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Erwachet! 1998
g98 8. 5. S. 25-27

Das Geheimnis der Dolmen — Warum? Wann? Wie?

VON UNSEREM KORRESPONDENTEN IN DEN NIEDERLANDEN

„WAS ist ein Dolmen?“ mag man sich fragen. Es handelt sich um eine prähistorische Stätte, bestehend aus mindestens zwei schweren, aufrechtstehenden Steinen mit einem Deckstein, die zusammen meistens eine als Grabstätte benutzte Kammer bildeten. Dolmen sind vorwiegend in West-, Nord- und Südeuropa anzutreffen.

In der niederländischen Provinz Drente liegen die Dolmen im allgemeinen in landschaftlich reizvoller Umgebung. Der berühmte Maler Vincent van Gogh schrieb in einem Brief: „Drente ist so überaus schön, daß ich es lieber nicht gesehen haben wollte, sollte ich hier nicht für immer bleiben können!“ Nicht nur, wer die Natur liebt, sondern auch, wer sich für Archäologie interessiert, kommt bei einem Besuch der Dolmen in Drente voll auf seine Kosten.

Warum sollte man sich überhaupt für Ansammlungen alter Steine interessieren? Wißbegierde wäre ein Grund. Weshalb haben Völker früherer Zeiten große Mühen auf sich genommen, um diese schweren Steinblöcke zu bewegen, zu bearbeiten und aufzustellen? Manche Steine wiegen Tonnen. Und damals hatte man keine Kräne, um sie hochzuwuchten. Was läßt sich also über die Dolmen in Erfahrung bringen?

Megalithmonumente

Dolmen werden als megalithische Monumente eingestuft. („Megalith“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „großer Stein“.) Vielleicht kennt der eine oder andere die Menhire Frankreichs, die nach einem bretonischen Wort, das „langer Stein“ bedeutet, benannt sind. Auf der Baleareninsel Menorca gibt es Megalithen, Taulas (Tische) genannt, die aus einem senkrecht gesetzten Stein bestehen, auf dem waagrecht eine schwere Steinplatte ruht, wodurch ein monumentales T entsteht.

Nach wie vor geht vom englischen Stonehenge Faszination aus. Stonehenge ist ein Steinkreis mit gewaltigen Steinen, manche 50 Tonnen schwer. Etwa 80 Blausteinsäulen wurden aus mehr als 380 Kilometer Entfernung von den Preseli Mountains in Wales herangeschafft. Wie das von der National Geographic Society herausgegebene Buch Mysteries of Mankind—Earth’s Unexplained Landmarks ausführt, „vermuten Gelehrte, daß es sich bei dem Monument [Stonehenge] ... um einen Tempel gehandelt habe, der die ewige Laufbahn von Sonne, Mond und Sternen am Himmel widergespiegelt haben könne, mehr aber auch nicht“.

Ein Dolmen ist heute einfach das Gerippe eines Grabmals, denn die gigantischen Steinblöcke waren ursprünglich unter einem Erd- oder Sandhügel verborgen. Aus Funden schließt man, daß es sich beim Dolmen um eine Kollektivgrabanlage handelte. Es gibt Anzeichen dafür, daß in einem bestimmten Dolmen mehr als hundert Personen begraben lagen — im Grunde war es ein Friedhof.

In den Niederlanden sind 53 Dolmen erhalten geblieben; 52 davon liegen in der Provinz Drente. Bezeichnenderweise wurden sie nicht aufs Geratewohl gebaut, sondern die meisten haben eine Ost-West-Ausrichtung; der Eingang liegt im Süden, was etwas mit dem jahreszeitlichen Stand der Sonne zu tun haben könnte. Die frühen Erbauer verwendeten aufrechtstehende Steinblöcke als Trägersteine sowie große Decksteine. Die offenen Stellen zwischen den Steinblöcken verfüllte man mit Steinbrocken. Der Fußboden wurde mit Steinen gepflastert. Der größte Dolmen in den Niederlanden — in der Nähe des Dorfes Borger — ist 22 Meter lang und besteht noch immer aus 47 Steinblöcken. Einer der Decksteine ist etwa 3 Meter lang und wiegt 20 Tonnen! All das läßt viele Fragen aufsteigen.

