Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g95 22. 2. S. 4-6
  • Sich Klarheit über die Wechseljahre verschaffen

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Sich Klarheit über die Wechseljahre verschaffen
  • Erwachet! 1995
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Was sind die Wechseljahre?
  • Wann und warum kommen Frauen in die Wechseljahre?
  • Bemerkenswerte Veränderungen
  • Depressive Phasen
  • Ein Lebensabschnitt
  • Mit den Wechseljahren klarkommen
    Erwachet! 1995
  • Gut durch die Wechseljahre kommen
    Erwachet! 2013
  • Die Wechseljahre der Frau
    Erwachet! 1983
  • Das Geheimnis um die Wechseljahre lüften
    Erwachet! 1995
Hier mehr
Erwachet! 1995
g95 22. 2. S. 4-6

Sich Klarheit über die Wechseljahre verschaffen

„ES IST zwar keine besonders angenehme Zeit im Leben einer Frau, aber ich denke, man kann daraus etwas lernen“, räumt eine Frau ein, die die Wechseljahre bereits hinter sich hat. „Ich habe gelernt, meine Grenzen zu berücksichtigen. Wenn mein Körper etwas mehr Zuwendung oder Ruhe verlangt, dann höre ich auf ihn und gewähre sie ihm.“

Die Zeitschrift Canadian Family Physician berichtete von einer Umfrage unter Frauen, bei der herauskam, daß „die Ungewißheit darüber, was kommen wird“, für die Betreffenden das Schlimmste an den Wechseljahren ist. Die Frauen hingegen, die verstehen lernten, daß die Wechseljahre eine natürliche Übergangszeit sind, waren „weniger besorgt, nicht so niedergeschlagen und reizbar und sahen ihr Leben positiver“.

Was sind die Wechseljahre?

Gemäß Brockhaus-Wahrig werden die Wechseljahre wie folgt definiert: „Zeitraum, in dem die ... Menstruation allmählich aufhört, meist zw. dem 45. u. 50. Lebensjahr“. Als Menopause bezeichnet man den Zeitpunkt der letzten Menstruation.

Bei einigen Frauen bleibt die Menstruation ganz plötzlich aus; eine Periode ist beendet, und es folgt keine weitere. Bei anderen treten die Blutungen unregelmäßig auf — der Abstand liegt zwischen drei Wochen und mehreren Monaten. Ist seit der letzten Menstruation ein volles Jahr vergangen, ohne daß es erneut zu Blutungen gekommen ist, kann man mit ziemlicher Sicherheit sagen, daß es sich dabei um die Menopause gehandelt hat.

Wann und warum kommen Frauen in die Wechseljahre?

Genetische Disposition, Krankheit, Streß, medikamentöse Behandlungen und Operationen können beeinflussen, wann eine Frau in die Wechseljahre kommt. In Nordamerika liegt das durchschnittliche Menopausenalter bei 51 Jahren. Die Wechseljahre setzen im allgemeinen zwischen Anfang Vierzig und Mitte Fünfzig ein, nur selten früher oder später. Wie Statistiken erkennen lassen, kommen Frauen, die rauchen, früher in die Wechseljahre, Frauen, die korpulent sind, dagegen später.

Bereits zum Zeitpunkt der Geburt eines Mädchens befindet sich in den Eierstöcken die vollständige Zahl an Eianlagen, und zwar einige hunderttausend. In jedem Menstruationszyklus reifen 20 bis 1 000 Eizellen heran. Dann wird eine Eizelle, gelegentlich auch zwei, von den Eierstöcken zur Befruchtung freigesetzt. Die übrigen Eizellen gehen zugrunde. Parallel zum Heranreifungsprozeß der Eizelle steigt beziehungsweise sinkt der Östrogen- und der Progesteronspiegel regelmäßig.

Wenn eine Frau stark auf die Vierzig zugeht, beginnt die Östrogen- und die Progesteronkonzentration abzunehmen — entweder nach und nach oder ungleichmäßig —, und es kommt nicht mehr während jedes Zyklus zum Eisprung. Die Periode tritt unregelmäßiger auf, normalerweise vergrößern sich die Abstände; auch die Stärke verändert sich, manchmal fällt sie schwächer aus, manchmal stärker. Schließlich erfolgt gar kein Eisprung mehr und damit auch keine Menstruation.

Die Menopause ist der Abschluß eines mitunter zehn Jahre dauernden Umstellungsprozesses des Hormonspiegels und der Eierstöcke. Die Eierstöcke produzieren jedoch noch zehn bis zwanzig Jahre nach der Menopause Östrogen, allerdings nur in geringen Mengen. Auch die Nebennieren und die Fettzellen produzieren Östrogen.

Bemerkenswerte Veränderungen

Wenn der Östrogenspiegel abfällt, wirkt sich das auf Gewebe aus, das mit Östrogen versorgt werden muß oder das auf Östrogen reagiert. Man nimmt an, daß es deshalb zu Hitzewallungen kommt, weil der Teil des Gehirns, der die Körpertemperatur reguliert, von den Hormonverschiebungen betroffen ist. Der genaue Mechanismus ist unbekannt, doch anscheinend wird der Körperthermostat auf eine niedrigere Temperatur eingestellt, so daß Temperaturen, die zuvor als angenehm empfunden wurden, plötzlich zu warm sind; der Körper kommt dann „in Wallung“ und beginnt zu schwitzen, um sich abzukühlen.

