Wir beobachten die Welt
Warnung vor Erblindung
„Über 200 000 Kanadier haben grünen Star, doch nur die Hälfte von ihnen ist sich dessen bewußt“, schrieb die Zeitung The Prince George Citizen. Als Hauptursache von Blindheit bewirkt der grüne Star, daß die Nervenzellen am Augenhintergrund allmählich absterben. Die Folge ist ein schrittweiser Verlust der peripheren Sehfähigkeit, wobei die zentrale Sehfähigkeit erst im Spätstadium der Krankheit beeinträchtigt wird. Viele Betroffene lassen sich nicht behandeln, weil sie keine Schmerzen verspüren und nach wie vor Auto fahren, lesen und die meisten Arbeiten ausführen können. Nach Angaben der kanadischen Vereinigung zur Erforschung des grünen Stars gehören zu den am stärksten gefährdeten Personen ältere Menschen, Personen, in deren Familie es bereits grünen Star gegeben hat, Schwarze über 40 Jahre und Menschen, die einen hohen Augendruck haben. „Wenn wir hochgefährdete Menschen dazu bewegen können, zum Arzt zu gehen, ist die Schlacht schon halb gewonnen“, sagte Dr. Neeru Gupta, Leiter der Abteilung für grünen Star am St. Michael’s Hospital in Toronto. „Der springende Punkt ist, daß sich das Augenlicht durch Früherkennung und eine frühe Behandlung retten läßt.“
Stadtlärm und süße Träume
Wie aus dem italienischen Umweltministerium zu hören war, sind über 40 Millionen Italiener, also ungefähr 72 Prozent der Bevölkerung, tagsüber einem extrem hohen Lärmpegel ausgesetzt. Zu den möglichen schädlichen Auswirkungen einer längeren Belastung durch einen derartigen Lärmpegel zählen gemäß der Zeitung Corriere della Sera beschleunigter Herzschlag, Veränderungen des Arteriendrucks und der Atemkapazität, Gastritis und Übelkeit. In großen Städten wirkt sich der Lärm des Stadtverkehrs auf den normalen Schlaf störend aus. In der Nacht kann er dort 70 Dezibel überschreiten und damit den Tiefschlaf und den traumreichen Schlaf beeinträchtigen. Lucia Venturi, wissenschaftliche Leiterin der italienischen Umweltorganisation Legambiente, erklärte, jedem der 18 Millionen Menschen, die in großen Stadtgebieten leben, ginge auf diese Weise Nacht für Nacht 30 Minuten Schlaf verloren. Das würde pro Person im Jahr 22 schlaflose Nächte bedeuten.
Intelligenz oder Anstrengungen loben?
Viele Eltern sind der Ansicht, daß es für Kinder gut ist, wenn man sie für ihre Intelligenz lobt. Wie die Zeitschrift Columbia Magazine von der New Yorker Columbia University berichtet, zeigen neue Forschungen jedoch an, daß ein solches Lob in Wirklichkeit die Motivation untergraben und künftige Leistungen der Kinder negativ beeinflussen kann. Laut Professorin Carol Dweck sei es weitaus besser, Kinder für ihre harte Arbeit zu loben, weil dadurch ihre Lebenstüchtigkeit gefördert werde. „Kinder, die für ihre Intelligenz gelobt werden, sind mehr darum besorgt, zu glänzen, als etwas Wichtiges zu lernen“, erklärt Carol Dweck. Dagegen, so heißt es in dem Bericht, seien Kinder, die für ihre Anstrengungen und ihre Ausdauer gelobt werden, eher darauf aus, etwas zu lernen und Fehlschläge zu überwinden. „Diese Kinder werden eine Gelegenheit, einen cleveren Eindruck zu erwecken, daher eher vorbeiziehen lassen, um etwas zu lernen“, bemerkt Dweck. „Und sie lassen sich nicht so leicht unterkriegen, weil sie einen Mißerfolg nicht persönlich nehmen.“
Fliegende Brandstifter
Krähen werden verdächtigt, in Kamaishi (Japan) zwei Brände verursacht zu haben. Im ersten Fall fanden Feuerwehrleute Anzeichen dafür, daß Krähen die Täter waren, als sie eine in Brand geratene Wiese in der Nähe eines Friedhofs löschten. In der Zeitung Nihon Keizai Shimbun hieß es erklärend: „Die Krähen hatten die Kuchen aufgepickt, die auf ein Grab gelegt worden waren; unmittelbar danach verbreitete sich ein Feuer in die Richtung, in die die Krähen flogen. Es fehlten auch einige der Räucherstäbchen, die man hatte brennen lassen, sowie etliche Kerzen, die dann am Brandherd gefunden wurden, wo sie offensichtlich von den Krähen fallen gelassen worden waren.“ Ungefähr ein Jahr später, so berichtete die Zeitung The Daily Yomiuri, war in derselben Region an einem Berghang ein Feuer ausgebrochen. Dort sah ein Feuerwehrmann eine Krähe mit einem brennenden Kartonstück im Schnabel herumfliegen, den sie schließlich in einen nahe gelegenen Fluß fallen ließ. Ein weiteres Stück verbrannten Karton entdeckten die Feuerwehrleute dann in der Nähe des Brandherdes. Woher hatten die Krähen ihre Brandfackeln diesmal? Wie sich herausstellte, hatte ein Bewohner aus der Umgegend auf einem Grill leere Kartoffelchipskartons verbrannt.
Bewaffnet zu sein ist gefährlich
„Haben Personen, die mit dem Auto entführt werden, Schußwaffen bei sich, ist die Wahrscheinlichkeit, daß sie erschossen werden, viermal höher als bei unbewaffneten Personen.“ Das schrieb die südafrikanische Zeitung The Natal Witness. Des weiteren hieß es in dem Bericht: „Bei bewaffneten Opfern ist die Wahrscheinlichkeit, daß man ihnen ihre Schußwaffe abnimmt, viermal höher als die Wahrscheinlichkeit, daß sie sie gebrauchen können.“ Eine Durchsicht von Polizeiakten ergab, daß die Entführer in 12 Prozent der Fälle auf ihre Opfer schossen. Die Zahl stieg jedoch auf 73 Prozent an, wenn sich die Opfer mit einer Waffe zu verteidigen suchten. Der Forscher Antony Altbeker kam zu dem Schluß: „Der Besitz einer Waffe kann zwar ein bestimmtes Gefühl der Sicherheit geben, wird aber keine echte Sicherheit schenken.“
„Schildkrötenautobahn“
Im Dezember jeden Jahres kehren rund 10 000 Suppenschildkröten auf die winzige Insel Ascension im Atlantik zum Brüten zurück. Der Londoner Times zufolge haben britische und italienische Wissenschaftler mit Hilfe von Satelliten zwischen der Insel und den Futterstellen der Schildkröten im Umkreis der brasilianischen Küstenstadt Recife vor kurzem eine „Schildkrötenautobahn“ entdeckt. Gegen Ende ihrer siebenmonatigen Brutzeit legen alle Schildkröten — zumindest die ersten 300 Kilometer weit — denselben Weg in Richtung Brasilien zurück. Dann teilen sie sich etwas auf und machen sich zu unterschiedlichen Futterstellen davon. Aber wie steht es mit den jungen Schildkröten, die gerade geschlüpft sind und nicht kräftig genug sind, die 2 000 Kilometer nach Brasilien zu schwimmen? Sie lassen sich von den Meeresströmungen im Atlantik und in der Karibischen See treiben und ernähren sich von Quallen und Plankton. Man nimmt allgemein an, daß sie nach 5 bis 6 Jahren von allein den Weg zu den brasilianischen Futterstellen finden. Mit ungefähr 20 Jahren schließen sie sich dann der Mammutwanderung zurück auf die Insel Ascension an, um dort zu brüten.
Noch mehr Kindersoldaten
Wie die Zeitschrift Go Between, eine Veröffentlichung des UN-Verbindungsbüros für Nichtregierungsorganisationen, berichtet, „ist die Zahl der Kinder, die nach wie vor bei feindseligen Konflikten als Soldaten eingesetzt werden, von schätzungsweise 250 000 vor zwei bis drei Jahren auf jetzt 300 000 gestiegen“. Kindersoldaten — manche sind erst 8 Jahre alt — werden gegenwärtig in über 30 Konflikten rund um die Erde eingesetzt. Nach Aussage von Olara Otunnu, Sonderbeauftragter des UN-Generalsekretärs für Kinder in Kriegssituationen, „sind Kinder unfreiwillige Instrumente des Krieges geworden, sie sind eingezogen oder gekidnappt worden, um zu Kindersoldaten gemacht und auf diese Weise gezwungen zu werden, dem Haß der Erwachsenen brutal Luft zu machen“. Um der Zunahme an Kindersoldaten entgegenzuwirken, spricht sich das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen für einen Antrag aus, „gemäß dem jemand erst ab 18 Jahren in die Streitkräfte eingezogen werden darf und der darauf dringt, daß die Rekrutierung von Personen unter diesem Alter als Kriegsverbrechen geahndet wird“, so zu lesen in der Veröffentlichung Facts & Figures 1998.
Senioren nutzen das Internet
„Die neuesten demographischen Studien zum Internet lassen erkennen, daß mehr Senioren [Personen im Alter von 50 Jahren und darüber] als gedacht das Internet nutzen“, meldete die Journalistin Maria Seminerio von ZDNet. Nach Meinung von Tim Cobb, dem Präsidenten der Organisation, die die Umfrage durchführte, ist „dies ein Anzeichen dafür, daß das Internet immer mehr der vorherrschende Trend ist und nicht mehr nur die Domäne der technisch Versierten“. Beispielsweise haben heute in den Vereinigten Staaten mindestens 40 Prozent der über 50jährigen einen Computer zu Hause stehen, und eigenen Angaben zufolge surfen 70 Prozent von ihnen regelmäßig im Internet.
Aids — „die führende tödliche Infektionskrankheit“
„Aids ist mittlerweile die führende tödliche Infektionskrankheit in der Welt“, meldete Peter Piot, Leiter des Aidsprogramms der Vereinten Nationen. Gemäß der Zeitschrift Science lag Aids im Jahr 1997, was die tödlichen Krankheiten weltweit angeht, an siebter Stelle. 1998 hat Aids bis auf ischämische Herzkrankheiten, Gehirngefäßerkrankungen und akute Erkrankungen der unteren Atemwege, die allesamt keine Infektionskrankheiten sind, jedoch alle anderen Krankheiten überrundet. Aids ist inzwischen auch die führende tödliche Krankheit in Afrika und übertrifft dort sogar die Nichtinfektionskrankheiten. Allein in Afrika haben im vergangenen Jahr rund 1 830 000 Menschen durch Aids das Leben verloren — doppelt so viele, wie an Malaria, der zweittödlichsten Krankheit auf diesem Kontinent, gestorben sind.
Gestreßte Mütter — gestreßte Babys
Wenn eine schwangere Frau ständig starkem Streß ausgesetzt ist, kann das Wachstum ihres ungeborenen Kindes nach einem Bericht der kanadischen Zeitung National Post nachteilig beeinflußt werden. Wie Pathik Wadhwa von der medizinischen Fakultät der Universität von Kentucky in Lexington (Kentucky) erklärt, „prägt ... [das Umfeld im Mutterleib] die Entwicklung des Babys, und wenn die Mutter sehr gestreßt ist, kann das Baby anfälliger für Krankheiten werden“. Außerdem kommt es, dem Bericht nach zu urteilen, bei gestreßten Muttis „eher zu Frühgeburten“. Forscher an der Clemson University in Südkarolina empfehlen, „den Blutdruck gestreßter schwangerer Frauen durch Entspannungsübungen zu senken und damit ein gesünderes Umfeld im Mutterleib zu schaffen“.