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  • Warum ist Mutti so krank?
  • Erwachet! 1999
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Erwachet! 1999
g99 22. 7. S. 21-23

Junge Leute fragen sich:

Warum ist Mutti so krank?

Alberts Vater starb an Krebs.a Da Albert die biblische Verheißung auf eine Auferstehung kannte, gelang es ihm irgendwie, mit dem Verlust fertig zu werden. Aber als bei seiner Mutter ebenfalls Krebs festgestellt wurde, fing der Alptraum von vorn an. Der Gedanke daran, nun auch die Mutter zu verlieren, jagte ihm schreckliche Angst ein. „Warum muß gerade meine Mutter so krank werden?“ fragte er immer und immer wieder verbittert.

ALLEIN in den USA haben nach Aussage von Dr. Leonard Felder „60 Millionen Menschen einen nahen Angehörigen, der schwer erkrankt oder dauerhaft pflegebedürftig ist“. Weiter sagt er: „An jedem beliebigen Tag des Jahres gilt für die USA: Einer von vier Berufstätigen kümmert sich zusätzlich zu seinem Beruf noch um einen Kranken, seien es Eltern“ oder sei es ein anderer geliebter Mensch. Falls du dich in einer solchen Lage befindest, bist du nicht allein. Dennoch ist es sehr beängstigend und schmerzhaft, zu erleben, daß jemand, den man liebt, schwer krank wird. Wie kann man diese Situation meistern?

Warum ist meine Mutter so krank?

Sprüche 15:13 sagt: „Durch den Schmerz des Herzens gibt es einen niedergeschlagenen Geist.“ Es ist ganz normal, daß du ein Wechselbad von Gefühlen durchlebst, wenn dein Vater oder deine Mutter krank ist. Es könnte zum Beispiel sein, daß du wegen der schlechten Verfassung deiner Mutter oder deines Vaters Schuldgefühle hast. Vielleicht habt ihr manchmal Schwierigkeiten gehabt, miteinander klarzukommen. Möglicherweise gab es ein paar hitzige Wortgefechte. Jetzt ist dein Vater oder deine Mutter krank, und du hast das unbestimmte Gefühl, daß du daran schuld bist. Streit in der Familie ist zwar belastend, aber selten der Grund für ernsthafte Krankheiten. Spannungen und kleinere Meinungsverschiedenheiten gibt es auch in liebevollen christlichen Familien. Du mußt also keine Schuldgefühle mit dir herumtragen und nicht denken, du wärst für die Gesundheitsprobleme deines Vaters oder deiner Mutter verantwortlich.

Letztendlich ist deine Mutti oder dein Vati wegen der Sünde unserer Ureltern, Adam und Eva, krank (Römer 5:12). Die Folge dieser Ursünde ist, daß „die gesamte Schöpfung zusammen fortgesetzt seufzt und zusammen in Schmerzen liegt bis jetzt“ (Römer 8:22).

Schmerzliche Gefühle

Trotzdem bist du wahrscheinlich besorgt und ängstlich. Terris Mutter leidet an Lupus, einer Krankheit, die schreckliche Folgen hat. Terri gibt zu: „Immer wenn ich nicht zu Hause bin, mache ich mir Sorgen und frage mich, ob es Mutti wohl gutgeht. Es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren, aber weil ich sie nicht beunruhigen möchte, lasse ich mir nichts anmerken.“

In Sprüche 12:25 heißt es: „Angstvolle Besorgtheit im Herzen eines Mannes wird es niederbeugen.“ Depressionen treten bei Jugendlichen in solchen Situationen ziemlich häufig auf. Wie Terri sagt, setzte es ihr schwer zu, wenn sie sah, daß ihre Mutter einfache Handgriffe nicht bewältigen konnte. Zu der Belastung kommt noch hinzu, daß junge Leute — insbesondere Mädchen — zwangsläufig oft zusätzliche Pflichten übernehmen müssen. Professor Bruce Compas erklärte: „Mädchen müssen in vielen Fällen den Haushalt führen und sich um die jüngeren Geschwister kümmern und werden dadurch mit Aufgaben innerhalb der Familie belastet, denen sie nicht gewachsen sind und die ihre normale soziale Entwicklung beeinträchtigen.“ Einige Jugendliche ziehen sich in ihre eigene Welt zurück und hören sich melancholische, deprimierende Musik an (Sprüche 18:1).

