Eine finanzielle Katastrophe
VON UNSEREM KORRESPONDENTEN IN NIGERIA
LAUT einem Bericht der UNICEF (Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen) leidet Afrika südlich der Sahara unter einer „finanziellen Katastrophe“. Fast die Hälfte der Gesamtbevölkerung — rund 220 Millionen Menschen — lebt in absoluter Armut und ist nicht in der Lage, auch nur die Grundbedürfnisse zu befriedigen. Der Durchschnittsbürger ist heute um 20 Prozent ärmer als noch vor zehn Jahren.
„Im Bildungsbereich“, so der Bericht, „müssen die 80er Jahre als verlorenes Jahrzehnt abgeschrieben werden.“ Die Ausgaben pro Schüler gingen um ein Drittel zurück, und die Einschulungsrate fiel von 79 auf 67 Prozent. Auch die Gesundheitsversorgung verschlechtert sich in vielen Ländern Afrikas, weil viele Kliniken aus Mangel an Personal und Arzneimitteln schließen müssen.
Der Bericht führt mehrere Ursachen für die wirtschaftliche Krise des Kontinents auf, darunter die Militärausgaben, das Außenhandelsdefizit und erdrückend hohe Schulden, die nach Ansicht aller Experten nie voll zurückgezahlt werden können. „Afrika wird sich niemals erholen können“, heißt es im UNICEF-Bericht, „wenn ihm die internationale Gemeinschaft nicht in einem nie gekannten Ausmaß zu Hilfe kommt.“
Ist damit zu rechnen? Die Bibel sagt ganz realistisch: „Setzt euer Vertrauen nicht auf Edle noch auf den Sohn des Erdenmenschen, bei dem es keine Rettung gibt“ (Psalm 146:3). Die Lösung der tiefsitzenden Probleme Afrikas bleibt nicht menschlichen Regierungen überlassen. Gottes Königreich wird für dauerhafte Abhilfe sorgen — nicht nur in Afrika, sondern auf der ganzen Welt (Matthäus 6:10).
[Bildnachweis auf Seite 31]
WHO/OXFAM