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  • Die Avocado — eine wirklich vielseitige Frucht
  • Erwachet! 1999
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Erwachet! 1999
g99 22. 12. S. 26-27

Die Avocado — eine wirklich vielseitige Frucht

Von unserem Korrespondenten in Kolumbien

SO EINE Frucht hatten die spanischen Eroberer des frühen 16. Jahrhunderts noch nie gesehen. Sie hatte die Größe und die Form einer Birne, blieb jedoch auch noch nach der Reifung grün. Das Fruchtfleisch war butterweich und hatte einen leicht nußartigen Geschmack. Schließlich wurde sie unter dem Namen Avocado bekannt, abgeleitet von dem aztekischen Wort ahuacatl.

Die europäische Öffentlichkeit erfuhr von der Avocado zum ersten Mal 1519, und zwar durch Martín Fernández de Enciso. Enciso hatte die Frucht bei einer der ersten Entdeckungsreisen der Spanier nach Südamerika in der Nähe des heutigen Santa Marta (Kolumbien) gesehen. Während jener Jahre der Erkundung probierten Europäer außer der Avocado noch eine Reihe anderer neuer Nahrungsmittel zum ersten Mal wie zum Beispiel Kakao, Mais und Kartoffeln.

Selbstverständlich war keins dieser Nahrungsmittel tatsächlich neu. Sie alle kannte und genoß man bei den Ureinwohnern in den gemäßigten Zonen der westlichen Hemisphäre schon seit Jahrhunderten. Unter einigen Ureinwohnerstämmen stand die Avocado so hoch im Kurs, daß man sie zur Hochzeit verschenkte oder auch einem Besucher als Willkommensgruß überreichte.

Der Anbau von Avocados

Heute wird die Avocado in vielen Ländern angebaut, in denen ein warmes beziehungsweise gemäßigtes Klima herrscht, so zum Beispiel in Australien, Israel, Kenia, Neuseeland, Nord- und Südamerika und auf den Philippinen. Die Avocado zählt zu den rund zwanzig Tropenfrüchten, die weltweit kommerziell von Bedeutung sind.

In den tropischen Ländern des amerikanischen Kontinents sind viele verschiedene Avocadosorten vertreten. Einige Früchte sind so groß wie ein Hühnerei, andere gleichen einer mittelgroßen Melone und wiegen bis zu zwei Kilogramm. Die Färbung kann von Grüntönen bis zu dunklem Violett reichen. Die Schale von gewissen Sorten ist ausgesprochen spröde und schrumplig, bei anderen hingegen ist sie dünn und glatt. Man ist jedoch in der Lage, Plantagen anzulegen, die Avocados gleicher Form und Güte hervorbringen.

In der Blütezeit sind die Avocadobäume mit Tausenden von blaßgelben Blüten übersät. Doch nur aus einer von 5 000 Blüten wird eine Avocadofrucht. Die Blüten weisen eine Eigentümlichkeit auf: Jede hat sowohl ein Staubgefäß, das den Pollen erzeugt, als auch einen Stempel, der den Fruchtknoten enthält. Dadurch wäre eine Selbstbestäubung möglich, wenn der Avocadobaum nicht einen erstaunlichen Mechanismus hätte, durch den diese beiden Gebilde so programmiert werden, daß sie nie gleichzeitig aktiv sind.

Daher öffnen sich bei einigen Bäumen die Blüten mit der Morgensonne, um Pollen zu empfangen, und schließen sich um die Mittagszeit. Die gleichen Blüten öffnen sich erneut am Abend, aber dann als Pollenerzeuger. Bei anderen Bäumen in der Umgebung findet dieser Kreislauf genau umgekehrt statt. Eine Bestäubung erfolgt, wenn ein Baum, der Pollen erzeugt, in der Nähe eines Baumes steht, der genau zur gleichen Zeit empfangsbereit für Pollen ist. Auch Bienen und andere Insekten sind für die Bestäubung von Bedeutung. Durch ein kompliziertes Zusammenspiel von Sonne, Wärme, Insekten, Wind und Standort wird daher die Fortpflanzung der Avocado ermöglicht.

Nahrhaft und nützlich

Die Avocado hat einen außergewöhnlich hohen Nährstoffgehalt. Sie liefert reichlich Eiweiß, Riboflavin, Niacin, Kalium und Vitamin C. Man sagt, sie enthalte sage und schreibe 11 Vitamine und 14 Mineralstoffe. In einigen Gegenden Mittelamerikas besteht eine komplette Mahlzeit aus Tortillas mit einer Avocado. Die Avocado hat einen hohen Fettgehalt; ihr Öl enthält ähnlich wie Olivenöl ungesättigte Fettsäuren. Das Öl findet ebenfalls bei der Herstellung von Seife und Kosmetika Verwendung.

Nahezu jeder Teil des Avocadobaums ist für etwas nützlich. Das Holz dient als Brennstoff. Der Kern der Frucht, das heißt der Samen, wird in Südamerika zum Kennzeichnen von Kleidungsstücken verwendet; er hinterläßt nämlich einen nicht zu entfernenden Fleck. In manchen Gegenden auf den Philippinen macht man aus den Blättern Tee. Die Baumrinde soll sich zum Färben von Leder eignen.

Einkaufstips und Serviervorschläge

Wenn man auf den Markt geht und eine Avocado kaufen möchte, darf man den Reifegrad nicht an der Farbe der Schale messen, denn die Farbe unterscheidet sich von Sorte zu Sorte. Man drücke die Frucht behutsam, und wenn sie auf Druck nachgibt, ist sie reif. Avocados sollten an einem warmen, luftigen Platz aufbewahrt werden. Man kann den Reifungsprozeß ein wenig beschleunigen, indem man sie in Zeitungspapier einwickelt. Sie lassen sich auch im Kühlschrank aufbewahren, sogar nachdem sie angeschnitten wurden. Die Schnittflächen mit Zitronensaft zu beträufeln kann verhindern, daß sich das Fruchtfleisch braun verfärbt.

Viele essen Avocados gern zusammen mit Zitrusfrüchten oder Tomaten. Der Geschmack läßt sich durch die Beigabe eines scharfen oder würzigen Dressings verfeinern. Außerdem passen Avocados gut zu Garnelen, Krabben und Hummer. Avocados können auch eine Bereicherung für vielerlei Salate sein. Manche stellen aus Avocados und anderen Früchten ein erfrischendes Mixgetränk her.

Mit Gewürzen und anderen Zutaten zerdrückte Avocado ergibt eine leckere Paste, die sich gut auf Cracker streichen läßt. Natürlich muß noch unbedingt die berühmte guacamole erwähnt werden, die aus Avocados, Tomaten, Zwiebeln, grünem Paprika und Gewürzen besteht. Man kann Avocados auch als Teil eines Hauptgerichts zu gegarten Nahrungsmitteln reichen. Sie sollten dem Gericht erst ganz zum Schluß hinzugefügt und nicht erhitzt werden.

Möglicherweise spielt die Avocado auf unserem Speiseplan schon eine wichtige Rolle. In manchen Gebieten der Erde hingegen wird sie vielleicht als exotische Rarität angesehen. Wer noch nie eine Avocado probiert hat, könnte dies doch eigentlich bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit einmal tun. Diese Frucht ist nämlich nicht nur ausgesprochen vielseitig, sondern auch lecker!

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