Die ganze Erde ein Naturschutzgebiet
WER ist das gefährlichste Lebewesen auf der Erde? Schauen wir in den Spiegel. Ja, der Mensch ist das schlimmste Raubtier, das es gibt! Er richtet sogar unter seinen eigenen Artgenossen große Metzeleien an.
Die Erde — und der Zoo, besonders wenn er die letzte Zuflucht ist — wird für wildlebende Tiere erst dann ein sicherer Ort sein, wenn es den Krieg, die Geißel der Menschheit, nicht mehr gibt. Den Zweiten Weltkrieg überlebten nur 91 der 12 000 Tiere des Berliner Zoos. Viele andere Zoos mußten ähnliche Verluste hinnehmen. Während des letzten Krieges auf dem Balkan evakuierten mutige Zooleute viele Tiere, doch Hunderte andere Tiere, darunter Hirsche, Großkatzen, Bären und Wölfe, wurden getötet. Unlängst haben die Roten Khmer nach offiziellen Aussagen, die in der Zeitung The Australian abgedruckt waren, in den Dschungeln von Kambodscha vorsätzlich viele seltene Tiere abgeschlachtet. Warum? Um die Tierhäute und andere tierische Produkte gegen Waffen einzutauschen!
Die mutwillige Zerstörung der Natur, zum Beispiel auf der Peron-Halbinsel südwestlich von Darwin (Australien), ist ein weiteres Übel, das abgeschafft werden muß, sollen die Tiere in Sicherheit leben, ob innerhalb oder außerhalb von Zoos. Zweimal im Laufe von drei Jahren wurde die Pelikankolonie auf der Peron-Halbinsel abgebrannt, anscheinend nur um Tausende von noch flugunfähigen Jungvögeln auf die grausamste Weise zu töten.
In den letzten Jahrzehnten ist das Artensterben jedoch größtenteils nicht auf vorsätzliche Boshaftigkeit zurückzuführen, vielmehr ist es den Begleiterscheinungen einer wachsenden Weltbevölkerung zuzuschreiben, die dringend Lebensraum und fruchtbares Land benötigt. Angesichts des unbarmherzigen Vordringens in die Lebensräume der Tiere und der damit einhergehenden Umweltverschmutzung heißt es in The World Zoo Conservation Strategy warnend: „Die Aussichten für die Ökosysteme im 21. Jahrhundert sind trübe. Nichts deutet darauf hin, daß der Zerstörungsprozeß, der praktisch in allen Teilen der Erde zu beobachten ist, bald zum Stillstand kommt.“
In Anbetracht der wachsenden Besorgnis über die Zukunft der Erde erscheint einem die Hoffnung auf eine Zeit, in der die ganze Erde ein Naturschutzgebiet sein wird, vielleicht zu schön, um wahr zu sein. Doch die sichere Grundlage dafür haben nicht kurzsichtig handelnde Menschen gelegt, die einem Wissenschaftsjournalisten zufolge noch vor 50 Jahren nicht im geringsten mit einer Zerstörung der Ökosysteme, wie sie heute stattfindet, rechneten, sondern derjenige, der diese Zerstörung vorausgesehen hat, Jehova Gott. Vor mehr als neunzehnhundert Jahren ließ er voraussagen, daß die Menschheit in der heutigen Zeit dabeisein würde, „die Erde [zu] verderben“ (Offenbarung 11:18). Als diese Prophezeiung geäußert wurde, war die Erde nur wenig bevölkert, und somit mag die Vorhersage damals vielen Menschen unrealistisch erschienen sein. Doch als wie wahr sie sich erwiesen hat!
Paradoxerweise findet das Verderben der Erde zu einem Zeitpunkt statt, zu dem für die Wissenschaft und die Technologie fast nichts mehr unmöglich zu sein scheint: Mit Hilfe von Sendern und Satelliten lassen sich gefährdete Arten überwachen, die Zerstörung des Regenwaldes läßt sich an Hand der von Satelliten gezeigten Quadratmeterzahl berechnen, und der Grad der Luftverschmutzung wird in ppm (Teile auf eine Million) gemessen. Doch abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen, ist der Mensch offenbar unfähig, den riesigen Datenberg dahin gehend zu nutzen, die nötigen Maßnahmen zu ergreifen. Er könnte mit dem Fahrer eines außer Kontrolle geratenen Zuges verglichen werden. Dieser hat vor sich einen Gerätetisch mit lauter elektronischen Spielereien und Monitoren, die ihn auf dem laufenden halten — aber den Zug zum Stehen bringen, das kann er nicht.
Warum scheitern die Bemühungen?
Angenommen, der stolze, gewissenlose Geschäftsführer einer großen Fabrik hört den Fabrikbesitzer sagen, er werde ihn nicht befördern, sondern ihn in einigen Monaten entlassen. Er grollt dem Besitzer, und boshaft, wie er ist, setzt er Lügen, Bestechungsgelder und alle möglichen üblen Tricks ein, um einige Arbeiter auf seine Seite zu ziehen und mit ihrer Hilfe die Fabrik herunterzuwirtschaften. Sie sorgen dafür, daß Maschinen ausfallen, die Produktionsgeschwindigkeit abnimmt und die Produkte fehlerhaft sind, stellen das aber so schlau an, daß ihnen keine Schuld dafür gegeben werden kann. Unterdessen versuchen ehrliche Fabrikarbeiter, die nicht begreifen, was wirklich gespielt wird, den Schaden wiedergutzumachen, doch je mehr sie sich anstrengen, desto verzweifelter wird die Lage.
Der intrigante „Geschäftsführer“ des gegenwärtigen Systems verfährt mit den Menschen und mit der Erde auf ähnliche Weise. „Seine Anschläge“ müssen uns dagegen nicht „unbekannt“ bleiben, denn die Bibel reißt ihm sozusagen seine Tarnkappe herunter und stellt ihn als ein grollendes Geistwesen bloß, als einen Engel, der größenwahnsinnig wurde und nach Anbetung lechzte — Satan, der Teufel (2. Korinther 2:11; 4:4). Gott warf ihn jedoch aus seiner himmlischen Familie hinaus und verurteilte ihn zum Tod (1. Mose 3:15; Römer 16:20).
Wie der intrigante Geschäftsführer der Fabrik unterhält der „Vater der Lüge“ ein Arsenal von hinterhältigen Methoden, durch die er seine Wut abreagiert. Er haßt Jehova Gott und möchte dessen Schöpfung ruinieren (Johannes 8:44). Satans wirkungsvollste Waffen sind Habgier, Materialismus, verlogene Propaganda und schädliche religiöse Lehren. Mit diesen Mitteln ‘führt er die ganze bewohnte Erde irre’ und macht aus den Menschen, die die Erde eigentlich pflegen sollten, die grausamsten Raubtiere, Anhänger Nimrods, der in alter Zeit ein „gewaltiger Jäger im Widerstand gegen Jehova“ war (Offenbarung 12:9, 12; 1. Mose 1:28; 10:9).
Die einzige realistische Hoffnung auf ein globales Naturschutzgebiet
Der Sieg über menschliche und übermenschliche Mächte, die schuld am Aussterben der Arten sind, ist hingegen möglich. Der allmächtige Schöpfer aller Lebewesen kann uns aus der Misere befreien, und das hat er auch durch seine himmlische Regierung zu tun versprochen. Er hat angekündigt, die „Raubtiere“ zu verderben, die die Erde verderben. Darum beten wir, wenn wir sagen: „Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel“ (Matthäus 6:9, 10, Lutherbibel).
Haben wir bemerkt, daß das Kommen des Reiches mit dem Willen Gottes auf Erden in Verbindung gebracht wird? Dem ist so, weil Gottes Königreich die Regierung Gottes für die Erde ist. Und ein Königreich hat einen König — in diesem Fall ist es Jesus Christus, der „König der Könige und Herr der Herren“ (Offenbarung 19:16). Das Königreich hat auch Untertanen. Jesus sagte: „Glücklich sind die Mildgesinnten, da sie die Erde erben werden“ (Matthäus 5:5). Diese mildgesinnten Menschen sind die irdischen Untertanen, und unter der Führung des Königreiches Gottes werden sie sich liebevoll um ihr Erbe kümmern und es in ein blühendes Paradies voller Artenreichtum umgestalten. Interessanterweise wird in Strategy gesagt: „Die Zukunft des Menschen und der Natur ist nur dann gewährleistet, wenn alle Menschen in Eintracht mit der Natur leben können.“
Die Geschichte und die unvollkommene menschliche Natur sprechen dagegen, daß „alle Menschen“ jemals „in Eintracht“ mit der Natur leben können, denn die Menschen ignorieren Jehova. Tatsächlich hat Gott das heutige System bis jetzt unter anderem deswegen bestehenlassen, damit bewiesen wird, was für ein Fehlschlag die Menschenherrschaft ist. Aber in kurzem werden sich alle, die Christi Herrschaft herbeisehnen, wunderbaren Friedens erfreuen. Das wird in Jesaja 11:9 bestätigt, wo auch darauf hingewiesen wird, warum nur diese Personen „in Eintracht“ mit der Natur leben können. Es heißt: „Sie werden keinen Schaden stiften noch irgendwie Verderben anrichten auf meinem ganzen heiligen Berg; denn die Erde wird bestimmt erfüllt sein mit der Erkenntnis Jehovas, wie die Wasser das ganze Meer bedecken.“ Ja, die göttliche Unterweisung ist der entscheidende Faktor. Und ist es nicht logisch, daß niemand sonst als der Schöpfer der Natur solch eine Weisheit besitzt?
Was geschieht mit den Menschen, die Jehova weiterhin ignorieren? „Was die Bösen betrifft, von der Erde werden sie weggetilgt“, lesen wir in Sprüche 2:22. Ja, ihr Widerstand gegen Gott und ihre Gleichgültigkeit wird ihnen in der schnell herannahenden „großen Drangsal“ ihr Leben kosten, in der Gott all jene richten wird, die nicht damit aufgehört haben, seine Schöpfung aus selbstsüchtigen Gründen auszubeuten und zu ruinieren (Offenbarung 7:14; 11:18).
Möchten wir uns gern an dem Projekt zur Neugestaltung der Erde beteiligen? Dann sollten wir durch ein Studium der Bibel in Erfahrung bringen, was Gott von uns erwartet. Nur mit Hilfe der Bibel gelingt es uns, unser Denken mit dem des Schöpfers in Einklang zu bringen (2. Timotheus 3:16; Hebräer 4:12). Und indem wir das in die Tat umsetzen, was wir lernen, werden wir außerdem nicht nur heute schon bessere Bürger, sondern wir beweisen auch, daß wir tatsächlich zu denjenigen gehören, denen Jehova die schnell herannahende „neue Erde“ anvertrauen wird (2. Petrus 3:13).
Die Herausgeber dieser Zeitschrift oder die Versammlung der Zeugen Jehovas, die in Ihrer Nähe ist, würde sich freuen, Ihnen zu einem kostenlosen Bibelkurs zu verhelfen oder Ihnen zusätzlichen Lesestoff zukommen zu lassen, der das zuvor Besprochene erklärt, falls das Ihr Wunsch ist.