Gail Sheehy schreibt in ihrem Buch Wechseljahre — Na und?: „Die Hälfte aller Frauen, die unter Hitzewallungen leiden, bekommen diese bereits, wenn sie noch ganz normale Menstruationen haben; sie können schon mit vierzig zum erstenmal auftreten. Untersuchungen zeigen, daß die meisten Frauen zwei Jahre lang Hitzewallungen haben. Ein Viertel der Frauen haben sie fünf Jahre lang, und zehn Prozent haben sie für den Rest ihres Lebens.“

In dem Maße, wie die Östrogenproduktion in den Jahren des Klimakteriums abnimmt, wird die Scheidenschleimhaut dünner und trockener. Wie Gail Sheehy berichtet, kann es auch zu „nächtlichen Schweißausbrüchen, Schlaflosigkeit, unkontrolliertem Harnabgang, Aufgedunsenheit des Körpers, Herzklopfen, grundlosem Weinen, Wutausbrüchen, Migräneanfällen, Kribbeln und Hautjucken und Gedächtnislücken“ kommen.

Depressive Phasen

Führt der sinkende Östrogenspiegel zu Depressionen? Diese Frage wird viel diskutiert. Anscheinend ist das bei einigen Frauen der Fall, beispielsweise bei denen, die vor ihrer Regel immer Stimmungsschwankungen hatten oder die wegen nächtlicher Schweißausbrüche zuwenig Schlaf bekommen. Frauen dieser Gruppe scheinen auf die emotionellen Folgen von Hormonschwankungen überaus empfindlich zu reagieren. In der Regel erleben sie „die Postmenopause als eine große Erleichterung“, wie Gail Sheehy schreibt; dann stabilisieren sich auch die Hormonkonzentrationen.

Frauen, die infolge einer Strahlen- oder einer Chemotherapie oder der operativen Entfernung der Eierstöcke plötzlich in das Klimakterium eintreten, werden wahrscheinlich größere Beschwerden haben. Es kann zum unvermittelten Abfallen des Östrogenspiegels kommen und damit zum Einsetzen der klimakterischen Symptome. In diesem Fall mag eine Östrogensubstitutionstherapie verordnet werden; sie richtet sich nach der gesundheitlichen Verfassung der Betroffenen.

Die Intensität sowie die Art der Wechseljahrserscheinungen ist von Frau zu Frau sehr unterschiedlich, selbst bei Frauen, die miteinander verwandt sind. Dem ist so, weil der Hormonspiegel jeder Frau anders aussieht und zu verschiedenen Zeiten abfällt. Hinzu kommt, daß jede Frau mit anderen Gefühlen und Erwartungen an das Klimakterium herangeht, jede ist anderen Belastungen ausgesetzt und wird auch anders damit fertig.

Die Wechseljahre fallen häufig mit anderen Belastungen im Leben einer Frau zusammen — vielleicht muß sie sich um die betagten Eltern kümmern oder wieder arbeiten gehen, die Kinder werden erwachsen und gehen aus dem Haus, oder sie muß sich auf irgendeine andere Weise der Lebensmitte anpassen. Diese Streßverursacher sind dann womöglich für körperliche und emotionell bedingte Beschwerden verantwortlich wie Gedächtnisverlust, Konzentrationsschwierigkeiten, Unruhe, Reizbarkeit und Depressionen, für die mitunter fälschlicherweise dem Klimakterium die Schuld zugeschoben wird.

Ein Lebensabschnitt

Die Wechseljahre bedeuten nicht das Ende der Leistungsfähigkeit einer Frau — lediglich das Ende ihrer Fortpflanzungsfähigkeit. In der Zeit nach der Menopause sind Frauen im allgemeinen ausgeglichener, und die mit dem Monatszyklus zusammenhängenden Stimmungsschwankungen bleiben aus.

Bis jetzt ging es um das Ausbleiben der Menstruation, eine wahrnehmbare Veränderung; im Grunde handelt es sich dabei aber lediglich um das äußere Anzeichen einer Übergangsphase, in der die Fortpflanzungsfähigkeit endet. Auch die Pubertät, eine Schwangerschaft und eine Geburt sind Übergangsphasen, die mit hormonellen, physischen und psychischen Veränderungen einhergehen. Das Klimakterium ist daher der letzte, aber nicht der einzige Zeitabschnitt hormoneller Veränderungen.

Die Wechseljahre sind also ein Lebensabschnitt. „Vielleicht ... [werden] die Menschen aufhören, die Menopause als einen kritischen Zustand oder gar als ‚die Veränderung‘ zu betrachten, und in ihr statt dessen zutreffender ‚eine von vielen Veränderungen‘ sehen“, schrieb die frühere Chefredakteurin des Journal of the American Medical Women’s Association.

Es ist tröstlich, daß es in dem Buch Meine Erfahrungen mit der Lebensmitte heißt, das Ende der Fruchtbarkeit sei „ebenso natürlich und unvermeidlich wie ihr vorherbestimmter Anfang. Der Eintritt der Menopause ist im Grunde ein Zeichen körperlicher Gesundheit — ein Zeichen, daß die innere Uhr unseres Körpers ausgezeichnet funktioniert.“

Wie läßt sich die Umstellung aber so angenehm wie möglich gestalten? Und wie können der Ehemann und die Familienangehörigen in dieser Übergangsphase eine Hilfe sein? Davon wird der nächste Artikel handeln.

[Bild auf Seite 6]

Die Wechseljahre fallen häufig mit anderen Belastungen zusammen, zum Beispiel mit der Pflege der betagten Eltern

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen