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  • g96 22. 1. S. 28-29
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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1996
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  • Schädlicher als Zigaretten
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Erwachet! 1996
g96 22. 1. S. 28-29

Wir beobachten die Welt

„Leises Massensterben“

Wie die britische Zeitung Guardian Weekly schrieb, ist nach Ansicht von Oxfam, einer führenden karitativen Organisation für Hungerhilfe, das Leid der Armen so groß, daß man von einem „leisen Massensterben“ sprechen kann. In einem Bericht, der eine 5-Jahres-Kampagne zur Unterstützung der Armen vorsieht, stellte Oxfam fest, daß ein Fünftel der Weltbevölkerung in den 50 ärmsten Ländern lebt. Der Anteil dieser Länder am weltweiten Einkommen ist auf dürftige 2 Prozent gesunken. Auch innerhalb der Länder tut sich die Kluft zwischen Arm und Reich immer weiter auf. Mexiko leidet beispielsweise unter einer schlimmen Wirtschaftskrise und unter weitverbreiteter Armut, erlebt aber gleichzeitig die rascheste Zunahme von Milliardären. Eine Sprecherin von Oxfam sagte: „Man hat das Empfinden, die führenden Politiker und die UN wissen ... nicht mehr wohin. Wir brauchen eine neue Vision für ein neues Jahrtausend.“

Schädlicher als Zigaretten

Zu diesem Schluß kam ein Parlamentsausschuß in Indien bei der Bidi, die auch Armeleutezigarette genannt wird. Man schätzt, daß täglich über 4 Millionen Männer, Frauen und Kinder mehr als 300 Millionen Bidis herstellen, indem sie Tabak in Blätter des Ebenholzbaums wickeln und die kleine Rolle mit einem Faden zusammenbinden. Gemäß der Times of India geht aus einem aktuellen Bericht hervor, daß die krebsfördernde Wirkung der Bidis zweieinhalbmal so hoch ist wie die von Zigaretten und daß sie Silikose und Tuberkulose verursachen können. Außerdem enthielten sie 47 Prozent Teer und 3,7 Prozent Nikotin, wogegen indische Standardzigaretten im Mittel 36 Prozent Teer und 1,9 Prozent Nikotin aufwiesen. Nicht nur Raucher sind gefährdet. Die Millionen von Menschen, die Bidis herstellen, arbeiten in der Regel stundenlang unter unhygienischen Bedingungen und atmen in schlecht belüfteten Hütten den Tabakstaub ein. Besonders Kinder, die an der Herstellung beteiligt sind, leiden darunter.

Einfluß der Bildung auf Mütter

Experten für öffentliche Gesundheit sind seit langem der Meinung, daß Kinder in Entwicklungsländern eine größere Überlebenschance haben, wenn die Mütter lesen und schreiben können. Doch bisher konnten sie nicht nachweisen, daß das Lesen, für sich gesehen, ein entscheidender Faktor ist. Dem Magazin New Scientist zufolge hat eine Studie in Nicaragua „zum erstenmal gezeigt, daß die Weiterbildung von Frauen einen direkten Einfluß auf die Gesundheit ihrer Kinder hat“. Die Studie befaßte sich mit Frauen, die als Erwachsene an Nicaraguas großangelegtem Programm zum Erlernen des Lesens und Schreibens teilnahmen, das von 1979 bis 1985 lief. Ende der 70er Jahre lag die Sterblichkeitsziffer der Kinder von Analphabetinnen bei etwa 110 je 1 000 Geburten. Bis 1985 war die Sterblichkeitsrate bei Kindern von Müttern, die durch das Programm lesen gelernt hatten, auf 84 je 1 000 gesunken. Die Kinder waren auch besser ernährt. Man ist sich noch im unklaren, warum es Kindern von Müttern, die lesen und schreiben können, wesentlich besser ergeht.

Erschüttertes Vertrauen

Meldungen über zahlreiche Fälle von Kindesmißbrauch bei Schülern haben das Städtchen Chesterfield Inlet an der Hudsonbai (Nordwestterritorien, Kanada) erschüttert. Wie in der Zeitschrift Maclean’s zu lesen war, geht aus einem kürzlich von der Regierung veröffentlichten unabhängigen Bericht hervor, daß an der Sir-Joseph-Bernier-Federal-Day-Schule und in einem angrenzenden Wohngebäude der katholischen Kirche in den 50er und 60er Jahren über einen Zeitraum von 17 Jahren Kinder der Inuit mißbraucht und mißhandelt wurden. Die Polizei war 21 Monate lang 236 Mißbrauchsmeldungen nachgegangen, doch es wurden keine Anklagen erhoben, weil entweder die Verjährungsfrist abgelaufen war, die Beschuldigten sehr alt oder schon verstorben waren oder ehemalige Schüler die Täter nicht mit Sicherheit bestimmen konnten. In Maclean’s wurde dazu bemerkt: „Durch das Verstreichen der Zeit wird zwar ganz offensichtlich die Bestrafung der Schuldigen erschwert, aber der Schmerz der Opfer nicht ausgelöscht.“

