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  • Was ist gegen Glücksspiel einzuwenden?
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Erwachet! 2002
g02 22. 7. S. 4-8

Was ist gegen Glücksspiel einzuwenden?

„Etwa 290 000 Australier sind Problemspieler. Jedes Jahr gehen Verluste von etwa 3 Milliarden Dollar auf ihr Konto. Das ist nicht nur für diese Problemspieler katastrophal, sondern auch für schätzungsweise 1,5 Millionen Mitbetroffene, die die Folgen von Bankrott, Scheidung, Suizid und Arbeitsausfällen tragen müssen“ (John Howard, australischer Premierminister, 1999).

JOHN, der im vorherigen Artikel erwähnt wird, wurde zum Problemspieler.a Er zog nach Australien, wo er Linda heiratete, die ebenfalls spielte. Seine Sucht wurde schlimmer. Er erzählt: „Zuerst kaufte ich Lotterielose, dann schloss ich Pferdewetten ab und schließlich spielte ich in Kasinos. Am Ende spielte ich fast jeden Tag. Manchmal verspielte ich meinen gesamten Lohn und hatte nichts übrig, um die Hypothek zu bezahlen oder meine Familie zu ernähren. Selbst wenn ich einmal viel Geld gewann, spielte ich weiter. Ich war süchtig nach dem Kick, zu gewinnen.“

Menschen wie John sind keine Seltenheit. Das Glücksspielfieber scheint ganze Gesellschaftsgruppen erfasst zu haben. Wie in der Zeitschrift USA Today zu lesen war, soll die Summe, die in den Vereinigten Staaten legal verspielt und verwettet wurde, von 1976 bis 1997 um ganze 3 200 Prozent gestiegen sein.

„Früher hielt man Glücksspiel für ein moralisch und gesellschaftlich verwerfliches Übel. Heute gilt es als gesellschaftsfähiger Zeitvertreib“, erklärte die kanadische Zeitung The Globe and Mail. Über einen der Gründe für den Gesinnungswechsel in der Öffentlichkeit schrieb die Zeitung: „Der Imagewandel ist die unmittelbare Folge der vielleicht kostspieligsten und längsten staatlich geförderten Werbekampagne in der kanadischen Geschichte.“ Wie wirken sich Glücksspiel fördernde Kampagnen vielerorts auf die Gesellschaft aus?

Eine Epidemie von Problemspielern

Aus einer Schätzung der Suchtabteilung an der medizinischen Fakultät der Harvarduniversität geht hervor, dass es 1996 in Amerika „7,5 Millionen erwachsene Problemspieler und pathologische Spieler“ gab und zudem „7,9 Millionen jugendliche Problemspieler und pathologische Spieler“. Diese Zahlen erschienen auch in einem Bericht, der dem amerikanischen Kongress von der National Gambling Impact Study Commission (NGISC) vorgelegt wurde, einem nationalen Ausschuss, der die Auswirkungen des Glücksspiels untersucht. Wie der Bericht konstatierte, könnte die Zahl der Problemspieler in Amerika in Wirklichkeit jedoch noch erheblich höher liegen.

Problemspieler kosten die Gesellschaft der USA wahrscheinlich jedes Jahr Milliarden von Dollar — eine Summe, die sich aus dem Verlust von Arbeitsplätzen, aus Arbeitslosengeldern sowie den Kosten für Gesundheitsschäden und Suchttherapien zusammensetzt. Diese Zahl sagt jedoch wenig über all das menschliche Leid aus, das Problemspieler verursachen: den Preis, den Angehörige, Freunde und Arbeitskollegen zahlen müssen als Folge von Diebstahl, Veruntreuung, Selbstmord, häuslicher Gewalt oder Kindesmisshandlung. Laut einer australischen Studie zieht jeder Problemspieler bis zu 10 Personen direkt in Mitleidenschaft. In einem Bericht des nationalen Forschungsrats in den Vereinigten Staaten hieß es, bis zu 50 Prozent der Ehepartner und 10 Prozent der Kinder von pathologischen Spielern würden von diesen körperlich misshandelt.

