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Erwachet! 1999
g99 8. 12. S. 16-17

Bezaubernde Duettsänger

VON UNSEREM KORRESPONDENTEN IN KENIA

DIE beiden Sänger standen sich gegenüber, bereit für ihr Konzert. Der Vorsänger verbeugte sich leicht und zauberte einen weichen, klaren Ton hervor, der so hell klingend und rein war, daß er in der Morgenluft noch in großer Entfernung widerhallte. Elegant verbeugte sich dann der zweite Sänger und zauberte einen ebenso weichen Ton hervor, nur eine Oktave höher. Sein Einsatz war perfekt. Als das Duett immer mehr anschwoll und an Intensität gewann, fingen beide Stimmen an, miteinander zu verschmelzen. Mit atemloser Spannung und großem Staunen hörte ich ihrem fein aufeinander abgestimmten Gesang und ihren exzellenten Stimmen zu.

Diese virtuose Vorstellung fand nicht in irgendeinem überfüllten Konzertsaal statt. Vielmehr wurde sie auf dem Ast eines Baumes in der Nähe meines Heims hier in Kenia gegeben — und zwar von zwei Vögeln. Als sie ihr Lied beendet hatten, richteten sich die gefiederten Künstler auf, breiteten ihre Flügel aus und flogen davon.

Im englischen Sprachraum benutzt man im Sinne von „Gleich und gleich gesellt sich gern“ das Wortbild: „Vögel mit dem gleichen Gefieder hocken sich gern zusammen nieder.“ Interessanterweise scheinen einige Vögel aber auch gern zusammen zu singen — und das sogar noch mit einer enormen Präzision! Das Singen im Duett ist so harmonisch, daß der Zuhörer, wenn er die Vögel nicht sieht, oftmals überhaupt nicht merkt, daß der Gesang von zwei verschiedenen Vögeln stammt. Sogar Vogelkenner haben sich schon getäuscht. Aus diesem Grund ist der Duettgesang erst in letzter Zeit als ein für Vögel typisches Verhaltensmuster anerkannt worden.

Der Glockenvogel

Ein besonders meisterhafter Singkünstler ist der tropische Boubouwürger. Er ist auf dem afrikanischen Kontinent zu Hause und singt ein einzigartiges flötenähnliches Lied, das häufig an den Klang zweier Metallstücke erinnert, die aneinandergeschlagen werden. Aus diesem Grund nennt man ihn gemeinhin auch Glockenvogel. Die Kopfhaube, der Nacken und die Flügel des Boubouwürgers sind glänzend schwarz und verleihen ihm ein elegantes Aussehen. Seine schneeweißen Brustfedern und der weiße Streifen an den Flügeln bilden dazu einen umwerfenden Kontrast. Boubouwürger sind immer paarweise zu beobachten, und sowohl das Männchen als auch das Weibchen tragen die gleiche Zeichnung und haben die gleiche Färbung.

Wer durch den dichten Wald oder Busch läuft, hört die Boubouwürger, lange bevor er sie sieht. Das Männchen gibt oft drei schnelle glockenähnliche Töne von sich, die das Weibchen sofort mit einem krächzenden kwii beantwortet. Mitunter gibt ein Vogel eine kontinuierliche Sequenz von Tönen von sich, während sein Partner mit einem einzigen Ton einstimmt — ein melodiöser Ton, der sich in den Gesang ohne wahrnehmbare Unterbrechung einfügt.

Wie die Koordination dieses Gesangs genau vonstatten geht, wird von Wissenschaftlern noch nicht völlig verstanden. Manche denken, daß es, zumindest in einigen Fällen, einfach eine Frage der Übung ist, denn Übung macht ja bekanntlich den Meister. Das Männchen und das Weibchen singen jeden Tag zusammen und erzielen auf diese Weise ihre Präzision beim Gesang.

Interessanterweise scheinen die Boubouwürger je nach Region häufig einen „Akzent“ zu haben. Die Ursache dafür ist anscheinend, daß sie regionale Töne oder die Lieder anderer Vögel nachahmen. Diesen Vorgang nennt man Stimmnachahmung. Deshalb können sich die Lieder der Boubouwürger im Busch Südafrikas von den Liedern, die man im Ostafrikanischen Grabensystem hört, ziemlich unterscheiden.

Partner fürs Leben

In dem Buch Spiele des Lebens? bemerkt David Attenborough: „Es ist ... beeindruckend festzustellen, daß solche Paare sich zu jeder Brutzeit wieder zusammenfinden, wenn sie nicht gar ihr ganzes Leben lang zusammenbleiben.“ Was macht diese Bindung so stark? Attenborough sagt weiter: „Sie benutzen ihre Gesangstechnik ... als Mittel zur Verstärkung ihrer Beziehung zueinander, denn sie singen beispielsweise ihre komplexen Duette auch, wenn sie unmittelbar nebeneinander auf einem Ast sitzen. Manchmal gar, wenn einer der Partner gerade weit weg ist, singt der einsame Vogel beide Teile des Gesangs allein.“

Die Lieder helfen den Vögeln möglicherweise auch, einander in der dichten Vegetation zu finden. Wenn das Männchen wissen möchte, wo seine Partnerin ist, stimmt es eine Reihe melodischer Töne an; selbst wenn sich das Weibchen in einiger Entfernung befindet, stimmt es ein. Der Gesang von beiden ist zeitlich so exakt aufeinander abgestimmt, als hätten sie ihn zuvor einstudiert.

Pfeifen bei der Arbeit

Wer hört beim Arbeiten gern Musik? Offensichtlich viele Vögel! In dem Buch The Private Life of Birds von Michael Bright wird gesagt, Vogelgesang könne eine stimulierende Wirkung auf die Zuhörer in der Vogelwelt haben, weil „sowohl der Herzschlag von Männchen als auch von Weibchen beschleunigt“ werde, wenn sie den Gesang anderer Vögel hörten. Außerdem würden einige Weibchen „schneller an ihrem Nest bauen“ und „auch dazu neigen, mehr Eier zu legen“, sobald sie den Gesang männlicher Vögel hörten.

Wissenschaftler werden ohne Frage weitere faszinierende Einzelheiten über Duettsänger wie den tropischen Boubouwürger herausfinden. Aber bei all den praktischen Aspekten, die ihr begeisternder Gesang hat, wollen wir nicht übersehen, daß ihr Gesang noch einem erhabeneren Zweck dient. Für Männer und Frauen, die ihn zu schätzen wissen, ist er ein wahrer Ohrenschmaus! Ja, eine derartig atemberaubende Musik bewegt uns dazu, dem Schöpfer der „Vögel des Himmels“ die Ehre zu geben (Psalm 8:8).

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