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  • Sollte ich in eine Sportmannschaft eintreten?
  • Erwachet! 1996
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Erwachet! 1996
g96 22. 3. S. 21-23

Junge Leute fragen sich:

Sollte ich in eine Sportmannschaft eintreten?

„WAS ist so toll daran, einer Mannschaft anzugehören?“ Diese Frage wurde in einem Artikel der Zeitschrift Seventeen gestellt. Die Antwort lautete: „Gemeinsam auf das gleiche Ziel hinzuarbeiten fördert enge Freundschaften. Man lernt auch, mit Menschen umzugehen, das heißt, Probleme in einer Gruppe zu lösen, flexibel und rücksichtsvoll zu sein und einander entgegenzukommen.“

Es scheint also Vorteile zu haben, in organisiertem Rahmen Sport zu treiben, nicht zuletzt hat man dabei Spaß und Bewegung.a Einige behaupten sogar, es diene der Charakterbildung, in einer Mannschaft zu spielen. Der Wahlspruch einer Baseballjugendliga lautet beispielsweise: „Charakter, Mut, Loyalität“.

Das Problem besteht darin, daß Sport in organisiertem Rahmen solch edlen Leitgedanken nicht immer gerecht wird. In dem Buch Kidsports wird gesagt: „In manchen Fällen lernen leicht beeinflußbare Kinder, zu fluchen, zu betrügen, zu kämpfen, andere einzuschüchtern und zu verletzen.“

Um jeden Preis gewinnen?

In einem Artikel der Zeitschrift Seventeen wird eingeräumt: „Eine Schattenseite des Sports besteht darin, daß man dem Siegen einen ungeheuren Wert beimißt.“ Das steht in krassem Gegensatz zu den biblischen Worten: „Laßt uns nicht ichsüchtig werden, indem wir miteinander wetteifern und einander beneiden“ (Galater 5:26). Zwar erhöht eine kleine Dosis freundschaftlichen Wettstreits das Interesse und die Freude an einem Spiel, doch ein zu starkes Konkurrenzdenken führt zu feindseligem Verhalten — und der Spaß am Spiel bleibt auf der Strecke.

Jon, der früher in der Schulmannschaft Football spielte, erinnert sich: „Wir hatten einen echten Fanatiker als Trainer; er brüllte immer nur herum ... Mir graute davor, zum Training zu gehen. ... Ich kam mir vor wie in einem Konzentrationslager.“ Natürlich werden nicht alle Trainer ständig ausfallend, aber viele legen zuviel Nachdruck auf das Siegen. Ein Autor kam zu dem Schluß: „Viele Sportler ... erreichen einen Punkt, an dem die Freude am Wettstreit von einem Erfolgszwang erstickt wird.“ Was kann dies mit sich bringen?

Die Zeitschrift Science News berichtete von einer Umfrage, aus der hervorging, daß von den Football- und Basketballspielern am College „12 Prozent über Probleme in mindestens zwei von fünf Bereichen klagten: psychische Belastung, körperliche Überanstrengung, der Druck, Drogen oder Alkohol zu konsumieren, emotionelle oder körperliche Mißhandlung und dürftige schulische Leistungen“. Das Buch On the Mark äußert sich ebenfalls dahin gehend: „Fast jeder, der mit Sport in organisiertem Rahmen zu tun hat, bestätigt, daß in allen Ligen das Problem des Drogenmißbrauchs besteht.“

Kompromisse, was die Moral angeht

Der Druck, gewinnen zu müssen, kann einen jungen Spieler auch dazu bringen, vernünftige Maßstäbe der Fairneß und der Ehrlichkeit aufzugeben. Das Buch Your Child in Sports bemerkt: „Gewinnen ist in der Welt des Sports von heute nicht einfach nur gut, es ist das einzige, was zählt. Verlieren ist nicht nur schlimm, es ist unverzeihlich.“

Als weitere harte Wirklichkeit ist zu nennen, daß ein Spieler von seinem Trainer oft unter enormen Druck gesetzt wird, den Gegner zu verletzen. In einem Artikel in Psychology Today war zu lesen: „Um im Sport gut zu sein, muß man böse sein. Zumindest denken das viele Sportler, Trainer und Sportfans.“ Ein Footballprofi bezeichnete sich als einen normalerweise „leise sprechenden, rücksichtsvollen und freundlichen“ Menschen. Auf dem Spielfeld jedoch verwandelt er sich von Dr. Jekyll in Mr. Hyde. Er beschrieb seine Persönlichkeit auf dem Spielfeld wie folgt: „Da bin ich richtig gemein. ... Ich bin durch und durch niederträchtig. Den Typen, auf den ich losgehen werde, verachte ich total.“ Eine solche Einstellung wird vom Trainer oftmals noch gefördert.

Die Bibel ermuntert Christen: „Kleidet euch ... mit der innigen Zuneigung des Erbarmens, mit Güte, Demut, Milde und Langmut“ (Kolosser 3:12). Könntest du wohl Eigenschaften wie diese entwickeln, wenn man dich täglich anfeuern würde, deinen Gegner zu verletzen, ihn kleinzukriegen oder zum Krüppel zu machen? Der 16jährige Robert sagt ganz offen: „Ich habe in einer Mannschaft gespielt. Es interessiert dich nicht im geringsten, wen du verletzt, solange du nur gewinnst.“ Jetzt, wo er ein getaufter Christ ist, hat sich seine Meinung geändert. Er sagt: „Ich möchte nie wieder dahin zurück.“

Den Körper trainieren oder ihm schaden?

Die Risiken für deine Gesundheit dürfen ebenfalls nicht übersehen werden. Es stimmt, auch wenn man mit Freunden ausschließlich zum Vergnügen Sport treibt, ist damit ein gewisses Risiko verbunden. Doch die Gefahren nehmen beträchtlich zu, wenn Jugendliche angefeuert werden, fast die Leistungen von Profis zu vollbringen.

Das Buch Your Child in Sports bemerkt dazu: „Profispieler können sich zwar verletzen. Aber es handelt sich bei ihnen um fähige, durchtrainierte, erwachsene Sportler, die bereit sind, das Risiko einer Verletzung einzugehen, und die dafür gut bezahlt werden. Außerdem erhalten sie normalerweise das bestmögliche fachmännische Training, die beste Ausrüstung und eine erstklassige, schnelle medizinische Betreuung. ... Ein Schüler hat solche Vorteile nicht.“ Christen wird geboten, ihre „Leiber als ein lebendiges, heiliges, für Gott annehmbares Schlachtopfer darzustellen“ (Römer 12:1). Sollte man es sich nicht zweimal überlegen, ob man seinen Körper unnötigen und unvernünftigen Risiken aussetzen will?

Weitere zu berücksichtigende Faktoren

Selbst wenn die gesundheitlichen Risiken minimal scheinen, nimmt der Sport in organisiertem Rahmen doch viel Zeit in Anspruch. Trainingsstunden beschränken vielleicht nicht nur deine Freizeit, sondern rauben dir auch viel von der Zeit, die für das Lernen und für Hausaufgaben reserviert sein sollte. In der Science News wurde gesagt, daß Collegesportler oft „etwas schlechtere Noten“ haben als andere Schüler, die sich an außerschulischen Aktivitäten beteiligen. Weit schwerwiegender ist, daß dich der Mannschaftssport daran hindern könnte, dich mit den „wichtigeren Dingen“, wie die Bibel es nennt, zu beschäftigen — mit geistigen Interessen (Philipper 1:10). Frage dich: Wird die Aufnahme in eine Mannschaft für mich zwangsläufig bedeuten, daß ich christliche Zusammenkünfte versäume, oder wird mein Anteil am Predigtwerk dadurch eingeschränkt?

Überlege dir sorgfältig, wie es sich auf dich auswirken könnte, wenn du viele Stunden mit Jugendlichen und Erwachsenen zusammen bist, die deine Ansichten über Moral, eine ordentliche Sprache oder Konkurrenzgeist nicht teilen. Schließlich sagt die Bibel ja: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ (1. Korinther 15:33). Bedenke zum Beispiel, was ein Artikel in der New York Times dazu sagt: „Der Umkleideraum ... ist ein Ort, wo Männer den Körper von Frauen in einer vulgären Sprache plastisch beschreiben, wo sie mit ihren ,Erfolgen‘ prahlen und Witze über Gewalt gegen Frauen reißen.“ Wie würde es sich auf deine geistige Gesinnung auswirken, wenn du dich in einer solchen Umgebung aufhalten würdest? (Vergleiche Jakobus 3:18.)

Eine kluge Entscheidung treffen

Überlegst du, ob du in eine Mannschaft eintreten sollst? Dann wird dir das oben Erwähnte helfen, die Kosten zu berechnen. Berücksichtige auch das Gewissen anderer, wenn du eine Entscheidung triffst (1. Korinther 10:24, 29, 32). Natürlich können hierfür keine strikten Regeln aufgestellt werden, denn die Umstände sind überall in der Welt verschieden. In einigen Ländern sind Schüler vielleicht sogar verpflichtet, am Mannschaftssport teilzunehmen. Wenn du dir noch unschlüssig bist, dann sprich mit deinen Eltern oder mit einem reifen Christen darüber.

Viele christliche Jugendliche haben die für sie schwere Entscheidung getroffen, nicht in einer Mannschaft zu spielen. Wenn man sportlich ist und einem der Sport so richtig Spaß macht, ist das gar nicht leicht. Zusätzlich kann einen Druck von seiten der Lehrer, der Trainer und der Eltern frustrieren. Ein Jugendlicher namens Jimmy räumt ein: „Ich muß gegen mich selbst ankämpfen, damit ich nicht mitspiele. Mein ungläubiger Vater war in der Schulzeit eine richtige Sportskanone. Manchmal fällt es mir echt schwer, mich nicht für eine Mannschaft aufstellen zu lassen.“ Doch die Unterstützung von deinen gläubigen Eltern und von reifen Christen in der Versammlung kann dir sehr helfen, deinem Entschluß treu zu bleiben. Jimmy sagt: „Ich bin froh, daß ich meine Mutter habe. Manchmal bin ich deprimiert, weil man mich dazu drängt, aktiv Sport zu treiben. Aber sie ist immer für mich da und erinnert mich an die wirklichen Ziele im Leben.“

Wer in einer Mannschaft spielt, lernt dadurch vielleicht, mit anderen zusammenzuarbeiten und Probleme zu lösen. Doch durch die Mitarbeit in der Christenversammlung bieten sich mehr als genug Gelegenheiten, das zu lernen. (Vergleiche Epheser 4:16.) Mannschaftssport kann auch Spaß machen, aber man braucht nicht in einer Mannschaft zu sein, damit man Freude am Sport hat. So manche Sportart macht mit christlichen Freunden im Hof oder im Park ebenfalls Spaß. Familienausflüge können weitere Gelegenheiten für schöne Spiele bieten. „Es ist ja viel besser, mit anderen aus der Versammlung zu spielen“, sagt der 16jährige Greg. „Man spielt einfach nur zum Spaß und ist mit seinen Freunden zusammen.“

Es stimmt, ein Spiel hinter dem Haus wird nicht genau so prickelnd sein, wie in einer Siegermannschaft zu spielen. Doch vergiß nicht, daß „die Leibesübung“ bestenfalls „zu wenigem nützlich“ ist, „Gottergebenheit aber ist für alle Dinge nützlich“ (1. Timotheus 4:8). Entwickle Gottergebenheit, und in Gottes Augen wirst du ein wahrer Sieger sein.

[Fußnote]

a Siehe „Junge Leute fragen sich: Wirkt sich Mannschaftssport gut auf mich aus?“, erschienen in der Ausgabe vom 22. Februar 1996.

[Herausgestellter Text auf Seite 22]

„Wir hatten einen echten Fanatiker als Trainer; er brüllte immer nur herum ... Mir graute davor, zum Training zu gehen.“

[Bild auf Seite 23]

Nur zu oft setzen Trainer voll auf Sieg — auch wenn andere dadurch zu Schaden kommen

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