 Prozent der Bevölkerung nominelle Christen, in Indien sind es weniger als 3 Prozent, in Pakistan nicht einmal 2 Prozent und in China unter 0,5 Prozent.

Was hat sich in Afrika ergeben, wo die Missionare der Christenheit mehrere Jahrhunderte gewirkt haben? Das Nachrichtenmagazin Focus berichtete folgendes über ein Treffen afrikanischer Bischöfe, das in diesem Frühjahr in Rom stattfand: „Afrikanische Religionen sollen künftig nicht mehr als heidnischer Götzendienst verdammt werden. In dem offiziell nicht veröffentlichten Dokument werden Afrikas ‚traditionelle Religionen‘ als würdige und wichtige Partner eingestuft. Ihre Anhänger verdienten Achtung. Die Synode erkannte an, daß die bisher als fetischistisch verurteilten Religionen ‚oft den Lebensstil selbst der überzeugtesten Katholiken bestimmt‘ habe[n].“a

Welche Resultate haben die Missionare der Christenheit auf dem amerikanischen Kontinent erzielt, wo sie ebenfalls jahrhundertelang die Möglichkeit hatten, christliche Jünger zu machen? In dem Buch Mission to the World ist zu lesen: „Obwohl die Missionstätigkeit in Lateinamerika in den letzten Jahrzehnten einen großen Sprung nach vorn gemacht hat, kann man Lateinamerika immer noch zu Recht als den ‚vernachlässigten Erdteil‘ bezeichnen.“ Was die Vereinigten Staaten angeht, so berichtete die Zeitschrift Newsweek, jüngere Studien würden „erkennen lassen, daß man in Amerika zwar überall auf Religion stößt, daß aber nur eine Minderheit die Religion auch ernst nimmt. ... Von den Befragten, die Meinungsforschern gegenüber erklärten, sie würden sonntags in die Kirche gehen, lügt die Hälfte. ... Fast ein Drittel der Amerikaner über 18 hat eine ganz und gar weltliche Lebensanschauung ... Lediglich 19 Prozent ... praktizieren ihre Religion regelmäßig.“

Zusammenfassend kann man sagen, daß die Missionare der Christenheit, als Ganzes gesehen, in ihrem Kampf gegen Armut, Krankheit und Mangel an Bildung für menschliche Pläne eingetreten sind, die bestenfalls nur vorübergehend und nur teilweise Abhilfe geschafft haben. Die wahren christlichen Missionare dagegen weisen die Menschen auf das aufgerichtete Königreich Gottes hin, das für eine umfassende und endgültige Abhilfe sorgen wird. Dieses Königreich wird Probleme nicht nur eindämmen, es wird sie lösen. Ja, Gottes Königreich wird für vollkommene Gesundheit und echte wirtschaftliche Sicherheit sorgen; produktive Arbeit für jeden wird nicht ausgehen, und die Menschen werden ewig leben können! (Psalm 37:9-11, 29; Jesaja 33:24; 35:5, 6; 65:21-23; Offenbarung 21:3, 4).

Als Beweis dafür, daß die Missionare der Christenheit „Jünger aus Menschen aller Nationen“ gemacht und diese getauft haben, weisen sie womöglich auf angebliche Christen hin, die gelegentlich einen Gottesdienst besuchen. Wie die Tatsachen jedoch erkennen lassen, haben es die Missionare versäumt, diese getauften „Christen“ darin zu unterweisen, ‘alles zu halten, was Jesus geboten hat’ (Matthäus 28:19, 20).

Das Lehrwerk der wahren Christen wird in Gottes neuer Welt fortgesetzt. Millionen Auferstandene, die in den Wegen Gottes unterwiesen werden müssen, werden daraus Nutzen ziehen. Dann werden Christen nicht mehr durch Satan behindert, und sie werden weiterhin das wunderbare Vorrecht haben, Jünger zu machen, etwas, was sie bereits seit Jahrzehnten tun.

[Fußnote]

a Siehe den Artikel „Die katholische Kirche in Afrika“ auf Seite 18.

[Kasten auf Seite 24]

Wie sie Menschen geholfen haben

Es folgen einige Äußerungen von Personen, die aus der Hilfe der Missionare der Gileadschule Nutzen gezogen haben.

„Ich staunte über ihr Stehvermögen; sie fanden sich mit so vielem ab, was ihnen fremd war, ob es sich um das Klima handelte, die Sprache, die Bräuche, die Nahrung oder die Religionen. Trotz allem harrten sie in ihrer Zuteilung aus, einige sogar bis zu ihrem Tod. Ihre guten Studiengewohnheiten und ihr Eifer im Predigtwerk haben mich angespornt, ihr Beispiel nachzuahmen“ (J. A., Indien).

„Mich beeindruckte, wie pünktlich der Missionar war, wenn er kam, um mit mir die Bibel zu studieren. Er hatte eine bemerkenswerte Selbstbeherrschung; gelassen nahm er es hin, daß ich in meiner Unkenntnis Vorurteile hegte“ (P. T., Thailand).

„Meine Frau und ich schätzten die Aufrichtigkeit der Missionare der Zeugen Jehovas. Es ist ihrem Wirken zu verdanken, daß auch wir uns den Vollzeitdienst zum Ziel setzten, und wir freuen uns, daß wir heute selbst Missionare sind“ (A. C., Mosambik).

„Bei mir drehte sich alles nur noch um mich selbst. Als ich die Missionare kennenlernte, bekam ich den nötigen ‚Schubs‘, mich zu ändern. Sie waren nicht nur nach außen hin glücklich, sondern es waren wirklich glückliche Menschen“ (J. K., Japan).

„Die Missionare der Christenheit führten ein bequemes Leben. Sie hatten ihre Angestellten, die das Haus saubermachten, die Wäsche wuschen, Gartenarbeiten erledigten, kochten und sie chauffierten. Ich war erstaunt, daß die Missionare der Gileadschule die Hausarbeiten selbst gewissenhaft erledigten, gleichzeitig aber den Einheimischen halfen, etwas über Gottes Königreich kennenzulernen“ (S. D., Thailand).

„Die Missionarinnen fuhren selbst dann mit dem Fahrrad zu den Menschen, wenn es über 45 Grad heiß war. Sowohl ihre Gastfreundschaft und ihre Unparteilichkeit als auch ihr Ausharren haben mir geholfen, die Wahrheit zu erkennen“ (V. H., Indien).

„Die Missionare hielten sich nicht für etwas Besseres. Demütig paßten sie sich den Einheimischen und den primitiven Lebensbedingungen an. Sie waren gekommen, um zu dienen, daher beklagten sie sich nie; sie machten stets einen freudigen und zufriedenen Eindruck“ (C. P., Thailand).

„Sie verwässerten die biblische Wahrheit nicht. Und doch ließen sie die Einheimischen nicht das Gefühl haben, daß alles an der traditionellen Kultur verkehrt sei oder daß sie alles so handhaben müßten wie die Menschen im Westen. Niemals vermittelten sie anderen das Gefühl, unfähig oder ihnen unterlegen zu sein“ (A. D., Papua-Neuguinea).

„Im Gegensatz zu den Missionaren der Christenheit hatte die Missionarin nichts dagegen, während des Bibelstudiums auf dem Boden im Schneidersitz dazusitzen, so wie es in Korea üblich ist. Sie probierte auch gern unsere koreanischen Gerichte. Da sie mir sympathisch war, machte ich gute Fortschritte“ (S. K., Korea).

„Als ich zehn Jahre alt war, hatte ich immer mittags Schulschluß. Ein Missionar lud mich ein, nachmittags mit ihm in den Predigtdienst zu gehen. Er brachte mir viele biblische Grundsätze bei und weckte in mir echte Wertschätzung für Jehovas Organisation“ (R. G., Kolumbien).

„Sie lehrten mich, an einer Zuteilung festzuhalten und das, was getan werden muß, ohne Klagen zu tun. Ich danke Jehova und Jesus Christus von ganzem Herzen, daß die Missionare zu uns gesandt wurden“ (K. S., Japan).

[Bild auf Seite 23]

Missionare der Gileadschule aus 16 verschiedenen Ländern tauschen auf einem Kongreß, der kürzlich stattfand, Erfahrungen aus

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