Eine ansteckende Sucht

Ähnlich wie gewisse Krankheiten scheinen sich Glücksspielprobleme von den Eltern auf die Kinder zu übertragen. „Kinder von zwanghaften Spielern lassen sich eher auf Zigarettenkonsum, Alkohol- und Drogenmissbrauch oder sonstiges straffälliges Verhalten ein als andere und sind stärker gefährdet, selbst Problemspieler oder pathologische Spieler zu werden“, so der NGISC-Bericht. Außerdem weist der Bericht warnend darauf hin, dass „jugendliche Spieler stärker als Erwachsene gefährdet sind, Problemspieler und pathologische Spieler zu werden“.

Dr. Howard J. Shaffer, Leiter der Abteilung für Suchtstudien an der medizinischen Fakultät der Harvarduniversität, meinte: „Die Beweise häufen sich, dass sich illegales Glücksspiel unter jungen Leuten mindestens in dem Maß ausbreitet, wie legale Glücksspielmöglichkeiten zunehmen.“ Über die Möglichkeit, dass pathologische Spieler das Internet für ihr Glücksspiel missbrauchen, sagte er: „Ich denke, so wie Crack die Kokainszene verändert hat, wird die Technik die Glücksspielszene verändern.“

Die Angebote der Glücksspielindustrie werden oft als harmloses Vergnügen dargestellt. Doch auf Jugendliche kann Glücksspiel genauso Sucht erzeugend wirken wie eine illegale Droge und es kann sie zur Kriminalität verleiten. Wie sich bei einer Untersuchung im Vereinigten Königreich herausstellte, „bestahlen 46 Prozent“ der jugendlichen Spieler „ihre Angehörigen“, um ihre Leidenschaft zu finanzieren.

Trotz der oben genannten Fakten rechtfertigt eine einflussreiche Glücksspielvereinigung das Glücksspiel mit den Worten: „Die große Mehrheit der Amerikaner, die gern spielen, hat überhaupt kein Problem damit.“ Vielleicht hat der eine oder andere nicht den Eindruck, dass sich das Glücksspiel ungünstig auf die Finanzen oder das körperliche Wohl auswirkt, doch wie wirkt es sich auf das Glaubensleben aus? Gibt es gute Gründe, warum man das Glücksspiel meiden sollte? Auf diese Fragen wird der nächste Artikel eingehen.

[Fußnote]

a Siehe den Kasten „Habe ich ein Glücksspielproblem?“ auf den Seiten 4 und 5.

[Kasten/Bilder auf Seite 4, 5]

„Habe ich ein Glücksspielproblem?“

Nach Angaben des amerikanischen Psychologenverbandes (APA) kann sich die Diagnose „pathologische Glücksspielsucht“ (manchmal auch „zwanghaftes Glücksspielen“ genannt) an den auf Seite 5 aufgeführten Kriterien orientieren. Die meisten Fachleute sind sich darin einig, dass jemand, der mehrere der folgenden Verhaltensweisen aufweist, ein Problemspieler ist; jemand, der auch nur eine dieser Verhaltensweisen an sich beobachtet, läuft Gefahr, ein Problemspieler zu werden.

Gedankliche Beschäftigung Das Glücksspiel beherrscht das Denken. Man möchte vergangene Glücksspielmomente wiedererleben, beschäftigt sich gedanklich schon mit dem nächsten Spiel oder überlegt, wie man das nötige Geld zum Spielen beschaffen kann.

Abstumpfung Man muss immer höhere Summen setzen, um die gewünschte Erregung zu verspüren.

Entzugserscheinungen Bei dem Versuch, weniger zu spielen oder ganz aufzuhören, treten Unruhe und Gereiztheit auf.

Flucht Man spielt, um Problemen zu entfliehen oder um Gefühle der Hilflosigkeit, Schuldgefühle, Ängste oder Depressionen zu lindern.

Verluste wettmachen (chasing) Nachdem man Verlust gemacht hat, zieht es einen immer wieder zurück, weil man sich sein Geld wiederholen möchte.

