Zu früh oder zu spät?

GEGENWÄRTIG wird viel über den Beginn des 21. Jahrhunderts oder des 3. Jahrtausends nach Jesu Christi Geburt geredet. Im Nachrichtenmagazin Newsweek hieß es, das 20. Jahrhundert, das als Jahrhundert des totalen Krieges begonnen und sich zum Atomzeitalter entwickelt habe, ende offenbar als „Zeitalter der Unterhaltung“. Schon in ihrer Ausgabe vom 22. Januar 1997 berichtete die Zeitschrift, Hotels rund um den Globus seien für die Silvesterfeiern am 31. Dezember 1999 längst ausgebucht.

Manche sagen allerdings, diese Feiern fänden zu früh statt. Sie weisen darauf hin, daß das 21. Jahrhundert und damit das neue Jahrtausend entgegen der Annahme vieler nicht am 1. Januar 2000 beginne, sondern erst am 1. Januar 2001. Da es kein Jahr null gegeben habe, dauerte das 1. Jahrhundert vom Jahr 1 bis zum Ende des Jahres 100, das 2. Jahrhundert vom Jahr 101 bis zum Ende des Jahres 200 und so weiter. Folglich, so die Argumentation, würden das 20. Jahrhundert, das am 1. Januar 1901 begonnen habe, sowie das 2. Jahrtausend, das am 1. Januar 1001 begonnen habe, erst am 31. Dezember 2000 enden.

Noch ein weiterer Punkt verdient Beachtung. Unser heutiger Kalender unterteilt die Zeitrechnung in Jahre vor und nach der Geburt Christi. Wie heute von Gelehrten allgemein anerkannt wird, wurde Jesus jedoch früher geboren, als man einst dachte, so daß die angenommene Zeitenwende ungenau ist. Über die Frage, wann genau Jesus geboren wurde, gehen die Meinungen auseinander, doch die biblische Chronologie deutet auf das Jahr 2 v. u. Z. hin. Demzufolge hat das 3. Jahrtausend nach der Geburt Christi bereits im Herbst des Jahres 1999 begonnen. Ausführliche Informationen über dieses Thema sind in den Erwachet!-Ausgaben vom 22. Mai 1997 auf Seite 28 und vom 22. Dezember 1976 auf Seite 25 zu finden.a

Auf jeden Fall ist man gut beraten, nicht darauf zu pochen, daß das 21. Jahrhundert und somit das neue Jahrtausend in wenigen Wochen beginnt. In Anbetracht der landläufigen Auffassung halten es die Herausgeber von Erwachet! jedoch für passend, das Thema „Das 20. Jahrhundert — Kritische Jahre des Umbruchs“ zum gegenwärtigen Zeitpunkt aufzugreifen.

[Fußnote]