Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g96 8. 8. S. 3-4
  • Gefährdete Arten — Die Tragweite des Problems

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Gefährdete Arten — Die Tragweite des Problems
  • Erwachet! 1996
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Zunehmende Besorgnis
  • Das komplizierte Netz des Lebens
    Erwachet! 2001
  • Mensch gegen Natur
    Erwachet! 2001
  • Die schwindende Tierwelt
    Erwachet! 1997
  • Artenschutz kontra Ausrottung
    Erwachet! 1996
Hier mehr
Erwachet! 1996
g96 8. 8. S. 3-4

Gefährdete Arten — Die Tragweite des Problems

DIE Dronte ist ein Symbol für Ausrottung geworden. Der letzte dieser flugunfähigen Vögel starb um das Jahr 1680 auf der Insel Mauritius. Viele der gegenwärtig gefährdeten Arten leben ebenfalls auf Inseln. Von den 94 verschiedenen Vogelarten, die nachweislich in den vergangenen 400 Jahren ausgestorben sind, waren 85 Arten auf Inseln heimisch.

Auch auf den riesigen Kontinenten sind Tiere vom Aussterben bedroht. Ein Beispiel dafür sind die Tiger, die einst durch ganz Rußland streiften. Heute gibt es lediglich noch eine Unterart in Sibirien, deren Zahl auf 180 bis 200 zurückgegangen ist. In Südchina soll es nur noch 30 bis 80 Tiger geben. In Indochina werden diese Tiere laut einer Meldung der Londoner Times „innerhalb der nächsten zehn Jahre“ aussterben. Und Experten schätzen, daß diese majestätischen Tiere auch in Indien, der Heimat von ungefähr zwei Dritteln aller Tiger weltweit, innerhalb eines Jahrzehnts ausgerottet sein werden.

Des weiteren geht die Zahl der Nashörner und der Geparde zurück. In China trifft man die Großen Pandas oder Bambusbären nur noch in Gruppen von ungefähr 10 Tieren an. Baummarder sind in Wales nahezu ausgerottet worden, und Eichhörnchen „verschwinden aus England und Wales möglicherweise in den nächsten 10 bis 20 Jahren“, hieß es in der Times. Jenseits des Atlantiks, in den Vereinigten Staaten, ist die Fledermaus das am stärksten gefährdete Landsäugetier.

Für die Meerestiere sind die Aussichten genauso trüb. Im Atlas of Endangered Species werden Meeresschildkröten als „die wahrscheinlich am stärksten gefährdete Gruppe“ von Meerestieren bezeichnet. Um Amphibien scheint es besser bestellt zu sein; dennoch ging die Entwicklung gemäß der Zeitschrift New Scientist in den letzten 25 Jahren dahin, daß inzwischen 89 Amphibienarten „vom Aussterben bedroht“ sind. Außerdem stehen weltweit rund 11 Prozent der Vogelarten in Gefahr auszusterben.a

Und wie steht es mit kleineren Geschöpfen, wie zum Beispiel dem Schmetterling? Auch hier sieht die Situation ähnlich aus. Über ein Viertel der 400 Schmetterlingsarten in Europa ist gefährdet, 19 Arten sind sogar unmittelbar vom Aussterben bedroht. Im Jahr 1993 wurde der Große Fuchs, ein in Großbritannien heimischer Schmetterling, ebenso wie bereits die Dronte auf die Liste der ausgestorbenen Tierarten gesetzt.

Zunehmende Besorgnis

Wie viele Tierarten sterben jedes Jahr aus? Die Antwort hängt davon ab, welchen Fachmann man fragt. Auch wenn die Wissenschaftler darin geteilter Meinung sind, ist ihnen allen klar, daß viele Arten vom Aussterben bedroht sind. Der Ökologe Stuart Pimm bemerkte: „Die Kontroverse über die Frage, wie schnell wir ... [Tierarten] verlieren, ist grundsätzlich eine Kontroverse über unsere Zukunft.“ Weiter erklärte er: „In den vergangenen Jahrhunderten sind die Arten durch unser Treiben weitaus schneller ausgestorben, als das natürlicherweise der Fall gewesen wäre. Infolgedessen sieht unsere Zukunft düster aus.“

Unser Planet, die Erde, gleicht einem Haus. Etliche Personen, denen das Problem der Artengefährdung nicht gleichgültig ist, studieren Ökologie — ein Begriff, der Ende des 19. Jahrhunderts geprägt wurde und sich von dem griechischen Wort óikos (Haus) ableitet. Dieses Wissensgebiet konzentriert sich auf die Wechselbeziehungen zwischen den Lebewesen und ihrer Umwelt. Im 19. Jahrhundert wuchs das Interesse am Artenschutz — zweifellos eine Reaktion auf Meldungen über ausgestorbene Arten. Aus diesem Grund wurden in den Vereinigten Staaten Nationalparks angelegt und Naturschutzgebiete geschaffen, die den Tieren Schutz bieten. Gegenwärtig gibt es weltweit schätzungsweise 8 000 international anerkannte Naturreservate. Zusammen mit 40 000 weiteren Einrichtungen zur Erhaltung der Biotope machen sie nahezu 10 Prozent der gesamten Landfläche der Erde aus.

Viele besorgte Menschen engagieren sich heute für den Umweltschutz, indem sie sich Bewegungen anschließen, die die Öffentlichkeit auf Artengefährdung aufmerksam machen oder sie über die Wechselbeziehungen zwischen den Lebensformen aufklären. Und seit dem Erdgipfel in Rio de Janeiro im Jahr 1992 haben die Regierungen im allgemeinen ein stärkeres Umweltbewußtsein.

Die Gefährdung der Arten ist ein wachsendes globales Problem. Aber warum? Waren Versuche, die Ausrottung von Tierarten zu verhindern, in letzter Zeit von Erfolg gekrönt? Und wie wird es damit in der Zukunft aussehen? Inwiefern berührt uns das als einzelne? Die Antworten auf diese Fragen sind in den folgenden Artikeln zu finden.

[Fußnote]

a Eine Tierart gilt als ausgestorben, wenn sie 50 Jahre lang nicht mehr in freier Wildbahn gesehen wurde, wohingegen eine Art als gefährdet gilt, wenn sie vom Aussterben bedroht ist, falls sich die gegenwärtigen Umstände nicht ändern.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen