„Wenn ich einen Zeitpunkt in der Geschichte verändern könnte“
IN EINER Schule in Kalifornien (USA) sollten Schüler einen Aufsatz zu dem oben genannten Thema schreiben. Bei diesem Wettbewerb kam der Aufsatz des 11jährigen Eric, dessen Eltern Zeugen Jehovas sind, in die Endausscheidung. Die folgende biblisch gestützte Erörterung stammt von ihm:
„Der Zweite Weltkrieg war ein vernichtender Krieg. Viele unschuldige Menschen kamen um. Wenn ich jedoch den Zeitpunkt, den ich ausgewählt habe, verändern könnte, würde dieser Krieg in den Geschichtsbüchern überhaupt nicht vorkommen. Denken wir an die Ermordung von John F. Kennedy. Dieser Mann starb einen furchtbaren Tod, aber wenn ich den Zeitpunkt, den ich ausgewählt habe, verändern könnte, würde auch davon nichts in den Geschichtsbüchern stehen. Martin Luther King jr. starb 1968, weil er das Denken der Welt verändern wollte, aber auch das wäre nie geschehen. Wenn ich den Zeitpunkt, den ich ausgewählt habe, verändern könnte, wäre die Welt anders. Alles wäre anders, als es heute ist, auch die Verhältnisse und die Menschen. Dieser Zeitpunkt hat den Lauf der Geschichte derart verändert, daß die Welt so wurde, wie sie heute ist — lebensgefährlich, gewalttätig, krank und schlecht.
Man fragt sich vielleicht: Hat dieser Zeitpunkt etwas mit einer Krankheit zu tun? Hat er mit einer Regierung zu tun? Oder hängt er mit Krieg zusammen? Wenn es um eine Krankheit ginge, wie könnten dann die Menschen davon abgehalten werden, schlecht zu handeln? Das wäre nicht möglich. Man könnte denken, es ginge um eine Regierung, die alle unsere Probleme lösen würde. Doch eine Regierung wird von Menschen gebildet, und alle Menschen sind unvollkommen und sterben. Würden ihre guten Werke also nicht mit ihnen vergehen? Muß es dann doch um einen Krieg wie den Zweiten Weltkrieg gehen? Nein! Das kann nicht sein, denn bei einem Krieg gewinnt die eine Seite und die andere verliert. Nichts von dem Erwähnten würde dem Tod, der Gewalttätigkeit, den Krankheiten und der Schlechtigkeit ein Ende machen. Welchen Zeitpunkt in der Geschichte habe ich also ausgesucht?
Sünde. Tod. Woran ich etwas ändern würde, wären Sünde und Tod. Aber wie? Sünde und Tod hat es schon immer gegeben. Sünde und Tod gehören zum Alltag. Wie soll man etwas ändern, was schon immer dagewesen ist? Man müßte es gleich zu Beginn stoppen. Die Rebellion von Adam und Eva gegen die Regierung Gottes hat die Zustände verursacht, die heute herrschen. Die Beteiligten wollten ihren eigenen Weg gehen, und dadurch sind Sünde und Tod gekommen.
Der genaue Zeitpunkt, den man verändern müßte, ist der Augenblick, in dem Satan, der Teufel, die erste Lüge aussprach, eine Lüge, die er gegen Gottes vollkommene Regierung vorbrachte. Wegen dieser Lüge müssen wir alle für das büßen, was unsere Ureltern, Adam und Eva, taten. Sie sündigten gegen den einzig wahren Regenten, gegen Gott.“
Am Samstag, den 12. August 1995 las Eric seinen Aufsatz auf einem Tagessonderkongreß der Zeugen Jehovas in Norco (Kalifornien) vor. Die Anwesenden freuten sich zu hören, daß ein Jugendlicher in der Schule die Gelegenheit wahrgenommen hatte, ein nachdenklich stimmendes Zeugnis über die Ursache menschlichen Leids zu geben. Wie großartig wird es doch sein, wenn Jehova Gott die „Urschlange“ vernichten und alles Leid beseitigen wird, für das der Teufel verantwortlich ist! (Offenbarung 12:9; 21:3, 4; 1. Mose 3:1-6).