Häufig besteht auch die Angst, daß der Vater oder die Mutter sterben könnte. Terri ist ein Einzelkind, und ihre Mutter zog sie allein auf. Jedesmal, wenn ihre Mutter ins Krankenhaus kam, mußte Terri weinen, aus Angst, daß sie nie wieder heimkehren würde. Sie sagt: „Es gab nur uns beide. Ich wollte meine beste Freundin nicht verlieren.“ Eine Jugendliche namens Martha gab ebenfalls zu: „Ich bin achtzehn, aber ich habe immer noch Angst, meine Eltern zu verlieren. Das Gefühl der Einsamkeit, das mich dann überkommen würde, wäre einfach entsetzlich.“ Häufig kommt es als Reaktion auf die Krankheit des Vaters oder der Mutter auch zu Schlafstörungen, Alpträumen oder Eßstörungen.

Was du tun kannst

So schwierig dir die Situation im Moment auch erscheint, du kannst sie meistern! Ein erster Schritt wäre, mit deinen Eltern über deine Ängste und Sorgen zu sprechen. Wie ernst ist ihr Zustand? Wie groß sind die Heilungschancen? Wie bist du versorgt, falls dein Vater oder deine Mutter nicht wieder gesund wird? Besteht die Möglichkeit, daß du später eine ähnliche Krankheit bekommst? Obwohl es den Eltern wahrscheinlich schwerfällt, darüber zu reden, werden sie bestimmt ihr Bestes tun, um dir zu helfen und beizustehen, wenn du sie ruhig und respektvoll um Hilfe bittest.

Sprich auch über deine positiven Gefühle. Albert erinnert sich, daß er das versäumte, nachdem er erfahren hatte, daß seine krebskranke Mutter im Sterben lag. Er sagt: „Ich habe ihr nicht gesagt, wie sehr ich sie liebe. Ich wußte, daß sie das von mir hören wollte, aber als Jugendlicher kam es mir komisch vor, meine Gefühle ihr gegenüber auszudrücken. Kurz danach starb sie, und heute fühle ich mich schuldig, weil ich die Gelegenheit ungenutzt verstreichen ließ. Ich bedauere das sehr, denn sie war die wichtigste Person in meinem Leben.“ Laß deine Eltern also auf alle Fälle wissen, wie sehr du sie liebst.

Wenn möglich, informiere dich etwas über die Krankheit deines Vaters oder deiner Mutter (Sprüche 18:15). Vielleicht kann dir euer Hausarzt auf diesem Gebiet etwas Hilfestellung geben. Wenn du dich gut informierst, wird dir das helfen, mitfühlender, geduldiger und verständnisvoller zu sein. Und du wirst dann auf eventuelle physische Veränderungen, wie Narben, Haarausfall oder Erschöpfung, vorbereitet sein.

Liegt dein Vater oder deine Mutter im Krankenhaus? Dann sei bei deinen Besuchen fröhlich und aufmunternd. Versuche, das Gespräch so positiv wie möglich zu halten. Erzähle etwas von der Schule und von deinen christlichen Aktivitäten. (Vergleiche Sprüche 25:25.) Falls du in einem Land lebst, in dem man von den Verwandten erwartet, dem Patienten etwas zu essen zu bringen oder ihm andere Dienste zu leisten, dann steuere deinen Teil dazu bei, ohne zu murren. Deine ordentliche und gepflegte Erscheinung wird nicht nur deinem Vater oder deiner Mutter Freude bereiten, sondern auch beim Krankenhauspersonal und bei den Ärzten einen guten Eindruck hinterlassen. Das könnte die Qualität der Versorgung deines Vaters oder deiner Mutter im Krankenhaus verbessern.b

Versucht dein Vater oder deine Mutter, zu Hause wieder auf die Beine zu kommen? Dann tu alles in deiner Macht Stehende, um ihm oder ihr zu helfen. Übernimm von dir aus einen vernünftigen Teil der Hausarbeit. Bemühe dich, Jehova nachzuahmen, indem du „großmütig und ohne Vorwürfe zu machen“ von dir gibst (Jakobus 1:5). Tu dein Bestes, um eine optimistische und positive Einstellung zu zeigen und nicht zu jammern.