Familienleben verschlechtert sich

Wie ist es heutzutage mit dem Familienleben bestellt? Nach Angaben der Hauptabteilung Presse und Information der Vereinten Nationen widmen Väter weltweit ihren Kindern täglich weniger als eine Stunde Zeit — in Hongkong liegt der Durchschnitt bei nur sechs Minuten. Die Zahl der Alleinerziehenden ist im Ansteigen. In Großbritannien und Nordirland wurde 1990 die Hälfte der Kinder unehelich geboren. Auch die Gewalt in den Familien nimmt zu. Schätzungsweise 4 Prozent der Kinder in den Vereinigten Staaten und in Westeuropa sind jährlich gefährlicher häuslicher Gewalt ausgesetzt. Die Senioren haben ebenfalls Probleme. In dem UN-Bericht hieß es: „Selbst in den sogenannten entwickelten Ländern der Europäischen Union (EU) lebt ein Fünftel der älteren Menschen in relativer Armut, oft isoliert in städtischen Gettos und ohne den Beistand von Angehörigen.“

Gefahren der internationalen Heiratsvermittlung

Die größere Freiheit im Reiseverkehr zwischen Ost- und Westeuropa hat einen unerwünschten Nebeneffekt: die internationale Heiratsvermittlung. Seit 1991 sind schätzungsweise 15 000 Frauen als „Bräute auf Bestellung“ von Ost- nach Westeuropa gereist. Viele Frauen antworten auf eine Heiratsannonce, weil sie bitterarm sind und von einem besseren Leben träumen. Nur allzuoft endet der Traum mit einem Alptraum, wenn die Frau erst isoliert in einem fremden Land lebt und einem brutalen Ehemann ausgeliefert ist. Eine Polin wurde von ihrem Mann in Deutschland so sehr geschlagen, daß sie in den Wald floh und sich dort bei eisigen Temperaturen zwei Tage lang versteckt hielt. Wegen Erfrierungen mußten ihr der linke Fuß und das rechte Bein amputiert werden. Die britische Zeitung Guardian Weekly schrieb: „Viele Heiratsinstitute sind gleichzeitig Zuhälterringe. Sie werben Frauen im Ausland an und zwingen sie dann, in ein Bordell zu gehen. Frauen, die sich weigern, werden in der Regel umgebracht.“

Reisekrankheit

Wer an Reisekrankheit leidet, kann sich damit trösten, daß er kein Einzelfall ist. Wie die International Herald Tribune berichtet, sind 9 von 10 Menschen mehr oder weniger anfällig für die Reise- oder Bewegungskrankheit. Hunde, vornehmlich Welpen, neigen ebenfalls dazu. Selbst Fische können seekrank werden, wenn man sie bei rauher See mit einem Schiff transportiert. Was kann man gegen Reisekrankheit tun? Viele nehmen Medikamente ein, die in den meisten Apotheken erhältlich sind. Hier sind einige andere Anregungen: Man sollte in einem sich bewegenden Fahrzeug nicht lesen. Am besten setzt man sich dorthin, wo am wenigsten Bewegung zu verspüren ist — auf den Vordersitz eines Autos beispielsweise oder über die Tragflächen eines Flugzeugs. Es ist gut, den Blick auf weit entfernte Objekte am Horizont zu richten. Wer das nicht tun möchte, kann auch die Augen schließen.

Noch mehr Luftverschmutzung in Frankreich

Trotz vereinter Anstrengungen, die Luftverschmutzung zu bekämpfen, wird sie immer schlimmer und gefährdet ernstlich die Gesundheit der Millionen Einwohner von Paris und von anderen Städten. Während in der Vergangenheit die Schwerindustrie die Hauptschuld trug, sind heute zu 80 Prozent die Autos für die Luftverschmutzung in den Städten verantwortlich. Die Zahl der Fahrzeuge hat sich in Frankreich seit 1970 von 12 Millionen auf 24 Millionen verdoppelt; davon entfallen 3,2 Millionen allein auf die Region Paris. Wie die Pariser Zeitung Le Monde schreibt, hat eine von der Regierung unlängst in Auftrag gegebene Studie gezeigt, daß in der Pariser Region parallel zu jedem Anstieg der Konzentration giftiger Gase in der Luft auch die Zahl der Krankenhauseinlieferungen und Todesfälle infolge von Atemwegserkrankungen zunimmt. Bisher wurde kaum etwas Konkretes unternommen. Offenbar fürchten die Politiker, daß irgendwelche Maßnahmen, die einschneidend genug wären, um etwas zu bewirken, das Mißfallen ihrer motorisierten Wähler erregen könnten.

Sprachstörungen bei Kindern

An der Mainzer Universitätsklinik hat man festgestellt, daß jedes vierte Kind im Vorschulalter sprachgestört ist. „Ich konnte diese Zahlen zunächst nicht glauben“, bekannte Klinikdirektor Professor Manfred Heinemann. Es wurden drei- bis vierjährige Kinder getestet, von denen sich 18 bis 34 Prozent als sprachgestört erwiesen. 1982 habe die Quote bei nur 4 Prozent gelegen. Worauf ist die Zunahme zurückzuführen? „In den Familien wird zuviel ferngesehen und zuwenig geredet“, schreibt Der Steigerwald-Bote. Wie es scheint, nehmen in vielen Familien Fernsehen, Video und Computerspiele die Rolle der Eltern ein. Forscher haben beobachtet, daß manche Kinder kaum reden können, aber „flink am Gameboy“ sind.

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