Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g97 22. 7. S. 24-27
  • Eine ungesunde Lebensweise — Wie hoch sind die Kosten?

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Eine ungesunde Lebensweise — Wie hoch sind die Kosten?
  • Erwachet! 1997
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Änderung der Lebensweise
  • Wird immer geraucht werden?
    Erwachet! 1981
  • Sollte man das Rauchen verbieten?
    Erwachet! 1981
  • Alkoholmissbrauch — eine soziale Katastrophe
    Erwachet! 2005
  • Zigarette? — Nein, danke!
    Erwachet! 1996
Hier mehr
Erwachet! 1997
g97 22. 7. S. 24-27

Eine ungesunde Lebensweise — Wie hoch sind die Kosten?

„KRANKHEIT ist der Gebieter über jeden Menschen“, so lautet ein dänisches Sprichwort. Jeder, der von einer chronischen Krankheit geplagt wird, kann in der Tat bezeugen, daß dieser „Gebieter“ recht grausam sein kann. Vielleicht überrascht es uns jedoch, zu erfahren, daß eine Krankheit häufig eher ein „eingeladener Gast“ ist. Die US-Zentren für Gesundheitsüberwachung schreiben 30 Prozent der Zeit, die Patienten im Krankenhaus verbringen, Krankheiten und Verletzungen zu, die vermeidbar gewesen wären. Was ist deren Ursache? Eine ungesunde und gesundheitsgefährdende Lebensweise. Betrachten wir einige Beispiele.

RAUCHEN Ira, 53 Jahre alt, leidet an einem Emphysem — eine Folge davon, daß er seit fast 40 Jahren Raucher ist. Er muß ständig mit Sauerstoff aus einem Sauerstoffgerät versorgt werden, was monatlich umgerechnet knapp 700 Mark kostet. 1994 belief sich die Rechnung für seinen neuntägigen Krankenhausaufenthalt auf umgerechnet etwa 30 000 Mark, wodurch die Gesamtkosten für Iras medizinische Versorgung in jenem Jahr auf umgerechnet zirka 34 000 Mark kletterten. Dennoch sieht Ira keine Notwendigkeit, das Rauchen aufzugeben. „Ich habe nun mal dieses enorme Verlangen nach einer Zigarette“, erklärt er.

Ira ist kein Einzelfall. Trotz der weithin bekannten Gefahren des Rauchens werden jeden Tag weltweit ungefähr 15 Milliarden Zigaretten angezündet. In den Vereinigten Staaten belaufen sich die jährlichen Gesundheitsausgaben für tabakbedingte Krankheiten auf schätzungsweise 50 Milliarden Dollar. Das heißt, daß 1993 auf jede gekaufte Schachtel Zigaretten im Durchschnitt umgerechnet 3,50 Mark entfielen, die zur Behandlung von tabakbedingten Krankheiten aufgewendet wurden.

Schon gleich nach der Geburt eines Menschen kann es damit anfangen, daß Gesundheitskosten für tabakbedingte Krankheiten anfallen. Hier nur ein Beispiel: Eine Studie in den Vereinigten Staaten belegte, daß bei Raucherinnen ein doppelt so hohes Risiko besteht, ein Kind mit einer Lippen- oder Gaumenspalte zur Welt zu bringen — Mißbildungen, die in den ersten zwei Lebensjahren bis zu vier Operationen erforderlich machen können. Die Kosten für die Behandlung dieser Mißbildungen und für die Folgeleistungen, die den Betroffenen im Laufe ihres Lebens entstehen, betragen pro Person im Durchschnitt umgerechnet 170 000 Mark. Selbstverständlich läßt sich der emotionelle Schaden, den solch ein Geburtsfehler mit sich bringt, nicht in einem Geldbetrag ausdrücken.

Nach Ansicht einiger Personen werden die Gesundheitsausgaben für tabakbedingte Krankheiten durch die Tatsache aufgewogen, daß viele Raucher nicht alt genug werden, um Sozialversicherungsleistungen in Anspruch zu nehmen. Wie jedoch im New England Journal of Medicine bemerkt wurde, „ist diese Folgerung strittig; außerdem würden die meisten darin übereinstimmen, daß der frühe Tod von Menschen infolge des Rauchens kein humanes Mittel zur Senkung der Gesundheitskosten ist“.

ALKOHOLMISSBRAUCH Alkoholmißbrauch ist mit einer Reihe von Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht worden, wozu Leberzirrhose, Herzerkrankungen, Gastritis, Geschwüre und Bauchspeicheldrüsenentzündung gehören. Alkoholmißbrauch kann auch die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten wie Lungenentzündung vergrößern. Wie Dr. Stanton Peele erklärte, werden in den Vereinigten Staaten jährlich „10 Milliarden Dollar für die Behandlung von Personen ausgegeben, die nicht mit Alkohol umgehen können“.

Der Alkoholkonsum wirkt sich oftmals auf das ungeborene Leben im Mutterleib aus. Allein in den Vereinigten Staaten kommen jedes Jahr Zehntausende von Kindern mit Geburtsfehlern zur Welt, weil ihre Mutter während der Schwangerschaft Alkohol trank. Bei manchen Neugeborenen wird Alkoholembryopathie diagnostiziert, und häufig sind diese Kinder geistig zurückgeblieben und körperlich fehlgebildet. Die Höhe der Behandlungskosten, die im Laufe des Lebens eines solchen Kindes entstehen, wird auf durchschnittlich 1,4 Millionen Dollar geschätzt.

Da Alkohol die Kontrolle über Impulsivreaktionen erschwert, spielt übermäßiges Trinken bei Gewaltausbrüchen, die zu behandlungsbedürftigen Verletzungen führen können, nicht selten eine Rolle. Betrunkene Autofahrer können außerdem nicht wiedergutzumachenden Schaden anrichten. Die achtjährige Lindsey beispielsweise mußte vom Rücksitz des Autos ihrer Mutter befreit werden, nachdem das Auto einer betrunkenen Autofahrerin mit ihnen kollidiert war. Das Mädchen verbrachte 7 Wochen im Krankenhaus und mußte mehrmals operiert werden. Die Behandlungskosten beliefen sich auf umgerechnet über eine halbe Million Mark. Glücklicherweise überlebte Lindsey.

DROGENMISSBRAUCH Die in Amerika durch Drogenmißbrauch entstehenden Kosten werden von einer Forscherin auf 67 Milliarden Dollar jährlich geschätzt. Joseph A. Califano junior, Direktor des Zentrums für Abhängigkeit und Suchtmittelmißbrauch an der New Yorker Columbia-Universität, weist ebenfalls auf einen kostspieligen Aspekt des Drogenproblems hin: „Crack-Babys, die vor einem Jahrzehnt noch eine Ausnahme bildeten, gibt es heute viele, und sie kosten ein Krankenhaus pro Tag 2 000 Dollar. ... Die Kosten, die aufgewendet werden, damit eines dieser Babys das Erwachsenenalter erreicht, können bis zu 1 Million Dollar betragen.“ Außerdem, so Califano, „ist ein Großteil der fast 3 Milliarden Dollar, die 1994 im Rahmen des Gesundheitsfürsorgeprogramms für stationäre Heilbehandlungen von drogengeschädigten Patienten ausgegeben wurden, auf das Versäumnis von Schwangeren zurückzuführen, die Schwangerschaftsvorsorge in Anspruch zu nehmen und die Finger von Drogen zu lassen“.

Die Tragik der Situation wird einem noch klarer, wenn man sich vor Augen hält, wieviel menschliches Leid dieses Laster anrichtet. Ehestreitigkeiten, Vernachlässigung der Kinder und Geldnot gehören zu den häufigsten Problemen von Familien, die durch Drogenmißbrauch zerrüttet sind.

PROMISKUITÄT In den Vereinigten Staaten ziehen sich jedes Jahr mehr als 12 Millionen Menschen eine sexuell übertragbare Krankheit zu, womit die Vereinigten Staaten das Industrieland mit der höchsten Rate an sexuell übertragbaren Krankheiten sind. David Celentano von der Fakultät für Gesundheitslehre und Volksgesundheit der Johns-Hopkins-Universität nannte das „eine nationale Peinlichkeit“. Die durch diese Krankheiten — Aids ausgeschlossen — unmittelbar entstehenden Kosten beziffern sich auf jährlich ungefähr 10 Milliarden Dollar. Jugendliche sind besonders gefährdet. Und das verwundert nicht. Einem Bericht zufolge sind etwa 70 Prozent der Zwölftkläßler sexuell aktiv, und fast 40 Prozent davon hatten bereits mindestens vier verschiedene Sexualpartner.

Aids ist für das Gesundheitswesen eine Katastrophe für sich. Anfang 1996 kostete die erfolgreichste Behandlung — eine Kombination von Proteasenhemmern und herkömmlichen Medikamenten — umgerechnet zwischen 20 000 und 30 000 Mark pro Patient pro Jahr. Das ist jedoch nur ein kleiner Teil der eigentlichen Kosten, unter die auch der Arbeitsausfall des Aidskranken und derjenigen fällt, die sich von der Arbeit oder von der Schule frei nehmen, um den Patienten zu pflegen. Man schätzt, daß bis zum Jahr 2000 durch HIV/Aids weltweit Kosten in Höhe von 356 Milliarden bis 514 Milliarden Dollar entstehen werden — eine Summe, die die gesamte Volkswirtschaft eines Staates wie Australien oder Indien zusammenbrechen lassen könnte.