Natürlich ist da noch die Schule. Reserviere dir Zeit zum Lernen, denn deine Schulausbildung ist nach wie vor wichtig. Wenn möglich, plane auch etwas Zeit zum Ausruhen und zum Entspannen ein (Prediger 4:6). Dadurch kannst du neue Kraft tanken und deinem Vater oder deiner Mutter eine bessere Stütze sein. Und schließlich: Kapsle dich nicht von anderen ab. Laß dir von Mitchristen helfen (Galater 6:2). Terri sagt: „Die Versammlung wurde meine Familie. Die Ältesten waren stets für mich da, um mit mir zu reden und mir Mut zu machen. Das werde ich nie vergessen.“

Laß dich in geistiger Hinsicht nicht aus der Bahn werfen

Am wichtigsten ist, daß du dich in geistiger Hinsicht nicht aus der Bahn werfen läßt. Engagiere dich auf diesem Gebiet nach wie vor, indem du die Bibel studierst, die Zusammenkünfte besuchst und anderen predigst (1. Korinther 15:58). In den Sommermonaten hat Terri ihren Einsatz im Predigtwerk jedesmal gesteigert und ist Hilfspionier gewesen. Sie erzählt: „Mutti hat mich immer angespornt, zu den Zusammenkünften im Königreichssaal zu gehen und mich darauf vorzubereiten. Das kam uns beiden zugute. Da sie nicht so oft in die Zusammenkünfte gehen konnte, wie sie es wollte, paßte ich noch besser auf, damit ich ihr später davon erzählen konnte. Sie war darauf angewiesen, daß ich sie geistig versorgte, wenn sie nicht dort sein konnte.“

In einem Artikel der New York Times wurde die Thematik sehr gut auf den Punkt gebracht. Es wurde eine Sozialarbeiterin zitiert, die „immer wieder darüber staunt, wie gut sich Kinder trotz des Traumas einer elterlichen Erkrankung machen und sogar entfalten“. Sie sagte: „Sie entwickeln Fertigkeiten, von denen sie nicht einmal wissen, daß sie sie haben ... Wenn sie das überstehen, können sie auch vieles andere überstehen.“

Du kannst diese schwierige Zeit ebenfalls überstehen. Terris Mutter ist heute kräftig genug, um wieder für sich selbst zu sorgen. Vielleicht wird sich dein Vater oder deine Mutter mit der Zeit ebenfalls wieder erholen. Doch bis dahin vergiß nicht, daß dein Freund im Himmel, Jehova, an deiner Seite ist. Er ist der „Hörer des Gebets“ und hört deine Hilferufe (Psalm 65:2). Er wird dir — und deinen gottesfürchtigen Eltern — „die Kraft“ geben, „die über das Normale hinausgeht“, so daß du die Situation meistern kannst (2. Korinther 4:7; Psalm 41:3).

[Fußnoten]

a Einige Namen wurden geändert.

b In dem Artikel „Ein Krankenbesuch — Wie man helfen kann“ im Erwachet! vom 8. März 1991 findet man eine Reihe praktischer Tips.

[Herausgestellter Text auf Seite 22]

„Immer wenn ich nicht zu Hause bin, mache ich mir Sorgen und frage mich, ob es Mutti wohl gutgeht“

[Bilder auf Seite 23]

Wenn du dich über die Krankheit deines Vaters oder deiner Mutter informierst, kannst du vielleicht eine bessere Hilfe sein

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