Wann erbaut? Von wem? Wie? Warum?

Die Antworten auf diese Fragen fallen höchst vage aus, denn es gibt keine schriftlichen Überlieferungen vom Europa jener Zeit. Daher kann man die Dolmen durchaus als geheimnisvolle Monumente bezeichnen. Was weiß man denn eigentlich über sie? Oder was wird zumindest behauptet?

Im Jahr 1660 folgerte „Hochwürden“ Picardt aus dem Städtchen Coevorden in Drente, die Dolmen seien von Riesen errichtet worden. Mit der Zeit interessierten sich die örtlichen Behörden für die Gräber. Da man mit den Steinen Deiche verstärkte sowie Kirchen und Wohngebäude errichtete, erließ das für die Landschaftsgestaltung zuständige Amt in Drente am 21. Juli 1734 ein Gesetz zum Schutz der Dolmen.

Erst 1912 wurden mehrere Dolmen gründlich von Experten untersucht. In den Dolmen wurden Tonscherben, Werkzeuge (Feuersteinäxte, Pfeilspitzen) und Schmuckstücke wie zum Beispiel Bernsteinperlen gefunden, aber nur wenige Skelettüberreste, da diese in der sandigen Erde kaum erhalten geblieben waren. Manchmal fand man Tonscherben von bis zu 600 Gefäßen auf einmal. Wenn man davon ausgeht, daß jedem Toten zwei bis drei Gefäße mit Speisen mitgegeben wurden, lagen in einigen Gräbern wohl ziemlich viele Menschen begraben.

Manche Wissenschaftler meinen, die Dolmen seien mit Findlingen aus Skandinavien erbaut worden, die in einer urzeitlichen Eiszeit von Gletschern mitgeführt wurden. Man geht davon aus, daß die Bauleute Landwirte der sogenannten Trichterbecherkultur waren, die wegen der charakteristischen trichterförmigen Becher, die gefunden wurden, so bezeichnet wird.

Eine Theorie über die Baumethode lautet: „Die schweren Steinblöcke wurden wahrscheinlich auf hölzerne Rollen gelegt und mit Hilfe von Lederriemen gezogen. Um die Decksteine nach oben zu befördern, baute man vermutlich eine Rampe aus Sand und Lehm.“ Doch weiß niemand ganz genau, wie das bewerkstelligt wurde. Warum hat man die Toten nicht einfach in der üblichen Weise bestattet? Welche Vorstellung hatten die Erbauer vom Leben nach dem Tod? Warum ließ man Artefakte im Grab zurück? Forscher können darüber nur Vermutungen anstellen. Da die Dolmen vor langer Zeit erbaut wurden, läßt es sich nicht genau sagen, wann, warum und wie das geschehen ist und wer die Erbauer waren.

Wenn zu der von Gott vorgesehenen Zeit die Toten auferweckt werden, können die Auferstandenen vielleicht einige dieser Fragen beantworten (Johannes 5:28; Apostelgeschichte 24:15). Von den Erbauern der Dolmen wird man dann vielleicht endlich erfahren, wann sie lebten, wer sie waren, warum sie die beeindruckenden Monumente errichteten und wie sie dies bewerkstelligten.

[Bild auf Seite 25]

Taula auf Menorca (Spanien)

[Bild auf Seite 25]

Dolmen in der Nähe von Havelte (Niederlande)

[Bilder auf Seite 26, 27]

Stonehenge (Großbritannien)

Unten: Der Große Dolmen bei Borger (Niederlande)

[Bild auf Seite 26]

Der Erdhügel und die freigelegten Steine eines rekonstruierten Dolmens bei dem Dorf Schoonoord (Niederlande)

[Bild auf Seite 27]

Langgrab in Emmen (Schimmeres, Niederlande)

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