GEWALT Als Joycelyn Elders US-Gesundheitsministerin war, erklärte sie, daß sich die durch Gewalt verursachten Gesundheitsausgaben 1992 auf 13,5 Milliarden Dollar beliefen. Der amerikanische Präsident Bill Clinton bemerkte: „Einer der Gründe, warum das amerikanische Gesundheitswesen eine so teure Angelegenheit ist, besteht darin, daß unsere Krankenhäuser und Notaufnahmen voll von Leuten sind, die angeschossen oder niedergestochen wurden.“ Aus berechtigtem Grund wird Gewalt in den Vereinigten Staaten im Journal of the American Medical Association „ein Notstand der Volksgesundheit“ genannt. Weiter heißt es: „Obwohl Gewalttätigkeit keine Krankheit im herkömmlichen Sinn ist, sind ihre Auswirkungen auf die Gesundheit des einzelnen und die der ganzen Nation doch so tiefgreifend wie die von vielen physiologischen Krankheiten, ja vielleicht noch tiefgreifender.“

In einem von 40 Krankenhäusern in Colorado zusammengestellten Bericht war zu lesen, daß sich die Gesundheitsausgaben für jedes Opfer von Gewalttätigkeit in den ersten 9 Monaten des Jahres 1993 im Durchschnitt auf umgerechnet rund 16 000 Mark bezifferten. Über die Hälfte der Krankenhauspatienten waren nicht krankenversichert, und viele von ihnen konnten oder wollten nicht für die Kosten aufkommen. Solche Situationen führen zur Anhebung von Steuern und Versicherungsbeiträgen sowie zu höheren Krankenhausrechnungen. Die Krankenhausvereinigung von Colorado erklärte: „Jeder wird zur Kasse gebeten.“

Änderung der Lebensweise

Vom menschlichen Standpunkt aus sind die Aussichten düster, daß sich die Entwicklung hin zu einer ungesunden Lebensweise ins Gegenteil verkehrt. „Amerika ist nicht der Garten Eden, und es wird uns nie gelingen, den Suchtmittelmißbrauch gänzlich auszurotten“, hieß es in einem Bericht der Columbia-Universität. „Doch je besser wir dieses Problem in den Griff bekommen, desto mehr gesunde Babys werden zur Welt kommen, desto mehr werden Gewalttaten und Verbrechen sowie Aidsfälle zurückgehen, Steuern und Gesundheitsausgaben sinken, Gewinne steigen und desto mehr wird sich der Bildungsstand von Schülern heben.“

Jehovas Zeugen haben festgestellt, daß die Bibel die größte Hilfe dabei ist, dieses Ziel zu erreichen. Die Bibel ist kein gewöhnliches Buch. Sie ist vom Schöpfer des Menschen, von Jehova Gott, inspiriert (2. Timotheus 3:16, 17). Er ist derjenige, ‘der uns zum Nutzen uns lehrt, der uns auf den Weg treten läßt, auf dem wir wandeln sollten’ (Jesaja 48:17). Die in der Bibel enthaltenen Grundsätze sind gesundheitsfördernd, und diejenigen, die sich danach ausrichten, ziehen großen Nutzen daraus.

Esther beispielsweise war früher eine starke Raucherin.a Nachdem Jehovas Zeugen begonnen hatten, mit ihr die Bibel zu studieren, lud die Zeugin, die das Bibelstudium leitete, sie zu einem eintägigen Besuch der Weltzentrale der Zeugen Jehovas in Brooklyn (New York) ein. Zuerst zögerte Esther. Da sie wußte, daß Zeugen Jehovas nicht rauchen, fragte sie sich, wie sie es schaffen sollte, mit ihnen einen ganzen Tag zu verbringen. Also steckte sie eine Zigarette in ihren Geldbeutel und dachte sich, falls sie das Verlangen danach überkommen würde, könnte sie sich einfach davonstehlen und die Zigarette auf einer Toilette rauchen. So kam es auch. Nachdem eine der Führungen zu Ende war, ging Esther auf die Toilette und holte die Zigarette heraus. Dann fiel ihr jedoch etwas auf. Der Toilettenraum war blitzblank, und die Luft war sauber. „Ich brachte es einfach nicht übers Herz, den Raum mit meiner Zigarette zu verpesten“, sagt sie rückblickend, „also warf ich sie in ein Klosettbecken und betätigte die Spülung. Und das war die letzte Zigarette, die ich angerührt habe!“

In der ganzen Welt lernen Millionen Menschen wie Esther, in Einklang mit den Grundsätzen der Bibel zu leben. Davon profitieren sie selbst, und sie werden für das Gemeinwesen noch wertvoller. Am wichtigsten ist jedoch, daß sie ihren Schöpfer, Jehova Gott, dadurch ehren. (Vergleiche Sprüche 27:11.)

So sehr sich der Mensch auch anstrengen mag, einen „Garten Eden“ wird er nicht wiedererschaffen können. Doch wie die Bibel sagt, wird Gott das tun. In 2. Petrus 3:13 lesen wir: „Es [gibt] neue Himmel und eine neue Erde, die wir gemäß seiner [Gottes] Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen.“ (Vergleiche Jesaja 51:3.) Auf dieser neuen Erde wird man sich nicht mehr um die Gesundheitspflege Gedanken machen müssen, denn die Menschen werden sich eines vollkommen gesunden Lebens erfreuen, so wie Gott es von Anfang an vorgesehen hatte (Jesaja 33:24). Würden Sie gern mehr über Gottes Verheißungen erfahren? Jehovas Zeugen sind Ihnen dabei gern behilflich.

[Fußnote]

a Der Name wurde geändert.

[Bildnachweis auf Seite 26]

© 1985 P. F. Bentley/Black Star

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen