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  • Soll ich meine Sünde bekennen?
  • Erwachet! 1997
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  • Nichts verborgen“
  • Das Schweigen brechen
  • Deinen Eltern davon berichten
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Erwachet! 1997
g97 22. 1. S. 10-12

Junge Leute fragen sich:

Soll ich meine Sünde bekennen?

„Ich schäme mich so sehr, ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich würde meinen Eltern ja gern davon erzählen, aber ich schäme mich einfach zu sehr!“ (Lisa).a

DAS schrieb eine innerlich aufgewühlte junge Frau. Sie war seit einigen Jahren in einen Ungläubigen verliebt, und eines Tages, unter dem Einfluß von Alkohol, hatte sie Geschlechtsverkehr mit ihm.

Leider kommt so etwas von Zeit zu Zeit sogar unter christlichen Jugendlichen vor. Je jünger und unerfahrener jemand ist, desto mehr Fehler macht er meistens. Einen geringfügigen Fehler zu machen ist e i n e Sache, aber eine schwere Verfehlung zu begehen — zum Beispiel unsittlich zu handeln — ist etwas ganz anderes (1. Korinther 6:9, 10). In einem solchen Fall benötigt ein Jugendlicher Hilfe. Das Problem ist nur, daß es alles andere als leicht ist, ein Vergehen zu bekennen.

Ein christliches Mädchen beispielsweise ließ sich auf voreheliche Geschlechtsbeziehungen ein. Sie beschloß, den Versammlungsältesten davon zu berichten, und setzte sogar ein Datum fest, an dem sie das tun wollte. Doch sie verschob die Angelegenheit. Später verschob sie sie noch einmal. Bald war ein ganzes Jahr ins Land gegangen!

Nichts verborgen“

Solltest du eine schwere Sünde begangen haben, mußt du dir darüber im klaren sein, daß es eine ganz schlechte Idee ist, die Sache verheimlichen zu wollen. Die Wahrheit kommt in der Regel sowieso heraus. Als Mark noch klein war, zerbrach er einmal einen Wandschmuck aus Keramik. „Ich versuchte, die Keramik ganz vorsichtig zu kleben, doch meine Eltern bemerkten die Risse bald“, erinnert er sich. Natürlich bist du kein Kind mehr. Doch die meisten Eltern spüren es gewöhnlich, wenn mit ihren Kindern etwas nicht stimmt.

„Ich versuchte, meine Probleme durch Lügen zu verbergen“, gibt die 15jährige Ann zu, „aber dadurch machte ich alles noch viel schlimmer.“ Meistens haben Lügen kurze Beine. Und wenn deine Eltern feststellen, daß du sie belogen hast, werden sie wahrscheinlich ärgerlich — ärgerlicher, als sie vielleicht gewesen wären, wenn du ihnen von Anfang an reinen Wein eingeschenkt hättest.

Das, was die Bibel sagt, ist von noch größerer Bedeutung. Es heißt: „Da ist nichts verborgen, was nicht offenbar werden wird, noch irgend etwas sorgsam verheimlicht, was nie bekanntwerden und nie an die Öffentlichkeit kommen wird“ (Lukas 8:17). Jehova weiß, was wir gerade tun und was wir getan haben. Du kannst dich vor ihm ebensowenig verstecken, wie Adam es konnte (1. Mose 3:8-11). Nach einiger Zeit erfahren möglicherweise auch andere von deinen Sünden (1. Timotheus 5:24).

Eine Sünde zu verschweigen kann dir noch auf andere Weise schaden. Der Psalmist David schrieb: „Als ich stillschwieg, verzehrten sich meine Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag. Denn Tag und Nacht war deine Hand schwer auf mir“ (Psalm 32:3, 4). Ja, es kann psychisch sehr belastend sein, wenn du versuchst, die Angelegenheit geheimzuhalten. Innere Unruhe und Schuldgefühle sowie die Angst vor dem Bekanntwerden der Sünde können dich völlig verzweifeln lassen. Du magst beginnen, dich von deinen Angehörigen und Freunden zurückzuziehen. Oder du hast sogar das Gefühl, von Gott abgeschnitten zu sein. „Ich mußte mit meinem schlechten Gewissen fertig werden, das daher rührte, daß ich Jehova traurig gemacht hatte“, schreibt Andrew, ein Jugendlicher. „Es nagte ständig an mir.“

Das Schweigen brechen

Gibt es einen Ausweg aus der innerlichen Aufgewühltheit? In der Tat! Der Psalmist sagte: „Meine Sünde habe ich dir schließlich bekannt, und mein Vergehen habe ich nicht zugedeckt. ... Und du selbst hast das durch meine Sünden verursachte Vergehen verziehen“ (Psalm 32:5; vergleiche 1. Johannes 1:9). Nachdem Andrew seine Sünde gestanden hatte, hatte er das Gefühl, als sei ihm ein Stein vom Herzen gefallen. Er erinnert sich: „Ich betete zu Jehova und bat ihn ernstlich um Vergebung.“

Das kannst auch du tun. Bete zu Jehova. Er weiß zwar, was du getan hast, aber gestehe es ihm trotzdem demütig im Gebet. Bitte ihn um Vergebung, und laß dich davon nicht dadurch abhalten, daß du denkst, du seist zu schlecht, als daß dir geholfen werden könne. Jesus starb, damit wir trotz unserer Unvollkommenheit Gottes Gunst erlangen können (1. Johannes 2:1, 2). Du kannst Gott außerdem um Kraft bitten, die nötigen Änderungen vorzunehmen. Den 51. Psalm zu lesen mag dir eine besonders große Hilfe sein, dich im Gebet an Gott zu wenden.

Deinen Eltern davon berichten

Allerdings reicht es nicht aus, nur Gott die Sünde zu bekennen. Du bist auch verpflichtet, deinen Eltern davon zu berichten. Ihnen wurde von Gott geboten, dich „in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ zu erziehen (Epheser 6:4). Das können sie nur dann tun, wenn sie deine Probleme kennen. Wie gesagt, es mag dir weder leichtfallen, mit deinen Eltern zu reden, noch mag es angenehm sein. Nach ihrer ersten Reaktion werden sie es bestimmt schaffen, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten. Möglicherweise freuen sie sich sogar darüber, daß du so viel Vertrauen zu ihnen hast und ihnen von deinem Problem berichtest. Das Gleichnis Jesu vom verlorenen Sohn handelt von einem jungen Mann, der unsittlich handelte. Als er jedoch schließlich seine Sünden bekannte, hieß sein Vater ihn mit offenen Armen willkommen (Lukas 15:11-24). Deine Eltern helfen dir sicherlich auch. Schließlich lieben sie dich immer noch!

Wahrscheinlich hast du Angst davor, deinen Eltern weh zu tun. Es schmerzt sie aber nicht, daß du deine Sünde bekennst; vielmehr schmerzt sie die Tatsache, daß du sie überhaupt begangen hast. Die Sünde zu bekennen ist der erste Schritt hin zur Linderung ihres Schmerzes. Ann, von der bereits die Rede war, erzählte ihren Eltern alles, und danach fühlte sie sich sehr erleichtert.b

Auch Schamgefühle und Verlegenheit könnten dich davon zurückhalten, das, was du getan hast, zu bekennen. Der treue jüdische Abschreiber Esra bekannte die Sünden seines Volkes, und obwohl er sie selbst nicht begangen hatte, sagte er: „Ich schäme mich wirklich und scheue mich, mein Angesicht zu dir zu erheben, o mein Gott“ (Esra 9:6). Eigentlich ist es ein gutes Zeichen, daß du dich schämst, wenn du etwas Verkehrtes getan hast. Das zeigt, daß dein Gewissen noch intakt ist. Und im Laufe der Zeit werden die Schamgefühle nachlassen. Andrew drückt es so aus: „Es fällt wahnsinnig schwer und ist so peinlich, etwas zu beichten. Doch es tröstet einen, zu wissen, daß Jehova in großem Maße vergibt.“

Sich an die Ältesten wenden

Wenn du ein Christ bist, ist es nicht damit getan, deinen Eltern von der Sache zu berichten. Andrew erzählt: „Mir war klar, daß ich die Versammlungsältesten über mein Problem informieren mußte. Zu wissen, daß sie da waren, um mir zu helfen, war eine richtige Erleichterung.“ Ja, die Jugendlichen unter Jehovas Zeugen können und sollten sich an die Versammlungsältesten um Hilfe und Ermunterung wenden. Warum aber nicht einfach zu Jehova beten und es dabei bewenden lassen? Weil Jehova den Ältesten die Verantwortung übertragen hat, ‘beständig über unsere Seelen zu wachen’ (Hebräer 13:17). Sie können dir helfen, nicht noch einmal zu sündigen. (Vergleiche Jakobus 5:14-16.)

Mach dir nichts vor, indem du meinst, du kämst schon selbst zurecht. Wenn du wirklich so stark bist, wieso hast du dir dann überhaupt etwas zuschulden kommen lassen? Fest steht: Du mußt bei anderen Hilfe suchen. Andrew nahm seinen Mut zusammen und tat genau das. Was rät er? „Ich empfehle jedem, der schwer gesündigt hat oder in eine schwere Sünde verstrickt ist, Jehova und einem seiner Hirten sein Herz zu öffnen.“

Aber wie kannst du dich an einen Ältesten wenden? Suche dir einen aus, bei dem du dich recht wohl fühlst. Du kannst zum Beispiel sagen: „Es gibt da etwas, worüber ich mit dir reden muß“ oder: „Ich habe ein Problem“ oder auch: „Ich habe ein Problem und brauche deine Hilfe.“ Indem du ehrlich und aufrichtig bist, zeigst du deutlich, daß du bereust und dich gern ändern möchtest.

„Ich habe Angst, ausgeschlossen zu werden“

Was läßt sich dazu sagen? Eine schwere Sünde kann einen Gemeinschaftsentzug nach sich ziehen, das stimmt; doch niemand wird automatisch ausgeschlossen. Es wird nur denjenigen die Gemeinschaft entzogen, die nicht bereuen wollen — die störrisch sind und sich nicht ändern wollen. In Sprüche 28:13 heißt es: „Wer seine Übertretungen zudeckt, wird kein Gelingen haben, doch dem, der sie bekennt und läßt, wird Barmherzigkeit erwiesen werden.“ Die Tatsache, daß du dich an die Ältesten um Hilfe wendest, beweist, daß du dich ändern möchtest. Die Ältesten bestrafen nicht in erster Linie, sondern sie heilen. Sie sind verpflichtet, Gottes Volk gütig zu behandeln und die Würde des einzelnen zu wahren. Sie möchten dir helfen, ‘gerade Bahnen für deine Füße’ zu schaffen (Hebräer 12:13).

Zugegeben, wo Täuschung mit im Spiel ist oder eine schwere Sünde lange Zeit getrieben wurde, fehlen überzeugende „Werke ..., die der Reue entsprechen“, womöglich (Apostelgeschichte 26:20). Manchmal ist ein Gemeinschaftsentzug die Folge. Und selbst wenn jemand bereut, sind die Ältesten verpflichtet, ihn in irgendeiner Form zur Verantwortung zu ziehen. Solltest du dich über ihre Entscheidung ärgern oder verbittert sein? Paulus rät gemäß Hebräer 12:5, 6: „Mein Sohn, achte die Zucht von Jehova nicht gering, noch ermatte, wenn du von ihm zurechtgewiesen wirst; denn wen Jehova liebt, den züchtigt er; ja er geißelt jeden, den er als Sohn aufnimmt.“ Ganz gleich, wie die Zucht ausfällt, sieh sie als Beweis dafür, daß Gott dich liebt. Denke daran, daß dein gutes Verhältnis zu unserem barmherzigen Vater, Jehova Gott, durch echte Reue wiederhergestellt wird.

Es erfordert Mut, Fehler zuzugeben. Doch dadurch stellst du die Dinge nicht nur mit deinen Eltern richtig, sondern auch mit Jehova Gott. Laß dich weder durch Angst, Stolz noch durch Schamgefühle davon abhalten, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Vergiß nicht: Jehova vergibt „in großem Maße“ (Jesaja 55:7).

[Fußnoten]

a Einige Namen wurden geändert.

b Informationen darüber, wie man sich an die Eltern wenden kann, sind im zweiten Kapitel des Buches Fragen junger Leute — Praktische Antworten, herausgegeben von der Wachtturm-Gesellschaft, zu finden.

[Herausgestellter Text auf Seite 12]

„Ich empfehle jedem, der ... gesündigt hat ..., Jehova ... sein Herz zu öffnen“ (Andrew)

[Bild auf Seite 11]

Den Eltern einen Fehler einzugestehen kann zu geistiger Heilung führen

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