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Erwachet! 1996
g96 8. 1. S. 24-25

Flughafen „Kanku“ — zu sehen, aber nicht zu hören

VON UNSEREM KORRESPONDENTEN IN JAPAN

WENN man den internationalen Flughafen Kansai anfliegt, sieht man vor sich eine Insel, wo in großen Lettern das Wort „Kansai“ zu lesen ist.a Diese japanische Insel liegt in der Bucht von Osaka, ungefähr 5 Kilometer von der Küste entfernt. Auf der Insel sieht man nur einen Flughafen und die dazugehörigen Gebäude. Die Insel wurde für den Flughafen sozusagen maßgeschneidert. Der im September 1994 eröffnete Flughafen trägt den Beinamen Kanku, eine Abkürzung für die japanische Bezeichnung Kansai Kokusai Kuko.

Eine fast 4 Kilometer lange Brücke verbindet die Flughafeninsel mit dem Festland und ermöglicht den Schnellverkehr über Schiene und Straße. Die Insel verfügt auch über Hafenanlagen für den Schiffs- und Fährbetrieb. Doch warum wurde für den Flughafen extra eine Insel angelegt?

Ein Flughafen, den man nicht hören kann

Da der Touristen- und Besucherstrom in Kansai ständig zunahm, dröhnten immer mehr Flugzeuge über das Wohngebiet in der Umgebung des internationalen Flughafens Osaka. Zum Schutz der Anwohner gegen Lärmbelästigung wurde ein Flugverbot zwischen 21 und 7 Uhr verhängt. Seit 1974 durfte die Zahl der internationalen Flüge nicht erhöht werden. Darum brauchte man unbedingt einen Flughafen, der es ermöglichen würde, die wachsende Zahl an Passagieren und Frachtstücken abzufertigen, und von dem auf dem Festland nichts zu hören wäre.

Ein Flughafen, der rund um die Uhr genutzt werden kann, ohne eine Lärmbelästigung darzustellen — das war für die Beteiligten an diesem Projekt eine gewaltige Aufgabe. Die einzige Lösung, die sich anbot, bestand darin, fern von jeder Wohngegend eine Insel anzulegen und dort einen Flughafen zu bauen. Ein echtes Mammutprojekt!

Das 15-Milliarden-Dollar-Projekt wurde von nationalen und kommunalen Regierungsstellen sowie von ansässigen Geschäftsleuten finanziert, die ein privates Unternehmen gründeten und dieses mit dem Bau und der Inbetriebnahme des neuen Flughafens betrauten. Herr Keisuke Kimura, geschäftsführender Vizepräsident der Internationalen Flughafengesellschaft Kansai, sagte gegenüber Erwachet!: „Da wir ein privates Unternehmen sind, konnten wir uns beim Anlegen der Insel nicht viel Zeit lassen. Die Arbeit mußte schnell vonstatten gehen.“

Anlegen der Insel

Die Erschließung von Bauland entlang der Küste ist schon schwierig genug, aber das Anlegen einer Insel fünf Kilometer vor der Küste ist noch schwieriger. Zur Aufschüttung der rund 510 Hektar großen Flughafeninsel wurden etwa 180 000 000 Kubikmeter Sand und Boden benötigt. „Das entspricht 73 Pyramiden — ich spreche von Pyramiden, die so groß sind wie die größte Pyramide, die Cheopspyramide“, erklärte Herr Kimura.

Auf dem Meeresboden, in durchschnittlich 18 Meter Tiefe, befand sich eine weiche Lehmschicht, die trockengelegt werden mußte. „Eine Million ‚Sandpfähle‘ mit einem Durchmesser von 40 Zentimetern wurden zur Entwässerung und zur Verdichtung des Untergrunds in die Schicht getrieben. Durch das Gewicht der Aufschüttung wurde das Wasser aus der 20 Meter dicken, weichen Bodenschicht herausgedrückt, so daß sie auf 14 Meter zusammengepreßt wurde“, erklärte Herr Kenichiro Minami, der damit betraut war. „Am meisten fürchteten wir ein ungleiches Setzen des Untergrunds. Damit sich der Boden gleichmäßig setzen würde, wurde mit Computern die Höhe der Aufschüttung genau berechnet.“