Lügen Man belügt Angehörige, Therapeuten oder andere Personen, um das Ausmaß der Spielleidenschaft zu verschleiern.

Kontrollverlust Man hat bereits mehrmals erfolglos versucht, mit dem Spielen aufzuhören, es zu kontrollieren oder einzuschränken.

Straftaten Um seine Spielleidenschaft zu finanzieren, begeht man Straftaten wie Betrug, Diebstahl oder Veruntreuung.

Gefährden wichtiger Bindungen Aufgrund des Glücksspiels hat man eine wichtige Bindung gefährdet oder aufgegeben, Ausbildungs- oder Aufstiegsmöglichkeiten verpasst beziehungsweise den Arbeitsplatz gefährdet oder verloren.

Bürgschaft oder Kaution Man gerät durch Glücksspiel in eine verzweifelte Finanzlage und lässt sich von anderen mit Geld helfen.

[Nachweis]

Quelle: Nationales Meinungsforschungszentrum der University of Chicago, Gemini Research und The Lewin Group

[Kasten/Bild auf Seite 7]

Die wahre Botschaft hinter der Lotteriewerbung

„Man könnte Lotteriewerbung ... als Werteerziehung bezeichnen, weil sie den Gedanken vermittelt, Glücksspiel sei eine harmlose oder sogar tugendhafte Betätigung“, hieß es in einem Bericht der Duke-Universität (USA), der der National Gambling Impact Study Commission vorgelegt wurde. Wie wirkt sich Lotteriewerbung tatsächlich auf die Öffentlichkeit aus? Der Bericht erklärte: „Wahrscheinlich ist es nicht übertrieben, die Botschaft hinter der Lotteriewerbung als subversiv zu bezeichnen — sie suggeriert, der Erfolg liege darin, lediglich die richtigen Zahlen zu tippen. Diese abwegige ‚Erziehungs‘strategie, die von den Lotterieveranstaltern verbreitet wird, hat unter Umständen den unerwünschten Nebeneffekt, dass die Staatseinnahmen langfristig zurückgehen, weil das Wirtschaftswachstum vermindert wird. Insbesondere wenn die Lotteriewerbung es schafft, die Arbeitsmoral zu untergraben sowie die Sparfreudigkeit und das Interesse, in Bildung und Ausbildung zu investieren, wird das letztlich die Produktivitätsrate dämpfen. Jedenfalls ist auf ein Wunder zu setzen nicht gerade das Erfolgsrezept, das wir unseren Kindern zu vermitteln suchen.“

[Kasten/Bild auf Seite 8]

„Heim“kasinos

Mittlerweile richten Glücksspielunternehmen zu einem Bruchteil der Kosten, die der Bau neuer Spielbanken mit sich bringen würde, Websites ein, durch die praktisch jedes Zuhause, in dem ein Computer mit Internetanschluss steht, zu einem „Heim“kasino werden kann. Mitte der 1990er Jahre gab es im Internet rund 25 Glücksspiel-Sites. Im Jahr 2001 waren es über 1 200, und die Einkünfte aus dem Geschäft mit dem Online-Glücksspiel verdoppeln sich Jahr um Jahr. 1997 brachten Glücksspiel-Sites online umgerechnet 350 Millionen Euro ein, 1998 weitere 750 Millionen Euro. Im Jahr 2000 machten Glücksspiel-Sites im Internet einen Gewinn von 2,5 Milliarden Euro und laut einer Reuters-Meldung schätzt man, dass die Zahl bis zum Jahr 2003 „auf 7,1 Milliarden Euro ansteigen wird“.

[Bild auf Seite 6]

Problemspieler schaden ihrer Familie, der oftmals kein Geld für Lebensmittel bleibt

[Bild auf Seite 7]

Alarmierend: Immer mehr junge Leute verfallen dem Glücksspiel

[Bild auf Seite 8]

Kinder zwanghafter Spieler sind stärker gefährdet, selbst Problemspieler zu werden

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