Insgesamt belief sich die Höhe der Aufschüttung auf 33 Meter, was der Höhe eines 10geschossigen Gebäudes entspricht. Unter dem Gewicht der Aufschüttung ist der Meeresboden jedoch abgesunken, und er sinkt immer noch. Gemäß Berechnungen wird der Meeresboden in den nächsten 50 Jahren um 1,5 Meter absinken, wodurch die Insel dann nur noch 4 Meter über dem Meeresspiegel liegt.

Im Jahr 1991, noch bevor die Insel komplett angelegt war, begann man mit der Arbeit am Terminal und am Kontrollturm. Nach mehr als sieben Jahren harter Arbeit war die Insel angelegt und der Flughafen sowie andere Gebäude fertiggestellt.

Riesig, aber optimal angelegt

Anreisende Fluggäste erwartet eine angenehme Überraschung. „Als wir zur Gepäckausgabe kamen, waren unsere Koffer schon da“, erzählt ein Reisender aus den Vereinigten Staaten. Was garantiert diesen reibungslosen Ablauf? „Der Terminal ist zwar riesig, aber optimal angelegt“, sagte Herr Kazuhito Arao, der die Aufsicht über den Terminal hat. „Die Passagiere müssen nicht durch ein für internationale Flughäfen typisches Labyrinth hindurch.“

Der Terminal ist einfach, doch einmalig konstruiert. Das Hauptgebäude ist so gebaut worden, daß es den Passagieren unnötige Wege erspart. Passagiere für Inlandflüge können vom Bahnhof direkt zum Abfertigungsschalter und dann zum Flugsteig gehen, ohne Treppen hinauf- oder hinuntersteigen zu müssen.

Vom Hauptgebäude aus, wo sich die Abfertigungsschalter, die Einwanderungsbehörde und der Zoll befinden, verlaufen zwei 700 Meter lange Flügelgebäude — eines nach Norden und eines nach Süden —, die zu 33 Flugsteigen führen. Passagiere, deren Flugsteig nicht im Hauptgebäude liegt, können den vollautomatisierten Pendelverkehrsservice in Anspruch nehmen, den sogenannten Wing Shuttle. Damit gelangen sie innerhalb von fünf Minuten an den gewünschten Flugsteig — die Wartezeit mit eingerechnet.

Ein Flughafen, der sich sehen lassen kann

„Da der Flughafen rundum vom Meer umgeben ist, gibt es keinerlei Hindernisse“, erklärte Herr Arao. „Die Piloten sagen uns sogar, daß die Landung auf diesem Flughafen ein leichtes ist“, meinte Herr Kimura.

Andere schätzen die Gestaltung des Flughafens. Die anspruchsvolle Architektur des Terminals, der so gebaut ist, daß er den Tragflächen eines Flugzeugs gleicht, lockt viele Touristen an. Außerdem beobachten sie gern, wie die Flugzeuge auf dieser ungewöhnlichen Flughafeninsel landen und starten. „Oberhalb des Wartungszentrums mußten wir für die Flughafentouristen eine Besucherterrasse bauen, obwohl das anfänglich nicht vorgesehen war“, sagte Herr Kimura. Durchschnittlich 30 000 Besucher kommen täglich einfach so zum Schauen.

Wer einen Besuch in Japan macht und in die Gegend von Kansai möchte, könnte das doch einmal mit einem Flug von oder nach Kanku verbinden — ein Flughafen, der von seinen Nachbarn gesehen, aber nicht gehört werden kann.

[Fußnote]

a Kansai steht generell für die Region im Westen Japans, zu der die Handelsstädte Osaka und Kobe sowie die historischen Städte Kioto und Nara gehören. Der Ausdruck kokusai kuko bedeutet internationaler Flughafen.

[Bildnachweis auf Seite 25]

Kansai International Airport Co., Ltd.

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